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Bei den Lokomotiven Ae 6/6 begann man bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB damit, die Seitenwände der Lokomotiven mit Kantons- oder Ortswappen zu versehen. Man veranstaltete dazu einen feierlichen Akt mit Behörden und Volk.

Bei einer Ausfahrt für die Schuljugend der jeweiligen Gemeinde endete der Festakt zur Taufe der Lokomotive. Dabei war die Vergabe der Wappen nach einer klaren Regel organisiert worden.

Dass sich da manche Gemeinden benachteiligt fühlten war klar. So entschloss man sich bei der Generaldirektion der Schweizerischen Bundesbahnen SBB dazu, auch die zweite grosse Lokomotive der Baureihe Re 6/6 ebenfalls mit Wappen zu versehen.

Dabei war klar, dass es keine doppelten Belegungen geben sollte. Städte, die bereits über eine Maschine der Baureihe Ae 6/6 verfügten, hatten daher das Nachsehen.

Schon lange vor der Taufe war bekannt, welche Lokomotive welches Gemeinde-wappen tragen durfte. Die jeweiligen Wappen waren nämlich schon bei der Herstellung der Maschine in den Montagehallen angebracht worden.

So wurden die Lokomotiven immer mit Wappen an die Schweizerischen Bundes-bahnen SBB übergeben. Getauft wurde sie dann irgendwann und auch nicht am Tag nach der Übergabe.

Einen eigentlichen Taufakt, wie bei den Lokomotiven der Baureihe Ae 6/6 gab es dann schon, die Lokomotive wurde in der jeweiligen Gemeinde auf einem Abstellgeleise des Bahnhofes der Ortsbevölkerung präsentiert.

Die Schuljugend konnte die frei zugängliche Lokomotive ausgiebig betrachten und dem anwesenden Lokomotivpersonal Löcher in den Bauch fragen. Zum Ausflug mit der Lokomotive kam es dann jedoch nicht mehr.

Auch bei der Praxis der Vergabe ging man andere Wege. Wurden die Wappen der Maschine Ae 6/6 noch geschenkt, mussten diese bei der Baureihe Re 6/6 von den Gemeinden bezahlt werden.

Es wurde auch nicht mehr Bronze, sondern billigeres Aluminium für die Fertigung der Wappen verwendet. Sie sehen, dass man die Sache nicht mehr so ernst genommen hat. Doch sehen wir uns die einzelnen Taufnamen an den Lokomotiven an.

 

Nummer Taufname Nummer Taufname Nummer Taufname
11601 Wolhusen 620 031-5 Dulliken 620 061-2 Gampel-Steg W
11602 Morges 620 032-3 Däniken 620 062-0 Reuchenette-Péry 6
11603 Wädenswil 620 033-1 Muri AG 620 063-8 Eglisau
11604 Faido 620 034-9 Aarburg-Oftringen W 620 064-6 Köniz
620 005-9 Uster 620 035-6 Muttenz 620 065-3 Ziegelbrücke 7
620 006-7 Turgi 620 036-2 Vernier-Meyrin W 620 066-1 Stein am Rhein
620 007-5 Wattwil 620 037-2 Sonzeboz-Sombeval 620 067-9 Bodio
620 008-3 Wetzikon 11638 St-Triphon 1 620 068-7 Stein-Säckingen W
620 009-1 Uzwil 620 039-8 Murten 620 069-5 Hägendorf
620 010-9 Spreitenbach 620 040-6 Münchenstein 2 620 070-3 Affoltern am Albis
620 011-7 Rüti ZH 620 041-4 Moutier 620 071-1 Othmarsingen
620 012-5 Regensdorf 620 042-2 Monthey 620 072-9 Balerna
620 013-3 Rapperswil 620 043-0 Laufen 11673 Cham 9
620 014-1 Meilen 620 044-8 Cornaux 620'074-5 Murgenthal
620 015-8 Kloten 620 045-5 Colombier 620 075-2 Gelterkinden
620 016-6 Illnau-Effretikon W 620 046-3 Bussigny 620 076-0 Zurzach
620 017-4 Heerbrugg 620 047-1 Bex 620 077-8 Neuhausen am Rheinfall
620 018-2 Dübendorf 620 048-9 Aigle 620 078-6 Bassersdorf
620 019-0 Arbon 620 049-7 Aarberg 620 079-4 Cadenazzo
11620 Wangen bei Olten 620 050-5 Schönenwerd 620 080-2 Möhlin
620 021-6 Taverne-Torricella 620'051-3 Dornach-Arlesheim W 620 081-0 Immensee
620 022-4 Suhr 620 052-1 Kerzers 620 082-8 Pfäffikon SZ
620 023-2 Rupperswil 620 053-9 Gümligen 620 083-6 Amsteg-Silenen 8
620 024-0 Rothrist 620 054-7 Villeneuve 620 084-4 Uznach
620 025-7 Oensingen 620 055-4 Cossonay 620 085-1 Sulgen
620 026-5 Zollikofen 620 056-2 Travers 620 086-9 Hochdorf 3
620 027-3 Luterbach-Attisholz 5 620 057-0 Estavayer-le-Lac 620 087-7 Bischofszell
620 028-1 Konolfingen 620 058-8 Auvernier 620 088-5 Linthal Xrail
620 029-9 Interlaken 620 059-8 Chavornay 620 089-3 Gerra-Gambarogno 4
620 030-7 Herzogenbuchsee 620 060-4 Tavannes        

1 Die Lok 11 638 wurde nach Unfall in Saxon VS im Februar 1990 ausrangiert.

2 Die Lok 11 640 erhielt nach Unfall in Brig VS (Juli 1976) einen neuen Lokkasten.

3 Die Lok 11 686 trug zwei Wochen das Wappen der deutschen Stadt Wolfsburg.

4 Die Lok 11 689 Februar bis September 2001 als VSLF Werbelok.

5 Wappen der Gemeinde Luterbach

6 Wappen der Gemeinde Péry

7 Wappen der Gemeinde Schänis und Niederurnen

8 Wappen der Gemeinde Silenen

9 Die Lok 11 673 wurde nach Unfall in Erstfeld UR ausrangiert. Wappen an 11 278 montiert.

W Beidseitig verschiedene Wappen

Im Gegensatz zu den Lokomotiven Ae 6/6 wählte man hier einen etwas anderen Weg für die Vergabe der Wappen. Diese wurden willkürlich verteilt und oft in den Büros der Generaldirektion vergeben. Deshalb begann man bei den ersten vier Lokomotiven dieser Baureihe auch etwas sonderbar. Die erste Lokomotive der Baureihe Re 6/6 sollte somit das Wappen der Heimatgemeinde des Generaldirektors und somit Wolhusen tragen.

Dann folgte für jede Sprachregion und jeden Kreis eine weitere Lokomotive. Böse Zungen behaupteten sogar, dass jetzt die Heimat der Kreisdirektoren gewählt wurde. So waren die ersten vier Maschinen vergeben.

Aber auch danach liess man der Willkür freie Hand. Immer wieder schob man den Deckmantel der Bedeutung für die Schweizerischen Bundesbahnen SBB vor, aber verteilt hatte man die Wappen nach Gefühl, oder nach Lust und Laune.

Schliesslich gipfelte es in der kleinen Gemeinde Gerra, die zusammen mit Cambarogno zu einer Lokomotive der Baureihe Re 6/6 kam.

Sie wurden auf der letzten Maschine noch verewigt, während bedeutende Bahnhöfe wie Rekingen (Zement) und Rothenburg (Öl) leer ausgingen. Noch muss erwähnt werden, dass Gerra-Cambarogno wohl die bedeutendste Haltestelle im Schienennetz der Schweizerischen Bundesbahnen SBB war.

Bis auf weiteres tragen die Lokomotiven der Baureihe Re 620 die Wappen noch. Nur werden diese auch hier durch skrupellose Banden immer wieder widerrechtlich entfernt.

Daher muss ich auch hier den Hinweis anbringen, dass die Wappen sich im Eigentum der Schweizerischen Bundesbahnen SBB befinden und es keinen Anspruch für deren Besitz gibt. Zudem wertvoll werden diese Wappen sicherlich nicht werden, denn Aluminium ist ein häufiger Werkstoff.

Wer Kenntnisse über den Verbleib von Wappen der Baureihen Ae 6/6 und Re 6/6 hat, sollte dies umgehend den Schweizerischen Bundesbahnen SBB melden. Wer solche Wappen erwirbt oder weiter veräussert macht sich der Hehlerei schuldig. Auf jeden Fall kommt es zur Anzeige durch die Schweizerischen Bundesbahnen SBB und damit zur Verurteilung der Verbrecher. Diebstahl ist in Europa strafbar und kein Kavaliersdelikt.

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