Neben- und Hilfsbetriebe |
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Wie bei allen
Triebfahrzeugen
ergänzen wir die
Hilfsbetriebe
in diesem Abschnitt mit den
Nebenbetrieben.
Diese waren immer dort vorhanden, wo es galt angehängte Wagen mit
elektrischer Energie zu versorgen. Da dies bei den älteren Modellen für
den Ausflugsverkehr nicht vorgesehen war, gab es diesen Bereich schlicht
gar nicht. Ein Umstand, der hier jedoch wegen der Forderung im
Pflichtenheft
klar anders zu erwarten ist. Wir erinnern uns, im Pflichtenheft wurde gefordert, dass mit diesem Triebwagen ein Leichtstahlwagen mitgeführt werden musste. Diese Reisezugwagen benötigten für die eingebaute Heizung eine elektrische Spannung von 1000 Volt.
Die
Spannung
war zudem gegen die Erde gerichtet und daher wurde sie bei einem
Transformator
immer an der
Primär-wicklung
abgenommen. Ergänzt wurde dieser Anschluss noch mit den erforderlichen
Leitungen.
Daher war eigentlich klar, es mussten
Nebenbetriebe
vorgesehen werden. Nur galt das jedoch nicht, wenn sich der
Leichtstahlwagen
als
Gepäckwagen
entpuppte. Diese mussten nicht zwingend geheizt werden. Nur davon stand im
Pflichtenheft
nichts, so dass
Reisezugwagen
geheizt werden sollten. Nur fand sich auch davon nichts in den Unterlagen
und so kam es wie es kommen musste, die Hersteller hatten ihre eigenen
Ideen.
Die erwarteten
Nebenbetriebe
waren jedoch nicht vorhanden. Sie haben es richtig gelesen, es gab
schlicht keine Einrichtung, die es erlaubt hätte, ein gekuppeltes Fahrzeug
mit Energie zu versorgen. Daher können wir auf die Betrachtung der
Nebenbetriebe verzichten, denn was will man vertiefen, wenn es nicht
existiert. Der wichtige Teil der Bereiche, die nicht für die Traktion
benötigt wurden, waren die
Hilfsbetriebe.
Für die Versorgung der
Hilfsbetriebe
mit der notwendigen Energie müssen wir wieder zum
Transformator
zurückkehren. Eine
Spule
nahm das von der
Primärwicklung
im Kern erzeugte Magnetfeld auf. Dadurch wurde darin eine
Spannung
induziert, die an den beiden Anschlüssen am Ende der
Wicklung
abgegriffen werden konnte. Dank dieser separaten Hilfsbetriebewicklung
konnte die Spannung von 220
Volt
sehr genau eingestellt werden. Somit haben wir hier die bei anderen Baureihen verwendete Spannung. Ein Punkt, der dafürsprach, werden wir gleich kennen lernen. Zuerst musste aber die Wicklung vor zu grosser Belastung geschützt werden.
Dazu war in der Zuleitung eine einfache
Schmelzsicher-ung
eingebaut worden. Sprach diese
Sicherung
an, konnte eine im Fahrzeug mitgeführte Ersatzsicherung eingesetzt werden.
Erst wenn diese auch auslöste ent-standen Probleme. Gerade der Fall mit Störungen war der Grund für den gewählten Wert. Nach der Sicherung war auch hier der Depotumschalter eingebaut worden. Dieser trennte die Hilfsbetriebe von der Wicklung.
Durch die Umschaltung wurden die Verbraucher nur an einer
eingebauten Steckdose angeschlossen. In diese Steckdose konnte
schliesslich das Kabel für den
Depotstrom
eingesteckt werden. Eine Lösung, die bei allen Baureihen der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB vorhanden war.
In jeder Hälfte gab es einen eigenen so aufgebauten
Stromkreis.
Dieser war elektrisch nicht mit demjenigen der anderen Hälfte verbunden
worden, da sonst
Kurzschlüsse
entstehen konnten. Dabei galt die Regel, dass jeder Teil seine eigenen
Verbraucher versorgte, jedoch wurden gewisse Komponenten auf dem
Triebwagen
nur einmal benötigt. Das war zum Beispiel der
Kompressor,
der bekanntlich alleine in der Lage war die
Druckluft
zu erzeugen.
Diese einmaligen Verbraucher wurden so auf die beiden
Wicklungen
verteilt, dass die
Achslasten
ausgeglichen werden konnten. Gerade bei einem Fahrzeug, das nach den
Gesichtspunkten des Leichtbaus erstellt wurde, war die gleichmässige
Verteilung wichtig. Nicht, dass an einem Punkt zu hohe Werte das Problem
sein konnten, es waren oft zu geringe Werte auf einzelnen
Achsen.
Das hatte negative Auswirkungen auf die Spurführung. Fiel eine Hälfte total aus, hatte das unweigerlich zur Folge, dass die technischen Komponenten in diesem Teil ausfielen. Besonders schlimm war das, wenn so der Kompressor, oder die Ladung der Batterie, nicht mehr zur Verfügung standen.
Um den
Triebwagen
trotzdem noch für einen Notbetrieb einzurichten, konnten diese beiden
Verbraucher mit einem einfachen Schalter auf die noch funktionierende
Spule
geschaltet werden. Um in diesem Fall die Sicherung des noch funktionier-enden Teils davor zu bewahren, dass sie auslöste, mussten jedoch gewisse andere Verbraucher abgeschaltet werden. Dabei betraf das nicht besonders wichtige Bereiche, wie die Heizung.
Der Vorteil der Schaltung war, dass sich der Zug mit einem
einfachen Defekt durchaus noch ans Ziel retten konnte. Ein Vorteil
gegenüber den kleineren Modellen der Baureihen
RBe 2/4 und
RAe 2/4. Dabei waren an den Hilfsbetrieben nicht nur die üblichen technischen Verbraucher angeschlossen, sondern auch die Komforteinrichtungen der Fahrgasträume.
Doch bevor wir dazu kommen, betrachten wir die grossen Abwesenden.
Denn Bereiche, die normalerweise an den
Hilfsbetrieben
zu finden waren, waren die
Kühlungen
für
Fahrmotoren
und
Transformator.
Diese waren hier jedoch nicht zu finden und daher müssen wir nach dem
Grund sehen.
Der
Transformator
wurde auch hier in einem Gehäuse eingebaut und dieses mit einem speziellen
Öl
gefüllt. Dieses
Transformatoröl
verbesserte die
Isolation
und es führte auch die an den
Wicklungen
erzeugte Wärme ab. Durch diese Erwärmung veränderte sich jedoch die Dichte
des Öls und so wurde es von der Wicklung verdrängt, da es im Gehäuse nach
oben floss. So wurde neues frisches
Kühlmittel
zugeführt.
Das
Öl
wurde bei diesem
Transformator
nur durch die unterschiedlichen Dichten der Flüssigkeit in Bewegung
versetzt. Wurde das wärmere
Kühlmittel
an das Gehäuse gedrückt, konnte die enthaltene Wärme vom Metall
aufgenommen werden. Durch kühlte das
Transformatoröl
ab und floss wieder nach unten zu den
Wicklungen.
Es entstand ein natürlicher Kreislauf, der die Wärme von den Wicklungen an
das Gehäuse übertrug.
Durch den Fahrtwind, strich die Luft am Metall des Gehäuses vorbei
und nahm wiederum die Wärme auf. Diese wurde so vom Fahrzeug abgeleitet.
Das System kam daher ohne eine
Ölpumpe,
noch mit einem
Ventilator
aus. Damit waren jedoch alle für die
Hilfsbetriebe
wichtigen Verbraucher verschwunden. Dadurch entstand eine passende
Kühlung,
die zudem sehr leise arbeitete, denn ausser dem leisen brummen der
Wicklungen
hörte man nichts.
Bei den
Fahrmotoren
griff man hingegen zur Lösung, wie sie bei den anderen Modellen für den
Ausflugsverkehr schon angewendet wurde. Statt der sonst üblichen
Ventilation
mit
Lüfter
wurde zur Reduktion des Gewichtes eine
Eigenventilation
eingebaut. Diese arbeitete jedoch anhängig von der Geschwindigkeit, was
jedoch kein Problem sein sollte, da der
Triebwagen
nicht schwere
Güterwagen
beschleunigen musste.
Daher drückte auch hier ein an der Motorwelle angeschlossenes
Lüfterrad Luft durch den Motor. Die
Kühlluft
wurde durch ein Gitter mit
Filter
unter dem Fahrzeug angezogen und beschleunigt. Diese Luft nahm dabei
sowohl die Wärme, als auch den Schmutz auf. Daher war auch hier kein Motor
für einen
Ventilator
vorhanden, der an den
Hilfsbetrieben
angeschlossen werden konnte. Somit waren schlicht die grössten Verbraucher
weg.
Die Lösung dieser
Kühlungen
hatte für die
Hilfsbetriebe
auch einen Vorteil. Die von den technischen Verbrauchern benötigte Energie
war deutlich geringer, so dass auch andere Teile des
Triebwagens
hier angeschlossen werden konnten und dabei ging es nun um die Erzeugung
von Wärme. Ein Teil, der die Hilfsbetriebe nahezu so stark belastetet, wie
die Kühlung. Daher konnten hier zu anderen Baureihen identische
Sicherungen
verwendet werden.
Dabei galt diese Regelung mit den identischen Baugruppen auch bei
gewissen
Heizungen.
So wurden die in den
Das galt natürlich auch für die Steckdosen für 220
Volt
und 16 2/3
Hertz
und die obligate Anzeige der
Fahrleitungsspannung.
Jedoch waren hier noch die Abteile und das Office. Diese müssen wir uns
nun ansehen, denn diese Bereiche waren ja nicht, wie erwartet, an den
Nebenbetrieben
angeschlossen. Beginnen wir mit der
Heizung
und die sollte nach den «Roten Pfeilen» auch nicht den üblichen
Reisezugwagen
entsprechen. Bei der Heizung für die Abteile griff man nun zu einer kombinierten Widerstands- und Warmluftheizung. Dadurch konnte der Zug mit der entlang den Seitenwänden und bei den Einstigen montierten Heizkörpern erwärmt werden.
Diese Heizkörper wurden von normalen Wagen über-nommen und waren
daher für eine
Spannung
von 1000
Volt
ausgelegt worden. Dank der nun geringeren Be-lastung wurde der Gestank von
verbranntem Staub eliminiert. Ebenfalls vorhanden war jedoch auch die von den «Roten Pfeilen» her bekannte Warmluftheizung. Diese arbeitete mit einem Widerstand, der zum Erwärmen der Luft benötigt wurde und mit einem Ventilator, der die Luft aus dem Aussenbereich ins Abteil blies.
Das kalte Fahrzeug konnte dank den
Widerständen
schneller erwärmt werden, als das alleine mit der Warmluftheizung der Fall
war. Zudem fühlte sich das Metall der Abdeckung angenehm warm an.
War die gewünschte Temperatur erreicht, regelte ein Thermostat die
Widerstände
so, dass die Werte ge-halten werden konnten. So konnte die Raumtem-peratur
optimal angepasst werden und es entstand für die Leute eine wohlige Wärme.
Dabei wurden die Muster in diesem Punkt sogar übertroffen. Im Sommer
konnte der
Ventilator
auch zum künstlichen belüften der Abteile benutzt werden. Ein Punkt, der
aber nicht mit den
Klimaanlagen
verglichen werden konnte.
Auch beim Office gab es Verbraucher, die über die
Hilfsbetriebe
versorgt wurden. Dazu gehörten natürlich der Kühlschrank, aber auch die
Kochplatte. Dabei kamen spezielle für eine
Frequenz
von 16 2/3
Hertz
ausgelegte Geräte zur Anwendung. Gerade diese tiefe Frequenz sorgte dafür,
dass die Komponenten in diesem Bereich von den
Speisewagen
übernommen wurden. Wichtig war das besonders bei den Geräten mit Motoren.
Ein
solcher Motor wurde auch für den
Kompressor
benötigt und somit sind wir wieder beim technischen Bereich. Wobei beim
Komfort noch nicht alle Punkt restlos geklärt sind. Jetzt geht es jedoch
um den Kompressor und der war wichtig, denn ohne
Druckluft
konnte der
Stromabnehmer
nicht gehoben werden. So lange dieser jedoch nicht gehoben war, konnte der
Kompressor keine Druckluft erzeugen. Ein Problem, wenn diese fehlte.
Wie wir schon erfahren haben, konnte in diesem Fall der
Stromabnehmer
mit einer
Handluftpumpe
gehoben werden. Jedoch boten die
Hilfsbetriebe
eine Lösung, die mit Hilfe des
Depotstromes
arbeitete. Dabei musste dieser angeschlossen und der Umschalter korrekt
eingestellt werden. Mit der nun vorhandenen
Spannung
konnte der
Kompressor
die
Druckluft
auf die übliche Weise ergänzen und anschliessend der
Triebwagen
normal eingeschaltet werden.
Damit bleiben uns eigentlich nur noch die Motoren zu den
Umformergruppen.
Sie haben richtig gelesen, diese waren hier in der Mehrzahl vorhanden.
Dabei war ein
Umformer
für die
Beleuchtung
der Abteile verantwortlich. Wieso das so war, werden wir anschliessend im
Absatz mit der Beleuchtung und der Steuerung kennen lernen. Genau für
diese Steuerung war schliesslich noch eine weitere Umformergruppe
vorhanden.
Da bei einer Störung nur der
Umformer
für die
Batterieladung,
beziehungsweise der
Kompressor
umgeschaltet werden konnte, fiel die
Beleuchtung
aus. Weil nun aber die
Umformergruppe
für die
Batterien
dazu genutzt wurde, kurze Ausfälle bei der elektrischen Versorgung zu
überbrücken, blieb die Beleuchtung im betroffenen Bereich erhalten.
Lediglich die
Heizung
fiel aus. In der kalten Jahreszeit konnte es daher sehr schnell kalt
werden.
Wobei im Sommer durchaus ein Problem entstehen konnte. Kam es im
zweiten Teil des Triebzuges zu einem Problem, fielen dort die
Hilfsbetriebe
aus. Das galt auch für das Office. Damit konnten dort keine kalten
Getränke mehr ausgegeben werden. Gut im Winter war es auch nicht möglich
ein heisses Glas mit Tee zu bestellten, denn auch das war natürlich jetzt
nicht mehr möglich. Daher wurde das Bier getrunken, so lange es noch kühl
war.
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