Fahrgasteinrichtungen

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Wenn wir uns den Fahrgasteinrichtungen dieser Triebwagen annehmen, erkennen wir schnell, dass auch hier bei den später abgelieferten Triebwagen Änderungen vorgenommen wurden. Doch begehen wir die Triebwagen wie gewohnt von vorne nach hinten. Keine Angst, die Veränderungen werden natürlich nicht unerwähnt bleiben, denn Sie sollten ja umfassend informiert werden. Beginnen wir deshalb im Führerstand eins.

Bisher waren die Führerstände der Triebwagen immer eigenständige Bereiche. Diese verschwanden mit den Leichttriebwagen. Hier ging man zu einer offenen Lösung über. Das war meistens mit den Tramzügen begründet, denn nur so konnte der Lokführer den Verkauf von Fahrkarten übernehmen. Bei den hier vorgestellten Triebwagen sollte das jedoch nicht so deutlich umgesetzt werden. Der Grund war simpel, denn es waren ja zusätzliche Anhängewagen vorgesehen.

Dadurch war der Führerstand eine offene Zone, die von den Reisenden ungehindert betreten werden konnte. Damit gehören die Führerstände bei diesen Triebwagen zu den Fahrgasträumen und werden hier grundsätzlich behandelt. Die Bedienelemente für den Lokführer, werden jedoch später bei der Beschreibung der Steuerung erwähnt werden und gehören hier nicht zum Thema. Doch am einfachsten wird es sein, wenn wir gleich beginnen.

Der Bereich der gerundeten Front stand nicht zur Verfügung. Hier wurden auf beiden Seiten des Durchganges Korpusse vorgesehen, die fast bis auf die Höhe der Frontfenster reichten. In diesem Kasten fanden Bauteile der elektrischen Ausrüstung ihren Platz. Damit begann der verfügbare Platz eigentlich erst in dem Bereich, wo die Seitenwand anfing. Davon ausgeschlossen war natürlich der Weg zur in der Front eingebauten Türe.

Auf der rechten Seite stand dem Lokführer der notwendige Platz zur Verfügung und war daher der eigentliche Führerstand. Die nähere Beschreibung dieses Bereichs erfolgt, wie schon erwähnt bei der Steuerung des Triebwagens. Vielmehr soll uns hier die linke Seite, also jene Seite, die bisher vom Heizer benutzt wurde, interessieren. Hier kam nämlich eine einfache Sitzbank für zwei Personen zum Einbau.

Da nun der Zugang weder durch eine Türe, noch durch ein Gitter verhindert wurde, konnten sich die Reisenden auf dieser Sitzbank niederlassen. Damit bekamen die Fahrgäste die einmalige Gelegenheit, sich neben dem Lokführer zu setzen und die Strecke zu beobachten. Wurde der Lokführer von einem Heizer begleitet, war der Platz für diesen reserviert und die Fahrgäste konnten sich nicht auf der Bank setzen. Jedoch mussten dabei wohl immer wieder heftige Diskussionen geführt werden.

Die Kupplung benötigte innerhalb des Kastens Platz. Schliesslich musste sie dort befestigt werden. Da der Zughaken zudem gefedert war, konnte man im Bereich des Führerstandes der Boden nicht so tief einbauen, wie das bei den restlichen Bereichen der Fall war. Daher war der Führerstand nur über eine zusätzliche Trittstufe von der Plattform her zugänglich und etwas erhöht angeordnet worden. Damit diese Stufe nicht zu hoch wurde, war eine weitere Stufe vorhanden, die zum Durchgang hin eingebaut wurde.

Wenn wir uns nun zur vorderen Plattform begeben, kommen wir bereits in den Bereich, der bei den letzten beiden Triebwagen geändert wurde. Bei allen Triebwagen war der Zugang zu dieser Plattform und zum angrenzenden Abteil offen. Die Ausführung war jedoch unterschiedlich, so dass wir diesen Bereich gesondert betrachten müssen. Beginnen werde ich dabei mit den Triebwagen, die zuerst abgeliefert wurden.

Bei den Triebwagen mit den Nummern 691, 701 und 726 kam bei der vorderen Plattform im Bereich der Einstiege ein Klappsitz zum Einbau. Dieser war auf der rechten Seite, also hinter dem Lokführer vorhanden und bot einer Person einen Sitzplatz an. Im anschliessenden Abteil war auf der gleichen Seite ein Abteil mit vier festen Sitzplätzen vorhanden. Diese besassen einen etwas erhöhten Boden, da hier für die Räder Platz geschaffen werden musste.

Auf der linken Seite kam nach dem Einstieg die WC-Kabine zum Einbau. Diese Kabine wurde von der Türe her durch eine weitere Türe betreten. Dabei war ebenfalls eine Stufe vorhanden, da auch hier Platz für das Rad benötigt wurde. Die WC-Kabine war sehr schlicht eingerichtet worden und bestand eigentlich nur aus der WC-Schüssel der Marke freier Schienenblick. Ein kleines Tischchen erlaubte die Ablage von kleinen Gepäckstücken, wie zum Beispiel Handtaschen.

Da die WC-Kabine nicht den gesamten Platz zur Türe, die zum Abteile führte, benötigte, konnte man eine längs montierte Sitzbank einbauen. Dort konnten drei Personen absitzen und reichten daher quer zur Fahrrichtung. Zusammen mit dem Klappsitz, der Sitzbank und den Plätzen im Führerstand, waren hier zehn Sitzplätze vorhanden. Zudem standen auf der Plattform noch zwölf Stehplätze zur Verfügung. Der Bereich war also für sehr viele Fahrgäste eingerichtet worden.

Wenn wir nun diesen Bereich bei den später abgelieferten Triebwagen ansehen, bemerken wir schnell, dass man hier auf das WC verzichtet hatte. Beim Einstieg verzichtete man auf den Klappsitz und das ganze Abteil war gegenüber der Plattform etwas erhöht worden, so war der Platz für die Räder vorhanden. Damit konnte man den Fussboden des Triebwagens etwas einfacher gestalten. Damit kamen jedoch die Abteile hier grundsätzlich etwas höher zu liegen.

Die Sitzbänke wurden nun an den Wänden montiert und waren in Längsrichtung angeordnet worden. Dadurch waren hier mit dem Klappsitz, der bei der Trennwand montiert wurde und den beiden Sitzplätzen im Führerstand nur noch neun Sitzplätze vorhanden. Die Anzahl der Stehplätze blieb jedoch gleich und war auch hier mit zwölf angegeben worden. So wurden die Platzverhältnisse gegenüber den älteren Modellen etwas verbessert.

Durch die unterschiedliche Gestaltung war bei allen Triebwagen dieser Baureihe der Fussboden im Bereich der Einstiege auf 850 mm über der Oberkante der Schienen zu liegen. Diese Höhe wurde bei den ersten Triebwagen im Fahrzeug weitergeführt und ergab daher einen durchgehend tiefen Boden. Bei den später gebauten Triebwagen, war der Boden zwischen den Plattformen jedoch etwas höher zu liegen gekommen.

Bei den Fahrgasträumen gab es dann wieder keine Unterschiede zwischen den Triebwagen. Der Zugang zu diesem Abteilen war mit einer Türe möglich. Die Türe schloss einerseits das Abteil gegenüber der Plattform ab und erlaubte andererseits den Durchgang durch die hier eingebaute Trennwand, die gleichzeitig den Kasten stabilisierte. Dabei wurde die Türe bei den Triebwagen Nummer 691, 701 und 726 als Pendeltüre ausgeführt. Bei den anderen Triebwagen öffnete sie sich gegen das Abteil.

Beim Betreten des Fahrgastraumes für nicht rauchende Fahrgäste fiel einem zuerst der offen wirkende Raum auf. Dieser wurde möglich, da man hier die Gepäckträger längs, entlang der Seitenwände anordnete. Das war eine erste Neuerung für ein Fahrzeug, das die dritte Wagenklasse führte. Daher waren als eigentlichen Einbauten nur noch die Sitzbänke vorhanden, die aber dank den nicht zu hoch ausgeführten Rückenlehnen einen guten Überblick boten.

Die Sitzbänke waren wie in der Schweiz üblich als einzelne Bereiche ausgeführt worden. Dabei waren hier vier solcher Sitzreihen eingebaut worden, die sich immer im Bereich der Säulen Rücken an Rücken gegenüber standen. So war für jeden Sitzbereich ein Fenster vorhanden, das als Senkfenster ausgeführt wurde und geöffnet werden konnte. Auf den Einbau von Tischchen verzichtete man jedoch, so dass kleine Gegenstände nicht vor dem Fenster abgestellt werden konnten.

Auf der linken Seite kamen Sitzbänke für drei Personen zum Einbau. Rechts waren dann zwei weitere Sitzplätze vorhanden. Die Sitze selber waren nicht mehr mit Holz ausgeführt worden, sondern es kamen leicht gepolsterte Sitze, die mit Leder überzogen wurden, zur Anwendung. Damit entstand ein recht komfortabel wirkendes Personenabteil, das insgesamt 40 Personen einen Sitzplatz zur Verfügung stellen konnte.

Eine weitere Trennwand mit einer eingebauten Pendeltüre schloss der Fahrgastraum der Nichtraucher ab. Auch diese Trennwand wurde gleichzeitig zur Stabilisierung des Kastens benötigt. Man achtete daher beim Bau des Triebwagens genau darauf, dass die benötigten Wände gleichzeitig als Abgrenzung der einzelnen Abteile genutzt werden konnte. Man konnte so Gewicht sparen und trotzdem die nötigen Wände aufbauen.

Nach der Trennwand folgte dann der Fahrgastraum der Raucher unter den Fahrgästen. Es war im Aufbau gleich aufgebaut worden, wie das Abteil der Nichtraucher. Wegen des vorhandenen Platz waren hier nur noch drei Sitzreihen vorhanden. Damit hatten diese Triebwagen im Abteil für Raucher nur 30 Sitzplätze. Das war speziell, denn bisher hatte man immer eine gleichmässige Verteilung oder mehr Sitzplätze für Raucher.

Die dritte und letzte Trennwand schloss dann das Abteil der Raucher ab. Damit verlassen wir jedoch den Bereich, der bei den Triebwagen identisch war, denn wir kommen wieder zu einem offenen Abteil, das direkt mit der Plattform verbunden war. Hier mussten wegen den Anpassungen bei den letzten Triebwagen auf der vorderen Plattform ebenfalls Anpassungen vorgenommen werden. So müssen wir die Triebwagen wieder getrennt betrachten.

Bei den Triebwagen mit den Nummern 691, 701 und 726 wurden hier wieder die Sitzbänke mit insgesamt acht Sitzplätzen eingebaut. Auch hier mussten diese auf einem erhöhten Bereich eingebaut werden, denn wir befinden uns ja nun wieder im Bereich des zweiten Drehgestells. Zusammen mit zwei Klappsitzen im Bereich der Plattform und der Sitzbank im Führerstand, konnten hier 12 Personen sitzen. Gleichzeitig stand weiteren 12 Personen ein Stehplatz zur Verfügung.

Bei den später abgelieferten Triebwagen kam nun auf der rechten Seite des Fahrzeuges die WC-Kabine zu liegen. Dabei wurde hier die WC-Kabine nicht mehr von der Plattform her betreten. Die Türe zur WC-Kabine erfolgte daher vom Durchgang her. In der Kabine selber gab es jedoch kaum Unterschiede zur Version, die bei den ersten Triebwagen eingebaut wurde. So war auch hier nur eine WC-Schüssel der Marke freier Schienenblick vorhanden.

Im offenen Bereich montierte man den Wänden entlang Sitzgelegenheiten. Zusammen mit den Sitzplätzen im Führerstand zwei konnten hier noch sieben Personen absitzen. Bei den Stehplätzen sah man zudem nur noch Platz für zehn Personen vor. Damit wurde dem Zugang zum WC Rechnung getragen. Auf die gesamte Platzzahl des Triebwagens hatte das jedoch negative Auswirkungen, so dass wir uns nun einen Überblick verschaffen müssen.

Bei den älteren Triebwagen stand zusammen mit Stehplätzen und allen Klappsitzen 116 Fahrgästen ein Platz zur Verfügung. Dabei konnten insgesamt 92 Personen sitzen. Bei den restlichen Triebwagen reduzierte sich der Platz auf 86 Sitzplätze und auf 22 Stehplätze. Diese Modelle hatten daher nur noch Platz für 108 Personen. Dabei hatten aber alle Triebwagen für ein kurzes vierachsiges Fahrzeug viele Sitzplätze und eine angemessene Zahl Stehplätze zur Verfügung.

Die weiteren Komforteinrichtungen, wie Heizung oder Beleuchtung, werden in diesem Kapitel nicht mehr weiter behandelt. Diese Ausrüstungen kommen bei den entsprechenden Themen genauer zur Sprache. Daher können wir die Fahrgasträume, die modern aber schlicht ausgeführt wurden, abschliessen. Abschliessend kann aber erwähnt werden, dass damit natürlich ein gewaltiger Fortschritt beim Komfort erreicht wurde. Dazu beigetragen hatte sicherlich auch der tiefe Einstieg, auch wenn nicht überall ein durchgehend tiefer Boden vorhanden war.

 

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