Farben, Wappen und Anschriften |
|||
Navigation durch das Thema | |||
Bei
Lokomotiven
gibt es in der Regel keine zu grossen Unterschiede bei der Farbgebung. Oft
gleichen sich die Maschinen über längere Zeit wie ein Ei dem anderen. Erst
im Lauf der Jahre gab es meistens einen Wechsel in der Farbgebung. Dieser
zog sich dann über Jahre hin, weil er bei der regulären
Revision
R3
vollzogen wurde. Wie könnte es auch anders sein, die Baureihe Re 4/4 II
unterschied sich auch hier.
Wenn wir nur die Farbanstriche der
Lokomotive bei der Ablieferung betrachten, dann erkennen
wir, dass dies allein vier verschiedene Varianten ergab. Würden wir die
später noch angebrachten Sonderlackierungen hinzunehmen, würde sich die
Zahl massiv erweitern. Kommen dann noch die
Privatbahnen
dazu, würde es eine lange Auflistung mit unterschiedlichsten Anstrichen.
Wir beschränken uns daher auf die Farbgebung und Beschriftung bei
Ablieferung. Beginnen wir die Betrachtung der Anstriche dabei mit den sechs Prototypen. Was sich schon bei der Gestaltung des Kastens abzeichnete wurde auch bei der Farbgebung der Prototypen umgesetzt. So wurden diese nach dem Farbmuster der Baureihe Ae 6/6 gestaltet. Das heisst, dass der gan-ze Kasten in einem dunkelgrünen Anstrich gehalten wurde.
Dabei kam der bei den Schweizerischen Bun-desbahnen SBB verwendete
Farbton zur Anwen-dung.
Das Dach glänzte zumindest kurze Zeit in silbergrauen Farbtönen.
Das heisst, dass es auch hier keine Unterschiede zu den
Lokomotiven der Baureihe
Ae 6/6
gab. Eine Massnahme, die nicht weiter verwundert, denn man wollte das
gelungene Erscheinungsbild des Musters auch auf dieser neuen Lokomotive
umsetzen und so wurde das Dach in Silber gehalten. Es war eine
Zeiterscheinung, die sich auch auf den Maschinen der BLS zeigte.
Die
Lokomotiven
standen auf grau gestrichenen
Drehgestellen. Auch hier gab es keinen
grossen Unterschied zu den Maschinen der Baureihe
Ae 6/6.
Dabei kamen jedoch die dunkleren Farben der jüngeren Lokomotiven zur
Anwendung. Diese hatten gezeigt, dass sie nicht so anfällig auf
Verschmutzungen wirkten. Man kann daher behaupten, dass der Anstrich nur
ein wenig optimiert wurde und so eine einheitliche Farbgebung erzielt
werden sollte.
Es zeigte sich schnell, dass dieser Anstrich der
Lokomotive nicht so gut stand, wie dem Muster. So wirkte
die mit 14 800 mm Länge recht kurze Maschine erst recht kurz und extrem
hoch. Anders gesagt die
Prototypen
sahen pummelig und nicht so elegant aus, wie man sich das erhofft hatte.
Ein Umstand, der letztlich dazu führte, dass man das Farbkonzept der
Baureihe Re 4/4 II bereits nach den Prototypen überdachte. Ab der ersten Maschine der Serie wurde dann eine erste Korrektur des Anstrichs vorgenommen. Man wollte damit die Lokomotive etwas länger machen. Daher wurde die Seite der Lokomotive auf Höhe der Um-laufbleche mit einer weissen Zierlinie versehen. Der da-runter liegende Bereich des Untergurtes wurde nun aber dunkelgrau gestrichen. Diese graue
Bereich des Untergurtes wurde auch beim
Stossbalken
angewendet.
So wirkte die kurze Maschine viel länger und wieder eleganter.
An diesem Anstrich änderte sich vorderhand nichts, auch die an die
diversen
Privatbahnen
verkauften Maschinen hatten diesen Anstrich erhalten. Einzig die
Lokomotive, die an die Südostbahn SOB geliefert wurde,
wurde mit roten
Bahnräumern
versehen, was der Lokomotive ein eigenartiges Erscheinungsbild gab.
Trotzdem hatten die Lokomotiven der Unternehmungen ein nahezu
einheitliches Erscheinungsbild erhalten.
Einzig bei den zuletzt abgelieferten Maschinen der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB wurde ab der
Lokomotive mit der Nummer 11 377 die grüne Farbgebung
des Kastens durch eine Farbgebung in RAL 3000 ersetzt. Daher wurden diese
Lokomotiven rot ausgeliefert. Ein Umstand der darauf abzuleiten ist, dass
die
Staatsbahnen
mittlerweile damit begonnen hatten, die Lokomotiven rot zu spritzen. Das
wirkte sich auch auf neue Fahrzeuge aus.
Die seitlichen Anschriften waren mit den gleichen Buchstaben
erstellt worden, wie bei der Baureihe
Ae 6/6.
Dabei kamen jedoch sämtliche drei Landessprachen zur Anschrift. So trugen
die
Lokomotiven auf einer Seitenwand den Schriftzug SBB und
CFF und auf der anderen Seite wurde jedoch SBB und FFS angeschrieben. Die
Abkürzungen wurden dabei unter den äusseren Seitenfenstern mit den
bekannten Buchstaben angebracht. Ergänzt wurde diese Farbgebung bei den Lokomo-tiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB mit einem an der Front angebrachten Schweizer Wappen nach Vorbild der Baureihe Ae 6/6 ab der Nummer 11 427.
Seitliche Wappen und Taufen gab es jedoch nicht, da die Baureihe
nicht für solche Anlässe vorgesehen war. Es waren jedoch nur die
Lokomotiven der
Staatsbahnen
mit einem Schweizerkreuz versehen worden. Die anderen Bahnen verwendeten an Stelle des Schweizerkreuzes ein Kantonswappen. So kamen die Kantone Thurgau, Bern, Luzern und Solothurn zu Frontwappen. Auch hier stellte die Südostbahn SOB mit einer verspielten Version einen Sonderfall dar. Das Wappen an der Front war eine Kombination von drei Wappen.
Die Bahnanschriften erfolgten bei der EBT-Gruppe
mit den gleichen Buchstaben, wie sie die Schweizer-ischen Bundesbahnen SBB
verwendet hatten. Bei den anderen beiden Lokomotiven wurde der ausgeschriebene Name der Bahn in weisser Farbe angebracht. Dabei wurden grosse Buchstaben, wie bei den Abkürzungen verwendet.
Für die SOB stand somit SÜD-OST-BAHN ange-schrieben. Speziell war
hier auch die Anschrift der Mittelthurgaubahn, welche in der Abkürzung
MThB ein kleines h verwendete. Sie schrieb an die
Lokomotive den etwas komische anmutenden Namen
MITTEL-THURGAU-BAHN.
Damit kommen wir nun zu den Nummern. Diese wurden bei sämtlichen
Lokomotiven mit einzelnen Ziffern angeschrieben. Dabei
wurden diese an der Seite unter dem mittleren Fenster angebracht und auf
der Höhe der Bahnanschriften montiert. An der
Front
platzierte man die einzelnen Ziffern unter dem Wappen zwischen den beiden
Lampen. Auch hier kamen an Stelle von Schildern einzelne Ziffern zur
Anwendung.
Die technischen Anschriften beschränkten sich auf die Angaben zu
den
Bremsen,
dem Gewicht der
Lokomotive und der Revisionsdaten. Dabei wurden die
Gewichte unter dem Fenster der
Führerstände
auf Höhe des Untergurtes angeschrieben. Die Revisionsdaten fanden den
Platz jedoch bei den Einstiegen. Dort waren bei den Lokomotiven der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB die obligaten Depotschilder angebracht
worden. Im Jahre 1969 kam es bereits zu einem ersten Sonderanstrich bei den Lokomotiven der Baureihe Re 4/4 II. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB benötigten für die Führung der mit Lokomotiven bespannten TEE-Züge passende Maschinen.
Daher wurden die
Lokomotiven mit den Nummern 11 158 bis 11 161 in einem
geänderten Anstrich analog den bereits vorhandenen Lokomotiven der
Baureihe Re 4/4 I ausgeliefert. Die vier Maschinen leuchteten daher mit einem bordeauxroten und cremen Anstrich und der graue Untergurt verschwand wieder. Zudem wurde das Dach nun hellgrau gestrichen.
Diese von den
Triebzügen
her bekannten
TEE
Farben waren an den Maschinen äussert plakativ und die
Lokomotiven wurden zum Hingucker. In vielen
Kreisen
wurden diese Maschinen als die schönsten Lokomotiven der Baureihe Re 4/4
II beschrieben.
Nur bot sich dabei mit der Trennlinie ein kleines Problem, denn
das Wappen bei den
Führerständen
und die Seitenanschriften wären genau bei der Trennlinie gelegen. So
wurden das Wappen der
Front
höher und die Anschriften tiefer montiert. Hingegen wurde die seitliche
Nummer wiederum höher angebracht. Man vermied jedoch, dass es im Bereich
der Trennlinie irgendwelche Unterbrüche gab. Diese Maschinen sollten
jedoch die einzigen sein, die so ausgeliefert wurden.
Damit können wir die Anschriften und Anstriche der
Lokomotive beinahe abschliessen. Es gilt jedoch noch zu
sagen, dass seitlich die Schilder mit der Typenbezeichnung angebracht
wurden. Diese waren in der jeweils im betreffenden Bereich verwendeten
Farbe gehalten und besassen zum Teil noch das Baujahr. Später wurde jedoch
darauf verzichtet. Ein Punkt, der die Produktion der Schilder
vereinfachte. Besonders speziell waren die Schilder der Her-steller. Durch die lange Ablieferung der Lokomo-tiven veränderten sich auch die Schilder. So wurden bei den ersten Lokomotiven noch Schilder verwendet, bei denen alle vier beteiligten Firmen aufgeführt wurden.
Dabei teilten sich die Firmen bei allen
Lokomotiven immer ein Schild. Beginnen wir daher mit dem
ersten Schild, das noch alle vier Firmen enthalten hatte. Oben links wurde die Schweizerische Lokomotive und Maschinenfabrik SLM in Winterthur und somit der Mechaniker aufgeführt. Daneben wurde das Firmenlogo der Brown Boveri und Cie BBC mit Sitz in Baden angebracht.
Diese beiden Firmen waren letztlich die einzigen, die auf allen
Lokomotiven angebracht wurden. Die Firmen der unteren
Reihe wurden im Laufe der Ablieferung von der BBC übernommen, wobei
teilweise nur den Bahnbereich betroffen war.
Wo vorhanden, war unten links die Maschinenfabrik Oerlikon MFO
aufgeführt worden. Die rechte Seite gehörte der SAAS. Wobei hier nicht der
vollständig ausgeschriebene Namen aufgeführt wurde. Es stand daher auf dem
Schild nur S.A. Ateliers de Sécheron Genève zu lesen. Es ist hier noch zu
vermerken, dass die Firmenabkürzungen nur bei der SLM aufgeführt wurden
und sonst immer die ausgeschriebenen Namen verwendet wurden.
Damit haben wir die Farben bei der Ablieferung bereits kennen
gelernt. Die vielen später an den
Lokomotiven angebrachten Farben werden nach der
Vorstellung der Lokomotive in einem separaten Kapitel aufgeführt werden.
Diese Lösung erfolgte, damit die Anstriche bei Ablieferung und die
Neulackierungen besser unterschieden werden konnten. Es gab so schon eine
recht bunte Serie von Lokomotiven bei der Baureihe Re 4/4 II.
|
|||
Letzte |
Navigation durch das Thema |
Nächste | |
Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt |
Copyright 2018 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten |