Laufwerk und Antrieb |
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Die
Lokomotivbrücke
mit den Aufbauten wurde auf zwei identisch aufgebaute
Drehgestelle
abgestellt. Man verwendete hier vom Aufbau her ähnliche Drehgestelle,
wie sie schon bei der Baureihe Bm
6/6 verwendet wurden. Jedoch konnten hier kürzere Modelle benutzt
werden, weil lediglich zwei
Achsen
darin montiert werden mussten. Sie sehen, dass viele Komponenten so
gut es ging von der erfolgreichen Baureihe abgeleitet wurden. Der tragende Rahmen dieser beiden Drehgestelle wurde aus einfachen Stahlblechen aufgebaut. Diese wurden mit Hilfe der elektrischen Schweisstechnik zu einem leich-ten Hohlträger formiert.
Dabei wurden die beiden Längsträger mit den beiden etwas
schwächeren Stirnträgern und dem mittigen miss ausgeführten
Hauptträger verschweisst. Es entstand so von oben betrachtet ein
Drehgestellrahmen,
der ge-schlossenes H bildete. Im Bereich des Hauptquerträgers wurde der Rahmen etwas verstärkt ausgeführt. Von der Seite her war das mit der Erweiterung nach unten gut zu erkennen. Auch der Querträger selber wurde anders ausgeführt.
So kam hier eine Lösung mit einem gekröpften Träger zur
Anwendung. Dank dieser Ausführung konnte der An-griffspunkt des
Drehzapfen
deutlich tiefer angesetzt werden. So konnte mit wenig Aufwand dem
Kippeffekt begegnet werden.
Im
Drehgestell
montiert wurden zwei
Triebachsen.
Die Achswellen wurden aus geschmiedetem hochfestem Stahl aufgebaut.
Auf dieser Welle wurden schliesslich die beiden Sitze für die
Räder
und die Aufnahmen für die aussen montierten
Lager
vorgesehen. Auf beiden Seiten wurden die beiden Räder lediglich
aufgeschrumpft. Sie konnten somit bei Bedarf komplett entfernt und
durch neue Räder ersetzt werden.
Für die beiden
Räder
einer
Achse
wurde ein Radkörper, der als einfaches Speichenrad ausgeführt wurde
verwendet. Diese Speichenräder waren in der Produktion etwas
aufwendiger, hatten aber auch Vorteile. Einer dieser Vorteil war das
geringere Gewicht. Bei einer
Lokomotive
die lediglich über eine maximale
Achslast
von 18 Tonnen verfügen durfte, waren solche Räder eine willkommene
Reduktion des Gewichtes.
Als
Verschleissteil des
Rades
diente die
Bandage,
welche sowohl den
Spurkranz,
als auch die
Lauffläche
bildete. Das so aufgebaute Rad hatte einen Durchmesser von 1040 mm
erhalten. Es durfte bis auf 980 mm abgefahren werden. Somit
entsprachen die Räder dieser
Lokomotive
jenen der Baureihe Bm 6/6 und
den
Triebwagen
RBe 4/4. Damit konnte hier
auf einen grossen Bestand an Ersatzteilen zurückgegriffen werden.
Auf den beiden Stummel wurden schliesslich die aussen
montierten doppelreihigen
Rollenlager
aufgezogen. Diese
Lager
verfügten über eine Dauerschmierung durch Fett und benötigten daher
keinen regelmässigen Unterhalt mehr. Dank der geschlossenen Ausführung
der
Achslager
konnte auch kein Schmutz in das Lager gelangen. Dadurch erreichten diese
Rollenlager bei fachgerechtem Einbau nahezu endlose Betriebszeiten.
Die Lagergehäuse besassen beidseitig Lagerschenkel zur
Aufnahme der beiden Achslagerführungen. Diese stabilisierten die
Achse
und waren so ausgeführt worden, dass sie der
Federung
folgen konnten. Die hier erforderliche
Schmierung
konnte ebenfalls mit Fett verwirklicht werden. Der Vorteil lag bei der
offenen Ausführung und bei der Tatsache, dass Fett nicht so leicht
ausgewaschen werden konnte. Daher gab es auch hier kaum Unterhalt.
Wegen den verhältnismässig kleinen
Radsätzen
konnte der Achsstand im
Drehgestell
auf 2 500 mm reduziert werden. Das war nötig, damit man die kurzen
Drehgestelle überhaupt ermöglichen konnte. Gerade der kurze Aufbau der
Lokomotivbrücke
liess es schlicht nicht zu, lange Drehgestelle einzubauen. Damit
konnte jedoch auch der Verschleiss der
Bandagen
in engen Kurven,
wie sie in
Anschlussgleisen
vorkommen, reduziert werden. Die Abfederung und Abstützung der Achse erfolgte, wie bei der Baureihe Bm 6/6 mit unter dem Lager montierten und längs eingebauten Blattfedern. Diese Federn stützten sich wiederum mit Schrau-benfedern gegenüber dem Drehgestellrahmen ab.
Damit wurde das
Drehgestell
eigentlich nicht abge-stützt, sondern am
Lager
und somit an der
Achse
aufgehängt. Auf die einseitigen Federstützen, wie bei der Reihe
Bm 6/6, konnte hier
jedoch ver-zichtet werden. Man konnte mit dieser Abfederung der Achse die beiden Eigenschaften der unterschiedlichen Federn optimal ausnutzen und der Lokomotive eine optimale Federung verpassen.
Dabei wurden die kräftigen Stösse auf der Fahrt mit der
Blattfeder,
die eine lange Schwingungsdauer verfügte, abgefangen. Durch die
mechanische Reib-ung in dieser
Feder wurden diese Stösse sehr gut abgefedert
und nicht an die
Schraubenfedern
weitergeleitet.
Die
Schraubenfedern
übernahmen die Abfederung der sich schnell folgenden Vibrationen.
Diese gingen wegen der kurzen Schwingungsdauer ungehindert durch die
Blattfedern.
Mit den Schraubenfedern konnten diese jedoch gut abgefangen werden.
Damit sich diese
Federn
nicht aufschaukeln konnten, wurden sie zudem mit mechanischen
Dämpfern
versehen. Damit war zwar eine im Aufbau komplizierte Feder entstanden,
jedoch arbeitete diese optimal.
Die so aufgebauten
Drehgestelle
wurden unter der
Lokomotivbrücke
montiert. Dabei war ein massiver
Drehzapfen
vorhanden, der von oben in die Mitteltraverse griff und so die Position
der Drehgestelle festlegte. Dabei betrug der Abstand der beiden
Drehpunkte lediglich 6 120 mm. Dank den kurzen Drehgestellen und
diesem kurzen Abstand der Drehzapfen konnten mit der
Lokomotive
Radien bis hinunter auf 80 Meter befahren werden.
Gegenüber dem
Drehgestell
wurde der Kasten mit zwei auf dem Rahmen des Drehgestells montierten
Gummifedern
abgestützt. Diese einfache
Federung
erlaubte dem Drehgestell eine hohe Beweglichkeit. Diese war
insbesondere beim Befahren von provisorisch verlegten
Geleisen
ein grosser Vorteil. Der Vorteil dieser Abfederung war weiter, dass
sie keine
Dämpfer
benötigte. Gerade diese hätten das Drehgestell behindern können. Über eine Querkupplung wurden die beiden Drehgestelle miteinander verbunden. Diese verhinderten beim zwi-schen den Drehgestellen montierten Tank eine durch-gehende Lösung, wie das bei der Baureihe Bm 6/6 möglich war.
Dank der
Querkupplung
konnten die beiden
Drehgestelle besser in den Kurvenlauf gestellt werden.
Dadurch verringerte sich der Anlaufwinkel des
Spurkranzes
und dieser wurde weniger stark abgenützt. Da wir die Lokomotive nun auf den beiden Drehgestel-len abgestellt haben, können wir die Höhe der Maschine bestimmen. Dabei kam das Dach des Führerhauses auf einer maximalen Höhe von 4 048 mm zu liegen.
Zusammen mit den auf dem Dach montierten
Brems-widerständen
wurde die maximal erlaubte Höhe von 4 500 mm erreicht. Wir haben damit
auch in diesem Bereich das zugelassene
Lichtraumprofil
vollständig ausgenutzt.
Um aus dem nun aufgebauten Fahrzeug ein
Triebfahrzeug
zu machen, musste in den
Drehgestellen
noch ein
Antrieb
eingebaut werden. Dieser wurde für jede
Achse
separat ausgeführt. Daher wurde der
Lokomotive
eine
Achsfolge
von Bo’ Bo’ angegeben. Wie bei der Baureihe
Bm 6/6 verwendete
man auch hier für den Antrieb der Lokomotive elektrische Motoren. Es
entstand so eine
dieselelektrische Version für den Antrieb der Maschine.
Dabei stützte sich jeder
Fahrmotor
einseitig mit speziellen Elementen, den sogenannten
Silentblöcken,
auf dem Rahmen des
Drehgestells ab. Um ein Abkippen des Motors zu
verhindern, wurde die zweite Abstützung auf die
Achse
selber ausgeführt. Damit haben wir hier einen üblichen
Tatzlagerantrieb
erhalten. Die Reihe
Bm 6/6 hatte gezeigt,
dass dieser
Antrieb
für Geschwindigkeiten bis 75 km/h durchaus ausreichend war. Der Tatzlagerantrieb der Lokomotive verhinderte radial gefederte Radsätze, wie sie bei elektrischen Lokomotiven zum Teil verbaut wurden. Er ermöglichte jedoch auch eine kurze Bauweise des Drehgestells. Somit
letztlich auch die für die vorhandene
Leistung
sehr kurze
Dieselloko-motive.
Der Nachteil der fehlenden
Federung
wirkte sich nicht so stark aus, so dass die Maschine über sehr ruhige
Fahreigenschaften verfügte. Um die Drehzahlen des Motors und der Triebachse anzupassen, wurde ein Getriebe vorgesehen. Dabei wurde das Drehmoment vom Fahrmotor von Ritzel auf das auf der Achse montierte Grossrad übertragen.
Das schräg verzahnte
Getriebe
hatte eine
Übersetzung
von
1 :
5.93 erhalten. Damit gab es auch in diesem Bereich zur Baureihe
Bm 6/6 keinen
Unterschied. Sie sehen, dass sehr viel identisch ausgeführt wurde, was
Ersatzteile ein-sparte.
Zur
Schmierung
der
Zahnräder
wurde eine Lösung mit einem Ölbad ver-wendet. Dazu montierte man das
ganze
Getriebe
in einem Gehäuse und füllte dort das
Schmiermittel
ein. Durch dieses Schmiermittel lief das grosse Zahn-rad und nahm so
das
Öl
auf. Dadurch wurde dieses auch auf das Ritzel übertragen.
Überschüssiges Schmiermittel tropfte im Gehäuse wieder nach unten und
sammelte sich in der
Ölwanne.
In der
Lauffläche
des
Rades
wurde das Drehmoment des
Fahrmotors
mit Hilfe der
Haftreibung
zwischen
Schiene
und Rad in
Zugkraft
umgewandelt. Damit die Zugkraft auch bei schlechtem Zustand der
Schienen übertragen werden konnte, wurden
Sander
eingebaut. Diese
Sandstreueinrichtungen
wirkten je nach Fahrrichtung auf die erste
Achse.
Dabei wurde mit Hilfe von
Druckluft
Quarzsand
auf die Schienen gestreut.
Um den
Antrieb
abzuschliessen wurde die
Zugkraft
über die Achslagerführungen in das
Drehgestell übertragen. Mit Hilfe des
Drehzapfens
gelangten die Zugkräfte in die
Lokomotivbrücke.
Letztlich wurden die gebündelten Kräfte über den
Zughaken
zur
Anhängelast
geleitet. Überschüssige Zugkraft wurde wiederum in Beschleunigung
umgewandelt. Wir haben daher eine klassische Kraftübertragung, wie sie
damals üblich war, erhalten.
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