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Die Elektrifizierung
der Gotthardstrecke war 1923 bereits abgeschlossen worden und die dazu
beschafften
Lokomotiven der Baureihen
Ce 6/8 II und Be 4/6
leisteten täglich gute Arbeit vor den verschiedenen Zügen. Selbst im
Flachland begann man damit, die wichtigsten
Hauptstrecken
mit einer neuen
Fahrleitung
zu versehen. Der Schock vom ersten Weltkrieg sass bei den verantwortlichen
Stellen tief in den Knochen und so wollte man möglichst wenige
Dampflokomotiven einsetzen. Bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB hatte man sich nach wenigen Jahren gegen die bewährten Dampfloko-motiven gestellt. Die Cholis verloren ihre Verbündeten und wurden immer mehr in niedere Dienste abgedrängt. So fuhren die C 5/6 und C 4/5 auf den flachen Strecken im Mittelland und nicht mehr in den grossen Steigungen.
Die am Gotthard
ver-bliebenen Maschinen ver-dingten sich auf der Strecke nach Luino. Die im Güterverkehr ein-gesetzten Ce 6/8 II und die neue Ce 6/8 III, sowie die vor Reisezügen ar-beitende Be 4/6 zeigten zusammen mit den Be 4/7 deutlich auf, dass die elektrische Traktion auf steilen Strecken im Ge-birge nur Vorteile brach-te.
Der Verbrauch bei den
importierten
Kohlen
ging deutlich zurück. Gerade das war während dem Krieg das Problem und so
wurden diese Zahlen natürlich sehr genau erfasst. So erkannte man die
Reduktion schnell.
Zudem konnte man nun
mit weniger
Lokomotiven mehr Verkehr bewältigen. Die elektrische
Lokomotive musste nach einer Fahrt nicht ins
Depot
um
Kohlen
zu fassen und die Schlacke zu entleeren. Selbst die Halte regelmässigen um
Wasser zu fassen fielen dahin. So schafften die elektrischen Lokomotiven
die Strecke zwischen Luzern und Chiasso in einem Tag dreimal. Eine
Dampflokomotive schaffte knapp den ganzen Weg mit den Vorräten an Kohlen.
Mit den neuen
Lokomotiven hatte man einen grossen Erfolg. Obwohl die
Lokomotiven nahezu unerprobt auf die Strecke kamen und man sich bei den
Lokomotiven noch mit dem
Stangenantrieb
begnügen musste, zeigten sie den Vorteil der elektrischen Traktion. Die
Dampflokomotiven am Gotthard waren in den letzten Zügen und wurden kurz
nach der Inbetriebnahme der
Fahrleitung
dem Schrotthändler anvertraut. Nur sorgte die neue Traktion auch dafür, dass die Lasten der Züge erneut zu steigen begannen. Gerade am Gotthard wurde es immer enger.
Wegen der Erhöhung
der
Normallasten
reichte eine
Ce 6/8 II nicht mehr für einen Zug. Man benötigte zwei
Lokomotiven an der Spitze des Zuges und eine weitere in
der Mitte, denn mit den elektrischen Lokomotiven fiel auch die
Schiebeloko-motive
zu Gunsten der
Zwischenloko-motive
aus. In den für den Gotthard wichtigen Nachbarländern hatte sich herumge-sprochen, dass die Lasten über den Gotthard weitaus schneller befördert werden konnten, als bisher.
Zwar waren die
Lokomotiven der ersten Generation stärker als die
letzten
Dampfmaschinen,
doch auch sie waren nicht grenzenlos belastbar. Es fehlten am Gotthard
schlicht die benötigten Lokomotiven für den Verkehr, der auf die Strecke
zurollte.
Die Schweizerischen
Bundesbahnen SBB mussten deshalb schon Mitte der zwanziger Jahre des 20ten
Jahrhunderts nach neuen
Lokomotiven für den Gotthard Ausschau halten. Nicht
zuletzt, da immer mehr Strecken unter dem
Fahrdraht
zu liegen kamen und so elektrische Lokomotiven benötigt wurden. Auf jeden
Fall waren die Lokomotiven der ersten Generation schon nach wenigen Jahren
hoffnungslos überfordert.
Die Linien im
Mittelland wurden mit
Lokomotiven der Reihen Ae 3/6 und
Ae 3/5 bespannt. Bei
Güterzügen
waren das die vom Gotthard durch die
Ce 6/8 III verdrängten
Ce 6/8 II. Die etwas kräftigeren
Ce 6/8 III war einfach etwas stärker und so besser auf
der Gotthardstrecke einsetzbar. Schon früh erkannte man bei den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB, dass man die kräftigsten Lokomotiven am
Gotthard einsetzen musste. Die schwächeren wanderten ins
Flachland. Die neuen Ce 6/8 III reichten zusammen mit den verbliebenen Ce 6/8 II aber nicht aus, um am Gotthard die schwersten Züge zu befördern. Dafür waren sie schlicht zu schwach geworden.
Eine Erneuerung der
Lokomotiven stand daher oben auf der Liste der
verantwortlichen Stellen. Nach nur fünf Jahren benötigte man neue
Lokomotiven. Besser kann man den Vorteil der elektrischen Traktion nicht
aufzeigen.
Hier drängt sich ein
Vergleich auf. Die ersten Dampflokomotiven von 1882 verkehrten 1921 als
die
Fahrleitung
in Betrieb genommen wurde, immer noch auf der Strecke. Das heisst, sie
beherrschten den Verkehr am Gotthard während rund 40 Jahren. Dann kamen
die
Krokodile und den
Lokomotiven von 1882 ging es an den Kragen. Den
Krokodilen sollte es am Gotthard nach rund zehn Jahren genau gleich
ergehen.
Man stellte bei den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB deshalb eine Studie an, die eine neue
Generation
Lokomotiven für den Gotthard definieren sollte. Das
Ergebnis dieser Studie ergab, dass eine Lokomotive mit vier
Triebachsen
der günstigste Typ sei. Für
Schnellzüge
mit einer
Anhängelast
von 600 Tonnen wurden zwei, für
Güterzüge
mit 1 200 bis 1 400 Tonnen vier solche Lokomotiven oder die Führung von
zwei Zügen mit je zwei Lokomotiven vorgesehen.
Die
Lokomotiven mit sechs
Triebachsen
hatten den Kampf gemäss dieser Studie gegen jene Modelle mit vier
Triebachsen verloren. Wobei Studien immer wieder ändern sollten. Zumindest
die Idee, dass man vier solche Lokomotiven für einen
Güterzug
verwendet, mag auf den ersten Blick befremdend wirken. Wenn man aber die
Vereinheitlichung der Lokomotiven auf einen einzigen Typ hinzunimmt, war
man auf dem richtigen Weg. Mit den Be 4/6 und Be 4/7, die im Schatten der Krokodile arbeiteten, war plötzlich der ideale Typ gefunden worden. Nur waren die Lokomotiven der ersten Stunde für das gestellte Traktionsprogramm schlicht zu schwach und der Stangenantrieb galt schon lange, zumindest nach fünf Jahren als veraltet.
Schliesslich
verkehrten die ersten Maschinen der Baureihe
Be 4/7
mit Einzelachsantrieben schon gleich lange und überzeugten die Fachwelt. Doch auch die Be 4/7 hatte ein Problem, denn als universelle Lokomotive war sie schlicht nicht mehr zeitgemäss. Zwar schaffte die Maschine 80 km/h ohne Probleme, aber mittlerweile wollte man in der Schweiz auch mit den elektrischen Lokomotiven die 100 km/h der letzten Dampflokomotiven erreichen.
Das schafften die
langsamen Maschinen vom Gotthard schlicht nicht mehr. Nur, es gab auch
andere Modelle.
Die am Gotthard
benötigte Maschine mit vier
Triebachsen
stand in Gestalt der
Ae 4/7
seit 1927 bereits zur Verfügung. Die
Lokomotive mit Einzelachsantrieb war im
Flachland sehr wirtschaftlich einsetzbar und sie
vermochte genug zu leisten, um auch am Gotthard eingesetzt zu werden. Was
aber noch wichtiger war, die
Ae 4/7
konnten Geschwindigkeiten bis 100 km/h ausfahren. Das war auch am Gotthard
ein wesentlicher Vorteil.
Für die Steilrampen
des Gotthards mussten aber zwei solche
Lokomotiven vorgespannt werden. Das wiederum bedingte
zusätzliches
Lokomotivpersonal
oder Lokomotiven mit
Vielfachsteuerung.
Eine Idee, die man schon seit 1921 bei den Schweizerischen Bundesbahnen
SBB verfolgte, liess sich nicht aus den Köpfen der verantwortlichen
Stellen verdrängen. Die Erfahrungen mit den beiden
Be 4/6
waren durchaus positiv zu werten. Für Lokomotiven der Leistungsklasse einer Ae 4/7 stand damals keine Lösung für die Vielfachsteuerung zur Verfügung.
Die
Vielfachsteuerung,
die bei zwei
Be 4/6
erprobt wurde, zeigte zudem auf, dass es in Kombination mit der
elektrischen
Bremse, die in den Gefällen des
Gotthards benötigt wurde, durchaus zu Problem kommen kann. Somit konnte
das System bei den
Ae 4/7
schlicht nicht mehr verwendet werden. Die Ae 4/7 mit elektrischer Bremse stammte von der Maschinenfabrik Oerlikon MFO. Sie war zu schwer geworden und man musste die Meterlasten der Strecken anpassen und die Lokomotive künstlich verlängern.
Eine
Vielfachsteuerung
in dieser
Lokomotive hätte das Gewicht zusätzlich erhöht, so dass
man Probleme mit den zulässigen
Achslasten
erwarten durfte. Eine Vielfachsteuerung war damals durchaus noch eine
Frage des Gewichtes. Im Betrieb hätten die Maschinen beliebig oft getrennt und neu zusammengestellt werden müssen. Die Erfahrungen bei den beiden Be 4/6 zeigten, dass hier viele Fehlerquellen lagen.
Zudem war das System
kompliziert beim Einrichten und die Funktionskontrollen der
Vielfachsteuerung
benötigten auch bei erfahrenem Personal eine lange Zeit. Schliesslich
musste diese Funktion vor der Fahrt geprüft werden.
Dazu kam, dass die
Verwendung zweier
Lokomotiven in
Vielfachsteuerung
bloss auf den
Bergstrecken
kaum zu Personalersparnissen, aber bei den
Schnellzügen
zu vermehrten Halten geführt hätte. Beide Lokomotiven hätten mit dem
Schnellzug somit von Luzern oder Zürich bis Chiasso durchlaufen müssen,
zumal der grösste Teil der Schnellzüge für eine Lokomotive allein auf der
Bergstrecke zu schwer war. Doch gerade mit diesen wollte man in Erstfeld
nicht mehr halten.
Alles in allem ein
Problem, das nicht so leicht gelöst werden konnte. Die Chancen standen
deshalb für eine neue
Lokomotive mit
Vielfachsteuerung
sehr schlecht. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB hatten den Mut dazu
schlicht noch nicht. Wie die den hier vorgestellten Maschinen folgende
Lokomotive Ae 4/6 bestens bewiesen
hat, berechtige Zweifel. Daher musste man in Bern nach anderen Lösungen
für die zukünftige Lokomotive am Gotthard suchen. Dass nach dem zweiten Weltkrieg der Siegeszug der Vielfachsteuerung doch noch einsetzte, war 1927 mit den Erfahrungen der Be 4/6 noch nicht vor-auszusehen. Selbst die in diesem Punkt erwähnten Ae 4/7 wurden später mit einer Viel-fachsteuerung versehen und erlebten damit lange Jahre einen erfolgreichen Einsatz.
Schliesslich gehörten
später genau diese
Lokomotiven zu den letzten eingesetzten
Ae 4/7. Man entschied sich im Direktorium der Schweizerischen Bundesbahnen SBB zum Bau von riesigen Doppellokomotiven. Das war klar, denn man hätte notgedrungen mit den beiden Ae 4/7 durchfahren müssen.
Warum soll man dann
nicht aus den beiden kleinen
Lokomotiven eine grosse Maschine machen. Man kann
so viel Ärger vermeiden. Zudem waren Mög-lichkeiten für Sparmassnahmen
auch im Unterhalt vorgesehen.
Die im Betrieb nicht
trennbaren Maschinen waren gegenüber zwei normalen
Lokomotiven mit je einem
Führerstand
nur mit einem Modell an jedem Ende versehen worden. Die Einsparung von
zwei Führerständen und einer Anzahl nur einmal benötigter Apparate
erlaubte eine Reduktion der Kosten im Unterhalt. Die Gotthardlokomotive
der Zukunft sollte beschafft werden. Damals waren das nun mal grosse und
schwere Ungeheuer.
Wenn wir einen Blick über die
Grenzen werfen, erkennen wir schnell, wie die neue mit acht
Triebachsen
verkehrende
Lokomotive wirklich war. Die vergleichbaren Modelle sind
berühmt, denn die 1941 gebaute Lokomotive der Reihe 4000 ist besser als
Big Boy bekannt. Selbst die DM 3 gab es 1927 in Skandinavien schlicht noch
nicht. So gesehen, waren die Ideen der verantwortlichen Stellen bei den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB schlicht grössenwahnsinnig. Mit diesen riesigen Lokomotiven war es jedoch möglich, für die schwersten Schnellzüge nur noch eine und für Güterzüge nur noch zwei Lokomotiven des gleichen Typs zu verwenden.
Die mit dem Wegfall der vielen
Vorspanndienste verbundenen
Ersparnisse beim
Lokomotivpersonal wogen nach damaliger Ansicht den Aufwand für
den Durchlauf einer Doppellokomotive über die Talstrecken längstens auf.
Diese Idee kam später erneut auf und wurde dann als neu bezeichnet.
Im Februar 1929 wurden die
Lokomotivhersteller in der Schweiz zur Ausarbeitung von Entwürfen für eine
neue
Lokomotiven der Gotthardstrecke eingeladen. Das waren in erster Linie
die Maschinenfabrik in Oerlikon und die Brown Boveri und Co BBC. Die SAAS,
die bereits bei der nagelneuen
Be 6/8 der BLS gezeigt hatte, dass man
durchaus in der Lage war, leistungsfähige Lokomotiven zu bauen, war bei
den Schweizerischen Bundesbahnen SBB nicht vorgesehen.
Verantwortlich dafür war der
Westinghouseantrieb, der bei den damit ausgerüsteten Lokomotiven
Be 4/7
und Ae 3/5 der Schweizerischen Bundesbahnen SBB für viele Probleme sorgte.
Zudem lagen noch keine ausreichenden Erfahrungen mit den überarbeiteten
Modellen bei der
Be 6/8 vor. So befürchtete man im Direktorium der
Staatsbahn, dass man weitere Modelle mit dem im Unterhalt sehr aufwendigen
Antrieb bekommen würde.
Ein Blick in das
Pflichtenheft, dass den Hersteller übergeben wurde, zeigt deutlich auf,
was man bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB für eine
Lokomotive
erwartete. Damit wir das nachvollziehen können, sehen wir uns ebenfalls
ein paar Punkte dieses Pflichtenheftes an. Es waren Werte, die 1929
durchaus nicht zu erwarten waren. Doch die Gotthardstrecke hatte schon
immer besondere Lokomotiven erfordert. Die Anforderungen an die neue Lokomotive für die Gotthardstrecke waren beachtlich. Auf 26 ‰ Steigung waren die Schnellzüge mit einem Gewicht von 600 Tonnen mit 62 km/h zu befördern.
Bei den
Güterzügen wurden sogar 750 Tonnen mit 50 km/h
erwartet. Im Vergleich mit später angelieferten Baureihen der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB sollte nur die
Re 6/6 ab 1972 diese
Lasten überschreiten. Bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB erachtete man für diese Lasten eine Lokomotive mit acht Triebachsen. Schliesslich entsprachen die Werte zwei Ae 4/7.
Folglich
benötigte man auch die
Achsen dieser beiden
Lokomotiven. Wir haben damit
acht
Triebachsen erhalten. Einen Wert, der über viele Jahre von keiner
Lokomotive erreicht wurde. Der Bog Boy erreichte diesen Wert erst 1941 und
in der Schweiz sollte er nie überboten werden. Eine elektrische Nutzstrombremse musste das Lokomotivgewicht auf 26 ‰ Gefälle in der Beharrung behalten und auch Bremsungen der Lokomotive bis kurz vor dem Stillstand ermöglichen.
Noch sah man den Vorteil dieser
Bremse darin, dass
die
Lokomotive ohne Wagen die Talfahrt antreten konnte. Leistungsfähige
elektrische
Bremsen waren daher auch noch nicht zu verwirklichen. Zumal
die Schweizerischen Bundesbahnen SBB eine
Nutzstrombremse forderten.
Die
Höchstgeschwindigkeit der
Lokomotive wurde, wie bei den
Ae 4/7 auf 100 km/h festgelegt. Auch am
Gotthard konnte man mit den
Schnellzügen auf den flachen und geraden
Abschnitten mit dieser Geschwindigkeit fahren. Ein Problem der
Be 4/6 und
Be 4/7 wurde damit auch eliminiert, denn schliesslich erreichte die
Gotthardbahn schon 90 km/h und war damit schneller als die ersten
elektrischen Lokomotiven. Nun sollten auch diese die hohen
Geschwindigkeiten erreichen.
Die zulässigen
Achslasten
lagen für die
Triebachsen bei 20 Tonnen. Bei den
Laufachsen erwartete man
eine Achslast von 15 Tonnen. Diese Werte entsprachen den am Gotthard
eingesetzten
Ae 4/7 mit
elektrischer
Bremse. Damit war klar, man erwartete
bei den
Staatsbahnen eine
Lokomotive, die zwei
Ae 4/7 entsprach. Damit
durfte man Gewichte bis zu 246 Tonnen erwarten. Ein Wert, der in
Mitteleuropa nie mehr erreicht werden sollte.
Damit war es aber noch nicht getan, denn es ergaben
sich zusätzliche Probleme, die behoben werden mussten, denn dem Kurvenlauf
war nur schon wegen den vielen und engen Kurven der Gotthardstrecke
besondere Beachtung zu schenken. Gerade die vier starren
Achsen der
Ae 4/7
waren nicht vorteilhaft. Was bei den C 5/6 noch ging, war jetzt nicht mehr
gewünscht. Man wollte eine gelenkige
Lokomotive für die Gotthardstrecke.
Eine einwandfreie Gewichtsverteilung war zur besseren
Ausnützung der
Adhäsion
notwendig. Ein Punkt, der bei den hohen erwarteten
Achslasten besonders wichtig war, denn die verstärkten
Brücken waren mit
den 20 Tonnen am Limit angelangt. Mehr konnte man den
Stahlfachwerkbrücken nicht
mehr zumuten. Daher sollten diese 20 Tonnen immer wieder zu ernsthaften
Diskussionen zwischen Hersteller und Betreiber führen.
Die von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB
angeschriebenen beiden Elektriker MFO und BBC mussten hingegen
leistungsfähige
Fahrmotoren für einen grossen Drehzahlbereich entwerfen.
Damals nicht unbedingt eine einfache Sache. Schliesslich
war dann noch die sichere Steuerung bisher nie da gewesener
Leistungen
nötig. Alle diese Aufgaben stellten hohe Anforderungen an die
Lokomotivbauer.
Wenn wir das
Pflichtenheft
zusammenfassen wollen, dann kann schlicht gesagt werden, dass die
Schweizerischen Bundesbahnen SBB die stärkste
Lokomotive der Welt
erwarteten. Es gab nirgends vergleichbare Modelle. Selbst der Bog Boy,
noch die grossen Dm3 existierten damals schlicht nicht. Der Gotthard
sollte erstmals mit elektrischen Lokomotiven den grössten Wert stellen.
Bei den ersten Modellen erreichte man die Werte der BLS schlicht noch
nicht.
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