Neben- und Hilfsbetriebe |
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Da an den Leichttriebwagen keine Wagen angehängt werden sollten,
konnte für die
Nebenbetriebe
eine andere Lösung gewählt werden. Wie so oft, wenn der Besteller den
Konstrukteuren freie Hand bietet, passieren überraschende Dinge und das
war auch hier so, denn es gab eigentlich gar keine Nebenbetriebe. Trotzdem
mussten die Abteile geheizt werden. Ein Punkt, der damals immer wieder mit
Widerständen
gelöst wurde. Bei den Triebwagen wurde jedoch eine Warmluftheiz-ung eingebaut. Das war eine echte Neuheit. Sie sollte zudem erst wieder mit den Einheitswagen bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB verwendet wer-den.
Daher lohnt es sich, wenn wir diese
Heizung
etwas genauer ansehen und es mag Sie überraschen, aber in diesem Punkt
unterschieden sich die elektrischen Modelle nur in wenigen Punkten von der
Variante mit
Dieselmotor. Die von ausserhalb des Fahrzeuges bezogene Luft wur-de mit einem Ventilator in Bewegung versetzt und durch Kanäle im Bereich des Fussbodens in den Fahr-gastraum geblasen. Damit dieser Fahrgastraum im Winter geheizt werden konnte, musste man also schlicht die Luft erwärmen und da lag der Unterschied zwischen den beiden Varianten.
Daher sehen wir uns die Lösung für die Erwärmung der Luft getrennt
an und wir beginnen mit dem Diesel-triebwagen.
Erwärmt wurde die vom
Ventilator
angesogene Luft über einen
Wärmetauscher
mit einem Brenner. Dabei wurde mit dem Gasöl aus dem
Tank
für den
Dieselmotor
gearbeitet und dieses als
Heizöl
benutzt. Das ging ohne grosse Probleme, da das Heizöl extraleicht
Diesel
entsprach. Einzig die Steuern machten daraus den grossen Unterschied.
Deshalb war es eine teure Einrichtung, die aber einen zweiten Behälter
verhinderte.
Im Abgaskamin des Brenners befand sich ein Thermostat, der beim
Auslöschen der Flamme den Brennermotor automatisch abstellte und so zu
verhindern hatte, dass nicht verbranntes
Dieselöl
in den
Wärmetauscher
gelangen konnte. Hätte sich dort
Treibstoff
gesammelt, wäre dieser beim nächsten Zünden der
Heizung
durch eine Explosion mit einem lauten Knall verbrannt und hätte zu
ungewollten Belästigungen der Reisenden geführt.
Bei der elektrischen Variante konnte man das Problem einfacher
lösen. Hier wurde die Luft mit einem von den
Hilfsbetrieben
versorgten
Widerstand
erwärmt. Da sich wegen der Lüftung auf diesem Widerstand jedoch kein Staub
sammeln konnte, fiel in
Fahrgastraum
auch der stinkige Geruch weg. Warum dem so war, erfahren wir gleich bei
der Regelung der Warmluftheizung, die bei den Modellen mit Brenner auf die
identische Weise gelöst wurde.
So gelangte die erwärmte Luft durch die zur Reduktion des
Gewichtes aus Aluminium gefertigten Kanäle in den
Fahrgastraum
und wurde dort im Bereich des Fussbodens entlassen. Durch die Thermik
stieg sie dann zur Decke hoch. Dabei war der grosse Vorteil, dass der Raum
durch diese Lösung gleichmässiger erwärmt wurde. Eine deutliche Steigerung
des Komforts, der aber mit einem leicht höheren Gewicht gekauft werden
musste.
Die
an der Decke montierten
Lüfter
hatten daher lediglich die Aufgabe, die Luft aus dem
Bei den Modellen mit
Dieselmotor
wurde so zudem verhindert, dass
Abgase
in den
Fahrgastraum
gelangen konnten. Daher war der Komfort bei beiden Varianten identisch.
Die Regelung der Wärme im
Jedoch bot diese Lösung auch im Sommer Vorteile. Während dieser
Zeit wurden die Wagen durch die Sonne sehr heiss und die Leute mussten die
Fenster des
Personenabteils
öffnen, was den Komfort reduzierte. Hier sollte das nicht passieren.
So konnte die Lüftung der
Triebwagen
auch im Sommer betrieben werden. Der Thermostat verhinderte, dass nun der
Brenner, oder der
Widerstand
aktiviert wurde. Damit gelangte die kühlere Aussenluft in den
Fahrgastraum.
Jedoch funktionierten dort die thermischen Effekte nicht mehr so gut.
Jedoch sorgten nun die Deckenlüfter dafür, dass die warme Luft verdrängt
wurde. Es fand zwar eine
Kühlung
statt, die aber nicht sonderlich gut war.
Obwohl die Fahrzeuge keine
Klimaanlage
besassen, waren sie zu jeder Jahreszeit deutlich besser, als die damals
bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB verwendeten
Reisezugwagen
der zweiten
Wagenklasse.
Jedoch war der Aufwand sehr gross. So kam es, dass erst wieder mit den
Einheitswagen
auf dieses Prinzip gesetzt wurde. Die
Triebwagen
CLe 2/4 und CLm 2/4 waren daher ihrer Zeit weit voraus, was ebenfalls dem
Einsatz mit
Ausflugszügen
zu verdanken war.
Damit können wir zu den
Hilfsbetrieben
wechseln und da beginnen wir mit den elektrischen
Triebwagen.
Wobei das kein sonderliches Problem ergibt, denn bei den Modellen mit
Dieselmotor
gab es schlicht keine Hilfsbetriebe. Die dort benötigten Verbraucher der
elektrischen Modelle wurden auf andere Weise mit Energie versorgt und
diese finden wir erst wieder bei der Steuerung des Fahrzeuges. Doch nun zu
den Hilfsbetrieben.
Versorgt wurden die
Hilfsbetriebe
der elektrischen
Triebwagen,
wie bei anderen Baureihen ab dem
Transformator.
Dazu wurde eine eigene
Anzapfung
vorgesehen, die mit einer
Spannung
von 220
Volt
arbeitete. Damit entsprach diese den anderen Baureihen, was gewisse
Möglichkeiten ergab. So war auch hier der
Depotumschalter
vorhanden. Dieser diente dazu, dass die Hilfsbetriebe auf eine externe
Energiequelle umgestellt werden konnten.
Um
das Fahrzeug anzuschliessen, war eine entsprechende Steckdose vorhanden.
Jedoch konnte diese hier nicht aussen unter dem Kasten montiert werden, da
dazu schlicht der Platz fehlte. Daher entschloss man sich dazu, den
Stecker nur einmal vorzusehen und diesen im Fahrzeug beim entsprechenden
Umschalter zu montieren. Daher musste im Unterhalt das schwere Kabel
mühsam in das Fahrzeug geschleppt werden.
Beim
Triebwagen
CLe 2/4 wurden erstaunlich wenige
Hilfsbetriebe
verwendet. Das hatte auch Auswirkungen auf deren
Leistung.
Diese wurde auch hier durch eine einfache
Sicherung
auf einen bestimmen Wert beschränkt. Dabei wurde jedoch der
Depotstrom
nicht über diese
Schmelzsicherung
geführt. Das war nötig, wenn man einen Defekt suchen wollte. Dabei dauernd
die Sicherung zu ersetzen ist bekanntlich nicht zweckmässig. Einer der wichtigsten Verbraucher, die an den Hilfsbetrieben abgeschlossen, waren die Ventilatoren. Das galt nahezu für sämtliche Baureihen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB, aber nicht für diese Modelle. Der Verzicht war dabei eine direkte Folge des extremen Leichtbaus gewesen, denn eine vollwertige Ventilation hatte ein ansehnliches Gewicht. Dieses wollte man hier sparen und so suchten die Hersteller andere Lösungen.
Der
Transformator
war weder mit einer Pumpe, noch mit einem
Ölkühler
versehen worden. Das hatte zur Folge, dass auch kein Das galt zum Beispiel auch für den Dieselmotor bei der Reihe CLm 2/4, so dass auch dort kein Lüfter an den Hilfsbetrieben benötigt wurden.
Dabei wurde hier, wie wir schon wissen der
Kühler
hinter dem Gitter in der
Front
eingebaut. Bei hoher Geschwindigkeit war daher durchaus eine intensive
Lüftung vorhanden. So konnte auf eine
Ventilation
verzichtet werden. Somit bleiben nur noch die elektrischen
Fahrmotoren
übrig. Weil die elektrischen Motoren schwer sind, wurden sie ja im hinteren Drehgestell eingebaut. Damit war dort durchaus genug Platz vorhanden um eine Ventilation einzubauen. Nötig war diese, weil die Motoren zur Reduktion des Gewichtes zu schwach dimensioniert wurden.
Da jedoch eine Lösung mit
Ventilatoren
wegen der leichten Bau-weise nicht möglich war, wurde für die Motoren eine
andere Lösung für die
Kühlung
gesucht. Man verwendete eigenventilierte Fahrmotoren. An deren Rotor-welle wurde einfach ein Lüfterrad montiert. Dadurch wurde Luft aus dem Vorbau durch den Motor gedrückt.
Wobei es bei der anderen Richtung dazu kam, dass die Strömung im
Motor änderte. Eine passable Lösung, die jedoch bei geringen
Geschwindigkeiten nicht optimal arbeitete. Da der
Triebwagen
jedoch schnell an Geschwindigkeit gewinnen sollte, sah man das nicht als
Problem an.
Neu war eigentlich nur die
Heizung,
die von den
Hilfsbetrieben
versorgt wurde. Dabei wurde der
Widerstand
an der Lüftung angeschlossen. Zudem wurden die in den beiden
Führerständen
benötigten Heizung versorgt. Wobei hier natürlich der Raum mit der
normalen Abteilheizung versorgt wurde. Trotzdem gab es hier Heizungen, wie
jene für die
Frontscheiben
und für die zusätzlichen Heizmöglichkeiten des Lokführer, wie zum Beispiel
die Bodenplatte. Da es bei den Modellen mit Dieselmotor keine Hilfsbetriebe gab, mussten dort diese Heizungen anders versorgt wer-den. Dazu nutzte man die auf dem Fahrzeug benötigten Batterien.
Jedoch gab es bei den elektrischen Modellen eine Anzei-ge, die von
den
Hilfsbetrieben
versorgt wurde. Das war die Anzeige der
Spannung
in der
Fahrleitung.
Eine Infor-mation, die beim Modell mit
Dieselmotor
schlicht nicht benötigt wurde, da es dort keine Fahrleitung gab. Druckluft wurde bei allen Fahrzeugen benötigt und dazu war ein Kompressor verbaut worden. Dieser wurde, wie es zu erwarten war, bei den elektrischen Modellen an den Hilfsbetrieben angeschlossen.
Eine durchaus bewährte Lösung, die jedoch bei der ther-mischen
Version nicht umgesetzt wurde. Dort wurde we-gen den fehlenden
Hilfsbetrieben
der Motor für den
Kom-pressor
direkt an der
Batterie
des Fahrzeuges angeschlos-sen.
Ein wichtiger Punkt eines Fahrzeuges war die
Batterielad-ung.
Die
Batterien
mussten während dem Betrieb geladen werden, da nur so ein ungehinderter
Betrieb möglich war. Dazu wurde beim elektrischen Modell eine einfache
Umformergruppe
verbaut. Diese war über die
Hilfsbetriebe
angeschlossen worden und erzeugte die zur Ladung benötigte
Spannung.
Ein wichtiger Punkt der natürlich auch für das Modell mit
Dieselmotor
galt.
Da bei den Modellen mit
Dieselmotor
keine
Hilfsbetriebe
vorhanden waren, wurde dort für die
Batterieladung
eine andere Lösung gesucht. Diese wurde nicht am Dieselmotor angeschlossen
und so lohnt es sich, wenn wir etwas genauer hinsehen. Dazu müssen wir
jedoch ins Kapitel mit der Steuerung wechseln. Jedoch hatte diese Lösung
für die
Triebwagen
auch Auswirkungen, die nicht nur positiv waren. Diese müssen wir uns
schnell ansehen. Um das Gewicht der Fahrzeuge deutlich zu senken, wurde gespart, wo es nur ging. Dazu gehörte zum Beispiel, dass auf eine doppelte Ausrüstung von gewissen Bereichen verzichtet wurde.
Die einzigen Bauteile der Traktionsausrüstung, die wirklich
doppelt ausgeführt wurden, waren die
Fahrmotoren
bei der elektrischen Variante. Da diese jedoch in Reihe geschaltet wurden,
konnten sie als ein Bauteil angesehen werden.
Fiel nur ein Teil der elektrischen Ausrüstung aus, ging nichts
mehr. Das galt auch für den CLm 2/4, denn auch dort war nur ein
Dieselmotor
vorhanden und der trieb das Fahrzeug erst noch mechanisch an. Sie sehen,
dass hier wirklich gespart wurde, wo es nur ging. Ausser der
Spurweite
hatten diese
Triebwagen
kaum etwas mit anderen Baureihen gemeinsam. Ein Punkt, der aber im
Pflichtenheft
so vorgesehen war und daher auch korrekt umgesetzt wurde. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass mit den damaligen Methoden ein elektrischer Triebwagen mit 40 Tonnen nur schwer zu verwirklichen war. Die Achslasten lagen bei diesem Fahrzeug bei rund 10 Tonnen. Selbst der heutige Leichtbau, erreicht diese Werte bei weitem nicht mehr. Wir können daher feststellen, dass die Triebwagen CLe 2/4 und CLm 2/4 wirklich ihrer Zeit weit voraus waren und das sollte auch die Steuerung derselben zeigen. |
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