Zusammenfassung

Letzte

Navigation durch das Thema

 

Beim bearbeiten dieser Seite ist mir bewusst geworden, wie alltäglich die Maschinen in Chiasso seit meinen Fahrten dorthin waren. Doch lange Zeit machte ich mir kaum Gedanken über diese Lokomotive, die einfach immer die Lokomotive der FS wegzog, bevor wir an den internationalen Reisezug fahren konnten. Jedoch je mehr ich nachforschte, desto mehr erkannte ich die Besonderheiten der speziellen Rangierlokomotive.

Während in den meisten europäischen Ländern Diesellokomotiven den Rangierdienst grundsätzlich übernommen hatten, beschaffte die SBB elektrische Rangierlokomotiven, die auch für besondere Aufgaben geeignet waren. Diese wurden dann zum Inbegriff der schweizer Rangierlokomotiven. Dazu gehörten auch die hier beschriebenen Maschinen.

Mit ihren Einsätzen in Genève und Chiasso war sie an den äussersten Zipfeln der Schweiz im Einsatz und waren daher im deutschsprachigen Raum kaum bekannt. Daher war es nicht leicht, Informationen über diese Lokomotive zu erhalten, denn wer im deutschsprachigen Raum kannte diese Lokomotive schon? Man kann sich ernsthaft fragen, ob die Bedienerhandbücher überhaupt in Deutsch geschrieben wurden. 

Doch die Lokomotive mit der Bezeichnung Ee 3/3 IV war ein Meisterstück der schweizerischen Lokomotivbaukunst. Eine Lokomotive mit drei Triebachsen für vier unterschiedliche Stromsysteme gab es schlicht nicht mehr. Die Technik war damals einfach so aufwendig, dass grössere Fahrzeuge gebaut wurden. Die Lokomotive hätte sicherlich grosse Bekanntheit erlangt, hätte sie nicht nur in zwei Bahnhöfen ihre Arbeit erledigt.

Die Probleme der Lokomotive waren für die komplizierten Schaltungen und Lösungen sehr gering. Erst mit zunehmender Alterung der Bauteile war es nötig geworden die Gleichrichter zu ersetzen. Es gab die Quecksilberdampf-Gleichrichter schlicht nicht mehr, denn überall wurden Dioden aus Silizium verwendet und diese konnte man nicht ansteuern. Die Lösung waren jedoch die modernen Thyristoren und die damit aufgebauten Stromrichter.

So konnten diese Lokomotiven auch nach bald 50 Jahren immer noch ohne grössere Probleme in Bahnhöfen mit unterschiedlichen Stromsystemen rangieren. Die Lokomotive in Chiasso, die den ganzen Zug gegen Italien aus dem Bahnhof zieht, wechselt dabei das Stromsystem um es dann erneut zu wechseln, wenn sie wieder zurück ins Abstellgeleise fährt. So schnelle Systemumschaltungen waren das Markenzeichen dieser Lokomotive.

Selbst moderne Züge, die mehrmals in einem Tag die Systeme umschalten, machen weniger Schaltungen, als die Rangierlokomotiven in Chiasso und Genève. Nur schon dieser Umstand lässt erkennen, wie gut sich die Technik halten konnte, denn auch jetzt sind die Lokomotiven täglich im Einsatz. Auch wenn heute moderne Diesellokomotiven, wie die Am 843 nebenbei arbeiten. Die Ee 3/3 IV war 2010 immer noch täglich im Einsatz.

Wenn ich nach dieser Seite nun auf die Lokomotiven in Chiasso treffe, wird mir bewusster, dass die Lokomotive, die gerade neben mir vorbei fuhr, gerade das Stromsystem wechselte ohne dabei merklich langsamer zu werden. Wenn man aufmerksam ist, hört man, dass der Hauptschalter ausgeschaltet wird und die Maschine kurz rollt. Danach wird wieder eingeschaltet und die Fahrt geht weiter gegen die Tunnel, die von den Zügen in Richtung Italien benutzt werden.

Solche Rangierlokomotiven waren immer selten und werden es auch bleiben. Die billigeren Diesellokomotiven lösten diese Probleme ohne grossen Aufwand. Daher war es lange unklar, ob die Ee 934 die letzten solchen Lokomotiven sein würden, die es überhaupt gab. Doch die SBB besinnten sich ihrer Tradition und so wurden viele Jahre später neue Rangierlokomotiven angeschafft. Nur mit vier Stromsystemen konnten auch diese nicht arbeiten.

 

Letzte

Navigation durch das Thema

 
Home SBB - Lokomotiven BLS - Lokomotiven Kontakt

Copyright 2011 by Bruno Lämmli Erstfeld: Alle Rechte vorbehalten