Umbauten und Änderungen |
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Die als
Versuchslokomotive
konzipierte Maschine wurde auch als solche verwendet. Das bedeute neben
den vielen
Probefahrten
auch, dass die
Lokomotive immer wieder als
Versuchsträger
verwendet wurde. So waren ab Werk zwei
Kompressoren
verbaut worden, die anders aufgebaut waren. Es kam daher sehr schnell zu
den ersten Umbauten. Mängel, die behoben wurden? Nein, es war bekanntlich
ein Modell für Erprobungen. Da die Lokomotive gute Ergebnisse zeigte, war schnell klar, dass von der BLS die neuen Maschinen von der Firma MFO geliefert werden sollten. Jedoch sollten dort die neusten Erkenntnisse umgesetzt werden.
Damit diese erprobt
werden konnten, benötigte man ein Opfer. Dieses fand man im Bestand und so
wurde das Fahrzeug immer wie-der angepasst. Das war wohl auch der Grund,
warum der Einzel-gänger übernommen wurde.
So wurde die
Lokomotive bereits im Jahre 1912 ihrer
Hüpfersteuerung
beraubt. Diese recht gut funktionierende Steuerung musste einem
Walzenstufenschalter weichen. Dieser sollte auf der Maschine ausgiebig
erprobt werden. Das erfolgte im Hinblick auf die neue Baureihe
Fb
5/7, die mit einem solchen Modell versehen werden
sollte. Eine bessere Erprobung für den neuen
Stufenschalter
gab es nicht mehr, denn man war dort, wo der Einsatz geplant war.
Der
Stufenschalter
hatte jedoch nur geringfügige Änderungen für die Bedienung zur Folge.
Jedoch sollten die
Versuchsfahrten
zeigen, dass das Modell gut arbeitete. Damit war klar, die neue Baureihe
Fb
5/7 sollte damit ausgerüstet werden. Das galt später
auch noch für die Reihe
Fc 2x 3/4
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Auch die
Versuchslokomotive
wurde fortan mit
Walzenstufenschalter betrieben.
Ebenfalls als Versuch
für die neue
Lokomotive wurde die
Zugsheizung
eingebaut. Dazu wurde eine
Anzapfung
genutzt. Ein
Hüpfer
sorgte dafür, dass die Einrichtung geschaltet werden konnte. Letztlich
endete diese Leitung bei den
Stossbalken
unter dem rechten
Puffer.
Auf das sonst vorhandene Kabel an der Lokomotive verzichtete man. Es
sollten die Bauteile geprüft werden und nicht die Ausrüstung der neuen
Baureihe. Wie schon bei den Motorwagen wurde diese Zugsheizung mit einer Spannung von 300 Volt betrieben. Da auf der Lokomotive ausser den erwähnten Massnahmen keine Anpassungen erfolgten, nutzte man diese Einrichtung nicht.
Es kann daher
angenommen werden, dass ausser bei den Versuchen die Leitung nicht
verbunden wurde. Die mehrheitliche Zahl der damals eingesetzten Wagen
wurde noch mit Dampf geheizt. So verändert, konnten mit der Lokomotive Versuche im Hinblick auf die Baureihe Fb 5/7 gemacht werden. Gerade die Tatsache, dass diese als Universallokomotive konzipiert wurde, machte eine Zugsheizung nötig.
Daher wurde diese auch
einer Erprobung zugeführt. Als dann die Serie für die
Bergstrecke
ausgeliefert wurde, waren die elektrischen Komponenten schon ausgiebig
geprüft worden. Auch wenn bei der Fc 2x 3/3 die
Heizung
nicht benötigt wurde.
Die Idee der BLS mit
dem Versuchsfahrzeug hatte sich bereits bewährt. Jedoch hatte man damit
auch den Exoten im Bestand. So richtig in die üblichen Dienste passte die
Maschine auch nicht. So blieb es bei einem
Versuchsträger
und daher kam auch der nächste Umbau im Hinblick auf eine neue Serie von
schweren
Lokomotiven für den
Güterverkehr.
Dort sollte eine andere Steuerung für die
Fahrstufen
umgesetzt werden.
Lange war der
Stufenschalter
deshalb nicht in der
Lokomotive zu finden. Er hielt es zwar etwas länger aus,
aber 1928 war es auch um ihn geschehen. Die Lokomotive, die nun nach dem
neuen Schema als Baureihe Ce 6/6 bezeichnet wurde, kam in die Werkstätte.
Dort wurde sie bereits modernisiert. In nur 18 Jahren, waren die Bauteile
der Lokomotive veraltet. Sie funktionierten zwar immer noch, waren aber
nicht mehr zeitgemäss.
Jetzt
waren es die
Transformatoren.
Die alten mit Luft gekühlten Modelle wurden ausgebaut und dem Abbruch
zugeführt. Die
Lokomotive erhielt nun einen neuen Transformator. Dieser
hatte die doppelte
Leistung,
so dass er alleine für beide
Fahrmotoren
verwendet werden konnte. Die Fortschritte waren sehr deutlich zu erkennen.
Die neuen Modelle funktionierten zuverlässig, so dass nur noch einer
verwendet werden konnte. Gekühlt und isoliert wurde das neue Modell mit Transformatoröl. Diese Ölkühlung wurde erst vor wenigen Jahren bei den Modellen für die Staatsbahnen eingeführt und sie bewährte sich sehr gut. Das Kühlmittel wurde mit einer Pumpe bewegt und dann einem Ölkühler zugeführt.
Dieser
Kühler
für den
Transformator
war bei der Reihe Ce 6/6 sehr gut zu erkennen, da ein Seitenfenster hinter
dem
Führerstand
einer Seite durch ein
Lüftungsgitter
ersetzt werden musste. Der neue Transformator hatte auch Auswirkungen auf die Stufenschalter. Diese funktionierten zwar, waren aber zu zweit vorhanden und so nur für die halbe Leistung der Lokomotive ausgelegt worden.
Mit dem nun vorhandenen
einzigen
Transformator,
konnte auch ein einzelner
Stufenschalter
verwendet werden. Dazu reichte aber die
Leistung
der eingebauten Modelle nicht mehr aus. Sie mussten daher durch eine neue
Stufenregelung ersetzt werden. Es wurde wieder eine Lösung mit elektropneumatischen Hüpfern verwendet. Jedoch dürfen wir die nun verwendete Lösung nicht mit der ursprünglichen Variante vergleichen. So wurde eine Batterie Hüpfer verwendet, die eine deutlich grössere Anzahl umfasst.
Diese ergaben nicht
unbedingt mehr
Fahrstufen,
aber erlaubten eine andere Beschaltung der
Hüpfersteuerung.
Mit anderen Worten, es waren mehr
Hüpfer
zur gleichen Zeit geschlossen.
Die Nachschaltung mit
einem Zusatztransformator war auch hier vorhanden. Wobei genau genommen
mehrere Modelle verwendet wurden. Zudem kamen auch einfachere
Drosselspulen
zur Anwendung. Wenn Sie sich nun fragen, warum zwei Lösungen, dann muss
ich Sie auf den Anfang verweisen. Die Maschine der Baureihe Ce 6/6 war
eine
Versuchslokomotive.
An dieser Tatsache sollte sich im Lauf der Jahre nicht so viel ändern.
Eine weitere Anpassung
betraf die eingebaute
Zugsheizung.
Diese bisher auf eine
Spannung
von lediglich 300
Volt
ausgelegte
Heizung,
konnte immer weniger verwendet werden. Die Bahnen in Europa
vereinheitlichten in den vergangenen Jahren nämlich die Spannungen. Bei
Bahnen mit 15 000 Volt
Wechselstrom
mit einer
Frequenz
von 16 2/3
Hertz
betrug der Wert nun international geregelt 1000 Volt und war daher höher.
Ausser der höheren
Spannung
gab es keine weiteren Anpassungen. Das damals immer noch übliche
Heizkabel
an
Triebfahrzeugen
wurde daher nicht nachgerüstet. Die Steckdose reichte und ausser bei
Versuchen wurde die
Heizung
nicht oft benötigt. Die für
Güterzüge
konzipierte
Lokomotive war dazu zu selten vor
Reisezügen zu finden. Trotzdem konnten
nun auch Wagen vorgeheizt werden und diese hatten ja ein Kabel.
Da der Anstrich der
Lokomotive nach den Arbeiten erneuert werden
musste, kam auch ein neues Schema zur Anwendung. Die bisher verwendete
grüne Farbe wurde aufgegeben. Es kam nun ein neuer Anstrich in braunen
Farbtönen zur Anwendung. Alle anderen Bereiche, wurden wie die Anschriften
nach dem bisherigen Muster gehalten. Lediglich die Anschrift erfolgte nun,
wie bei den neuen Maschinen in Schattenschrift. Nach all den bisher erwähnten Anpassungen wurde nun auch ein Manko behoben. Dieses betraf die automatische Bremse. Bei der Reihe Fc 2x 3/3 sah man nur die P-Bremse vor.
Im Betrieb hatte sich
jedoch gezeigt, dass auch die langsame
Güterzugsbremse
benötigt wurde. Bei der Baureihe Ce 6/6 wurde diese deshalb nach gerüstet.
Mit einem in den
Führerständen
montierten Umschalter konnte die Bremse neu auf die
G-Bremse
umgestellt werden.
Mit der formellen
Übergabe der
Lokomotive an die Bern – Neuenburg Bahn BN
änderten sich die Anschriften. Der Schriftzug verschwand und seitlich
wurden nun in der Mitte nur noch die Buchstaben BN angebracht. Neu waren
diese aufgesetzt und verchromt worden. Eine Anpassung, die nicht nur wegen
der neuen Montage erfolge. Im Gegensatz zur BLS verwendete die BN immer
die Abkürzung und kein Schriftzug.
Die nächste Welle für
Umbauten kam im Jahre 1959. Die
Lokomotive wurde nun vereinfacht. So wurden die
Übergänge auf die Wagen aufgehoben. Wegen dem entfernten
Übergangsblech
konnte man das Geländer abmontieren und in der
Front
die Türe verschliessen. Diese Massnahme war jedoch kaum zu erkennen, da
diese nur verschweisst wurde. Damit verlor die Maschine jedoch etwas von
ihrer Eleganz und wirkte nun eher bescheiden.
Auch die
Bremsen
wurden verändert. Da es immer weniger Wagen mit eingebauter
Regulierbremse
gab, wurde diese auch nicht mehr benötigt. Die
Lokomotive wurde deshalb von den
Luftschläuchen
befreit und so offiziell die Regulierbremse ausgebaut. Das bisherige
Ventil
der
Bauart
Westinghouse
wurde jedoch behalten. Es änderte sich nur die Bezeichnung, denn nun wurde
von
Rangierbremse
gesprochen. Eine Lösung, die aber einen Fehler hatte. Moderne Rangierbremsen arbeiteten mit einem Luftdruck im Bremszylinder von bis zu 3.9 bar. Bei der umgebauten Regulierbremse konnte nur ein Wert von 3.5 bar erzeugt werden.
Ein Unterschied, der
jedoch im Betrieb kaum bemerkt wurde, da bei den Zügen grundsätzlich mit
der
automa-tischen Bremse
gearbeitet wurde. Dort gab es jedoch keine Änderung. Mit anderen Worten,
das einlösige
Ventil
blieb auch in Zukunft bestehen. Wie bei vielen anderen Baureihen, änderte man auch die Klotzbremse. So wurden die bisherigen Bremsklötze entfernt. An deren Stelle wurden neue Sohlenhalter für zwei Bremssohlen eingebaut.
So konnte auch bei der
Reihe Ce 6/6 der Unterhalt verein-facht werden, da ein Wechsel der
Bremsbeläge
nicht mehr das komplette
Bremsgestänge
betraf. Dieses Gestänge besass neu auch einen automatischen
Gestängesteller,
der die Abnützung genauer nachstellte.
Auch bei der
elektrischen Ausrüstung setzte man Verein-fachungen um. So wurden die
Stromabnehmer
mit dop-pelten
Schleifleisten aus
Kohle
versehen. Es konnte nun mit einem gehobenen Bügel gefahren werden. Das
reichte, daher hatten die Leute bei der BLS beschlossen, dass das zweite
Modell ersatzlos entfernt werden sollte. Das Dach wirke nun ebenso lehr,
wie die
Plattform.
Man konnte die Maschine schon fast bedauern.
Wenn man nun bei der
elektrischen Ausrüstung am Arbeiten ist, ersetzten die tüchtigen Leute der
BLS auch gleich den
Ölhauptschalter.
Das neue Modell wurde mit
Druckluft
betrieben. Es konnte auch hohe
Ströme
sicher schalten. Zudem wurde der Schalter auch bei anderen Baureihen
verwendet und das alte Modell hatte ein langes Leben hinter sich. Es
blieben damit nur noch die beiden alten
Fahrmotoren,
die nie angefasst wurden. Da die Fahrmotoren nie verändert wurden, müssen wir diese genauer betrachten. Die Bauweise war so gut, dass solche Motoren seither bei nahezu allen neuen Trieb-fahrzeugen verwendet wurden. Zudem waren sie damals grosszügig bemessen worden.
Das hatte zur Folge,
dass es damit kaum Probleme gab. Einen so guten Motor wechselt man nicht.
Es sei denn, man wolle die
Leistung
erhöhen. Das wurde hier jedoch nicht umgesetzt. Die Umbauten hatten auch eine Auswirkung auf das Gewicht der Lokomotive. Seit dem Einbau des neuen Transformators stimmte dieses nicht mehr. Mit den nun erfolgten Anpassungen sank das Gewicht auf einen Wert von 86 Tonnen.
Wenn wir bedenken, dass
heute vierachsige Modelle mit diesem Gesamtgewicht ausgeliefert werden,
erkennen wir, wie leicht diese Maschine nun geworden war. Auf sechs
Achsen
verteilt war die
Achslast
bei 14.3 Tonnen. Auch wenn weitere Anpassungen hier nicht erwähnt wurden. Sie können davon ausgehen, dass neue Lösungen, die alle Baureihen betrafen umgesetzt wurden.
Dazu gehört auch, dass
die alten
Stangenpuffer
durch kräftigere
Hülsenpuffer
ersetzt wurden. Das war aber eher die Folge davon, dass es bei der BLS
Gruppe
sonst keine solchen Modelle mehr gab. Man verringerte so nur die Anzahl
der Ersatzteile.
Neue
Lokomotiven waren auch der Grund, warum wir keine neuen
Anpassungen betrachten müssen. Die ehemalige
Versuchslokomotive
von 1910 war einfach zu alt geworden. Da baute man keine neuen Bauteile
mehr ein. Die letzten Jahre sollte die ehemalige Fc 2x 3/3 noch
unverändert verleben können. Das sind aber Hinweise, die zum
Betriebseinsatz gehören und diesen wollen wir nun mit der erforderlichen
Inbetriebsetzung
beginnen.
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