Die Sicherung der Züge |
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Zu Beginn der Eisenbahn in der Schweiz
verkehrten die Züge von
Bahnhof
zu Bahnhof. Dazwischen lagen die Strecken, die sie verbanden. An dieser
Tatsache hatte sich in den folgenden Jahren nichts geändert und so fuhren
auch nach über 150 Jahren die Bahnen in der Schweiz nach dieser
Einordnung. Zu beachten ist, dass bei dieser Aufteilung die Strecke als
offener Bereich angesehen wurde und die Bahnhöfe eher innen waren. An dieser Tatsache sollte sich eigentlich nichts ändern. Mit den Anpassungen der Fahrdienstvorschriften (FDV) im Jahre 2015 wurde jedoch von diesem Grundsatz in gewissen Bereichen Abstand genom-men. Auf Anlagen mit konventionellen
Aussen-signalen änderte sich nichts. Jedoch wurde im Bereich der Strecken
mit
ETCS
Level 2 von diesem
Grundsatz Abstand genommen und die klassische Aufteilung aufgegeben. Zudem wurden nun die bisher gesondert behandelten Bereiche von ETCS Level 2 in die Vorschriften eingearbeitet. Die für ETCS geltenden Signale sind nun an der Stelle aufgeführt, wo auch die anderen Signale erklärt werden. In anderen Bereichen wurden jedoch neue
Vorschriften eingebaut und Ergänzungen vorgenommen. Alles in allem wurde
ETCS
Level 2 als System
eingebettet und somit national verbindlich. Diese umfangreichen Änderungen wurden nötig, weil die Sicherung der Züge schon weit vor den eigentlichen Tunnel auf den Betrieb darin vorbereitet werden mussten. In welchem Umfang das erfolgte und was das
für Auswirkungen auf den späteren Betrieb haben würde, ist nun Thema
dieses Artikels. Jedoch erläutern wir diese nicht anhand der Vorschriften,
sondern in Bezug auf den
Basistunnel
am Gotthard und der Sicherung der Züge. Bevor wir die Sicherung im Detail und damit
auch die Auswirkungen auf die Vorschriften ansehen können, müssen wir ein
paar Gedanken zum
Fahrplan
im
Basistunnel
machen. Dieser Fahrplan sah dabei vor, dass zwei schnelle
Reisezüge
und bis zu sechs langsamere
Güterzüge
innerhalb einer Stunde und in jeder Richtung durch den Basistunnel
verkehren sollten. Die Anzahl Züge kann dabei als geringer als erwartet
angesehen werden. Als Vergleich soll auch hier die Zufahrt
als Hinweis gelten. In der Zufahrt zum
Basistunnel
folgen sich die Züge in einem Abstand von drei Minuten. Zudem sind die
Geschwindigkeiten in etwa identisch, so dass man nahe an den theoretischen
Wert von 20 Zügen kommt. Jedoch sind nun auch die
Reisezüge
zu berücksichtigen, die nicht in den
Basistunnel
fahren. Dazu gehört auch die langsame, weil oft haltende
S-Bahn. Dank den vorhandenen Anlagen können die
langsameren Züge ausgereiht und überholt werden. Dadurch sinkt der
maximale
Wert nur gering. Wie bekommen damit in der Stunde fünf bis sechs
Reisezüge.
Jedoch können nun wesentlich mehr
Güterzüge
den einzelnen Reisezügen folgen. Einige davon enden vor dem
Tunnel
und andere streben dem Tunnel zu. Alles in allem, können aber wirklich
mehr Züge zum Tunnel fahren. Ein Problem, das der
Basistunnel
hat, ist seine gigantische Länge. 57 Kilometer ohne die Möglichkeit einen
anderen Zug zu überholen, ist sehr lange. Das verlangt nach Lösungen, denn
erschwerend kommt hinzu, dass die Züge unterschiedlich schnell verkehren.
Reisezüge
erreichen im Basistunnel Geschwindigkeiten bis 250 km/h, während ein
Güterzug
mit 100 oder 120 durch den
Tunnel
bummelt. Wer ein wenig rechnen kann, weiss, dass der schnellere Zug den
langsameren Zug einholt. Der
Fahrplan
sah daher vor, dass der
Reisezug
mit hoher Geschwindigkeit in den
Basistunnel
fährt. Damit beginnt der Start für das System. Daher kann das irgendwann
in der Stunde sein. Wichtig dabei ist aber, dass der Reisezug schnell ist
und dass er pünktlich vor den
Tunnel
kommt. Eine
Verspätung
von mehreren Minuten hat Auswirkungen, die nur sehr weit voraus genutzt
werden könnten. Warum das so ist, erfahren wir noch. Diesem Reisezug folgen dann drei Güterzüge, die im Paket durch den Basistunnel folgen. Danach fährt während rund 15 Minuten kein Zug mehr in den Tunnel. So wird der Platz geschaffen, dass eine
halbe Stunde später der nächste
Reisezug,
gefolgt vom zweiten Paket mit drei
Güterzügen
in den
Tunnel
fahren kann. Der zweite Reisezug nähert sich dabei dem letzten Güterzug
gegen Ende des Tunnels gefährlich nahe. Damit eine Verspätung von einem Reisezug genutzt werden kann, ist es wichtig, wenn diese weit voraus bekannt ist und die im Tunnel entstehende Lücke schnell geschlossen werden kann. Das kann zur Folge haben, dass ein vierter
Güterzug
in den
Tunnel
fahren könnte. Damit das geht, muss er aber sehr schnell und kurzfristig
vor den Tunnel geführt werden. Daher benötigt man die kurzen
Zugfolgezeiten bei den Zufahrten. Somit ist klar, dass die Güterzüge vor dem Tunnel auf den schnelleren Reisezug warten müssen. Wenn dieser jedoch durch ist, können die schweren Güterzüge starten und so den Reisezug folgen. Damit das wie geplant klappt, muss der
Start optimiert werden. Mit anderen Worten, es darf nach der Durchfahrt
des
Reisezuges
keine Zeit vertrödelt werden. Der
Güterzug
muss fast augenblicklich losfahren können, denn sonst passt das nicht. Sobald der
Reisezug
die entscheidende
Weiche
freigelegt hat, wird diese umgeschaltet und dem
Güterzug
die Erlaubnis zur Weiterfahrt erteilt. Einfach gesagt, der Reisezug ist
eventuell noch nicht im
Tunnel
verschwunden, wenn sich der folgende Güterzug bereits in Bewegung setzt.
Dabei ist es wichtig, dass der Vorgang so schnell, wie möglich erfolgt.
Entscheidend ist die Zeit, bis die Weiche geschaltet hat. Durch die Trägheit seiner Masse und die
Reaktionszeit des
Lokomotivpersonals
entstehen weitere Verzögerungen bei der Abfahrt. So beschleunigt der
Güterzug
nicht so schnell, dass er dem
Reisezug
schlicht nicht folgen kann. Man startet daher so nahe wie es technisch nur
geht. Die mögliche Zugfolgezeit sinkt dabei auf unter eine Minute. Jedoch
nimmt sie schnell zu, da die Lücke zum Reisezug zunehmend grösser wird. Aus Sicht des
Güterzuges
fährt dieser los, wenn er in rund 100 Meter einen Halt zu erwarten hat.
Dabei wird jedoch das normale Anfahrverhalten an den Tag gelegt. Der Zug
wird mit geringer
Zugkraft
gestreckt und anschliessend die Zugkraft auf den maximalen Wert erhöht.
Obwohl man in wenigen Metern wieder anhalten muss, wird nicht verzögert
losgefahren, sondern gleich richtig losgefahren und beschleunigt. Der schnelle
Reisezug
legt jedoch den nächsten Abschnitt so schnell frei, dass der
Güterzug
noch nicht einmal richtig rollt, wenn der Weg schon auf 200 Meter
erweitert wurde. Kurze Zeit später 500 Meter und dann ungehindert.
Letztlich kann der Güterzug ungehindert beschleunigen, weil die Freigaben
immer mehr erweitert wurden und letztlich der Abstand zu gross ist. Das
bedingt jedoch zu Beginn des
Tunnels
sehr kurze Abstände. Mit Signalen ist diese Lösung schlicht
nicht zu verwirklichen. Zwar könnte man Signale in so kurzen Abständen
aufstellen, aber der Lokführer müsste immer das nächste Signal suchen und
das behindert ihn bei der Beschleunigung. Bekommt er jedoch die Info, dass
die
Fahrstrasse
weiter gestellt wurde, unabhängig der Sichtbarkeit eines Signals, kann er
ungehindert losfahren. Die eingeleitete Beschleunigung muss daher nicht
unterbrochen werden. Damit ist klar, dass in diesem Bereich ETCS Level 2 umgesetzt werden musste. Da nun aber die Züge im Zulauf auch optimal sortiert und eingereiht werden konnten, musste auch der Zulauf zum Basistunnel auf eine moderne Lösung umgestellt werden. Dabei bot sich auch in diesen Bereichen
ETCS
Level 2 geradezu
an. Nur die geltenden Vorschriften waren nicht auf diese Umsetzung
abgestimmt worden und mussten daher zuerst angepasst werden. Auf Strecken mit ETCS Level 2 wurde daher auf die bekannte Aufteilung in Strecken und Bahnhöfe verzichtet. In diesem Bereich gibt es nur noch Bereiche wo rangiert werden kann und Bereiche, auf den das nicht geht. Zudem werden die Strecken neu in die
Bereiche KGB und
EGB aufgeteilt. Wobei
Rangierbereiche
auf Abschnitten mit EGB nicht zugelassen waren. Das führte jedoch dazu,
dass es den
Bahnhof
Rynächt schlicht nicht mehr geben sollte. Damit wurden die Bedingungen geschaffen um ETCS Level 2 in Betrieb nehmen zu können. Die Umstellung der Strecke umfasst jedoch nicht nur den Basistunnel, sondern auch dessen Zufahrten, die über bestehende Strecken geführt wurden. Die Umstellung auf diese Systeme war jedoch
sehr komplex und nicht leicht zu verwirklichen. Schliesslich musste die
Umstellung erstmals während dem laufenden Betrieb erfolgen und ein
tagelanger Unterbruch war nicht möglich. Da für
Reisezüge
im
Basistunnel
Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h vorgesehen waren, war klar, dass der
Tunnel
nach den neuen Vorschriften zum Bereich des
EGB gehören würde. Damit
Geschwindigkeiten von 200 km/h erreicht werden konnten, musste die
Beschleunigung schon vor dem Tunnel erfolgen können. Nur so fuhr der
Reisezug schnell genug in den Basistunnel, damit ihm die
Güterzüge
optimal folgen konnten. Daher beginnt diese wichtige Beschleunigungs-strecke nach der Brücke über den Schächenbach. Das heisst in der Nähe von Altdorf. Bis dort gilt der Bereich als KGB und die Geschwindigkeiten sind auf 160 km/h beschränkt. So nimmt der Zug schon sehr viel Schwung mit und die Geschwindigkeit bis zum Tunnel musste daher nur noch um 40 km/h erhöht werden. Die im Tal gefürchteten Föhnstürme könnten
dabei zu einem Problem führen. Bei den Güterzügen gilt im Basistunnel eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Dieser Wert ist für Güterzüge jedoch sehr hoch und wird eigentlich nicht erreicht werden. So schafften die meisten Lokomotiven im Güterverkehr maximal 140 km/h. Bei den Wagen war bei 120 km/h bereits Schluss. In den Vorschriften galten für lange
Güterzüge
sogar lediglich 100 km/h. So gesehen war der Wert des
Basistunnels
schlicht nicht zu erreichen. Es muss angemerkt werden, das
Güterzüge
die 160 fahren könnten mit zugkräftigen
Lokomotiven
bespannt werden mussten. Bei der Verwendung von optimalen Lokomotiven
könnte bei der Erhöhung auf 160 km/h sogar noch ein vierter Zug im Paket
verkehren können. Anders gesehen, könnte dann aber auch bei vergleichbarer
Anzahl Güterzüge ein
Reisezug
mit den zugelassenen 250 km/h verkehren. Sie sehen, dass alles sehr genau
abgestimmt wurde. In den Fokus geriet jedoch die Beschränkt
auf 100 km/h für lange
Güterzüge.
Diese Beschränkung war eine Folge der verlängerten Ansprechzeit der
Bremsen.
Dadurch kam es bei einem
Vorsignal
zu Verzögerungen, die ein rechtzeitiges Anhalten verhinderten. Der Aufbau
von
ETCS
Level 2 erlaubt
jedoch, dass diese Verzögerung in der
Bremskurve
berücksichtigt wird. So könnte man auch mit langen Zügen hohe
Geschwindigkeiten von 120 km/h erreichen. Betrachten wir den
Fahrplan
im
Basistunnel
aus der Sicht des ersten und letzten
Güterzuges
des Paketes. Diese wurden im Zulauf zum
Tunnel
so sortiert, dass sie im Tunnel optimiert verkehren konnten. Die Kriterien
für die Sortierung waren das Gewicht und die zugelassene Geschwindigkeit.
Schnellere Züge sollten vor den langsameren Zügen verkehren und leichtere
Kompositionen
mussten zuerst losfahren. Nachdem der Reisezug die Gesch-windigkeit erhöhte, konnte er in den Tunnel einfahren. Für ihn war die Strecke frei und er konnte sein Tempo beibehalten. Unmittelbar nach dem Passieren der Weiche, wurde diese gestellt und der erste Güterzug bekam seinen Fahr-auftrag. Dieser galt jedoch nur für 100 bis 200
Meter. Durch seine Trägheit konnte er beschleunigen. Die kurzen
Blöcke
am Anfang sorgen nun dafür, dass die Beschleunigung ungehindert vollzogen
werden konnte. Soweit ist die Angelegenheit hin-länglich bekannt. Die beiden nach-folgenden Güterzüge können ebenfalls beschleunigen und so dem voraus-fahrenden Güterzug folgen. Hier sind die Differenzen sowohl bei den Geschwindigkeiten, als auch bei der Beschleunigung nicht so gross. Anders ausgedrückt, die Beschleuni-gung
könnte zu ungewollten Brem-sungen führen. Somit geht es am Anfang bei den
Güterzügen
sehr eng zu und her. Mit den unterschiedlichen Gewichten und den
zugelassenen Geschwindigkeiten vergrösserten sich jedoch die Distanzen im
Tunnel
immer mehr. So kann nun für jeden Zug die maximale Geschwindigkeit
vorgegeben werden. Auf den folgenden 57 Kilometer gilt diese. Das heisst,
es fahren nun alle Züge mit der maximal erlaubten Geschwindigkeit und die
Zugfolge unter den
Güterzügen
beträgt auch jetzt die drei Minuten. Nach dem
Tunnel
wird der erste Zug seine Fahrt ungehindert fortsetzen können und wird so
den
Bahnhof
von Biasca umfahren. Die beiden ihm folgenden
Güterzüge
werden jedoch unmittelbar nach dem
Tunnel
in die Überholung kommen und müssen nach dem Tunnel erneut anhalten. Sie
zweigen daher ab und fahren in Richtung Biasca weiter. In der
Gegenrichtung dient dazu auch die Anlage des Bereiches Rynächt. Dabei gilt, dass der dritte
Güterzug
die entscheidende
Weiche
abgedeckt haben muss, wenn der
Reisezug
in die
Bremsen
steigen müsste. Unmittelbar nachdem die Weiche in die neue Endlage
gewechselt hatte, kann der Reisezug an Biasca vorbei fahren und so
Bellinzona zustreben. Die Geschwindigkeit sinkt dabei wegen der Strecke
unter 160 km/h. Eine äusserst enge Angelegenheit kann man da nur sagen,
denn kleinste Verzögerungen führen zu
Verspätungen. Dieses Konzept wird in beiden Tunnelröhren
auf identische Weise durchgeführt. Ein Wechsel der Röhre oder Überholungen
im
Basistunnel
sind daher nicht vorgesehen. Daher kann gesagt werden, dass im
Tunnel,
obwohl er für
Wechselbetrieb
eingerichtet wurde, immer nur in einer Richtung gefahren wird. Das muss
sein, weil man durch die so entstehende konstante Luftströmung den Tunnel
auch ein wenig kühlen will. Gerade die Temperaturen im
Tunnel
stellen an die Züge erhöhte Anforderungen. Im Tunnel steigen die Werte
unabhängig der Jahreszeit auf über 30°C an. Maximal sind Werte bis zu 37°C
zugelassen. Bei diesen Werten bekommen jedoch die ersten
Lokomotiven
Probleme bei der
Kühlung
der stark belasteten elektrischen Ausrüstung. Die Folge einer ungenügenden
Kühlung ist die Reduktion der
Leistung,
was negativ auf die
Fahrzeit
wirkt. Wir haben den normalen Betrieb im Basistunnel kennen gelernt. Verspätungen, die im Güterverkehr auftreten können, führen zu Lücken und Staulagen, die so in der Planung nicht berücksichtigt wurden. So wird der Betrieb zeigen, ob alle
geplanten Funktionen so genutzt werden, wie geplant wurde. Dazu wurden
daher die ersten Versuchsfahrten genutzt. Man wollte beim
Basistunnel
am Gotthard nichts dem Zufall überlassen. Ein Punkt, den wir nicht ausser Acht lassen dürfen, ist die Tatsache, dass die Reisezüge im Tunnel immer zwischen Güterzügen verkehren. Im ungünstigsten Fall kann das nun dazu führen, dass wegen einem Defekt am vorausfahrenden Güterzug der Verkehr im Tunnel zu stehen kommt. Wenn das kurz vor dem Verlassen des
Tunnel
passiert, ist auf der anderen Seite der
Reisezug
eingefahren und kann nicht mehr vor dem
Portal
angehalten werden. Das dabei in Kraft tretende Sicherheitskonzept, werden wir später noch erfahren, hier kommt es jedoch zum Stillstand der Züge. Dieses Problem muss gelöst werden, denn die
blockierten Züge müssen irgendwie aus dem
Tunnel
kommen. Gerade der blockierte
Reisezug
kann man nicht stundenlang im Tunnel stehen lassen. Mit zunehmender Dauer
des Stillstandes werden die Fahrgäste unruhiger und im Zug kann mit der
Zeit eine Panik entstehen. Nach vorne geht das nicht mehr und auch
nach hinten ist der Weg blockiert. Daher müssen die Züge rückwärts aus dem
Tunnel
fahren. Mit den üblichen Lösungen bedeutet das jedoch, dass der Zug dazu
mit einer
Lokomotive
abgeholt und dann aus dem Tunnel gezogen werden muss. Nur, bis so die Züge
aus dem Tunnel sind, vergeht zu viel Zeit und die Panik im
Reisezug
kann kaum verhindert werden. Es muss eine schnellere Lösung geschaffen
werden. ETCS Level 2 bietet eine schnellere Lösung. Diese Lösung nennt sich „Reversing“ und sie kommt eigentlich nur in den langen Bahntunnel am Lötschberg und am Gotthard zur Anwendung.
Reversing erlaubt es einem
Güterzug,
sich rückwärts mit der
Lokomotive
am Schluss aus dem
Tunnel
zu retten. So kann er sich aus eigener Kraft aus dem Tunnel bewegen und
muss nicht warten, bis er von einer Lokomotive abgeholt wird. Beim Reversing wird dem Lokführer durch das RBC mitgeteilt, dass er diesen Modus wählen muss. Mit der Wahl des entsprechenden Modus, bekommt der Zug vom RBC über ETCS Level 2 die Freigabe und kann sich rückwärts in Bewegung setzen. Damit fährt nun ein
Zug im
Tunnel
zurück, auf dessen letztem Wagen jedoch kein Beobachter sitzt. Die
Sicherung des Zuges erfolgt ausschliesslich über
ETCS
und die
Lokomotive
am Schluss des Zuges. Im Basistunnel Gotthard beträgt dabei die Geschwindigkeit 80 km/h. Für einen rückwärts-fahrenden Güterzug ist das eine recht hohe Geschwin-digkeit. Die Bremsungen auf einen Halt
erfolgen mit dem
ETCS, jedoch
nicht mehr mit allen Überwachungen. Es ist ein Notbetrieb, der nur
angewendet wird, wenn es nicht anders geht. Daher ist „Reversing“ nur in
ganz bestimmten Fällen zugelassen und wird nicht zum Spass angewendet. Bei
Ausfahrt
aus dem
Tunnel
ermässigt der
Güterzug
die Geschwindigkeit und fährt nur noch mit 40 km/h. Die Distanz, die
gefahren werden darf ist durch
ETCS
Level 2 vorgegeben.
Wichtig ist, dass der Zug nur bis zu einer bestimmten Stelle fahren darf.
Beim
Basistunnel
am Lötschberg sind das die Hinweise „RV Halt“. Beim Basistunnel am
Gotthard erfolgt das jedoch innerhalb von ETCS Level 2. Ein kleiner aber
wichtiger Unterschied. Reisezüge, die im Tunnel blockiert werden, wenden jedoch eine andere Taktik an. Hier werden in der Regel Triebzüge oder Pendelzüge mit Führer-ständen auf beiden Seiten verwendet. Dadurch gibt es auf beiden Seiten eine
Möglichkeit den Zug zu steuern. Somit ist klar, dass in diesem Fall der
Lokführer den
Führerstand
wechselt und danach ganz normal in der anderen Richtung aus dem
Tunnel
fährt. So ist auch dessen
Ausfahrt
gesichert möglich geworden. Dieser harmlose Zwischenfall hat jedoch gezeigt, dass ein Reisezug mit anderen Problemen behaftet ist, als ein Güterzug. Er muss aus dem Tunnel gefahren werden, weil die Leute beruhigt werden müssen und nicht, weil eine technische Schwierigkeit dazu führt. Blockierte Züge können lange im
Tunnel
stehen bleiben, denn eine
Lokomotive
als Ersatz ist nicht immer vor Ort. Diese Zeit reicht, damit es im
Reisezug
gefährlich werden kann. Die Leute könnte man jedoch auch aus dem Zug evakuieren? Eine Lösung, die in anderen Fällen immer wieder durchgeführt wird. Diese Lösung wird auch angewendet, aber ein
Zug, der selber aus dem
Tunnel
fahren kann ist immer noch schneller, als einer, bei dem die Leute in
einen Ersatzzug umsteigen müssen. Dank der Lösung mit Reversing und
Fahrstrassen
für die Rückwärtsfahrt ist eine schnelle und einfache Lösung vorhanden. Sie sehen, dass es durchaus Punkte zu
beachten gab, die nicht mit den Zügen zu tun hatten. Doch was ist, wenn
der
Reisezug
Probleme bekommt. Dabei kann vieles passieren. Wir müssen uns daher mit
dem Sicherheitskonzept im
Basistunnel
befassen. Diese muss in jedem Fall reibungslos funktionieren und muss
schnell umgesetzt werden. Die Anfahrt kann lange dauern und daher muss
schnell gestartet werden. Doch sehen wir uns dieses Sicherheitskonzept
genauer an. |
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