Einleitung |
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Baujahr: |
1970-1971 |
Leistung: |
668 kW / 910 PS |
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Gewicht: |
106 t |
V. max.: |
65 km/h |
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Normallast: |
Nicht bekannt |
Länge: |
17 875 mm |
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Mit der Elektrifikation des Schweizer
Schienennetzes wurden auch die
Lokomotiven
für den
Rangierdienst
auf diese Antriebstechnik umgestellt. So konnten auch dort die alten
Dampfmaschinen
abgelöst werden. Jedoch überstürzte man in diesem Bereich nichts. Vielmehr
analysierte das Direktorium der Schweizerischen Bundesbahnen SBB genau,
wie sich der Aufwand beim Rangierdienst auf möglichst wenige Modelle
reduzieren und daher rationalisieren lässt.
So stand zuerst der leichte bis mittelschwere Rangierdienst an, da dieser den Hauptteil der zu bewältigenden Aufgaben bildete. Gerade beim
Manöver
mit
Reisezugwagen
reichten diese Ma-schinen aus und auch mittelschwere
Güterzüge
konnten zer-legt werden. So wurde ermöglicht, dass sehr viele kleinere Serien bei den Dampflokomotiven verschwinden konnten. Letztlich sollte le-diglich die Reihe E 3/3 bleiben. Wobei auch hier eine deut-liche Reduktion erfolgte und diese nur noch dort eingesetzt wurden, wo keine Fahrleitung montiert werden konnte. Alle anderen Bereiche wurden in Lauf der
Jahre auf elek-trische
Rangierlokomotiven
umgestellt und so der Rauch endgültig verbannt. In den
Bahnhöfen
der Schweiz begannen die vielen Maschi-nen der Baureihe
Ee 3/3 mit der Arbeit. Diese
kleinen Ran-giermaschinen wurden im Lauf der Jahre angepasst, waren
kräftig genug geraten, dass auch mittelschwere Aufgaben übernommen werden
konnten. So erübrigte sich bereits früh eine weitere Baureihe für diesen
Bereich der Aufgaben. Eine Reduktion auf zwei bis drei Modelle war daher
klar ersichtlich. Wie speziell diese
Lokomotiven
waren, zeigt nur schon die Tatsache, dass sie kaum auf der Strecke
eingesetzt wurden. Es gab diese Einsätze zwar, aber sie waren auf die
nähere Umgebung von grösseren
Bahnhöfen
beschränkt. Die im
Rangierdienst
ideal einsetzbare Maschine war auf den Strecken zu langsam und zu schwach.
Daher beliess man sie in den Bahnhöfen. Die Züge übernahmen grössere
Lokomotiven mit deutlich mehr
Zugkraft.
Hier gab es Modelle mit elektrischem
Antrieb,
solche mit
Dieselmotor
und ganz spezielle Modelle, die mit beiden An-trieben versehen wurden. Es
entstand so eine Vielzahl von speziellen Modellen. Man war so bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB sehr gut aufgestellt und Probleme gab es nur bei den Grenzen zu anderen Netzen. Besonders dort, wo die Spannung nicht zum eigenen System passte. Hier konnten sich die alten mit
Kohle
befeuerten Dampf-lokomotiven noch sehr lange halten, was niemandem
son-derlich gut gefallen hat. Besonders nicht der Bevölkerung in der
Umgebung, die dem Rauch ausgesetzt war. In einem ersten Schritt wurden dafür die für zwei Frequenzen ausgelegten Maschinen der Reihe Ee 3/3 II beschafft. So konnten die Dampflokomotiven in Basel SBB abgelöst werden. Das gefiel der Bevölkerung in der Nähe des Bahnhofes sehr gut und selbst die französischen Staatsbahnen SNCF waren davon angetan. So konnten diese Modelle auch ins Ausland
verkauft werden. Nur sollten sie dort jedoch nicht im
Rangierdienst
verwendet werden. Eine verbesserte Version sollte sogar mit
vier verschiedenen
Spannungen
klarkommen und sie konnte daher als Reihe
Ee 3/3 IV im Bestand der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB eingereiht werden. So waren auch die
Grenzbahnhöfe
in den Städten Chiasso und Genève mit passenden
Rangierlokomotiven
versehen worden und der mittelschwere
Rangierdienst
war mit Ausnahme der Bereiche ohne
Fahrleitung
endgültig elektrisch bestückt.
Zwar zeigten sich die Ma-schinen sehr gut,
aber bei den Schweizerischen Bun-desbahnen SBB wollte man zu Beginn der
50er Jahre auf die Dampflokomotiven verzichten und das galt insbesondere
für die grossen Modelle mit ihrem grossen Verbrauch bei der
Kohle. Daher beschafften die Schweizerischen
Bundesbahnen SBB vorerst zwei
Prototypen
einer neuen sechsachsigen
Rangierlokomotive
für den schweren
Rangierdienst
in den neuen
Rangierbahnhöfen.
Diese sollten die Erfahrungen sammeln für die neue Baureihe Ee 6/6. Damit
hätten auch die grossen
Dampfmaschinen
abgelöst werden könnten. Nach den vielen kleinen Modellen, sollten ab 1952
auch die grossen Exemplare kommen. Die Ee 6/6 verfügte über den gleichen
Antrieb
wie die Modelle Ee 3/3 und konnten
so zu einem grossen Teil deren Ersatzteile mitnutzen. Damit war klar
ersichtlich, dass die Schweizerischen Bundesbahnen SBB darum bemüht waren,
die Vorhaltung von Ersatzteilen so gering wie möglich zu halten. Dabei
ging es nicht nur um die Beschaffung, sondern auch um die benötigten
Flächen bei der
Lagerung
der einzelnen Teile. Das zeigte sich auch bei der installierten
Leistung,
denn diese wurde bei der Baureihe Ee 6/6 mit 1008 kW, beziehungsweise 1370
PS angegeben. Damit war die doppelte Leistung der kleineren Schwester
vorhanden, was für den schweren
Rangierdienst
ausreichte, da sie dank den
Getrieben
hohe Kräfte erzeugen konnte. Man hatte eigentlich das Modell und es war
nicht schlecht ausgefallen. Trotzdem sollte es nie zur Serie kommen.
Der Grund, warum diese Maschinen nicht in
einer grösseren Serie beschafft wurden, waren die von neuen Modellen
freigestellten
Lokomotiven
der ersten Generation. Daher wurde insbesondere ein Teil der bekannten
Baureihe Ce 6/8 II durch die
Werkstätten zu
Rangierlokomotiven
umgebaut. Diese konnten letztlich den Bereich des schweren
Rangierdienstes
abdecken und so auch in diesem Bereich des Betriebes die elektrische
Energie nutzen. Somit war klar, die elektrische
Rangierlokomotive
für den schweren
Rangierdienst
war vom Tisch. Im Direktorium in Bern war man davon überzeugt, dass keine
solchen Maschinen mehr benötigt würden. Der Siegeszug der elektrischen
Traktion sollte nicht mehr aufzuhalten sein. Man hatte nun ältere
Baureihen, die so noch genutzt werden konnten. Keine teuren Anschaffungen
und bewährte Modelle, die kaum Störungen hatten. Jedoch zeigte sich, dass gerade in diesem
Bereich des
Rangierdienstes
elektrische
Lokomotiven
nicht optimal geeignet waren. Die schweren Maschinen wurden vor den
Ablaufbergen
als Verschublokomotive eingesetzt und hatten dazu die notwendige Kraft
aufzubringen. Das gelang sowohl der Baureihe Ee 6/6, als auch der Reihe
Ce 6/8 II sehr gut. So gab es
vor dem Ablaufberg damit keine Probleme, die beklagt werden müssten.
Nur gab es leider nicht nur diesen Bereich,
denn es gab auch die
Richtungs-geleise
und dort sah die Situation schon ganz anders aus, denn in diesem Be-reich
verkehrten schlicht keine Züge. In die Richtungsgeleise rollten die vom Ablaufberg kommenden Wagen mit Hilfe der Schwerkraft und sie benötigten dazu keine Fahrleitung. Jedoch musste auch die Verschublokomotive diesen Bereich befahren könnten, wenn zum Beispiel stecken gebliebene Wagen geholt werden mussten. Aber auch um eine Feinsortierung der Wagen
zu ermöglichen, waren solche Fahrten erforderlich. Genau hier begannen
jedoch die Probleme mit den elektrischen
Lokomotiven. Die
Richtungsgeleise
mussten lediglich wegen der Verschublokomotive mit einer
Fahrleitung
versehen werden. Das war in den umfangrechen Anlagen mit sehr hohen Kosten
für einen sehr geringen Nutzen verbunden. Anfänglich ignorierte man diese
sogar noch und versah auch die Richtungsgeleise mit einer Fahrleitung. In
gewissen Anlagen war das sogar nötig, weil dort gleich die neu formierten
Züge auf die Reise geschickt wurden. In Anlagen, wo keine
Fahrleitung
montiert werden konnte, setzten die
Staatsbahnen
Diesellokomotiven
ein. Dazu waren für den leichten
Rangierdienst
Traktoren
und die Reihe Em 3/3 beschafft
worden. Die mittelschweren Aufgaben wurden von der Reihe
Bm 4/4 übernommen. Bei den schweren
Aufgaben bediente man sich der Maschinen
Bm 6/6. Dabei kamen die beiden
grösseren Diesellokomotiven durchaus auch auf der Strecke zum Einsatz. Damit hatte man eigentlich alle Aufgaben im
Rangierdienst
mit neuen Maschinen abgedeckt. Die schweren
Manöver
in den
Grenzbahnhöfen
mit unterschiedlichen
Spannungen
übergab man der Baureihe Bm 6/6.
Neue Modelle sollten daher nicht mehr beschafft werden. Jedoch sorgte
gerade die Reihe Bm 6/6 dafür, dass
diese Meinung geändert wurde und letztlich die hier vorgestellte Maschine
entstehen sollte.
Zudem waren die
Abgase
stinkig und gerade bei schlechter Füllung auch mit viel Russ versehen.
Noch war man von einer sauberen Lösung im Bereich der
Dieselmotoren
entfernt, wenn auch viel da-für getan wurde. Das passte der benachbarten Bevölkerung
jedoch gar nicht, denn man hatte sich eine bessere Lösung erhofft. Der
schweflige Geruch der Dampflokomotiven wurde nun durch den Gestank der
Dieselmotoren
ersetzt. Hinzu kam, dass sich auch der Russ dieser
Lokomotiven
auf der frisch gewaschenen Wäsche niederlegte. In der Folge kam es zu
heftigen und zahlreichen Reklamationen aus den
Kreisen
der Anwohner von
Rangierbahnhöfen. Besonders schlimm waren da die beiden
Bahnhöfe
Chiasso Smistamento und Genève La Praille. Diese beiden
Rangierbahnhöfe
waren in unmittelbarer Umgebung von Wohngebieten angelegt worden. Wegen
den unterschiedlichen Netzen setzte man im
Verschub
Lokomotiven
der Baureihe Bm 6/6 ein. Mit dem
Auftauchen der Reihe Ee 3/3 IV
merkten die Anwohner jedoch, dass diese Bereiche neu auch elektrisch
befahren werden konnten. Diese
Ee 3/3 IV waren leise, sauber
und daher von der Bevölkerung akzeptiert. Nur waren sie für den schweren
Rangierdienst
zu schwach ausgefallen, man hätte eigentlich davon eine sechsachsige
Version benötigt. Nur gab es diese nicht und es sollte sie auch nicht
geben, denn die Schweizerischen Bundesbahnen SBB führten Analysen durch
und dabei zeigte sich ein ganz anderes Bild, als damals bei der
Ee 3/3 IV.
Daher konnten dort elektrische
Lokomotiven
mit einem System problemlos verkehren. Jedoch gab es im
Bahnhof
wenige Bereiche, die nicht umgeschaltet werden konnten, oder die gar keine
Fahrleitung
besassen. In La Praille sah es ähnlich aus. Daher wurde eigentlich nur eine schwere Verschublokomotive be-nötigt, die unter dem einheimischen Stromsystem verkehrte und die mit Hilfe eines Dieselmotors auch Abschnitte mit anderer Spannung und Bereiche ohne Fahrleitung befahren konnten. Gerade in Smistamento waren diese im
Gegensatz zum älteren
Personenbahnhof
wirklich selten geworden. Da wurde keine
Mehrsystemlokomotive
benötigt und damit auch keine grosse
Ee 3/3 IV. Im Direktorium war man zwar darum bemüht,
die Anliegen der Bevölkerung ernst zu nehmen, hatte aber auch kein
Interesse eine neue Baureihe zu beschaffen. Zumal erwartet werden könnte,
dass davon nur sehr wenige Exemplare benötigt würden. Innerhalb des Landes
konnte man schliesslich die erforderlichen
Fahrleitungen
erstellen und so mit den alten elektrischen
Lokomotiven
arbeiten. Nur im Bereich der Netze mit
Gleichstrom
ging das nicht. Trotzdem sollte von den Schweizerischen
Bundesbahnen SBB ein
Pflichtenheft
für eine neue sechsachsige
Rangierlokomotive
mit einem
Antrieb
sowohl elektrisch als auch thermisch geschaffen werden. Dabei sollte diese
Maschine im elektrischen Betrieb durchaus der Leistungsklasse der Ee 6/6
entsprechen. Der Einsatz sollte in
Grenzbahnhöfen
im schwerer
Rangierdienst
in Ergänzung zur bestehenden Baureihe
Ee 3/3 IV erfolgen. Speziell im
Pflichtenheft
für diese als Eem 6/6 bezeichnete
Rangierlokomotive
war die Forderung, dass möglichst viele Teile von vorhandenen Baureihen
verwendet werden sollten. Bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB war man
sich schon zu Beginn der Tatsache bewusst, dass es hier zu keiner
grösseren Serie kommen sollte, da es wirklich eine spezielle
Lokomotive
werden sollte. Die entsprechenden Erfahrungen hatte man von der Reihe
Ee 3/3 IV. |
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