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SBB
Personenverkehr
hatte im Bestand die ältesten Modelle der Baureihe Re 420. Diese noch mit
einem
Scherenstromabnehmer
versehenen Maschinen kamen mit der Inbetriebnahme von neuen
Triebzügen
immer mehr unter Druck. Da konnte bereits ein defekter Bügel zur
Ausrangierung
führen. Der Grund ist simpel, denn es waren nahezu die letzten
Lokomotiven,
die noch diese Modelle verwendeten und daher gab es kaum Ersatzteile. So kam es, dass die Dienste immer dünner wurden und damit sank die Anzahl bei den gefahrenen Kilometern. Es zeigte sich, das die über 60 Jahre alten Maschinen kaum mehr im Personenverkehr verwendet werden konnten. Jedoch wurden sie noch für die Führung von
Sonderzügen
und für Messfahrten benötigt. Daher verschwanden wirk-lich nur die
ältesten Modelle. Relativ sicher waren die mit
ETCS
versehen Maschinen. Wenn wir auf einen planmässigen Verkehr blicken, dann fallen die mit Re 420 bespannten Intercity von Zürich nach Singen am Hohentwiel auf. Diese verkehrten als Ersatz für die eigentlich hier verkehrenden Kompositionen der Deut-schen Bahn DB. Dort gab es immer noch ungelöste Probleme bei der
Zulassung
der
Lokomotive. So mussten die Schweizeri-schen Bundesbahnen SBB
auf dieser Strecke aushelfen und das war gar nicht so einfach, wie man
meinen könnte. Auf dem Abschnitt zwischen Schaffhausen und Singen
am Hohentwiel gelten die Vorschriften in Deutschland. An die
Lokomotiven
aus der Schweiz angepasst wurde nur die
Fahrleitung
und die
Zugsicherung.
Das führt dazu, dass eine
Zulassung
für die Strecke erforderlich ist. Im
Fernverkehr gab es bei den
Triebfahrzeugen
nur die RABe 501,
RABe 503 und die Lokomotive Re 420.
Die Reihe Re 460 durfte auf der
Strecke nicht verkehren. Bei den Modellen die für die Züge des HVZ umgebaut
wurden, gab es kaum neue
Dienstpläne.
Sie verkehrten mit den festen
Kompositionen,
aber auch in regulären
S-Bahnen.
Dort war trotz neuer
Triebzüge immer noch ein sehr knapper Bestand vorhanden. Das
wirkte sich auf die HVZ-Züge aus, die immer wieder mit der S19 beobachtet
werden konnten. Ab und zu wurde auch ein HVZ-Zug als Ersatz für
ausgefallene Triebzüge benutzt. Mit der Übernahme des Verkehrs nach München durch die Reihe RABe 503 wurden die dort bisher eingesetzten Lokomotiven Re 421 nicht mehr be-nötigt. Da sie von SBB Cargo gemietet waren, wurden sie wieder an den Besitzer zurück gegeben. Der spe-zielle Anstrich blieb dabei und er wurde auch bei SBB Cargo nicht gleich entfernt. Die Maschinen für den Verkehr nach Lindau waren
daher noch längere Zeit leicht zu erkennen. Bei SBB Cargo bildeten die Lokomotiven Re 420 und Re 430 immer noch das Rückgrat beim Verkehr. Da dieser im Jahr 2020 bedingt durch die Pandemie eingebrochen war und weil die Modelle Re 620 bei SBB Cargo International wieder in den nationalen Verkehr kamen, gab es einen Überbestand. Die nicht benötigten Maschinen wurden dabei
ent-weder langfristig abgestellt, oder aber der Ersatz-teile beraubt und
danach ausrangiert. Immer mehr zeichnete sich ab, dass die
Beschaffung von Ersatzteilen zu grossen Problemen führte. So gab es auch
2021 die Beschränkungen bezüglich der
R-Bremse.
Deren Sanierung der
Ventile
erreichte nicht alle Maschinen, da gerade bei den unbeliebten Re 421 ein
kleiner Defekt ausreichte, dass die
Lokomotive
aus dem Verkehr genommen wurde. Auch andere nicht mit
ETCS
versehene Maschinen wurden nicht mehr saniert und daher abgestellt. Gerade die Baureihe Re 430 war davon stark
betroffen. Sie verkehrte nicht in eigenen
Dienstplänen
und so konnte deren höhere
Zugkraft
nur bedingt ausgenutzt werden. Die Reihe wurde abgestellt und wieder in
Verkehr genommen. Bei einigen Maschinen konnte man, wenn sie wieder in den
Betrieb kam, durchaus meinen, dass sie dem Schrotthändler geklaut worden
waren. Doch die Zeit der Baureihe Re 430 war nun gekommen. Wenn wir einen Blick auf die im Frühjahr 2021 ausrangierten Maschinen werfen, ergäbe es eine lange Liste. Von der ersten Serie mit einem Strom-abnehmer waren zusammen mit den Prototypen 15 Stück ausrangiert worden. Bei den nachfolgenden Serien betraf es 29
Maschin-en, die nicht mehr eingesetzt wurden. Schlimmer traf es dabei
eigentlich nur die Reihe Re 421, die nahezu komplett stillgelegt wurde und
zum Verkauf vorgesehen war. Bleiben nur noch die Maschinen der Baureihe
Re 430. Dort hatte man bis anfangs 2021 nicht weniger als sieben Maschinen
ausgemustert. Diese nackte Zahl vermag nicht viel auszusagen. Mit den
ausrangierten Maschinen war aber bereits nahezu die halbe Serie
verschwunden. Bei kleinen Serien können sich daher auch wenige
Lokomotiven
gravierend auf den Bestand auswirken. Überleben konnten eigentlich nur
Maschinen mit
ETCS. Beim
Personenverkehr
wurde die Anzahl der Dienste mit dem
Fahrplanwechsel
im Dezember 2021 verringert. Längers je weniger sind die
Lokomotiven
im planmässigen Verkehr zu finden. Als Mädchen für alles, kamen sie aber
vor allerhand speziellen Zügen immer wieder zum Einsatz. Das Problem beim
Personenverkehr ist immer mehr die mit 140 km/h zu geringe
Höchstgeschwindigkeit.
Vielerorts wird mittlerweile mit bis zu 160 km/h gefahren. Längst werden bei SBB
Personenverkehr
nicht mehr alle Lokführer auf den Maschinen der Baureihe Re 420 geschult.
Das ist ein untrügliches Zeichen, dass die Dienste in den nächsten Jahren
verschwinden könnten. Auch die in dieser Abteilung immer zahlreicher
vorhandenen
Triebzüge sind für alte Baureihen nicht gut und bei den
Reisezügen
ist das die
Lokomotive
Re 420. Eine
Option
könnte die Abgabe an SBB
Cargo
sein. Auch im Jahr 2022 ging die Ab-stellung von Lokomotiven immer weiter. Die bei SBB Cargo einge-setzten Maschinen wurden für die Gewinnung von Ersatzteilen be-nötigt. Hinzu kam, dass auch die Repa-raturen nach Unfällen nicht mehr vorgenommen wurden. In dem Fall konnte es auch jene Maschinen treffen, die mit ETCS versehen sind und noch benötigt wurden. Es zeigte sich dass die Reihe
Re 484
gerade hier für die Verluste sorgte. Im Verlauf des Jahres 2022 wur-den einige Re 420 des Personen-verkehrs an Cargo übergeben. Dort wurden die Neuzugänge je-doch schlicht nicht für den Ver-kehr benötigt. Die aus dem Internationalen Verkehr
zurückgekehrten Maschin-en sorgten für einen Überbestand. All das sorgte
dafür, dass immer mehr Re 420 abgebrochen wurden. Auch die Gerüchte von
neuen
Lokomotiven
für SBB
Cargo
sollte keine Besserung bewirken. So einfach, wie wir uns die Abgabe der
Lokomotiven von
Personenverkehr
an
Cargo
vorstellen, war es nicht. Zuerst musste von den Fachleuten in der Zentrale
abgeklärt werden, ob die Maschinen von den Lokführern bei SBB Cargo
bedient werden können. Ob dabei auch abgeklärt wurde, ob sie mit der Reihe
Re 620 vielfachgesteuert werden
können, ist mir nicht bekannt. Der Betrieb wird den Beweis der Funktion
schon erbringen. Bei den vom
Personenverkehr
an
Cargo
abgegebenen Maschinen handelte es sich um Modelle der ersten Serie. Die
mit einem
Scherenstromabnehmer
ausgerüsteten
Lokomotiven wurden neu beschriftet
und behielten vorerst die Bügel. Da es dafür bei SBB Cargo jedoch keine
Ersatzteile gibt, werden sie jedoch in absehbarer Zeit durch die
Einholmstromabnehmer
der anderen Maschinen ersetzt werden. So einfach ist ein Tausch also
nicht. Mit dem verschwinden der Einheitswagen III blieb für die Re 420 der BLS kaum mehr Arbeit. Es waren die ältesten Maschinen, die schon gegen 60 Jahre auf dem Buckel hatten. Trotzdem konnten sich einige noch als Dispozüge halten. Es zeigte, dass die Maschinen bei SBB
Personenverkehr
die Mo-delle, die als einzige immer noch im hochwertigen
Fernverkehr tätig waren. Es zeigte sich, dass es wirklich eine gute
Lokomo-tive war. Letztlich kam es zum Verkauf einiger
Maschinen. Die einst von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB beschafften
Lokomo-tiven kamen so über die BLS AG
zu einem
EVU,
das im
Güterverkehr
tätig ist. Nichts war mehr von den Vorgaben, dass diese Modelle nicht vor
Güterzügen
eingesetzt werden sollten. Die wirklich alten Lokomotiven waren immer noch
zu gut, als dass man sie freiwillig auf den Schrott stellte. Völlig in Ungnade gefallen waren die
Lokomotiven der Reihe 421. Diese
standen zum Verkauf und wurden auch dem Schrotthändler anvertraut. Das
Problem der noch recht jungen Lokomotiven war, dass sie kaum Teile hatten,
die mit den anderen Serien der Re 420 kompatibel waren. Keine andere
Lokomotive dieser Baureihe besassen
LZB
und
PZB
und der nationale Teil von SBB
Cargo
benötigt solche Maschinen schlicht nicht mehr. Die Tage der Reihe Re 430 scheinen gezählt
zu sein. Keine wurde mit
ETCS
versehen und auch sonst waren die Bergmaschinen nicht sonderlich beliebt.
Man schätzte zwar im tiefen Bereich die hohe
Zugkraft,
aber wenn es mit einem Zug schneller gehen sollte, dann heisst es einfach
nur noch warten. Im Vergleich mit der Schwester war die
Leistungsgrenze
deutlich tiefer, da die Re 4/4 III seinerzeit auf Zugkraft getrimmt wurde. Die Re 420 des Personenverkehrs wurden ab 2023 immer mehr zurück gedrängt. Neue Triebzüge sorgten dafür. Das hatte zur Folge, dass es nur noch wenige Dienste mit hochwertigen Zügen gab. Das umfassten zu einem grossen Teil Verbindungen aus dem Ausland. Beim Ersatzverkehr nach Singen am
Hohentwiel kam es auch dazu, dass eine Re 420 in Singen ein
Stilllager hatte und somit zeigte, dass man nicht mehr dringend auf
die Baureihe angewiesen war. Das zeigte auch das Zugspaar des Transalpin. Die mit einer Doppeltraktion geführte Zug führte dazu, dass die in Buchs SG ankommenden Lokomotiven in ein Stilllager gingen und auf den Gegenzug war-teten. Jedoch zeigte dieses Zugspaar auch, dass
die Reihe Re 420 immer noch für mit
Lokomotiven bespannte Züge genutzt
wurde. Der Grund waren die in
Pen-delzügen
gebundenen Modelle der Reihe Re 460,
die nicht abgezogen werden konnten. Bei den Maschinen im HVZ-Verkehr der
S-Bahn
Zü-rich gab es keine Veränderungen mit dem
Fahrplanwechsel
im Dezember 2022. Neben den Einsätzen auf den Linien S19, S20, S21 und S23
gehörte auch noch ein Zugspaar als
Regioexpress
zwischen Wettingen, Olten und Zürich dazu. Für die Aufsuchung der
Stilllager wurden oft noch lange Leerfahrten unternommen. Immer mehr
zeigte sich das
Triebzüge
in dem Fall viel Platz benötigen. Am 07. Januar 2023 wurde mit der mit der
entsprechenden Werbung versehenen Re 420 der letzte Kniezug geführt. Nach
über 100 Jahren endet eine Tradition, da die alten bisher benutzten Wagen
nicht mehr eingesetzt werden können. Da für den Verlad spezielle neue
Wagen gebaut werden müssten, kann sich der Zirkus die Kosten nicht
leisten. So verschwindet ein spezieller Zug von den
Schienen
und nur die
Lokomotive erinnert daran.
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