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Wir haben auf den anderen Seiten die Lokomotiven der Vorgängerbahnen kennen gelernt. Diese Maschinen wurden ausschliesslich mit Dampf betrieben, denn elektrische Lokomotiven gab es erst mit der BLS und somit auf der Lötschbergstrecke. Trotzdem mussten sich diese Dampflokomotiven nicht verstecken, denn darunter fanden sich spannende Typen. Doch alle hatten das gleiche Problem, und das fuhr nun mal elektrisch.

Wenn wir aber von Vorgängerbahnen sprechen, müssten wir uns hier eigentlich auf die Bödelibahn, die Thunerseebahn und die Spiez - Frutigen - Bahn beschränken, denn das waren die direkten Vorgänger der BLS. Nur, so klar zu trennen waren die Lokomotiven wiederum nicht, was auch die anderen Bahnen und deren Lokomotiven begründete. Einzelne Typen kamen bei bis zu drei Bahnen zum Einsatz, da kann man diese nur schwer weglassen.

Die hier aufgeführten Bahnen bildeten schon vor der BLS eine Betriebsgruppe. Die vielen kleinen Bahnen konnten so den Unterhalt gemeinsam planen und sich gegenseitig mit Lokomotiven aushelfen. Passte eine falsch beschaffte Lokomotive nicht zur Strecke, wurde einfach in der Betriebsgruppe getauscht. Die Lokomotiven blieben aber meist bei den Bahnen. Verrechnet wurden Kilometer und so musste man Schulden mit Lokomotiven ausgleichen und nicht mit Geld.

Die Bern - Lötschberg - Simplon Bahn BLS wurde von Anfang an elektrisch betrieben. Aber erst durch sie änderte sich der Status im Berner Oberland klar, und erst mit der BLS wären grosse Lokomotiven mit Schlepptender nötig geworden. Daher passt es eigentlich, dass ausgerechnet das einzige Fahrzeug, das einen Tender hatte von der BLS beschafft wurde. Aber die Schneeschleuder war besonders und band eine Dampflokomotive an sich.

Dabei müssen sich nicht alle Tenderlokomotiven der anderen Bahnen verstecken. Die TSB und die BN brachten durchaus Lokomotiven zum Einsatz, die zu den grössten Maschinen der Schweiz gestellt werden konnten. Nur waren diese Lokomotiven nicht besonders glücklich geworden. Denn sie wurden durch die Geschichte so schnell überholt, dass sie kaum zu hoher Bekanntheit kamen. Sehen wir uns die Lokomotiven im Vergleich an.

Die Ec 4/6 der Thunerseebahn blieb bis zum Schluss bei der BLS im Einsatz. Erst 1966, als bei der BLS der offizielle Dampfbetrieb mit der Ausrangierung der Schneeschleuder eingestellt wurde, verschwand auch diese letzte Lokomotive der TSB von der Bildfläche und somit auch aus den Köpfen der Leute. Nur, hatte die Lokomotive das wirklich verdient? War da wirklich nichts gut oder warum nur blieb sie nicht erhalten?

Wenn wir hier den Lebenslauf der TSB Lokomotive Ec 4/6 genauer betrachten würden, sähen wir, dass diese grösste BLS Lokomotive in den Jahren 1909 – 1910 in Betrieb gestellt wurde. Nur sechs Jahre später wurde die Fahrleitung auf dem Abschnitt Scherzligen - Spiez eingeschaltet. Die Lokomotive wurde auf dem Abschnitt Spiez - Bönigen gedrängt, aber dort kam nur vier Jahre später die Fahrleitung. Die Lokomotiven verloren die Arbeit schneller als andere Lokomotiven.

In dieser Zeit kann sich kein Mythos um eine Lokomotive aufbauen. Als die Leute die Lokomotive kannten verschwand sie schon wieder und die neue Technik machte die Ec 4/6 sehr schnell vergessen. Als Tenderlokomotive war sie aber eine der besten Lokomotiven der Schweiz, nur bekannt wurden Tenderlokomotiven nur sehr sehr selten, den Ruhm holten sich die Lokomotiven mit separatem Tender. Das war klar das Pech der Ec 4/6.

Anders sah es bei der Ea 3/6 der BN aus. Diese Tenderlokomotive war so gross geworden, dass sie schlicht den Vergleich mit Lokomotiven mit Schlepptender aufnehmen konnte. Diese Vergleiche wollen wir hier machen. Die dazu heran gezogenen Maschinen wären die A 3/5 und die C 5/6 der SBB. Sicherlich Lokomotiven die bekannt wurden und mit denen soll sich eine Tenderlokomotive messen können?

Nehmen wir die bekannteste Schnellzugslokomotive der SBB und die wohl bekannteste Lokomotive der Gotthardbahngesellschaft. Die A 3/5 galten zu jener Zeit als die grössten Dampflokomotiven der Schweiz. Daran vermochte nichts oder fast nichts zu rütteln. Ausgerechnet die Ea 3/6 schlug diese Maschinen bei der Grösse der Heizfläche. Und wäre daher eigentlich die grösste Lokomotive der Schweiz gewesen. Nur, es war eine Tenderlokomotive und denen mutete das niemand zu.

Hätte man bei der Ea 3/6 nicht mit den Achslasten ein Problem bekommen, hätte bei ihr der Kessel durchaus noch um einen Meter verlängert werden können. Der Platz war vorhanden und hätte genutzt werden können. Die Verdampfungsfläche wäre also nochmals gesteigert worden. Nur eben, das war wegen den Achslasten nicht möglich. Nur dann wäre diese Tenderlokomotive möglicherweise in der Grösse der C 5/6 zu finden gewesen und hätte sich eventuell zur grössten Dampflokomotive der Schweiz gemausert.

Von einem erfolglosen Dampfbetrieb möchte ich daher nicht sprechen, im Gegenteil, die Lokomotiven der TSB und der BN hätten erfolgreicher sein können. Die Dampflokomotiven hatten einfach das grosse Problem, dass sie schon nach verhältnismässig kurzer Zeit durch elektrische Lokomotiven ersetzt wurden. Gegen die konnte keine Dampflokomotive bestehen, darin waren sich alle Fachleute einig. Und da waren auch die legendären A 3/5 und C 5/6 der SBB nicht besser davon gekommen. Der Elefant wurde schlicht vom Krokodil gefressen.

Den grossen Lokomotiven der TSB und der BN fehlte schlicht die Zeit um weit herum bekannt zu werden. Daher verwundert es wenig, das diese Lokomotiven sehr schnell verschwanden und ein Opfer des Schneidbrenners wurden. Letztlich waren bei der Ec 4/6 noch Bestrebungen zu erkennen, aber die reichten nicht aus um zumindest diese Lokomotive noch zu retten. Sie verschwand wie die Ea 3/6 auf dem Schrottplatz. Ändern konnte man danach nichts mehr.

Die anderen Maschinen verschwanden nach der Elektrifikation in Werkanlagen oder wurden ins Ausland verkauft, wo sie viele Jahre noch gute Dienste leisteten. Dort war aber kaum eine Verbindung zur Strecke vorhanden, so dass diese fremden Maschinen schnell spurlos verschwanden und so dem Schneidbrenner zum Opfer fielen. Die Dampflokomotiven der BLS verschwanden so, bis auf eine einzige Maschine und ausgerechnet diese war bei den Vorgängerbahnen nicht besonders erfolgreich gewesen.

So kam es, dass heute in einer Zeit, wo es immer mehr historische Dampflokomotiven gibt, der BLS die grosse Dampflok für Schnellzüge fehlte, aber eben, zu der Zeit, als die legendären Pacific oder Mikado Bauarten Europa zu erobern begannen, hatten die BLS schon mehrere Jahre alte elektrische Lokomotiven. Eine Mikado aus Frankreich müsste sich daher bereits mit Be 5/7 oder sogar schon mit Be 6/8 messen. Da waren die Dampflokomotiven der BLS längst weg.

Niemand wollte in dieser Zeit an die Erhaltung einer Dampflokomotive denken. Aus heutiger Sicht durchaus zu bedauern, dass dies so gekommen ist, denn eine Ec 4/6 würde den Park an Dampfloks in der Schweiz sicherlich gut ergänzen. Doch die Politik machte die Geschichte wieder rückgängig und kam es zu einer Situation, die es eigentlich gar nicht mehr geben kann.

Sämtliche Ec 4/5 der Thunerseebahn, der Spiez - Frutigen - Bahn und der Erlenbach - Zweisimmen - Bahn verschwanden und waren deshalb endgültig verloren. Doch die Berner Regierung, die schon für das schnelle verschwinden der Cholis gesorgt hatte, verband die BLS mit der RM. Bei der RM gab es aber eine Lokomotive der ehemaligen SMB, die auf die Bezeichnung Ec 4/5 hörte. So kam es, dass die moderne BLS zu einer historischen Ec 4/5, auch wenn diese nicht aus den Beständen der BLS-Gruppe stammt, es war eine dieser zehn Lokomotiven der SLM.

 

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