Einleitung |
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Baujahr: |
2017 |
Leistung: |
6 000 kW |
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Gewicht: |
373 t (leer) |
V. max. |
250 km/h |
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Normallast: |
Keine, da Triebzug |
Länge: |
202 000 mm |
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Zu Beginn des 21ten Jahrhunderts hatte sich
der internationale Reisezugsverkehr in Europa deutlich gewandelt. Die mit
schweren
Lokomotiven
bespannten
Reisezüge
verschwanden immer mehr und wurden durch moderne
Triebzüge
ersetzt. Diese konnten höhere Geschwindigkeiten fahren, hatten aber den
Nachteil, dass sie wenig flexibel waren. Zudem war ein Triebzug eine sehr
teure Anschaffung, die wohlüberlegt getätigt werden musste. Die bisher vorhandenen Probleme mit den um
die Schweiz angeordneten unterschiedlichen
Spannungen
waren von der Industrie bewältigt worden. Das führte dazu, dass man diese
Triebzüge
nun auch international verwenden konnte. Die Grenzen für die
internationalen
Reisezüge
waren daher gefallen und die Triebzüge lösten immer mehr, die bekannten
und mit
Lokomotiven
bespannten
Eurocity
ab. Grenzen verschwanden auch bei den Bahnen immer mehr. Wer im Jahre 2010 eine
Lokomotive
sehen wollte, musste sich nach den
Güterzügen
umsehen. Dort kamen diese Maschinen immer noch zum Einsatz und auch sie
wurden immer öfter international eingesetzt. Zudem waren diese so speziell
geworden, dass sie kaum für
Reisezüge
verwendet werden konnten. Das überrascht, denn wurden diese Lokomotiven
immer wieder als universell einsetzbare Modelle angepriesen. Für den Verkehr in die Schweiz wurden die vorhandenen
Hochgeschwindigkeitszüge verwendet. Zum Teil wurden sie nachträglich für
den Einsatz in der Schweiz modifiziert. Beispiele dafür finden sich sowohl
in Frankreich, als auch in Deutschland. Wobei ich hier nur die Schweiz
aufgeführt habe. Auf anderen
Verbindungen in Europa gab es ähnliche Züge.
Ich erinnere hier an die
TGV in Deutschland oder die
ICE in Frankreich. Während der ab ca. 1984 in die Schweiz fahrende TGV, der grosse Star im Land wurde, schlichen an-dere Triebzüge eher heimlich ins Land. Später gehörte der TGV zum Standard auf Schweizer Schienen. Ebenso der Deutsche
ICE und von wo all die Züge herkamen. Daher lohnt es
sich, wenn wir einen Blick in die Nachbarländer der Schweiz werfen und so
die neuen
Verbindungen mit der Schweiz besser kennen lernen. Nach Frankreich und somit nach Paris wurden ausschliesslich Triebzüge TGV der unterschiedlich-sten Bauarten eingesetzt. Diese zuverlässigen Züge verkehrten unter der Leitung von Lyria als gemeinsames Angebot mit den SNCF zwischen den beiden Ländern. So
erreichten diese Züge in der Schweiz die Städte Genève, Lausanne, Zürich,
Bern und Basel. Ins Land kamen die Züge über drei unterschiedliche
Strek-ken. Wenn man den Alpenraum und die südliche Schweiz ausklammert, waren die wichtigsten Städte des Landes mit dem TGV erschlossen worden. Saisonale Ergänzungen führten letztlich dazu, dass
eigentlich nur noch das Tessin nicht angefahren wurde. Frankreich nutzte
in den Süden die eigene Strecke über den Mont Cenis. Probleme deswegen
hatte man nicht, denn die Schweiz nutzte die schnellen
Verbindungen nach
Paris. Innerhalb dieser gemeinsamen Gesellschaft, besassen
die Schweizerischen Bundesbahnen SBB zwei
Triebzüge
dieser
Bauarten.
Erkennen konnte man diese Fahrzeuge anhand der zusätzlichen Anschrift SBB
CFF FFS. Ohne den späteren Schlussfolgerungen vorzugreifen, bildeten diese
beiden Triebzüge im Bestand der Schweizerischen Bundesbahnen SBB Exoten.
Der Unterhalt musste daher durch die SNCF ausgeführt werden. Zusammenfassend kann daher gesagt werden, dass der
Verkehr mit Frankreich gut aufgestellt war. Die Tochter Lyria versuchte
die
Verbindungen mit den
TGV immer mehr zu verdichten und oft wurden die
anfänglich nur vereinzelt fahrenden Verbindungen auch stündlich angeboten.
Nur, es waren TGV und die waren nicht für die Schweiz gebaut worden, was
immer wieder zu Problemen mit der
Zulassung geführt hatte. Aus Deutschland fuhren die ICE der ersten Generation in die Schweiz. Diese erreichten neben den Städten Bern, Basel und Zürich auch regelmässig Interlaken Ost und Chur. Sie stiessen daher tief in die Schweiz vor. Diese
Triebzüge
gehörten der Deutschen Bahn DB und wurden als
internationale Züge ohne Beteiligung der Schweizerischen Bun-desbahnen SBB
geführt. Der Zug wurde in der Schweiz lediglich von einheimischem Personal
bedient. Beteiligt an diesen Zügen waren die Schweizerischen Bun-desbahnen SBB jedoch nicht. Wie kritisch diese Situation war, zeigten die ICE, die von München und Stuttgart in die Schweiz fuhren. Nachdem es
mit den
Achsen Probleme gegeben hatte, wurden die
Verbindungen einfach
gestrichen und eine erneute Aufnahme des Betriebes war in absehbarer Zeit
nicht zu erwarten. Die Entscheidung wurde in Deutschland getroffen. Nach Österreich verkehrten
Pendelzüge der Marke
Railjet. Diese Züge der ÖBB wurden mit einer
Lokomotive
Baureihe 1016
bespannt, als Pendelzug formiert und verkehrten über Buchs SG bis nach
Zürich. Sie wurden ähnlich betrieben, wie das auch mit den ICE-Zügen aus
Deutschland gemacht wurde. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren in
den Zügen oft nur an den Uniformen des Personals zu finden. Eine Beteiligung der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
war hingegen auch hier nicht vorgesehen. Die Erfahrungen mit den
TGV
zeigten, dass die Werkstätten mit Exoten zunehmend Probleme bekommen
hatten. Zu spezialisiert waren die früheren Jahre mit national definierten
Fahrzeugen. Daher hätte auch hier der Unterhalt eines eigenen Zuges nach
Österreich verschoben werden müssen. Keine angenehme Situation. Die Railjet zeigten aber auf, dass mit
Pendelzügen
und
Lokomotiven nur beschränkte Geschwindigkeiten möglich waren. Wollte
man schneller werden, ging das nur mit
Triebzügen. International wurden
die Pendelzüge auf 200 km/h beschränkt. Die ÖBB schaffte mit den Railjet
mit viel Aufwand Geschwindigkeiten von bis zu 230 km/h. Alle
Geschwindigkeiten die schneller waren, gehörten klar den Triebzügen. Während die
Verbindungen mit den
ICE, den Railjet und
den
TGV recht gut funktionierten, sah es im Verkehr mit Italien eher
schlecht aus und die Verbindungen waren oft verspätet oder fielen wegen
defekten Zügen sogar aus. Hier wurden von der Tochterfirma Cisalpino AG
Triebzüge der Baureihe
ETR 470 verwendet. Gerade diese Triebzüge
vermochten aber nicht zu überzeugen, da deren italienische
Bauart nicht
für die kurvenreiche Schweiz ausgelegt war. Die ETR 470 zeigten deutlich auf, dass es nicht
einfach ist, wenn man eine Technik anpasst um in einem anderen Land zu
fahren. Was damit jedoch verschwunden war, sind die
Eurocity
mit langem
Laufweg durch halb Europa. Wer mit der modernen Bahn von Deutschland nach
Italien reisen wollte, musste in der Schweiz in Basel oder Zürich
umsteigen, denn es gab keine direkten Züge durch die Schweiz mehr. Besonders schlimm war aber, dass man aus-schliesslich Triebzüge aus dem Ausland einsetzte. Der letzte international einsetzbare Triebzug, den die Schweizerischen Bundesbahnen SBB angeschafft hatten, war der RAe TEE II und der gehörte mitt-lerweile zum historischen Bestand der Fahrzeuge. Die neueren Züge stammten ausschliesslich aus dem Ausland und
wurden im besten Fall innerhalb einer Tochterfirma betrieben, eigene Züge
gab es schlicht nicht im Bestand. Das war eine Situation, die immer mehr dazu führte, dass die Schweiz und damit die Schweiz-erischen Bundesbahnen SBB, nicht direkt auf den internationalen Verkehr Einfluss nehmen konnten. Zwar
verkehrten Züge der SBB im Ausland, aber das waren alles Wagenzüge, die an
den
Grenzbahnhöf-en mit neuen
Lokomotiven bespannt wurden. Wobei das sowohl
in Basel, als auch in Lindau mit dem Wechsel der Fahrrichtung erledigt
werden konnte. Damit hatten wir aber schon diese
Verbindungen.
Modern ausgedrückt, die Präsenz der Schweizer-ischen Bundesbahnen SBB
ausserhalb des eigenen Landes war schlicht nicht mehr vorhanden. Gerne
erinnerte man sich an die glorreichen Zeiten, wo der eigene
Triebzug
RAe TEE II zum grossen Star in halb Europa wurde und so das Land der
Eisenbahnen bekannt wurde. Nur mit Nostalgie konnte man keine grossen
Erfolge erreichen. Die Züge konnte man kaum als modern bezeichnen, denn
modern galt 2010 ein
Triebzug und nicht mehr eine Wagenkomposition. Würden
wir auf die
Verbindung nach München blicken, erkannten wir, dass hier die
Reisezüge
mit eingemieteten
Lokomotiven von SBB Cargo geführt wurden.
Alles in allem sicherlich kein gutaussehendes Angebot, das jedoch nicht
nur Nachteile hatte, denn lokbespannte Züge galten als sehr flexibel und
sie konnten sehr schnell angepasst werden. Wie dramatisch das enden konnte, zeigten die Erfahr-ungen mit der Cisalpino AG. Deren Züge der ersten Gene-ration waren sehr störungsanfällig und die neueren Triebzüge der Baureihe ETR 610 waren, wenn vorhanden, nur bedingt einsetzbar. Gerade die mit viel Ruhm
behafteten
Verbindungen über den Gotthard waren mit den
ETR 610 nicht zu
fahren, da die Züge dort wegen einem geringen Übergewicht nicht
bogenschnell fahren durften. Das führte dazu, dass der internationale Verkehr über den Gotthard nahezu zum erliegen kam. Auch die Auflösung der Cisalpino AG führte zu keiner Besserung der Situation. Man wechselte die Notfahrpläne im Verkehr mit Italien fast wöchentlich. Bezahlt hatten das die Reisenden,
die nie so richtig wuss-ten, ob sie in Mailand ankommen oder nicht.
Verbind-ungen die seit 1882 funktionierten, waren 2010 eine Abenteuerreise
geworden. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass es ähnliche Situa-tionen schon einmal gab. Die in der Schweiz sehr früh eingeführte direkte Verbindung von Zürich nach Bern, war kurz vor dem Ende der Privatbahnen in der Schweiz nicht mehr möglich. Reisende mussten, wollten sie vom
finanziellen Zentrum in das politische Zentrum reisen, zweimal
umsteigen. In Aarau war dazu sogar noch ein längerer Fussmarsch durch die
Stadt nötig. Die Lösung für dieses Problem kennen wir, denn es kam in der
Folge zu den Schweizerischen Bundesbahnen SBB und somit zu den
Staatsbahnen. Letztlich kam es zur Situation, dass die
Schweizerischen Bundesbahnen SBB beschloss, ihre
ETR 470 auf Ende 2014 aus
dem Verkehr zu nehmen. Die Aussage überraschte, weil man keinerlei
Ersatzfahrzeuge zur Verfügung hatte. Jedoch zeigte sich auch deutlich, wie
schlecht die Züge trotz besserem Unterhalt funktionierten. Die alten Züge
blieben wirklich, wie die Fliegen liegen. Damit konnte man wirklich keine
Kunden mehr befördern. Die Züge der Baureihe
ETR 610 hatten immer noch das
Problem, dass sie zu schwer waren, um am Gotthard bogenschnell fahren zu
können. Das verhinderte anfänglich, dass diese Züge als Ersatz der alten
Modelle dienen konnten. Zudem verzögerte sich die Ablieferung dieser Züge
um mehrere Jahre und man konnte nicht sicher sein, dass man bis 2014
genügend Züge zur Verfügung hatte. Daher konnte man auch mit diesen
Triebzügen nicht mehr rechnen. Damit war klar, man musste wieder auf Lokomotiven mit Kompositionen setzen. Die Züge verkehrten zwar nicht mehr bogenschnell, sie kamen aber mit vertretbarer Verspätung am Endbahnhof an. Die Züge
bespannte man zum Teil mit
Lokomotiven
Re 484, die man bei SBB Cargo
angemietet hatte und die auch in Italien eingesetzt werden konnten.
Zusätzlich führte man einen weiteren Notfallfahrplan ein, der schnell
durch einen neuen Notfallfahrplan ersetzt werden musste. Schlimmer als die aktuelle Situation, war die Zukunft. Von den vorhandenen und nach Italien einsetzbaren Trieb-zügen konnte schlicht keiner durch den Basistunnel am Gotthard eingesetzt werden. Die Züge waren wegen der
Neigetechnik bei hohen Ge-schwindigkeiten
nicht besonders stabil, so dass man nicht erwarten konnte, dass diese 250
km/h erreichen würden. Diese Geschwindigkeit wollte man jedoch im neuen
Basis-tunnel fahren können. Einfach gesagt, die Schweizerischen Bundesbahnen SBB
benötigten dringenden Ersatz. Die ersten Gedanken hätten zu Wunderzügen
führen sollen, die trotz der eingebauten
Neigetechnik mit 300 km/h fahren
konnten. Eine Vorstellung, die technisch wohl kaum zu lösen war, denn die
Anforderungen an die
Laufwerke waren zu unterschiedlich. Man hätte
spezielle gesteuerte Laufwerke benötigt, die aber kaum erprobt waren. Die für den Inlandverkehr in grossen Stückzahlen
bestellten
Triebzüge konnte man nicht nehmen, da es sich dabei um
Doppelstockzüge handelt, die in Italien kaum zugelassen worden wären. Der
Grund dafür war simpel, denn die Züge passten nicht durch die
italienischen
Tunnel bei Chiasso. Zudem wären auch diese Züge nicht
rechtzeitig bereitgestanden, denn bei der Bestellung und der Lieferung gab
es grosse Verzögerungen. Man kam nicht darum herum, sich an die Beschaffung
neuer
Triebzüge für den internationalen Verkehr zu machen. Im Vordergrund
dieser
Verbindung stand dabei klar der zukünftige Verkehr durch den
Basistunnel am Gotthard. Durch diesen sollten wieder direkte Züge zwischen
den finanziellen Zentren Frankfurt, Zürich und Mailand verkehren. Aber
auch andere lukrative Ziele standen in der Gunst des Bestellers. |
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