Rahmen und Aufbauten |
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Beim Aufbau des tragenden Elementes der
Lokomotive
können wir nicht den bekannten Weg gehen. Das beginnt bereits mit dem
Punkt, dass wir nicht nur ein solches Bauteil haben. Bei der
Bauart
nach Anatole
Mallet wurde ein zweigeteiltes
Laufwerk
verwendet und nur ein Teil davon wurde im eigentlichen Rahmen der
Lokomotive eingebaut. Der zweite Teil fand jedoch in einem
Drehgestell
den notwendigen Platz.
Um die einzelnen Bleche dieses Rahmens zu
verbinden wurden
Nieten
verwendet. Bei Stellen, wo später der Rah-men leicht geöffnet werden
musste, arbeitete man jedoch mit Schrauben, die leicht gelöst werden
konnten. Spannend ist jedoch der Aufbau. Obwohl damals die ersten Barrenrahmen als leichte Alternative verwendet wurden, konnte diese Bauweise hier nicht verwendet werden. Die Schweiz sollte noch ein paar Jahre auf diese Bauart warten müssen. Spannend dabei ist, dass es ausgerechnet die
Maschine war, die das Problem löste, das mit dem hier vorgestellten Modell
gelöst werden sollte. Noch sind wir aber beim
Plat-tenrahmen. Auch hier wurde ein Hohlträger erstellt, der
mit mehreren Querträgern versehen wurde. Wegen dem Aufbau nach den Ideen
von Anatole
Mallet, müssen wir die beiden Längsträger genauer ansehen, wie das
sonst der Fall war. Diese wurden gar nicht bis zum vorderen Ende der
Lokomotive
geführt, sondern endeten nach vorne im Bereich, wo der
Drehzapfen
des vorlaufenden
Drehgestells
in den Rahmen griff und so die Kräfte in das Bauteil leitete. Das führte nun dazu, dass die Zug- und
Stossvorrichtungen nur am hinteren Abschluss der
Lokomotive
vorhanden
waren. Für deren Aufnahme wurde der Rahmen in diesem Bereich mit einem
Stossbalken abgeschlossen. Dieser war vom Aufbau her mit den anderen
Baureihen identisch und er war für die Aufnahme der Baureihe nach den
Normen der
UIC ausgelegt worden. Grosse Freiheiten gab es daher nicht.
Die
Federung
bewirkte, dass der
Zughaken gegen den
Stossbalken und den dort vorhandenen
Anschlag gezogen wurde. Die dazu erforderlichen Gleitbahnen wurden mit
Fett geschmiert. Als Ergänzung wurde am Zughaken noch die Schraubenkupplung nach den Normen der UIC befestigt. Diese Kupplung war so beweglich aufgebaut worden, dass sie auch seitlich einen Winkel erlaubte. Das war bei der Fahrt durch
Kurven
wichtig, da die
Kupplung
sich so
anpassen konnte. Speziell war, dass wegen dem Aufbau der Überhang kürzer
ausgefallen war, als das bei anderen
Baureihen der
Gotthardbahn der Fall
gewesen war. Um die Zugvorrichtungen abzuschliessen sei noch erwähnt, dass auch hier am Zughaken noch eine Notkupplung montiert wurde. Diese war damals vorge-schrieben und sie bestand aus einer vereinfachten Schraubenkupplung. Der in diesem Fall immer wieder erwähnte einfach Bügel
war hier nicht vorgesehen worden, da dieser nicht optimal war und weil man
hier wegen den hohen
Zugkräften mit vielen gerissenen
Kupplungen
rechnete. All diese
Zugvorrichtungen hatten das gleiche
Problem. Sie konnten mit Ausnahme des
Zughakens keine
Stosskräfte
aufnehmen. Damit das möglich war, mussten die seitlich montierten
Stossvorrichtungen verwendet werden. Diese waren mit Schrauben am
Stossbalken befestigt worden und konnten daher leicht gewechselt werden.
Eine Lösung, die nicht mehr verändert wurde, denn das Bauteil war eine
eigene Baugruppe.
Auch dort waren kräftige
Spiralfedern vorhanden,
die nun aber die Stange nach vorne drückten. So konnten die
Stösse und
Schläge, die auf die
Pufferteller wirkten gedämpft in den Rahmen
übertragen werden. Es kam so zu weniger Schäden am tragenden Bauteil. Es wurden runde Pufferteller verwendet. Diese waren jedoch bei den beiden vorhandenen Puffern nicht gleich aufgebaut worden. So wurde beim linken Puffer ein einfaches flaches Modell verwendet. Bei
der rechten Ausführung kam jedoch eine gewölbte Version zur An-wendung. Da
die beiden Seiten genormt waren, trafen nie zwei identische
Pufferteller
aufeinander. So sollten auch hier die Kräfte optimal übertragen werden. Soweit haben wir den Rahmen der
Lokomotive bereits
aufgebaut. Es gab wirklich nicht viel mehr und der vordere Abschluss der
Lokomotive können wir erst behandeln, wenn wir uns das
Laufwerk der
Lokomotive ansehen. Jedoch gab es am Rahmen noch Anbauten und die
speziellen Aufbauten. Wir beginnen jedoch mit den Anbauten. Warum das so
ist, werden Sie gleich erfahren, denn wir begeben uns unter den Rahmen. Am
Plattenrahmen
unterhalb des
Stossbalkens angebaut
wurden die Halterungen für die
Schienenräumer. Diese waren nach der
Bauart
der
Gotthardbahn ausgeführt worden. Das galt auch für die Schienenräumer,
die aus einem einfachen geformten Blech bestanden. Dieses war mit
Schrauben so an der Halterung befestigt worden, dass es in der Höhe
verstellt werden konnte. Das war wichtig, weil hier die Abnützung der
Räder
angepasst werden musste.
Bei den anderen
Baureihen waren zwar die
Halterungen vorhanden, diese aber mit einem Reisigbündel versehen. Die
Lokomotive
der Baureihe D6 sollte aber in beiden Fahrrichtung verkehren
und daher mussten die
Damit kommen wir zu den Aufbauten. Bevor wir uns diese genauer ansehen, muss noch die auf dem Stossbalken platzierte Werkzeugkiste erwähnt wer-den. Diese verlief quer zur
Lokomotive
und sie
war auf beiden Seiten mit einem einfachen Deckel verschlossen worden. Von
der Seite des
Stossbalkens gab es jedoch keinen Zugang. So war hier auch
der erforderliche Platz für die längeren Arbeitsgeräte des
Heizers
vorhanden. Gerade die Unterbringung des bei Dampflokomotiven
umfangreichen Werk-zeuges war bei
Tenderlokomotiven immer wieder ein
Problem. Im Gegensatz zu den Modellen mit einem
Tendern konnte nicht
dieser benutzt werden. Hier konnte nun aber der freie Raum zwischen dem
Stossbalken und den Aufbauten genutzt werden. Die
Lokomotive
D6 sollte
daher nach dem Betrieb leicht aufgeräumt werden können. Eine Abdeckung mit einem Umlaufblech gab es nicht.
Der Grund ist simpel, denn die hier vorhandenen Aufbauten sorgten dafür,
dass das
Laufwerk optimal abgedeckt wurde. Neuerungen bei den Aufbauten
gab es jedoch nicht, denn diese bestanden aus einem
Kessel, zwei seitlich
montierten Wasserkästen
und dem zwischen diesen Teilen und dem
Kohlenfach
eingeklemmten
Führerhaus. Dabei gab der Kessel die Positionen vor.
Die Ursache dafür lag bei der
Bauart
Mallet, die auch den Einbau
von Aufbauten beeinflussen konnte. Der
Kessel
war eine davon betroffene
Sache und dabei musste er noch zusätzliches Gewicht tragen können. Wegen dem nun fehlenden Rahmen wurden die beiden Wasserkästen am Kessel montiert und sie waren so gross, dass der Kessel auf seiner gesamten Länge verdeckt wurde. Ein Punkt von
Tenderlokomotiven,
denn diese mussten die Vorräte mitführen und da bot sich in den meisten
Fällen nur seitlich vom
Kessel
den ausreichenden Platz. Auch wenn die
Baureihe D6 gross war, musste der Platz für die Teile gesucht werden. Am hinteren Ende des Kessels wurde um die Feuerbüchse herum das Führerhaus aufgebaut. Dieses bildete optisch eine Einheit mit den Wasserkästen. Hier müssen wir etwas genauer hinsehen, denn beim Aufbau entsprach das Führerhaus nicht in jedem Punkt der gängigen Lösung. Dabei
waren auch hier vier Wände vorhanden, die sich in die beiden Seiten und
die Front- und Rückwand aufteilten. Abdeckt wurde das ganze mit einem
Dach. Beginnen wir die Betrachtung mit den beiden
Seitenwänden. Diese waren auf beiden Seiten identisch ausgeführt worden.
Die sonst übliche gerade Linie als Fortsetzung des
Wasserkastens konnte
nicht gehalten werden. Nur schon das zeigt, wie gewaltig diese ausgeführt
wurden. Die obere Kante der Seitenwand musste
daher leicht nach unten gezogen werden. Ein Punkt der bei der
Lokomotive
etwas der Eleganz schadete.
Diese hatte vier gleichmässig verteilte
Sprossen erhalten und erlaubte so den Zugang zum
Führerstand
auch vom Boden aus. Um sich
festhalten zu können, waren die üblichen seitlichen
Griffstangen ebenfalls
vorhanden. Wenn wir nun den oberen Teil der beiden Seitenwände ansehen, dann stellen wir fest, dass hier auf der vorderen Seite eine etwas längere Wand vorhanden war. Diese war auf der rückseitigen Seite nicht so ausgeprägt worden. Es war so ein unsymmetrisches
Führerhaus
entstanden, was jedoch bei vielen Maschinen der Fall gewesen war. Das galt
auch für die fehlenden Seiten-fenster, denn hier war wirklich ein grosser
offener Bereich. Wie wichtig dieser war, erkennen wir, wenn wir uns die beiden noch ver-bleibenden Wände ansehen. Diese waren auf beiden Seiten nur im oberen Bereich zu erkennen, denn auf beiden Seiten befanden sich weitere Anbauten. Diese verhinderten, dass die Wand erkannt werden konnte.
Dank dieser Lös-ung war der Aufbau auch einfacher, denn beide Wände waren
identisch aufgebaut worden. Das war eine damals nicht übliche Ausführung. Wenn wir uns nun auf die Frontwand beschränken, dann auch nur, weil hier der Kessel als Orientierung dienen kann. Die auf dem Kessel erforderlichen Teile verhinderten, dass in diesem Bereich die Sicht nach vorne gegeben war. Daher beschränkten sich die Öffnungen auf den
Bereich über den
Wasser-kästen. Es waren also verhältnismässig kleine
Frontfenster eingebaut worden und diese waren zudem noch speziell. Es wurden einfache quadratische Fenster verwendet.
Die sonst hier vorhanden Rundungen gab es nicht. Dank dem einfachen Aufbau
konnten aber die hier verbauten Gläser besser verarbeitet werden. Es waren
spezielle gehärtete Gläser, die bei einem Bruch keine schafkantigen
Scherben ergaben. Gerade der Aufbau der
Sicherheitsgläser war damals noch
nicht so weit und daher griff man noch zu den gehärteten Gläsern. Die
Frontscheiben konnten geöffnet werden. Dazu war
im Innenraum ein Riegel vorhanden und das Fenster öffnete sich auch nach
innen. Dank dem offenen Fenster konnte auch der Fahrtwind etwas besser in
das
Führerhaus
gelangen und den
Führerstand
belüften. Ein Punkt, der bei heissen Tagen sicherlich
gewünscht war. Bei Regen war jedoch die Sicht getrübt, da es keinen
Scheibenwischer gab, der das Wasser entfernt hätte. So musste auch jetzt
das Fenster geöffnet werden. Vorhanden waren jedoch die bei solchen Fenstern
damals üblichen
Sonnendächer. Diese sollten verhindern, dass das
Sonnenlicht in den
Führerstand
gelangen und so das Personal blenden
konnte. Durch den Aufbau der
Frontfenster waren auch diese Sonnendächer
rechteckig ausgeführt worden. Die
Lokomotive
hatte daher ein sehr
spezielles Gesicht bekommen, was aber nicht unbedingt der Eleganz schadete
und stimmig wirkte. Bevor wir zum Dach kommen, bleibt noch die Rückwand.
Diese entsprach der vorher vorgestellten
Front. Obwohl hier kein
Kessel die Sicht behinderte, verzichtete man auf grössere Fenster. Der
Vorteil war in den
Lagern der
Depots
zu suchen, denn so mussten nicht
viele Ersatzscheiben vorgehalten werden. Bei der hier vorgestellten
Lokomotive
waren daher alle Fenster genau gleich ausgeführt worden.
Diese sollten das Dach etwas
stabiler werden lassen. Zudem sollte so auch das Dachwasser kontrollierter
abfliessen, was hier wichtig war, da der seitliche Absatz des Daches
fehlte. Da wir hier ein geschlossenes Führerhaus haben, war die Wärme im Führerstand ein Problem. Diese ent-stand durch die heisse Feuerbüchse und gerade bei der warmen Jahreszeit konnte das zu unange-nehmen Werten führen. Damit die warme Luft im
Führerstand
abgezogen werden konnte, waren seitlich die
grossen Öff-nungen vorhanden. So konnte kühle Luft in den Be-reich des
Lokomotivpersonals geführt werden. Je-doch reichte das nicht für eine
Kühlung aus. Aus diesem Grund wurde auf dem Dach noch eine Abzugsvorrichtung verbaut. Diese war so ausgelegt worden, dass durch den Fahrtwind die warme Luft im Führerhaus abgezogen wurde. Dabei war die Funktion aber von der Fahrrichtung abhängig. Wurde mit dem Kessel voraus gefahren, entstand ein Unterdruck und die Wärme wurde so über das Dach abgezogen. Von der Seite gelangte so kühlere Luft in den Bereich. Wurde jedoch mit dem Kohlenfach vorne gefahren, wurde der Fahrtwind durch die Abzugsvorrichtung in das Führerhaus gepresst. Der
nun entstehende Überdruck im
Führerstand
wurde abgebaut, indem die warme Luft seitlich
aus dem
Führerhaus
gepresst wurde. Wir haben daher in beiden
Fahrrichtungen eine ausgesprochen gute
Kühlung des Führerhauses erhalten.
Lediglich beim Stillstand war die Funktion nicht optimal gelöst worden. Es
wirkten dabei die thermischen Effekt.
Eine bei
Tenderlokomotiven übliche
Bauart, die beim hier verbauten
Kohlenfach einfach etwas eleganter gelöst werden konnte. Es war also nicht
so kantig ausgeführt worden. Trotzdem wurde der
Berner Raum beschränkt. Bei der Höhe wurde das Kohlenfach jedoch nur bis auf die Höhe der beiden Wasserkästen aufgebaut. Damals waren diese Lösungen üblich und hier muss noch e-rwähnt werden, dass das Fach für die Kohlen weit in den Führerraum ragte. Nur so konnte ein genug grosser Vorrat bei
den
Kohlen mitgeführt
werden. Wie gross dieser war, werden wir später noch erfahren, denn noch
können wir das
Kohlenfach nicht abschliessen, da es wirklich speziell war. Speziell bei diesem
Kohlenfach war, dass es nur über
eine relativ kleine Öffnung verfügte. Sonst war es nach oben abgeschlossen
worden. Dieser Deckel für das Fach der
Kohle war zudem nicht mittig vorhanden,
sondern auf der Seite des
Heizers unter dem dortigen
Frontfenster
positioniert worden. Da dieses geöffnet werden konnte, war es leicht
möglich den Verlad aus den
Führerhaus
heraus zu verfolgen. Doch warum war
das Fach geschlossen? Der Grund für diesen Aufbau des
Kohlenfachs war
jedoch die
Gotthardbahn. Diese wurde mit
Briketts aus Ruhrkohle, die sehr
arm an Schwefel waren, betrieben. Briketts konnten anderes verladen
werden, wie das bei der
Steinkohle der Fall war. So reichte die geringe
Öffnung und das geschlossene Kohlenfach. Uns fehlen nun aber noch die
Abstützung des
Kessels und der vordere
Stossbalken. Dazu müssen wir jedoch
das
Fahrwerk ansehen.
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