Thermische Ausrüstung CLm 2/4 |
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Die
thermische Ausrüstung dieses Fahrzeuges ersetzte eigentlich nur die
elektrische Version. Die meisten Punkte wurden deshalb anders gelöst. Es
lohnt sich, dass wir uns diesen Teil des CLm 2/4 genauer ansehen. Im
Anschluss wenden wir uns der Traktion beim CLe 2/4 zu. Doch nun zu diesen
Triebwagen
und damit zum wichtigsten Teil des
Antriebes. Bei einem
Dieseltriebwagen geht bekanntlich ohne
Dieselmotor nicht viel. Das Herzstück bildete der von der Firma Sulzer in Winterthur gebaute Motor. Das Prinzip des Diesel-motors war schon länger bekannt, bisher konnten diese jedoch nur bedingt bei den Eisenbahnen Fuss fassen.
Dabei half auch,
dass deren
Leistung in den ver-gangenen Jahren dank dem
Abgasturbolader
gestei-gert werden konnte. Gerade Motoren der Firma Sulzer konnten von
dieser Einrichtung profitieren, wurde der Turbo doch bei Sulzer erfunden.
Nur hier gab es ihn nicht. Ein Problem dieses Dieselmotors war gegenüber der elektrischen Ausrüstung, dass durch die Konstruk-tion Vibrationen hervorgerufen werden. Diese soll-ten jedoch nicht auf den Bereich der Fahrgäste übertragen werden.
Daher wurde
der Motor auf dem
Drehgestellrahmen aufgebaut und so war er gegenüber dem
Kasten gefedert ausgeführt worden. Damit wendete man hier durchaus das
Prinzip der elektrischen Ver-wandten an, wo der Motor auch im
Drehgestell
Platz fand.
Dank
dem verlängerten
Vorbau auf der Seite eins und dem grösseren Radstand fand
der Motor ausreichend Platz. Trotzdem musste die Grösse beschränkt werden,
was der maximal erlaubten
Achslast geschuldet war. Aus diesem Grund konnte
lediglich eine
Leistung von 290 PS oder 213 kW abgerufen werden. Für den
leichten
Triebwagen sollte dies ausreichen und man sah auch nicht vor,
damit die
Rampen des Gotthards zu bewältigen.
Beim
Dieselmotor handelte es sich um einen üblichen wassergekühlten
Viertaktmotor mit direkter Einspritzung. Seine sechs
Zylinder wurden dabei
in Reihe montiert und standen senkrecht im Motor. Mit einer v-förmigen
Anordnung der Zylinder wäre eine viel grössere
Leistung möglich gewesen.
Man hatte sich aber auf eine optimale Leistung des Motors ausgerichtet,
denn der Motor musste ja nur den
Triebwagen und keine langen Züge
beschleunigen.
Jeder
Zylinder hatte einen Durchmesser von 190 mm und einen Kolbenhub von 230 mm
erhalten. Das ergab für jeden Zylinder einen
Hubraum von 6,5 Litern. Somit
kann der
Dieselmotor eher als klein bezeichnet werden. Bei Eisenbahnen
waren damals schon grössere Leistungen vorhanden und solche Modelle hätte
man eher im Strassenverkehr erwartet. Doch es lohnt sich eine genauere
Betrachtung, denn auch dieser Motor benötigte seine Betriebsstoffe.
Die
für die Verbrennung notwendigen Betriebsstoffe wurden direkt beim Motor
gelagert oder seitlich durch die
Lüftungsgitter angezogen. Beginnen wir
mit dem
Treibstoff. Das Fahrzeug benötigte für den Betrieb des Motors
Gasöl. Das mag Sie überraschen, aber damals wurde noch nicht von
Dieselöl,
wie wir es heute kennen, gesprochen. Jedoch musste auch das auf dem
Fahrzeug gelagert werden und da gab es ein erstes Problem.
Anfänglich sah man einen Vorrat von 1 000 Liter vor. Jedoch scheiterte
dieser Vorrat an den zugelassenen
Achslasten. Daher wurde der Vorrat auf
470 Liter reduziert. Auch wenn das wenig sein mag, der Inhalt reichte für
eine Tagesleistung aus und so musste das
Dieselöl lediglich am Ende der
Tagesleistung ergänzt werden. Dazu wurden an den entsprechenden Orten die
notwendigen Einrichtungen bereitgestellt, denn auch tanken konnte man
damals nicht überall.
Um
die Radlasten in der
Achse auszugleichen, wurden zwei
Treibstoffbehälter montiert.
Diese wurden mit einem Rohr verbunden. Dabei spielte es keine Rolle, bei
welchem Behälter der Vorrat ergänzt wurde. Dazu waren im
Vorbau die
entsprechenden
Einfüllstutzen
vorhanden. Da keine Anzeige des Vorrates
vorhanden war, musste bei der Betankung regelmässig in den Stutzen gesehen
werden um den Füllstand zu kontrollieren. Das Dieselöl wurde mit einer Förderpumpe dem Tank entnom-men und in einem Filter gereinigt. Dieser Filter war notwen-dig, da durch die Einfüllstutzen auch andere Gegenstände in den Tank gelangen konnten.
Diese hätten die
Leitungen verstopfen können. Durch den
Filter wurde dies jedoch wirksam
verhindert. So gelangte über die einfache Leitung nur das
Dieselöl zum
Dieselmotor und zu der dort vorhandenen
Einspritzpumpe.
Dabei
beförderte die
Förderpumpe mehr
Treibstoff zur
Einspritzpumpe, als diese
benötigte. Der vorrätige Treibstoff wurde deshalb zu
Kühlung der
Einspritzdüsen
benutzt und dabei erwärmt. Anschliessend gelangte er über
eine
Rücklaufleitung wieder in den
Treibstoffbehälter zurück. So wurde das
dort gelagerte
Dieselöl von diesem Treibstoff erwärmt, was die Verbrennung
des sonst kalten Dieselöls im Winter stark verbesserte.
Dieser Aufbau war bei
Dieselmotoren bereits üblich und wurde auch nie mehr
verändert, denn je wärmer der
Treibstoff war, desto besser funktionierte
der Dieselmotor und wichtig war, dass die
Einspritzpumpe immer mit
Dieselöl versorgt wurde. Trotzdem mussten während der kalten Jahreszeit
dem Gasöl Zusatzstoffe beigemengt werden. Diese verhinderten, dass
ausgeschiedenes Paraffin die
Filter verstopfte. Eine weitere Aufbereitung des Treibstoffes fand jedoch nicht mehr statt, daher können wir uns dem zweiten wichtigen Teil zuwenden und das war einfache Luft.
Diese wurde durch die seitlichen Jalousien in den
Vorbau gezogen und
vor dem Ansaugstutzen mit einem
Luftfilter gereinigt. Auch jetzt sollte damit
verhindert werden, dass andere Objekte, wie Insekten oder Staub, in die
Verbrennung im Motor gelangen konnten. Eine weitere Aufbereitung der Verbrennungsluft fand nicht mehr statt. So fehlte der Abgasturbolader. Das mag überraschen, da seit 1930 solche Einrichtungen bei Fahrzeugen der Strasse durch die Firma Saurer in Arbon verbaut wurden.
Hier wurde jedoch wegen der benötigten
Leistung und der
einfacheren Kon-struktion darauf verzichtet, was sich im Betrieb auswirken
sollte. Trotzdem war ein solcher Betrieb eines
Dieselmotors durchaus
möglich.
Mit
der Luft und dem
Treibstoff konnte der
Dieselmotor nun gestartet werden.
Weitere Zusatzstoffe, wie eine elektrische Zündquelle, waren nicht nötig.
Im
Zylinder wurde lediglich die Luft verdichtet und dabei stark erwärmt.
An dieser heissen Luft entzündete sich schliesslich das
Dieselöl, welche von
der
Einspritzpumpe über eine
Einspritzdüse in den Zylinder gespritzt wurde. Die
Explosion führte letztlich zur weiteren Bewegung.
Um
den Motor zu starten, musste dieser einfach in Bewegung gesetzt werden.
Dazu war ein elektrischer von der
Batterie betriebener Motor vorhanden.
Dieser Anlasser wurde zudem so ausgeführt, wie das bei Fahrzeugen der
Strasse angewendet wurde. Der Grund lag beim mechanischen
Antrieb, der
sich deutlich von den Lösungen, die später bei den
Diesellokomotiven
angewendet wurden, unterschied. Daher war der CLm 2/4 eher ein Omnibus.
Das
Ritzel des Anlassers wurde durch die Fliehkraft mit dem grossen direkt an
der Getriebewelle montierten
Zahnrad verbunden. Dadurch wurde die
Kurbelwelle des
Dieselmotors in Bewegung versetzt und begann sich zu
drehen. Durch die Drehung begangen die
Abläufe der Verbrennung. Dadurch
kam es zur Zündung in einem
Zylinder und der Dieselmotor startete. Nach
kurzer Zeit begann dieser rund zu laufen, so dass der Anlasser nicht mehr
benötigt wurde.
Der
Dieselmotor begann seine Arbeit zu verrichten. Nach kurzer Zeit lief er
nun schneller, als der Anlasser dies tat. Der Anlasser wurde nun durch die
Rutschkupplung ausgeklinkt und wurde nicht mehr benötigt. So lange von der
Einspritzpumpe der
Treibstoff in die
Zylinder gespritzt wurde, änderte
sich daran nicht mehr viel und der Motor drehte im Leerlauf mit geringer
Drehzahl, die nicht für den Betrieb ausreichte. Der Dieselmotor konnte mit Drehzahlen zwischen 520 und 1 280 Umdrehungen pro Minute betrieben werden. Optimal am Arbeiten war er jedoch bei 1 200 Umdreh-ungen pro Minute.
Zur Regelung der Drehzahl musste einfach mehr oder
weniger
Treibstoff in den Motor gespritzt werden. Da-bei erfolgte diese
Regelung direkt durch den Lokführer und daher unterschied sich der Betrieb
in diesem Punkt nicht von einem Fahrzeug der Strasse. Wollte man den Dieselmotor jedoch wieder abstellen, sperrte man die Einspritzdüsen und den Motor des Anlas-sers. Der Dieselmotor lief nun ohne Dieselöl mit dem vorhandenen Schwung weiter.
Blieb jedoch aus Mangel an
Treibstoff nach kurzer Zeit einfach stehen. Gelangte jedoch wieder
Dieselöl in ein-en
Zylinder begann der Motor wieder zu arbeiten. Man musste
daher mit der Normalisierung warten, bis sich die
Kurbelwelle nicht mehr
drehte.
Durch
die Verbrennung entstehen
Abgase
und Schallwel-len. Diese werden bei einem
Viertaktmotor im letzten Takt in ein Rohr ausgestossen und dort gesammelt.
Diese Leitung führte die mit Schallwellen durchsetzten Abgase zu einem
vergrösserten Volumen. Diese
Schalldämpfer nannte man damals noch
Abgastopf. Der Effekt war jedoch derselbe, denn die Abgase wurden jetzt
beruhigt und so der Lärmpegel verringert.
Diese
beruhigten
Abgase
wurden schliesslich über ein weiteres Rohr zum
Auspuff
geleitet und gelangten dort ins Freie. Dabei wurden diese über dem
Führerstand eins auf dem Dach ausgestossen. Eine weitere Nachbehandlung
kannte man damals noch nicht und so kam es bei diesem
Triebwagen immer
wieder zur Situation, dass schwarzer Rauch ins Freie gelangte. Der CLm 2/4
nebelte die Gegend zeitweise mehr ein, als die Dampflokomotive. Die sich schnell bewegenden Teile mussten aus-reichend geschmiert werden. Dazu war unter dem Motor eine Wanne montiert worden. Diese wurde mit Schmieröl, das für Motoren geeignet war, gefüllt.
Eine Pumpe förderte das
Öl
schliesslich zu den zu schmierenden Stellen. Anschliessend tropfte das
Schmiermittel wieder in die Wanne. Eine
Schmier-ung, die durchaus jener
entsprach, die auch bei Strassenfahrzeugen angewendet wurde. Das Schmiermittel nahm Russ und andere Ablager-ungen aus dem Verbrennungsraum auf und diese gelangte in die Wanne. Ein Filter in der Zuleitung verhinderte, dass diese Teile wieder in den Zyklus gelangten.
Er musste
daher regelmässig gewechselt werden. Das galt auch für das Schmieröl, das
durch den Russ schwarz verfärbt wurde und mit der Zeit seine Aufgabe nicht
mehr wahrnehmen konnte. Dabei erfolgte das im regelmässigen Unterhalt.
Trotz
der
Schmierung gab es bei einem Verbrenn-ungsmotor noch ein weiteres
grosses Problem. Zwar wurde die heisse Luft für die Verbrennung benötigt,
aber dadurch wurden die Bauteile stark beansprucht. In der Folge würde der
Motor nach kurzem Betrieb zerstört werden. Damit das nicht geschieht, muss
eine ausreichende
Kühlung installiert werden und das erfolgte bei diesem
Modell mit Hilfe einer Flüssigkeit. Diese kennen wir als
Kühlwasser.
Für
das
Kühlwasser wurde normales Wasser verwendet. Dieses wurde mit einem
Mittel zum Schutz vor Korrosion vermengt und war daher nicht mehr
geniessbar. Da jedoch kein spezielles
Frostschutzmittel verwendet wurde,
war das Wasser nicht vor der Gefahr des Einfrierens geschützt. Das war
während dem Betrieb kein Problem, da der Motor genug Wärme erzeugte. Wurde
der
Triebwagen abgestellt, musste das in einem warmen Raum erfolgen. Das Wasser wurde mit einer Pumpe durch das Leit-ungssystem geleitet und so zum Motor geführt. Im Motor nahm das kühle Wasser die erzeugte Wärme auf und so wurde diesem diese entzogen.
Dabei erfolgte das zu Beginn des Betriebes
sogar ohne eine Rückkühlung. So wurde das Wasser schneller warm und auch
der Motor kam innert kurzer Zeit auf die erforderliche Betriebstem-peratur.
Jedoch reichte es nicht für einen dauer-haften Betrieb. Die insgesamt im System eingefüllten 400 Liter Wasser mussten daher ebenfalls gekühlt werden. Daher wurde dieses einem Kühler zugeführt. Dieser besass dünne Wände aus Metall und gab daher die Wärme des Wassers an die Umgebung ab.
Das Wasser wurde so zwar abgekühlt, jedoch reich-te das nicht aus. Der
Motor erzeugte zu viel Wär-me, dass man diese auf so einfache Weise hätte
ableiten können. Daher musste auch der
Kühler ab-gekühlt werden.
Wie
bei einem Auto wurde der
Kühler daher an der
Im
Gegensatz zu einem Fahrzeug der Strasse, das nur in einer Richtung
betrieben wird, hatte der
Triebwagen zwei Fahrrichtungen. Damit er nicht
jedes Mal eine
Drehscheibe aufsuchen musste, baute man im zweiten
Vorbau
einen identischen
Kühler ein. In der Folge musste das
Kühlwasser unter dem
Bereich der Fahrgäste auf die andere Seite geleitet werden. So war
gesichert, dass in beiden Richtungen immer eine ausreichende
Kühlung
vorhanden war.
Sollten Sie nun auf in den vorherigen Abschnitten immer wieder verwundert
festgestellt haben, dass oft die Fahrzeuge der Strasse erwähnt wurden,
dann ist das nicht so falsch. Der
Triebwagen hatte mehr mit einem damals
eingesetzten Reisebus gemeinsam, wie man meinen könnte. Doch wird es nun
Zeit, wenn wir uns dem elektrischen Modell zuwenden. Sollten Sie sich
nicht dafür erwärmen können, gelangen Sie hier direkt zu den
Neben- und
Hilfsbetrieben.
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