Betriebseinsatz 1980 - 1999 |
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Abgesehen von diesen speziellen und zum Teil erwähnten Fällen,
waren die
Lokomotiven
der Baureihe Bm 4/4 in den
Rangierbahnhöfen
der ganzen Schweiz zu sehen. Dabei kam an einzelnen Orten die Reihe Bm 4/4
auch als Ersatz für eine elektrische Ee 3/3
zum Einsatz. Dabei waren das aber oft Einsätze, die dazu benutzt wurden,
die Lokführer auf der Lokomotive kundig zu halten, denn diese Maschinen
rückten sonst nur mit dem
Hilfswagen
aus. Neben diesen Einsätzen kam es auch an anderen Orten zu Be-gegnungen mit der Reihe Bm 4/4. So wurden die Maschinen am Gotthard benötigt um dort das Profil für die neuen Züge der Firma Hupac zu erweitern.
Auch die Sanierung des
Basistunnels
am Hauenstein war ohne Bm 4/4 schlicht nicht möglich. Als dann noch der
Haupttunnel am Gotthard saniert wurde, waren sehr viele Bm 4/4 mit diesen
Aufgaben beschäftigt. Immer wieder wurden Lokomotiven zwischen den drei Kreisen verschoben. Dabei handelte es sich immer wieder um andere Nummern. Davon unbeeindruckt waren die sechs Prototypen, denn diese blieben sowohl dem Kreis, als auch dem Depot weiterhin treu.
Daher verliessen diese Maschinen auch nach 20 Jahren kaum den Raum
Basel. Einzig die regelmässigen Fahrten in die
Haupt-werkstätte
in Biel bildeten eine Abwechslung. Die ruhigen Jahre wurden eigentlich selten durch auffällige Aktionen unterbrochen. Die grössten Abwechslungen boten die Hilfswagen.
Immer wieder, wenn ein Lokführer seine elektrische
Lokomotive
nicht im Griff hatte, rückte die Lokomotive Bm 4/4 zusammen mit dem
Hilfswagen
an. Dabei hatten sie mittlerweile die meisten Hilfswagen übernommen.
Geteilt wurden diese Arbeiten mit den
Bm 6/6 und der Bm 4/4 II des
Depots
Olten.
Wegen den anstehenden
Hauptrevisionen
rückten die
Lokomotiven
nach 20 Jahren in die
Hauptwerkstätte
ein. Dort stand nun auch der erste Neuanstrich an. Als die Nummer 18 422
damit Biel verliess, staunten die Leute nicht schlecht. Die Lokomotive war
verkehrsrot gespritzt worden und sah plötzlich viel länger aus. So war an
diesem 18. April 1984 die erste rote Bm 4/4 auf der Bildfläche erschienen.
Dabei versteckte sie sich gut vor den Fotografen. Im Herbst wurden beim Fahrplanwechsel die Loko-motiven wieder neu gemischelt, jedoch kam es nicht zu Verschiebungen zwischen den Kreisen. Es lohnt sich daher, wenn wir wieder einen Blick auf die Zuteilungen der Maschinen werfen.
Beginnen wollen wir auch jetzt wieder im Westen des Landes. So
hatte der
Kreis
I mit den Nummern 18 407 bis 18 417 immer noch die gleichen zehn Bm 4/4.
Diese wurden für fünf Dienste benötigt. Dabei wurden drei Dienste im Raum Genève gedeckt. Neben den Einsätzen in La Praille kam neu auch eine Lokomotive in Vernier-Meyrin zum Ein-satz.
Dieses
Manöver
wurde als «Talgo» bezeichnet, da die
Lokomotive
den aus Spanien ankommenden Zug verstellen musste. Mit den verbliebenen
zwei Diensten wurden die
Depots
Bern (Zollikofen und Schönbühl) und Biel (Rangierbahnhof
Cornaux) gedeckt. Dabei müssen wir kurz auf die Lokomotive in Bern
blicken.
Die Maschine mit der Nummer 18 414 arbeitete in erster Linie auf
der Strecke des RBS. Dort wurden die Züge zum Teil mit Bm 4/4 auf dem
Dreischienengleis geführt. Zudem hatten sich die Leute des
Depots
einen Spass erlaubt, denn am
Kamin
dieser
Lokomotive
war das Wappen des Kantons Bern zu erkennen. Einen Farbtupfer in den sonst
düstern Lokomotiven. Schliesslich waren auch die roten Lokomotiven schnell
schwarz.
Mit den verbliebenen
Lokomotiven
wurden die Baudienste versorgt. Jedoch wurden zwei Maschinen für die
Ersatzkomposition nach La Plaine benötigt. Diese bestand immer noch aus
den beiden speziellen
Leichtstahlwagen
mit
Stromabnehmer
und zwei Lokomotiven. Da nun aber die Verfügbarkeit der Baureihe Bm 4/4
wegen fehlenden Maschinen sank, wurde immer wieder zu einer anderen
Lokomotive gegriffen. Oft war das eine langsame
Em 3/3. Kommen wir nun zum Kreis II. Dort wurden die sechs Prototypen mit den Nummern 18 429 bis 18 446 ergänzt. Damit wurden weiterhin lediglich 15 Dienste gebildet. Fünf Lokomotiven arbeiteten in Chiasso, eine war in Bellinzona zu Hause.
Damit waren bereits sechs
Lokomotiven
im Tessin eingeteilt. Diese wurden am Gotthard mit dem Dienst für die
Sanierung des
Gotthardtunnels
ergänzt. In der Folge waren das sieben Maschinen. Im Raum Basel arbeiteten zwei Lokomotiven im Güterbahnhof, eine in Basel Rangierbahnhof und zwei in Kleinhünigen Hafen. Ergänzt wurden diese Dienste mit den beiden Maschinen in Birsfelden Hafen.
Die bisher in Pratteln eingesetzt Bm 4/4 wurde abgezogen und kam
bei der an-stehenden Sanierung des
Basistunnels
am Hauenstein zum Einsatz. Auch hier blieben die freien Bm 4/4 vor den
Hilfswagen
und wurden an Baudienste abgegeben. Zum Schluss ist da noch der Kreis III. Dieser hatte die Nummern 18 418 bis 18 428 erhalten. Damit wurden fünf Dienste gebildet. Zwei Lokomotiven arbeiteten im Güterbahnhof von Zürich. Eine
Maschine wurde in den neuen
Rangierbahnhof
Limmattal RBL geschickt, da dort noch Am 6/6 fehlten. Weitere zwei
Lokomotiven
leisteten Bereitschaft in Rapperswil und Sargans. Wobei damit nicht die
Hilfswagen
gemeint waren, denn diese waren nicht in den
Dienstplänen
geführt worden.
Bei 25 eingeteilten
Lokomotiven
standen noch 21 Maschinen für die
Hilfswagen
und die Baudienste zur Verfügung. Spannend war dabei die Lokomotive in
Erstfeld, denn diese stand nur noch für den Hilfswagen dort. Da der
Rotary vor ein paar Jahren durch
neue
Schneeschleudern ersetzt wurde, war die Bm 4/4 kaum beschäftigt.
Daher setzte man sie am Freitag an Stelle einer elektrischen
Rangierlokomotive
im
Rangierdienst
ein. Auch jetzt kam der spezielle Einsatz. Eine Sportveranstaltung brachte im Raum Zürich einen grossen Zusatzverkehr. Dieser konnte mit den vor-handenen Anlagen nicht bewältigt werden.
Um trotzdem die Leute an die Veranstaltung zu bringen, musste der
neue
Bahnhof
Zürich Museumsstrasse genutzt werden. Jedoch fehlte dort noch die
Fahrleitung.
Retter in der Not waren die
Lokomotiven
mit den Nummern 18 422 bis 18 426.
Mit diesen fünf
Lokomotiven
wurden die
Extrazüge
nach dem
Bahnhof
Zürich Museumsstrasse geführt. Dabei konnten die Lokomotiven an diesem 06.
März 1988 zeigen, was sie konnten. Was sie jedoch nicht konnten, war die
Versorgung der Heizung. Mangels
Zugsheizung
mussten die Wagen ungeheizt gezogen werden. Für die Leute keine angenehme
Fahrt, aber sie erreichten Zürich und damit die Sportveranstaltung.
Nachdem die Strecke von Etzwilen nach Singen am Hohentwiel, das
nicht mehr erreicht wurde, an die
Bm 6/6 verloren ging, kam es
im Herbst 1990 zu einem Problem. Die Überprüfung der Rheinbrücke bei
Heimishofen hatte ergeben, dass man die
Meterlast
reduzieren musste, um die Restlebensdauer zu erreichen. Damit mussten die
grossen Maschinen abgezogen werden. Als Ersatz rückte eine Bm 4/4 an und
begann mit den Fahrten.
Dabei erreichte die
Lokomotive
täglich 194 Kilometer. Die Kontrolle mit den beiden Am 4/4 verlief am 17.
März 1991 zwar erfolgreich, trotzdem blieb die Bm 4/4 im Einsatz. Böse
Gerüchte besagen, dass man den Test erst ausführte, als die Bm 4/4 auf der
Schweizer Seite war. Wäre die
Brücke
in den Rhein gestürzt, hätte man zumindest die Bm 4/4 nicht verloren. Die
beiden Am 4/4 hätte man so oder so gerne entsorgt. Obwohl der Versuch erfolgreich war, blieb die Bm 4/4 bis am 31. Mai 1992 in diesem Dienst. Erst dann wurde sie wieder von der angestammten Bm 6/6 abgelöst. An Arbeit mangelte es der Baureihe Bm 4/4 jedoch nicht.
Zwar blieben die Einsätze auf der Strecke immer selten, aber
solche regelmässigen Fahrten mit Zügen gab es kaum, denn dazu stand
wirklich nur noch die Strecke nach Singen zur Verfügung. Überall sonst
gehörten die Züge den elektrischen
Lokomotiven. Auf den Fahrplanwechsel im Dezember 1994 gab es wieder Veränderungen bei den Dienstplänen. Ausschlag-gebend waren neue Anlagen und geänderte Bedingungen. Auch jetzt beginnen wir wieder im Westen und damit mit dem Kreis I.
Hier hatten sich die
Lokomotiven
eingenistet. Daher blieb es bei den fünf angestammten Diensten. Jedoch gab
es Anpassungen an den Lokomotiven, denn neue Vorschriften mussten
eingehalten werden.
Es betraf die
Lokomotive
mit der Nummer 18 414. Diese fuhr schon länger mit einem geschmückten
Kamin
herum. Nun sollten die Fahrten auf den mit einer dritten
Schiene
versehenen Streckenabschnitt der RBS, gesichert erfolgen. Daher wurde
dieser Lokomotive auch die
Zugsicherung
und der
Funk
des Regionalbetriebs Bern – Solothurn RBS eingebaut. Damit konnte mit der
Lokomotive nun der
Güterverkehr
in diesem Bereich abgewickelt werden. Beim Kreis II wurden die Lokomotiven leicht verschoben. Das Tessin hatte noch vier Bm 4/4 und setzte diese in Chiasso und Bellinzona ein. Dabei entfielen drei Lokomotiven auf Chiasso. Lediglich die Verschubdienste wurden, wegen den Fahrten auws den Richtungsgleisen mit grösseren Maschinen auchgeführt. Mit anderen Worten, dort waren die Bm 6/6 und Eem 6/6 zu finden.
In Basel arbeiteten drei Maschinen im
Güterbahnhof,
drei im
Rangierbahnhof
und zwei in Kleinhünigen Hafen. Pratteln hatte zudem «seine» Bm 4/4 wieder
erhalten. Der 14te und letzte Dienst war die Maschine, die in Aarau
eingesetzt wurde. Aarau hatte bisher die Rangierarbeiten mit elek-trischen Rangierlokomotiven erledigt. Nun wurde in der Hauptstadt des Kantons Aargau jedoch ein neuer Verladeterminal für Wechselbehälter geschaf-fen.
Diese Anlagen konnten wegen dem Verlad nicht mit einem
Fahrdraht
überspannt werden. Daher ver-setzte man eine passende
Diesellokomotive
nach Aarau. Ideal war dabei die für solche Einsätze ge-schaffene Bm 4/4. Bleibt noch der Kreis III. Hier wurden vier Dienste geschaffen. Damit deckte man die Rangierarbeiten im Raum Zürich und Schaffhausen ab. Die vierte Maschine besorgte den bescheidenen Güterverkehr von Ziegelbrücke nach Glarus.
Damit waren jedoch nur noch 23 Dienste vor-handen. Die Reduktion
war eine direkte Folge der neuen Baureihe
Am 841.
Diese setzten zudem die im Baudienst eingesetzten Bm 4/4 immer mehr frei. Die sich nun in der Ablieferung befindlichen Lokomotiven der Baureihe Am 841, waren für die Baudienste bestimmt. Dort sollten die neuen Maschinen die Bm 4/4 entlasten.
Schliesslich wurden die nicht eingeteilten Bm 4/4 nicht nur für
Bauarbeiten benötigt. Die
Lokomotiven
bespannten neben dem
Hilfswagen
auch die Lösch- und Rettungszüge. Nun musste dazu nicht mehr die Maschine
vom Hilfswagen abgezogen werden.
Nach Jahren, wo es keine grösseren Vorfälle mit der Baureihe Bm
4/4 gegeben hatte, sollte diese Glückssträhne im Jahr 1996 enden. Die Bm
4/4 mit der Nummer 18 417 erlitt im November dieses Jahres in Nyon einen
schweren
Anprall.
Glücklicherweise waren dabei keine Menschenleben zu beklagen. Die stark
beschädigte
Lokomotive
wurde anschliessend nach dem fernen Biel überführt, wo man sich den
Trümmern annehmen sollte.
Die
Hauptwerkstätte
Biel, wo die Bm 4/4 seit Jahren unterhalten wurden, untersuchte die
Trümmer. Das Ergebnis war für die Fangemeinde niederschmetternd. Die
Lokomotive
wurde als nicht mehr zu retten bezeichnet. So wurde diese Maschine als
erste ihrer
Bauart
am 30. November 1996 ausrangiert. Der erste grössere Unfall führte zur
Ausrangierung.
Man konnte sich leicht davon trennen, denn die neuen
Diesellokomotiven
wurden laufend abgeliefert. Im Jahre 1997 wurden letztmals die Dienste nach den Kreisen aufgebaut. Daher lohnt es sich, wenn wir einen genaueren Blick auf die Maschinen werfen. Im Kreis I wurden die Nummern 18 407 – 18 416 und die Nummer 18 418, welche als Ersatz für die abgebrochene Maschine bestimmt war, eingesetzt.
Dabei verteilten sich diese auf die
Depots
Genève, Lau-sanne, Biel und Bern. Grosse Veränderungen gab es bei den
Dienstplänen
jedoch nicht. Beim Kreis II sah es nicht viel besser aus. Hier hatte man die Lokomotiven mit den Nummern 18 401 bis 18 406 und 18 430 bis 18 446 eingeteilt. Diese verteilten sich auf die Depots Basel, Olten und Chiasso.
Speziell dabei war, dass die sechs
Prototypen
nun ans andere Ende der Schweiz verschoben wurden. Neu waren sie in
Chiasso zu Hause. Zwar ein neues
Depot,
aber die Prototypen blieben dem
Kreis
auch nach bald 40 Jahren erhalten.
Ebenfalls unverändert war das Bild im
Kreis
III. Dort wurden die Maschinen mit den Nummern 18 419 bis 18 429. Verteilt
wurden sie auf die
Depots
Zürich, Winterthur und Rorschach. Dabei dienten die beiden in Winterthur
stationierten Maschinen auch als Ersatz für die auf der Strecke zwischen
Etzwilen und Singen eingesetzte
Bm 6/6. Noch bestand die
Strecke, auch wenn man sie bei der
Staatsbahn
als
Anschlussgleis
bezeichnete.
Auf den 01. Juni 1999 änderte die Zuteilung grundlegend. Die
bisherigen
Kreise
wurden aufgegeben. Neu wurden die Regionen, West, Mitte und Ost
geschaffen. Das hatte leichte Verschiebungen bei den Maschinen zur Folge.
Der Grund waren dabei nicht unbedingt neue Einsätze, sondern die Tatsache,
dass die Grenzen ebenfalls verschoben wurde. So arbeitete eine
Lokomotive
aus dem Kreis III plötzlich in der Region Mitte.
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