Entwicklung und Beschaffung |
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So sollten bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB neue
Diesellokomotiven
beschafft werden. Nur, sollte das geordnet erfolgen, denn es sollten nicht
zu viele Typen sein. Jedoch sollte nur das nötigste
Rollmaterial
beschafft werden. Daher ging man ursprünglich sogar von einer einzigen
Lokomotive aus. Nur schon deswegen lohnte sich eine
genau durchgeführte Entwicklung im Verlauf derer viele Ideen begraben
werden mussten. Insbesondere die Bandbrei-te bei den Leistungen der eingesetzten Dampfloko-motiven war dazu schlicht zu gross. Mit einer einzigen Loko-motive ging das jedoch nur, wenn deren Leistung optimal eingesetzt werden konnte.
In diesem Punkt waren die Dampflokomotiven gar nicht so schlecht,
denn wenn kaum Dampf benötigt wurde, musste man keinen erzeugen. Damit
sank automatisch der Verbrauch bei den
Kohlen
und beim Wasser.
So wusste man, wie die neue
Diesellokomotive
aussehen muss. Sie sollte im Leistungsbereich von 370 bis 1000 kW
eingesetzt werden. Mit einem
Dieselmotor
war so eine grosse Spannweite bei der
Leistung
wirtschaftlich schlicht nicht zu ermöglichen. Die neue Lokomotive sollte
daher mit zwei Dieselmotoren arbeiten und so eine Leistung von 500 und
1000 kW abrufen können. Damit sollte man alle Dampflokomotiven ersetzen
können.
Mit einer einzigen
Diesellokomotive
war das jedoch nicht wirtschaftlich umzusetzen, denn auch mit zwei Motoren
war die
Leistung
gerade im mittleren Bereich nicht optimal. Gerade im
Rangierdienst
hatte man aber viele Bereiche, die gerade in diesem mittleren Segment zu
finden waren, das hätte drei Motoren ergeben. Heute wissen wir, dass mit
der Lösung mit mehreren kleineren Motoren eigentlich der richtige Weg
vorgesehen war.
Die Geschäftsleitung der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
definierte deshalb drei
Gruppen
von neuen
Diesellokomotiven.
Diese drei Grundtypen sollten die noch rangierenden Dampflokomotiven
endgültig auf das
Abstellgeleise
und somit auf den Schrottplatz befördern. Dazu definierte man die
Leistungsklassen und stellte in diese Klassierung auch die elektrischen
Rangierlokomotiven,
auch wenn die nicht so richtig reinpassen wollten.
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Dampflok |
Elektrolok |
Diesellok |
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Leichter Rangierdienst |
Ee 3/3 |
(Em 3/3) |
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Mittelschwerer Rangierdienst |
E 4/4 |
Ee 3/3
oder Ee 6/6 |
(Bm 4/4) |
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Schwerer Rangierdienst |
C 5/6 |
Ee 6/6 |
(Bm
6/6) |
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Somit waren die neuen
Lokomotiven grundsätzlich definiert. Mit den
provisorischen Bezeichnungen, die letztlich auch so eingeführt werden
sollten, liess sich klar erkennen, dass die beiden grösseren Lokomotiven
auch auf Strecken verkehren sollten. In erster Linie waren damit die
letzten Strecken vorgesehen, denn bis zu deren Umstellung dauerte es noch
etwas, da die elektrischen Anlagen neben der Strecke auch noch erstellt
werden mussten. Gerade die beiden grösseren Bauarten sollten deshalb vereinzelt auch auf den Strecken eingesetzt werden. Damit hätten sie auch die Lokomotiven vor den Hilfswagen ablösen können.
So hätten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB letztlich sämtliche
verbliebenen Dampflokomotive ersetzen können. Endlich schien es möglich zu
werden, die veralteten
Lokomotiven aus der Zeit der
Privatbahnen
auszumustern. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB suchten deshalb drei Typen von geeigneten Dieselloko-motiven. In der Folge wurden von diesen Maschinen die entsprechenden Serien bestellt. Die Reihenfolge der Bestellungen richtete sich nach der Dring-lichkeit des Ersatzes.
Zuerst sollte die
Diesellokomotive
für den schweren
Rangierdienst
beschafft werden, denn diese er-setzte die
C 5/6. Danach sollten die Sie sehen, man arbeitete durchaus durchdacht. Die Kosten reduzierten sich schnell, wenn man die grössten Verbraucher eliminiert. Zu diesen gehör-ten neben den A 3/5 auch die C 5/6.
Diese
Lokomotive verwendete man im schweren Verschub,
sie wurde jedoch immer noch auf Strecken eingesetzt. Daher lag hier der
Verbrauch bei den
Kohlen
sehr hoch. Zudem als
Hilfslokomotive
stand sie auch unter Feuer, was bekanntlich nur mit Kohlen genährt werden
konnte.
Die Entwicklung und Bestellung der Baureihen
Bm 6/6 und
Em 3/3 werden
in deren Artikel erwähnt werden. Daher werden wir uns in den folgenden
Abschnitten lediglich mit der Entwicklung einer neuen
Diesellokomotive
der mittleren Leistungsklasse zuwenden. Diese Maschinen sollten im
Rangierdienst,
im Streckendienst auf nicht elektrifizierten Strecken und vor dem
Hilfswagen
und bei
Bauzügen
eingesetzt werden können. Daher wurde von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB ein Pflichtenheft für eine neue dieselelektrische Lokomotive ausgearbeitet. Der Titel enthielt dabei die groben Leistungsangaben, daher sprach man im Pflichtenheft von einer mittleren Leistungsklasse.
Im allgemeinen Beschrieb wurde klar darauf hingewiesen, dass damit
die im Einsatz stehenden
Lokomotiven der Baureihe E 4/4 ersetzt werden
sollten. Wir wollen uns mit dem Triebfahrzeug für den mittelschweren Rangierdienst befassen. Diese Maschine sollte sich von den anderen damals beschafften Lokomotiven unterscheiden. Ihr wurden sehr viele Aufgaben zugeteilt.
Eine Auflistung würde sehr unübersichtlich, daher beschränken wir
uns auf den einzigen nicht vorgesehenen Einsatz und das waren
Reisezuüge.
Sie sollte also die meisten Dampflokomotiven ablösen. Gerade der Einsatz vor dem Hilfswagen war bisher in der Hand der letzten Dampflokomotiven. Hier waren in erster Linie die grossen Maschinen der Baureihe Bm 6/6 vorgesehen, aber auch die kleinere Variante konnte genommen werden.
Die wichtigste Aufgabe sollte der Einsatz im
Rangierdienst
und als
Triebfahrzeug
für
Bauzüge
sein. Die Baureihe Bm 4/4 wurde daher als universelle
Diesellokomotive
vorgesehen, auch wenn nicht alle Bereiche abgedeckt wurden. Genau genommen forderten die Schweizerischen Bundesbahnen eine laufachslose dieselelektrische Lokomotive mit vier Triebachsen, für Einsätze im Rangier- und Baudienst.
Die
Leistung
richtete sich an jener der Baureihe E 4/4 und sollte daher ungefähr 800 PS
betragen. Noch verwendete man die Bezeichnung PS an Stelle von kW. Diese
Leistung war damals bei
Diesellokomotiven
schon recht hoch angesiedelt worden. Um die steilen Strecken des Gotthards und des Juras alleine befahren zu können, sollte diese Lokomotive mit einer verschleisslosen elektrischen Bremse ausgerüstet werden.
Gerade die Tatsache, dass diese Maschine oft auch für
Inspektionsfahrten genutzt werden sollte, musste man eine Lösung haben,
damit diese
Diesellokomotiven
die
starken Gefälle
auch in Alleinfahrt schafften. Somit waren die grundlegenden Bedingungen
für die neue Baureihe erstellt.
Die zulässige
Achslast
sollte 20 Tonnen auch bei vollgefüllten Vorratsbehältern nicht
überschreiten. Bei halbvollen Behältern musste das Gewicht bei 72 Tonnen
liegen. So sollte die
Lokomotive in der Lage sein, sämtliche
Strecken der Schweizerischen Bundesbahnen SBB zu befahren. Einzige
Einschränkung sollte dabei die Befüllung des Vorratsbehälters sein. So war
klar, die
Staatsbahnen
wollten einen vollwertigen Ersatz für die alten russigen Dampflokomotiven.
Die geforderten
Zugkräfte
sollte die
Lokomotive hauptsächlich im Bereich tiefer
Geschwindigkeiten erbringen. Gerade bei Baustellen auf der Strecke war es
wichtig, dass die Verschiebung der
Baumaschinen
mit geringen Geschwindigkeiten erfolgen konnte. Daher überraschte es
wenig, dass die massgebende Geschwindigkeit bei der höheren Lastreihe auf
15 km/h festgelegt wurde. Damit lag man tiefer, als bei den anderen
Diesellokomotiven.
Im mittelschweren
Rangierdienst
und bei Einsätzen vor dem
Hilfswagen
waren mit 30 km/h etwas höhere Geschwindigkeiten vorgesehen. Daher galt
die auf 75 km/h festgelegte
Höchstgeschwindigkeit
nur für die alleinfahrende
Lokomotive. Mit 75 km/h konnte man auf
Strecken schnell verschieben und bei den Arbeiten lagen die Werte deutlich
tiefer. So konnten im Rangierdienst hohe
Zugkräfte
verwirklicht werden. Daher sollte die neue Lokomotive die Bezeichnung Bm
4/4 erhalten. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB erteilten schliesslich im Jahre 1957 den Auftrag für vorerst sechs Lokomotiven einer Vorserie. Dabei wurde für den mechanischen Teil und den Dieselmotor die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM aus Winterthur vorgesehen.
Die elektrische Ausrüstung stammte von der Société Anonym des
Ateliers de Sécheron SAAS in Genève. Die SAAS für auch die Endmontage
durch. Erweitert wurde die Serie mit der 1960 erfolgten Bestellung von weiteren 20 Lokomotiven dieser Baureihe. Die Maschinen sollten so an den wich-tigsten Stellen die verbliebenen Dampflokomotiven ablösen.
Das war eigentlich ganz einfach vorgesehen, eine Bm 4/4 ersetzte
die E 4/4 und das war es. Mit den 26
Lokomotiven war man eigentlich am Ziel
angelangt und man wollte im Direktorium keine weiteren
Diesellokomotiven
mehr bestellen.
Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB sahen die Zukunft ganz klar
bei den elektrischen
Lokomotiven und
Triebwagen.
Da will man nicht zu viele Exoten auf den
Schienen
haben. Zusammen mit den 14 Maschinen der Reihe
Bm 6/6 hatte man genug
Lokomotiven. Doch die Rechnung machten die Schweizerischen Bundesbahnen
SBB ohne den Staat. Sie haben richtig gelesen, der Staat, genauer die
Schweizer Armee schaltete sich nun ein.
Die Schweizer Armee, die nur ein paar Jahre nach dem zweiten
Weltkrieg damit beschäftigt war, sich auf die Auswirkungen eines dritten
mit Atombomben geführten Weltkrieges vorzubereiten, war von den Ideen der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB alles andere als angetan. Man fürchtete
bei der Armeeleitung, dass die Munitionstransporte bei Ausfall der
Fahrleitung
durch Sabotage ausbleiben würden, wenn die Dampflokomotiven ausrangiert
würden. Daher sollten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB nach Meinung der Armee noch ein paar Dampflokomotiven als Kriegsreserve abstellen. Sie haben richtig gelesen, abstellen, was eigentlich einmotten und vergessen hiess.
Dies natürlich nur für den Fall, dass die Schweiz, welche sich
bisher recht trickreich und nicht immer sauber vor diesen Querelen
gedrückt hatte, einmal angegriffen würde. Erstmals spürten die
Schweizerischen Bundesbahnen SBB die Auswirkungen des kalten Krieges. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren darüber alles andere als glücklich. Man hatte schlicht nicht den Platz um Lokomotiven für die Armee ohne jeglichen Nutzen abzustellen.
Zudem, die uralten Dampflokomotiven hätten ersetzt werden müssen,
denn diese waren nun wirklich am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Man
musste daher eine Lösung suchen, die ohne
Dampfmaschinen
funktionierte. Diese Lösung fand man bei dieser neuen
Diesellokomotive.
So wurde noch eine dritte und letzte Serie von weiteren 20
Lokomotiven bestellt. Mitfinanziert von
der Armee waren diese Maschinen als Kriegsreserve vorgesehen. Um die
Diesellokomotiven
trotzdem einsetzen zu können, wurden den Bahndiensten zusätzliche Bm 4/4
versprochen. Diese nahmen die neuen Lokomotiven noch so gerne an. Somit
gab es nun mehr Fahrzeuge mit
Dieselmotoren,
als man bei der Berechnung des Bedarfs vorgesehen hatte.
Die Baureihe Bm 4/4 umfasste am Schluss 46
Lokomotiven, die mit den Nummern 18 401
bis 18 446 versehen wurden. Damit wurde jedoch auch die Lieferung von
Diesellokomotiven
für den Streckeneinsatz abgeschlossen und es gab erst mit der Eröffnung
des
Rangierbahnhofes
Limmattal neue schwere Diesellokomotiven. Die Bm 4/4 blieb aber lange Zeit
die grösste Serie und erst ihr geplanter Ersatz sollte umfangreicher
werden.
Bleibt eigentlich nun noch zu sagen, dass mit den Bm 4/4 die
Dampfmaschinen
endgültig abgelöst und in die Museen verschoben wurden. Einige dieser
alten Dampflokomotiven blieben erhalten und kommen immer wieder bei
Sonderfahrten zum Einsatz. Nur, die
Rotary im
Depot
Erstfeld konnte auch die Bm 4/4 nicht ersetzen und so blieb die
Schneeschleuder
X rot m 100 die einzige
Dampfmaschine im regulären Bestand der Schweizerischen Bundesbahnen SBB.
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