Traktionsstromkreis |
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Nachdem bei den letzten Entwicklungen der
Baureihen Ee 3/3 II und
Ee 3/3 IV die Ausrüstung für
mehr als ein
Stromsystem
im Vordergrund stand, verzichtete man hier darauf. Damit wurde die
Maschine für eine
Fahrleitungsspannung
von 15 000
Volt
und 16 2/3
Hertz
ausgelegt. Damit entsprach dieser Wert durchaus den meisten Baureihen der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB, da der Bedarf damals für mehrere Systeme
nicht gross war. Da jedoch auch diese Maschinen an den
Grenzbahnhöfen
eingesetzt werden sollten, erscheint der Verzicht auf mehrere Systeme
überraschend. Jedoch muss gesagt werden, dass es hier keine Probleme mit
den anderen
Spannungen
gab, denn in diesem Fall wurde schlicht der
Dieselmotor
benutzt. Dieser ging auch, wenn die
Fahrleitung
fehlte. Damit konnten die Eem 6/6 fast überall verkehren, wo die
Spurweite
von 1 435 mm eingehalten wurde. Die Spannung aus der Fahrleitung wurde mit einem Stromabnehmer auf das Dach der Lokomotive übertragen. Dabei wurde auch hier ein für Rangier-lokomotiven neues Modell verwendet. Die neusten Maschinen der Reihe
Re 4/4 II hatten gezeigt,
dass die neuen
Ein-holmpantografen
eine Reduktion beim Gewicht erlaubten und trotzdem sehr zuverlässig den
Kontakt zum
Fahrdraht
erstellten. Daher kam dieses Modell auch hier zur Anwendung. Bei der Ausrüstung des Schleifstückes gab es auch keine Überraschungen. Dabei kam ein Modell zur Anwendung, das keine isolierten Notlaufhörner hatte und so den anderen Ausführungen entsprach. Dadurch war die für die Schweiz massgebende
Breite mit 1 320 mm vorgege-ben. Auch nicht neu war zudem die Bestückung
mit zwei
Schleifleisten,
die mit Einlagen aus
Kohle
versehen waren. So war ein guter Kontakt kein Pro-blem. Gehoben wurde der Stromabnehmer mit Hilfe von Druckluft. Diese sorgte in einem Zylinder dafür, dass die Kraft der eingebauten Senkfeder aufgehoben wurde. Durch diese Aufhebung konnte die Hubfeder ihre Kraft entfalten. Der Bügel wurde gehoben und mit einem
leichten Druck an den
Fahrdraht
gepresst. Eine Höhenbegrenzung verhinderte, dass sich der Bügel
durch-strecken konnte, wenn er gehoben wurde und die
Fahrleitung
fehlte. Um den
Stromabnehmer
wieder zu senken, wurde die
Druckluft
wieder entfernt. Da dies schlagartig erfolgte, wurde der Bügel regelrecht
vom
Fahrdraht
gerissen und anschliessend dank ausgeglichen Kräften sanft abgesenkt.
Auflagen sorgten dafür, dass der Bügel nun sauber gelagert wurde und
wieder für den nächsten Einsatz zur Verfügung steht. Spezielle Punkte gab
es hier nicht, wenn davon abgesehen wurde, dass dies mehrmals erfolgen
konnte. Die mit Hilfe des
Stromabnehmers auf das Dach
übertragen
Spannung
wurde anschliessend der kurzen
Dachleitung zugeführt.
Diese wiederum endete beim
Hauptschalter der
Lokomotive. Parallel zu
diesem Schalter war ein
Erdungsschalter montiert worden. Dieser besass
zudem den Spannungsableiter. Letzterer sorgte dafür, dass zu hohe Spannung
gegen das Dach abgeleitet wurden und so nicht die Ausrüstung beschädigten. Auch beim Hauptschalter selber setzten die Konstrukteure dieser Baureihe auf bewährte Technik. Daher wurde auf dem Dach bei der hinteren Verlängerung zum Vorbau hin ein Hauptschalter aus dem Hause BBC montiert. Dieser Schalter war vom Typ DBTF und er wurde mit
Hilfe von
Druckluft betrieben. Somit konnte auch er mit den Modellen von
anderen Baureihen aus-gewechselt werden. Das verringerte die Vorhaltung
dieser teuren Bauteile. Beim Drucklufthauptschalter DBTF wurde mit Hilfe von zwei elektropneuma-tischen Ventilen das Trennmesser geschlossen und so die Verbindung herge-stellt. Damit konnte die Spannung aus der Fahrleitung weiter in die Lokomo-tive geleitet werden. Doch bevor wir diesem Weg
folgen, muss der Vorgang beim Ausschalten er-läutert werden, denn dieser
benötigte beim hier verwendeten Modell zwei Stritte, die dafür sorgten,
dass auch
Kurzschlüsse sicher abgeschaltet werden konnten. Dabei war das Geheimnis einfach, denn der Lichtbogen wurde mit Hilfe von Druckluft ausgeblasen. Anschliessend erfolgte die sichere Trennung mit dem Trennmesser. Jedoch funktionierte dieser
Löschvorgang nur, wenn der Druck dazu ausreichend vorhanden war. Lag der
Vorrat unter fünf
bar, verhinderte die beim
Hauptschalter eingebaute
Niederdruckblockierung, dass sich die Kontakte öffnen konnten und so ein
Schaden entstehen würde. Der weitere Weg der
Fahrleitungsspannung
ist
eigentlich schnell erklärt, denn sie wurde mit einem Kabel in den hinteren
Vorbau geleitet. Das Kabel war in einem zwischen den beiden
Frontscheiben
vorhandenen Kanal eingebaut worden und war so gut vor Beschädigungen
geschützt. Dieses
Hochspannungskabel endete schliesslich bei den
Anschlüssen des
Transformators. Mit Ausnahme der Strommessung gab es hier
jedoch keine weiteren Anschlüsse. Im Transformator wurde die Spannung aus der Fahrleit-ung der Primärwicklung zugeführt. Diese Spule war auf der anderen Seite mit Hilfe der an allen Achsen ange-brachten Erdungsbürsten mit dem Boden verbunden. Da der Rückstrom auch über die Hälfte eins erfolgen
konnte, waren die beiden Hälften mit einer Litze mit-einander verbunden
worden. So war jedoch eine gute
Erdung vorhanden, die verhinderte, dass
die Maschine unter Hochspannung stehen konnte. Mit der Verbindung zur Erde hin, haben wir einen ge-schlossenen Stromkreis erhalten. Damit konnte Energie auf die Lokomotive übertragen werden und diese wie-derum sorgte in der Wicklung dafür, dass ein Magnetfeld entstand. Dadurch wurden schliesslich die
Sekundärwicklungen so
aktiviert, dass diese wiederum
Spannung
abgeben konnten. Damit haben wir
die bei den neueren
Lokomo-tiven erfolgte galvanische Trennung erhalten. Bei den sekundären
Wicklungen gab es keine
Anzapf-ungen. Damit war ein einfacher
Transformator entstan-den, der
ebenfalls nicht neu entwickelt worden war. Man konnte hier das Modell
verwenden, das auch bei der Reihe Ee 3/3 IV angewendet wurde. Durch die
Ausrüstung nur für eine
Frequenz konnte jedoch dessen
Leistung gesteigert
werden. Daher war hier jedoch kein Austausch möglich, was aber selten
erfolgte, da Transformatoren teuer waren. Die nun im
Transformator auf einen tieferen Wert
reduzierte
Wechselspannung wurde den beiden
Gleichrichtern zugeführt. Auch
hier verwendete man an Stelle von Siliziumdioden,
Quecksilberdampf-Gleichrichter. Diese waren wie bei der Reihe
Ee 3/3 IV
vom Typ Excitron und sie erzeugten einen
Wellenstrom. Daher konnten auch
sie gesteuert werden, was unterschiedliche
Spannungen an den Ausgängen zur
Folge hatte. Es wurden beim Betrieb mit elektrischer Energie 26
Fahrstufen erzeugt. Die geringere Zahl gegenüber dem Betrieb mit
Dieselmotor
war eine Folge davon, dass jetzt die Hilfspole bei den
Fahrmotoren nicht umgepolt wurden. Trotzdem waren für eine
Rangierlokomotive sehr viele Fahrstufen vorhanden, die eine feine Regelung
im Betrieb vor
Ablaufbergen erlaubte. Damit war auch jetzt die Maschine an
den Einsatz angepasst worden. Damit haben wir einen Wellenstrom mit unterschiedlicher Spannung erhalten, der den Fahrmotoren zugeführt wer-den konnte. Doch bevor wir zu diesen kommen, muss erwähnt werden, dass beim Betrieb mit Dieselmotor die Spannung von Generator hier mit jener der elektrischen Ausrüstung verbunden wurde. Ein Umstand, der nicht vergessen
werden darf, denn nun spielt die Versorgung nur bei der verfügbaren
Leistung eine Rolle. In jeder Hälfte wurden zwei Fahrmotoren vom Typ F467 eingebaut. Dabei handelte es sich um gemischt erregte sechspolige Gleichstrommotoren für den Betrieb unter Wellenstrom. Es kamen hier die
Modelle zum Einbau, die auch bei der Baureihe
Ee 3/3 IV verwendet wurden.
Dort hatte sich ge-zeigt, dass diese Motoren sehr gut zu den Belastungen
des
Rangierdienstes passten. Zudem konnten so Ersatzmo-toren eingespart
werden. Die vier Fahrmotoren waren parallel angeschlossen wor-den. Damit wurde jeder mit der von den beiden Quellen gelieferten Spannung betrieben. Bei einem Defekt verlor die Maschine somit nur 1/4 der
Leistung. Diese betrug während der Dauer einer Stunde beim elektrischen
Betrieb 780 kW. Bei Fahrten mit
Dieselmotor
reduzierte sich diese am
Rad
verfügbare Leistung auf 390 kW. Wie sich das auf die Daten auswirkte,
werden wir schnell erkennen. Es konnte mit der
Lokomotive
eine
Anfahrzugkraft von
235 kN erzeugt werden. Bei Fahrten unter
Fahrleitung konnte diese bis zu
einer Geschwindigkeit von 18 km/h abgegeben werden. Beim Betrieb mit
Dieselmotor
konnte sogar eine leicht höhere
Zugkraft von 239 kN erzeugt
werden. Jedoch sank die Geschwindigkeit jetzt auf 9 km/h. Die massgebende
Zeitdauer für die Entwicklung der Anfahrzugkraft wurde jedoch nicht
angegeben. Die Zugkraft während der Dauer einer Stunde wurde mit 118 kN angegeben. Dabei wurden mit der elektrischen Versorgung eine Geschwindigkeit von 25 km/h erreicht, beim thermischen Betrieb halbierte sich die Geschwindigkeit auf 12 km/h. Jedoch konnte die gleiche
Zugkraft
erzeugt werden. Damit waren diese Werte, die für die Daten-blätter
verwendet wurden, auf den Einsatz der
Lokomotive
im
Rangierdienst
ausgelegt worden. Auch wenn es in der Schweiz betrieblich kaum möglich war, den Wert zu erreichen, muss auch die Dauerzugkraft erwähnt werden. Dies wurde mit 98 kN angegeben und dabei galten die gleichen Geschwindigkeiten, wie während der Zeit einer Stunde. Wobei beide Werte in
Rangierdienst kaum erreicht wurden, und eher für den Einsatz auf Strecken
wichtig waren. Die Baureihe Eem 6/6 sollte dort jedoch nicht eingesetzt
werden. Auch auf die Angabe der Restzugkraft will ich nicht verzichten. Diese konnte bei maximaler Geschwindigkeit noch abgerufen werden. Daher konnte die Maschine bei 65 km/h mit Betrieb ab Fahrleitung noch eine Zugkraft von 31 kN erzeugen. Beim Einsatz des
Dieselmotors wurde
noch ein Wert von 22 kN erreicht. Wobei ich hier klar erwähnen muss, dass
diese Werte den Diagrammen entnommen werden konnten, aber selten wirklich
erreicht wurden. Wie die
Diesellokomotiven
Em 3/3 und
Bm 4/4, sowie
die Baureihe Ee 3/3 IV verfügte auch diese Maschine über eine
elektrische
Bremse. Dabei stellte sich hier im Gegensatz zu den anderen erwähnten
Baureihen die Frage nach der Art. Wegen den
Wellenstrommotoren konnte aber
auch hier keine
Nutzstrombremse verwendet werden. Zudem hätte diese auch
nicht funktioniert, wenn mit dem
Dieselmotor gefahren wurde. Für die Umschaltung vom Fahrbetrieb auf den
elektrischen Bremsbetrieb war ein
Wendeschalter eingebaut worden. Dieser
besorgte die umfangreichen Schaltungen in diesem Fall. Zudem wurde er, wie
es der Name schon sagt, für die Bestimmung der Fahrrichtung genutzt. Auch
jetzt war diese Lösung so ausgelegt worden, dass der Wendeschalter von der
Versorgung unabhängig war. Um Motoren abzutrennen mussten deren
Trennmesser
geöffnet werden. Es kam daher eine Widerstandsbremse zum Einbau, die mit Gleichstrom arbeitete. Dazu mussten jedoch die Fahrmotoren fremderreget werden und das er-folgte ab den Hilfsbetrieben mit einem Umformer. Da diese auch beim Betrieb mit
Dieselmotor unter
Spannung
standen, konnte die
elektrische
Bremse immer genutzt werden. Sie war so
von der Betriebs-form unabhängig, hatte jedoch eine keine Ein-schränkung,
die erwähnt werden muss. Wie alle Widerstandsbremsen mit Fremderregung ab den Hilfsbetrieben konnte sie nur genutzt werden, wenn die Fahrleitung Spannung führte. Daher fiel die elektrische Bremse aus, wenn keine Fahrleitungs-spannung vorhanden war. Jedoch fand dies nur statt, wenn der
Dieselmotor nicht angelassen war. Ansonsten konnte sie auch beim
elektrischen Betrieb genutzt werden. Wobei dieser Fall so selten war, dass
sich der
Diesel für diese Aktion nicht lohnte. Die fremderregten
Fahrmotoren gaben einen
Gleichstrom
ab, der zu den im hinteren
Vorbau eingebauten
Bremswiderständen geführt
wurde. In diesen
Widerständen wurde die elektrische Energie der
Fahrmotoren in Wärme umgewandelt. Durch die Belastung der Motoren mit
sechs
Bremsstufen wurde schliesslich die
Lokomotive
verzögert. Dabei war
eine
Bremskraft von 152 kN bis zu einer Geschwindigkeit von 20 km/h
vorhanden. Mit diesen Werten war eine sehr gute
elektrische
Bremse vorhanden. Sie erlaubte es, auch schwere Züge nur mit der
Bremskraft der
Lokomotive
zu verzögern. Das war gerade bei dieser Maschine
sehr wichtig, denn im
Verschub stand nur diese Möglichkeit zur Verfügung.
Das war mitunter auch ein Grund, warum für diesen Einsatz sechs
Triebachsen erforderlich wurden. Doch damit mussten die stark belasteten
Widerstände gekühlt werden.
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