Bedienung derFahrzeuges |
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Wie immer gehen wir davon aus, dass wir das Fahrzeug für eine erste
Fahrt in einem
Depot
übernehmen müssen. Auch hier waren die üblichen Kontrollen vorzunehmen.
Diese umfassten immer einen Rundgang um den
Triebwagen
und die Suche nach Schäden. Zu diesen Schäden gehörten lose oder
gebrochene Teile, aber auch stark abgenützte
Bremsklötze.
Dabei bestand auch hier das Problem, dass das
Fahrwerk
nur schlecht einsehbar war. Um in das Fahrzeug zu gelangen musste einfach eine Türe geöffnet werden. Dazu wurde an der Türfalle gezogen und die beiden Flügel schwenkten zur Seite.
Da der Schiebetritt nicht ausgefahren war, musste nun eine
Kletterpartie absolviert werden. Jedoch war sich dies das
Lokomotivpersonal
gewohnt und ältere und gebrechliche Leute waren darunter auch nicht zu
finden. Es war das Problem des Lokführers, dass er der erste vor Ort war.
Die weitere Besatzung bestand je nach der Art der Fahrt aus einem
Zugführer,
dem Reiseleiter und einer Person, die für das Buffet zuständig war. Gerade
in diesem Bereich wurden oft Leute eingesetzt, die auch in den anderen
Zügen die
Speisewagen
bedienten. Die Funktion des Reiseleiters konnte jedoch auch vom
Zugpersonal
übernommen werden. So waren entweder drei oder vier Personen vom Personal
auf einer Fahrt anwesend.
Der Lokführer strebte natürlich seinem Arbeitsplatz zu. Das konnte
er hier nur durch das Abteil machen. Ein Weg, der jetzt natürlich kein
Problem war. Später, wenn sich die Leute hier drängten, weil jeder den
Blick auf die Strecke geniessen wollte, war es nicht mehr so einfach.
Meistens musste jetzt entweder ein anderer Lokführer, oder ein Pilot
kommen. Beide mussten sich den Weg durch die Meute bahnen und sollten das
ohne Schaden überstehen.
Der
direkte Zugang zum
Führerraum
war mit einer Türe verschlossen worden. Sie konnte nur mit dem Schlüssel
des Bahnpersonals geöffnet werden. Dabei öffnete sich die Türe so, dass
der Zugang zu den Bedienelementen verhindert wurde. Bevor wir jedoch dort
die weiteren Arbeiten ausführen, sehen wir uns etwas um. Der Boden war mit
Holzplatten bedeckt worden und die Wände, sowie das Pult trugen einen
hellgrünen Anstrich. Von den Abteilen stammten in diesem Bereich nur die Decke und die auf der rechten Seite eingebaute Sitzbank mit Rückenlehne. Diese war für den Be-gleiter vorgesehen, wenn der Lokführer die Kundig-keit der Strecke nicht hatte.
In allen anderen Fällen war das Personal jedoch an-gewiesen, den
Gästen den Zugang zu ermöglichen. Jedoch lag hier die letzte Entscheidung
beim Lok-führer und die hübsche Dame mit den schönen Au-gen hatte eher
Glück, als der besoffene Kerl. Bedient wurde das Fahrzeug ausschliesslich ab dem besetzten Führerstand, wobei damit nicht ein be-stimmter Führertisch benannt wurde. Der dabei nicht benutzte Bedienbereich war nicht aktiviert und konnte daher auch nicht gleichzeitig mit dem besetzten Führerstand benutzt werden.
Bevor wir dort jedoch Platz nehmen wird die
Bat-terie
eingeschaltet. Damit konnte in der
Führerka-bine
Licht gemacht werden, was natürlich die Arbeit erleichterte. Der Lokführer konnte seine Arbeit, wie bei allen ro-ten Pfeilen sitzend und nun auch ungestört ver-richten.
Er
hatte eine optimale Position um die Strecke auch bei hohen
Geschwindigkeiten sicher zu beobachten. Vor ihm befanden sich die
Bedienelemente und am Boden das
Pedal
für die
Sicherheitseinrichtung.
Dabei stellte man die Füsse automatisch dort hin, wenn man sich setzte.
Betätigt wurde es jedoch nur, wenn der Vorderfuss nach unten gedrückt
wurde.
Aktiviert wurde der
Führerstand
mit einem einfachen Schlüssel, der in der Jackentasche problemlos
mitgenommen werden konnte. Dieser Schlüssel war auf dem Fahrzeug nur
einmal vorhanden und musste bei einem Wechsel des Führerstandes
mitgenommen werden. So war auch gesichert, dass wirklich nur ein
Führerpult
aktiviert werden konnte. Fehlte der Schlüssel, konnte mit dem Zug nicht
gefahren werden. Mit dem Schlüssel konnte der Verriegelungskasten, der sich über dem Steuerkontroller und gleichzeitig auch noch darunter be-fand, geöffnet werden. So lange der Schlüssel nicht gedreht wurde, waren die in diesem Kasten befindlichen Steuerschalter nicht beweglich.
Dadurch war auch gesichert, dass niemand im unbesetzten
Führ-erstand
einen Schalter mutwillig einschalten konnte. Ein Punkt der besonders
wichtig war und der grosse Vorteil darstellte.
Dieser noch relativ neuen
Verriegelungskasten war mit der Baureihe
Re 2/4 eingeführt worden. In der
Folge sollte diese Vorrichtung bei vielen
Lokomotiven der Schweizerischen Bun-desbahnen SBB und
bei vielen Privatbahnen
verwendet werden. Man konnte diesen
Schalterkasten,
der einfach an die Fahrzeuge angepasst werden konnte, als gute Erfindung
betrachten und sollte daher das Markenzeichen von Lokomotiven aus
Schweizer Produktion sein.
Die
Grundstellung der
Steuerschalter
war dabei auch vorgegeben und so konnte der Kasten nur verriegelt werden,
wenn sich diese in der vorgegebenen Stellung befanden. Dadurch war das
Fahrzeug auch gut vor fehlerhaften Handlungen des Lokführers geschützt.
Benutzen wir nun die Schalter um den
Triebwagen
in Betrieb zu nehmen. Dabei mussten die einzelnen Steuerschalter von
rechts nach links bedient werden.
Jeder
Steuerschalter
war mit einem Symbol gekennzeichnet worden. Um den
Triebwagen
einzuschalten, mussten daher die Schalter mit dem Symbol einer
Batterie
und jener mit einem Bügel nach vorne geschoben werden. Damit wurde der
Führerstand
aktiviert und die beiden
Stromabnehmer
gehoben. Der nachfolgende Schalter war schliesslich für den
Hauptschalter
bestimmt und so wurde das Fahrzeug eingeschaltet. Die Spannung der Fahrleitung konnte jetzt an einem Instrument im direkten Blickfeld des Lokführers abge-lesen werden. Der Lokführer erkannte also erst, wenn er eingeschaltet hatte, ob überhaupt Spannung vor-handen war.
Daher musste in jedem Fall ein Einschaltversuch unter-nommen werden. Doch
nun wurde der vierte
Steuer-schalter
wichtig, denn dieser war für den
Kompressor
und dieser war noch nicht eingeschaltet. Dieser Schalter konnte im Gegensatz zu den bis-herigen auf beide Seiten aus der Mitte bewegt wer-den. Legte man den Griff nach vorne lief der Kom-pressor über die Automatik und der Druck im Haupt-luftbehälter wurde durch die automatische Regelung in gewissen Grenzen geregelt.
Diese Stellung war im Betrieb normal. So standen alle Hebel nach vorne.
Das galt auch für den nächsten
Steuerschalter
für die
Heizung
der Abteile. Die zwei nun folgenden Steuerschalter für die Be-leuchtungen waren speziell, denn diese Schalter konn-ten in einer beliebigen Stellung sein und sie hatten keine Mittelstellung.
Der
Verriegelungskasten blockierte die
Steuerschalter
einfach, hatte aber beide Endstellungen frei gegeben. Dadurch war es
möglich, den
Führerstand
zu wechseln, ohne dass dabei die
Beleuchtung
der Abteile und die
Dienstbeleuchtung
ausgeschaltet werden musste.
Gerade diese beiden Schalter bildeten das Problem für die
Batterie.
Wegen der Wechselschaltung war keine definierte Stellung vorhanden.
Dadurch konnte es passieren, dass bei der
Remisierung
die
Beleuchtung
nicht ausgeschaltet wurde. Ein Problem, das damit gelöst wurde, dass die
Batterie in diesem Fall abgetrennt werden musste. Damit war das Fahrzeug
jedoch soweit aufgerüstet, dass das restliche Personal mit der Arbeit
beginnen konnte. Der Lokführer musste nun die weite-ren Arbeiten vornehmen. Dazu gehör-te auch die obligatorische Prüfung der Bremsen. Dabei konnte die direkte Bremse mit einem einfachen Griff direkt angesteu-ert werden. Der Druck in den Brems-zylindern konnte nun aber nur auf einen reduzierten Wert eingestellt werden.
Diese Lösung wurde während
Rangier-fahrten
verwendet. Auf der Fahrt wur-de die
Bremse
jedoch durch den
Steuerkontroller
gesteuert. Der Triebwagen ist nun fahrbereit und mit der direkten Bremse wurde er ge-sichert.
Damit konnte die
Handbremse
gelöst werden. Dabei musste aber auch die Kurbel im unbesetzten
Führerstand
geprüft werden, denn es gab keine Kontrolle, ob wirklich beide Handbremsen
lose waren. Erst wenn das erfolgt war, konnte die Fahrt mit dem Zug
beginnen. Das konnte jedoch nur erfolgen, wenn dazu die Erlaubnis
vorhanden war.
Um
loszufahren musste mit einem einfachen Hebel die Fahrrichtung eingestellt
werden. Diese war jedoch nur möglich, wenn die Trittbretter eingefahren
waren. Sofern das nicht der Fall war, war der Griff blockiert. Der
Lokführer musste daher zuerst die Schiebetritte mit einem einfachen
Druckknopf einziehen und auch die offenen Türen schliessen. Diese waren
nun verriegelt und konnten nicht mehr geöffnet werden.
Zentrales
Bedienelement war das
Handrad des
Steuerkontrollers mitten auf dem
Führertisch. Dieser
war mit einer roten Markierung versehen worden. Stand diese Markierung
mittig, war der Kontroller in seiner Grundstellung und das Fahrzeug übte
weder
Zugkraft aus, noch wurde damit gebremst. Da wir nun losfahren
möchten, stellen wir die Fahrrichtung ein und wenden uns nun diesem
Steuerkontroller zu, denn damit wurden alle Arbeiten erledigt. Drehte man das Handrad des Steuerkontrollers im Uhrzeigersinn, wurden die Fahrmotoren mit Strom versorgt und der Zug begann zu beschleunigen. Der Lokführer konnte das Handrad nun nach Be-lieben drehen und so mehr oder weniger Zugkraft aufbauen.
Eine Beschränkung der
Fahrmotorströme gab es je-doch nur für den
maximal erlaubten
Strom. So muss-te der Lokführer die Werte an den
Instrumenten vor sich ablesen. Wollte man nicht mehr beschleunigen, reduzierte man einfach die Zugkraft und der Zug beschleunigte langsamer, oder behielt die Geschwindigkeit bei. Daher wurde einfach gesagt mit der Regelung der Zugkraft gefahren. Durch die Charakteristik der Regelung konnte der Lokführer anhand der Stellung die erreichbare Ge-schwindigkeit an einer Skala ablesen.
Diese war vorhanden,
da man ja nicht mehr die
Fahrstufen anzeigen konnte, da es diese gar nicht
gab. Stellte der Lokführer also den Regler auf 40 km/h ein, beschleunigte das Fahrzeug so, dass die Zug-kraft diese Geschwindigkeit auch ermöglichte.
Eine Anpassung
der
Zugkraft an die unterschied-lichen Gefälle und Steigungen der Strecke,
also eine echte
Geschwindigkeitssteuerung, war jedoch nicht vorhanden. So
war es mehr die Erfahrung, als die Stellung, welche die Position des
Handrades be-stimmte. Daher war immer noch Handarbeit gefragt.
Es kann
gesagt werden, dass sich die Konstrukteure immer wieder neue Lösungen bei
der Regelung der
Zugkraft einfallen liessen. Hier war dies jedoch erstmals
eine direkte Folge des Gleittransformators. Die definierten
Geschwindigkeiten konnten daher nur annährend gefahren werden, da selbst
der Wind einen Einfluss darauf nehmen konnte. Das war für das
Lokomotivpersonal
schlicht zu ungenau. Daher musste es die genauen Werte ablesen können.
Welche
Geschwindigkeit gefahren wurde, konnte an einem
V-Messer abgelesen werden.
Diese Anzeigen stammten von der Firma Hasler und es waren nicht in jedem
Führerstand die gleichen Modelle vorhanden. So gab es ein Modell, das die
Fahrdaten auf einem Wachspapier aufzeichnete. Dort wurden auch die Uhr und
die Anzeige der gefahrenen Wegstrecke eingebaut. Das zweite Modell
zeichnete die letzten Meter sehr genau auf.
Um mit dem
Triebwagen
anzuhalten, wurde die
Zugkraft mit dem
Steuerkontroller
reduziert. Diese fiel aus, wenn der Zeiger auf der mittleren Position war.
Drehte man das
Handrad jedoch weiter gegen den Sinn der Uhr, wurde die
Bremsung eingeleitet. Lediglich während
Rangierfahrten, wurde nicht mit
dem Steuerkontroller gebremst, denn in diesem Fall benutzte der Lokführer
die
direkte Bremse um mit dem Zug anzuhalten.
Kurz vor dem
Halt mussten die Türen frei gegeben werden. So konnten die Gäste
einsteigen. Welchen Platz sie dabei benutzten war nicht geregelt worden
und das
Zugpersonal regelte die Probleme. Der Lokführer wartete während
der Zeit auf die nächste Fahrt. Wenn diese beginnen konnte, führte der
Lokführer die vorher beschriebenen Handlungen aus. Der Zug beschleunigte
und da wir nun auch schneller fahren, können wir die Bremserei genauer
ansehen.
Wie bei den
Triebwagen
Re 2/4 und den
Triebzügen
Re 8/12 gab es hier drei
verschiedene Arten, wie mit dem Triebwagen auf der Fahrt gebremst werden
konnte. Welche Bremsart angewendet wurde, war davon abhängig, wie diese
ausgeführt wurde. Daher müssen wir uns diese Lösungen etwas genauer
ansehen und dazu werden wir jede Bremsung ausführen und so erkennen, wie
sich der Triebwagen in diesem Fall verhielt.
Betriebsbremse: Die Bremsung des Fahrzeuges
erfolgte nun mit Hilfe der
elektrischen
Bremse. Diese reichte dabei
durchaus, um den vollbesetzten
Triebwagen wirksam zu verzögern und so mit
dem Zug anzuhalten. Die elektrische
Widerstandsbremse wirkte jedoch mit
abnehmender Geschwindigkeit immer schlechter, so dass nun eine geringere
Verzögerung vorhanden gesehen wäre. Ein grosses Problem, das gelöst werden
musste.
Daher wurden
die
Druckluftbremsen der
Laufdrehgestelle bei Geschwindigkeiten unter 50
km/h mit 2.5
bar aktiviert und so gebremst. So wurde eine immer
gleichstarke
Bremskraft ermöglicht. Der Lokführer merkte dabei nur an den
Anzeigen, dass die
Bremsen der
Laufachsen
aktiviert wurden. Kam der
Zug zum Stehen, fiel die
elektrische
Bremse aus und der Zug hielt dank den
Bremsen der Laufachsen sanft an.
Diese
Bremsung diente nur dazu um den Zug im Einsatz zu verzögern. Das war zum
Beispiel vor
Kurven, oder vor geänderten Geschwindigkeiten der Strecke der
Fall. Auch Bremsungen um mit dem Zug in einem
Bahnhof anzuhalten,
erfolgten in diesem Modus. Es war also die übliche Bremsmethode und
meistens arbeitete der Lokführer nur damit. So konnten die
Bremsklötze der
Laufachsen geschont werden, da ja meistens nur die
elektrische
Bremse
arbeitete. Gefahrbremse: Diese Methode wurde nur gewählt, wenn mit kurzen Bremswegen gearbeitet werden musste. Das war zum Beispiel bei Nebel der Fall, wenn der Lokführer sich nicht an der Umgebung orientieren konnte und so von den Signalen überrascht wurde.
Auch bei
einem
Vorsignal, das überraschend den Begriff «Warnung» zeigte, wurde die
Gefahrbremse des
Triebwagens aktiviert. Meistens jedoch nur, wenn schnell
gefahren wurde. Die Bedienung unterschied sich jedoch nur in einer kleinen Handlung von der vorherigen Bremsme-thode. Der Lokführer legte dazu nur einen Schalter um und die Bremsen der Laufdrehgestelle wurden sofort beim Bremsen neben der elektrischen Bremse akti-viert.
Dadurch konnte schon eine höhere
Bremswirkung erreicht werden. Da aber jetzt kurze
Bremswege gewünscht
waren, arbeitete die
Druckluftbremse mit anderen
Luftdrücken.
Die
Laufachsen wurden bei Geschwindigkeiten über 50 km/h mit sechs
bar
abgebremst. Bei Geschwin-digkeiten unter diesem Wert wirkte die
Klotzbremse
stärker, deshalb reduzierte sich der Druck in den
Bremszylindern wieder
auf 2.5
bar. So war also auch jetzt eine normale, jedoch verstärkte
Betriebsbremse vorhanden. Auch jetzt konnte der Lokführer die Drücke in
den Bremszylindern nicht direkt beeinflussen, da er mit dem
Steuerkontroller arbeitete.
Schnellbremse: Diese
Bremse wurde aktiviert, wenn
der Lokführer, oder die Reisenden durch betätigen eines Notbremsschalters
eine
Notbremse einleiteten. Diese Einrichtung, die es Reisenden
ermöglichte einen Zug anzuhalten, war hier auch im
Führerstand montiert
worden. Um es vereinfacht auszudrücken, im Notfall bediente auch der
Lokführer die Notbremse des
Triebwagens. Die
Schnellbremse konnte aber
auch durch eine
Sicherheitseinrichtung aktiviert werden.
Dabei
bewirkte diese
Schnellbremse, dass elektrische
Ventile nicht mehr mit
Spannung versorgt wurden und sich nun öffneten. Daher wirkte auch die
Steuerung auf diese Schnellbremse, da die Ventile ja abfielen, wenn keine
Batteriespannung vorhanden war. Die Ventile gaben nun die Leitung zu den
Bremszylindern frei und versorgten diese mit einem Druck von sechs
bar.
Die
elektrische
Bremse war jetzt nicht mehr aktiv. Dadurch wurden sämtliche Bremsklötze abgebremst. Die elektrische Bremse wurde, sofern sie aktiv war, automatisch ausgeschaltet. Der Triebwagen bremste nun also nur noch mit der Druckluftbremse.
Eine automatische Reduktion der
Bremskraft bei tieferen Geschwindigkeiten, wie bei der Gefahr-bremse, gab
es jedoch nicht mehr und so blieb der Druck bis zum Stillstand bei sechs
bar erhalten. Bei tiefen Tempi, konnten die
Räder deshalb blockieren. Ein recht umfangreiches Regelwerk schrieb den Lokführern vor, wie sie je nach den verschiedenen Ursachen einer Schnellbremse mit dem Auslöseventil im Pedal der Sicherheitssteuerung umzugehen hat-ten.
So sollte einerseits der
Bremsweg des Zuges nicht unnötig verlängert werden, aber auch ein
blockieren der
Räder sollte unbedingt verhindert werden. Das bedeutete
aber auch, dass der Lokführer in diesem Fall an seinem Arbeitsplatz blieb. Am Ende des Tages wurde der Triebwagen wieder remisiert. Die dabei erforderlichen Handlungen er-folgten wie bei der Inbetriebnahme. Jedoch waren nun teilweise andere Reihenfolgen zu beachten.
Das geschulte
Personal wusste dabei genau, wie es das Fahrzeug in diesem Fall zu
behandeln hatte. Dabei hatten die beteiligten Leute ihre speziellen
Aufgaben wahrzunehmen und meistens war der Lok-führer als letzter fertig.
Als letzte Handlung musste die Fahrdaten gesichert werden. Dazu wurde der
Streifen entnommen und der Obrigkeit zur Kontrolle übergeben. Auch die
Aussenkontrollen mussten natürlich durchgeführt werden. Jedoch waren das
alles Arbeiten, die auch bei einem anderen
Triebfahrzeug durchgeführt
werden mussten. Sie sehen, es gab durchaus Punkte, die einheitlich
geregelt wurden und so an das Personal keine neuen Anforderungen stellten.
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