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Baujahr: | 1937 - 1938 | Leistung: | 1 670 kW / 2 280 PS | |
Gewicht: | 127 t | V. max.: | 125 / 150 km/h | |
Normallast: | alleine fahrend | Länge: | 68 700 mm | |
Der Erfolg, den die Schweizerischen Bundesbahnen SBB mit der
elektrischen Traktion hatten, führte auch dazu, dass immer mehr Abschnitte
elektrisch befahren werden konnten. Wobei das nicht nur freiwillig
erfolgte. Der Schock mit den sehr teuer zu beschaffenden
Kohlen
während dem Weltkrieg, sass noch tief. Die verantwortlichen Stellen
wollten sich daher von den ausländischen Lieferungen lösen und das war nur
mit der
Elektrizität
möglich. Weil man zudem dem Frieden in Europa nicht traute und weil die Wirtschaftskrisen sich immer wieder er-eignen konnten, wurde die elektrische Traktion geför-dert. Zudem lagerte man Kohlen für den Notfall ein.
Nur bei einem Krieg reichten diese nicht sehr weit. Noch wusste
man nicht, wie gut man damit tat, das Netz forciert mit dem
Fahrdraht
zu versehen, denn die politischen Wandlungen in Deutschland hatten erst
ge-rade begonnen. Dadurch verschwanden die meisten Hauptstrecken unter der Fahrleitung. Das Netz bei den Schweizer-ischen Bundesbahnen SBB vergrösserte sich dabei na-hezu täglich. Seit der Umstellung der Strecke von Sion durch den Simplontunnel auf Wechselstrom, waren 1930 nahezu sämtliche Hauptstrecken elektrifiziert.
Das Ziel war damit jedoch längst nicht erreicht, denn je mehr
Strecken einen
Fahrdraht
hatten, desto weni-ger
Kohlen
werden benötigt.
Ein Tempo, das auch vor den ersten
Nebenstrecken
nicht Halt machte. Gerade jene
Nebenlinien,
die viele Reisende hatten, kamen bereits früh zu einer
Fahrleitung.
Noch gab es da jedoch Lücken, aber der Betrieb auf diesen Abschnitten
verschlang nicht so viele
Kohlen.
Aus diesem Grund konnte man sich auch etwas mehr und die Fahrzeuge
kümmern, denn die Umstellung war so schnell, dass die
Triebfahrzeuge
nicht folgen konnten.
Damit das Tempo bei der Umstellung jedoch ging, musste auch die
Anzahl der
Lokomotiven und
Triebwagen
laufend und sehr schnell erhöht werden. Die schönste
Fahrleitung
bringt nichts, wenn die passenden Fahrzeuge fehlen. Dabei zeigte sich
schnell, dass die kräftigen Maschinen für den Gotthard nicht ins
Flachland verschoben werden konnten. Gerade die Baureihe
Be 4/6 hatte dafür schlicht eine zu
geringe
Höchstgeschwindigkeit. Aus diesem Grund wurde die Idee diese Maschine weiter bau-en zu lassen aufgegeben. Für das Flachland sollten kleinere dafür aber deutlich schnellere Lokomotiven beschafft werden. Diese sollten zu den ersten grossen Beschaffungen führen, den von den drei Mustern der In-dustrie konnte sich eine Maschi-ne durchsetzen.
Diese war dank dem
Antrieb
von Buchli sehr gut für die hö-heren Geschwindigkeiten ausgelegt worden.
In mehreren Baulosen wurden von der Baureihe Ae 3/6 I insgesamt
114
Lokomotiven beschafft. Deren Lieferungen endete
eigentlich nur, weil mit der Baureihe
Ae 4/7 eine etwas stärkere Variante gebaut wurden. Diese sollte
ebenfalls weit über 100 Maschinen umfassen. Innerhalb von nur 14 Jahren
wurden daher von der Industrie über 200 Lokomotiven an die
Staatsbahnen
ausgeliefert. Ein Wert der kaum mehr erreicht werden sollte.
Der Abschluss dieser Entwicklung bildeten sicherlich die
Prototypen
der Baureihe
Ae 8/14.
Gigantische
Lokomotiven für steile Abschnitte, die auch dort
bei deutlich höherem Tempo schwere Züge zeihen sollten. Die auch hier
geplanten 100 Maschinen waren jedoch ein Opfer der Wirtschaftskrise mit
dem Einbruch beim
Güterverkehr.
Noch wusste man nicht, dass dieser Einbruch zum zweiten Weltkrieg führen
sollte. Doch die Giganten waren vom Tisch.
Damit hatte man jedoch erst die Traktionsmittel, denn mit diesen
Triebfahrzeugen
wurden klassische Wagen gezogen. Damit war gegenüber den mit
Dampfmaschinen
geführten Zügen nur die
Lokomotive ersetzt worden. Das Wagenmaterial war
zum Teil noch aus den Beständen der
Privatbahnen
und auch es musste laufend verbessert werden. Die neusten Wagen waren
lauftechnisch bereits für hohe Geschwindigkeiten geeignet. Diese Züge prägten damals das Bild im Fernverkehr. Im Nahverkehr wurden die Lokomotiven bereits sehr früh durch neuartige Triebwagen abgelöst. Diese konnten sich jedoch nicht durchsetzen und die ersten Erfahrungen der Schweizerischen Bun-desbahnen SBB waren nicht so gut.
Doch auch
Privatbahnen,
die etwas schneller unter-wegs waren, hatten das gleiche Problem und das
war sicherlich die BLS-Gruppe
ein Massstab.
Um das Problem mit den ersten
Triebwagen
zu lösen, wurden Fahrzeuge beschafft, die eine halbe
Lokomotive und einen Wagen besassen. Diese
CFe 2/6 hatten
bessere
Laufeigenschaften,
konnten aber bei der
Leistung
keinen Blumentopf gewinnen. Doch wo lag das Problem der ersten Triebwagen?
Die Idee war nicht so schlecht und trotzdem konnten sich diese Fahrzeuge
nicht durchsetzen. Daher sehen wir uns kurz ein Modell an.
Die Baureihe Ce 4/6 der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB hatten sehr schlechte Fahreigenschaften.
Diese waren so schlimm, dass man das Fahrzeug kaum den Leuten zumuten
konnte. Das Problem waren die eingebauten
Antriebe
und die schlechten
Laufeigenschaften
der langen
Drehgestelle. Ein Problem, das man damals bei diesen
Fahrzeugen schlicht noch nicht lösen konnte, denn es gab kaum bessere
Antriebe für
Triebwagen.
Ein wichtiger Punkt bei allen normalen
Triebwagen
war, dass die
Fahrmotoren
in den
Drehgestellen eingebaut werden. Damit diese dort
jedoch genug Platz finden, darf dieser nicht durch den
Antrieb genutzt werden und der Motor muss
kleiner gebaut sein. Die Folge davon waren der
Tatzlagerantrieb
und die bescheidene
Leistung
dieser besonderen Fahrzeuge. Damit konnten sich die Triebwagen eigentlich
nicht durchsetzen. Bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB mussten mit den Triebwagen jedoch längere Züge geführt werden und so wurde bei der Baureihe Ce 4/6 so viel Leistung wie möglich eingebaut.
Die Folge davon war, dass das Fahrzeug mit 80 Tonnen nahe-zu so
schwer wurde, wie eine kleine
Lokomotive. Jedoch reichte deren
Leistung
trotz allen Bemühungen für die schweren Züge in den Vororten der grösseren
Städte nicht aus.
Damit die schweren Züge mit
Triebwagen
geführt werden konnten, wählte man die Lösung mit je einem solchen
Fahrzeug an jedem Ende des Zuges. Da sich an einem davon jedoch
traditionell der
Gepäckwagen
befand, wurde neben der Reihe
Ce 4/6 auch ein
Gepäcktriebwagen der Baureihe Fe 4/4
beschafft. Damit war genug
Leistung
in jedem Zug vorhanden. Zudem konnte die Reihe
Fe 4/4 sehr gut alleine
eingesetzt werden.
So konnten sich die
Fe 4/4 durchsetzen und mit
einem Zugführungswagen versehen, entstanden die ersten
Pendelzüge.
Damit war der
Nahverkehr
gut abgedeckt. Da diese
Triebwagen
zudem Geschwindigkeiten von 85 bis 90 km/h erreichten, war der
Nahverkehrszug
nicht so langsam unterwegs, wie man das meinen könnte, jedoch verlor er
mit den vielen Halten sehr viel
Fahrzeit.
Ein Problem, das nicht so einfach gelöst werden konnte.
Beim
Fernverkehr
sah die Sache ganz anders aus, da waren
Lokomotiven notwendig. Nur so konnten die
schweren Züge gezogen werden. Zudem musste es schneller zu Sache gehen,
denn schliesslich wurden diese
Verbindungen
auch als
Schnellzüge
bezeichnet. Nur gerade in diesem Punkt stand die
Staatsbahn
ausgesprochen schlecht da. Anders gesagt, man hatte es schlicht verpasst,
hier neue Ansätze zu schaffen und so schneller zu werden. Schon um 1900 fuhr man mit den Dampfmaschinen der Reihe A 3/5 die Schnellzüge mit bis zu 100 km/h. Wobei dieser Wert oft nur erreicht wurde, wenn eine Talfahrt absolviert wurde und der Wind in den Rücken wehte.
Selbst auf ebenen Abschnitten war es mit den schweren Zügen nicht
immer möglich dieses Tem-po über einen längeren Abschnitt zu halten. Daher
musste oft zwei solche
Lokomotiven für einen schnellen Zug verwendet
werden.
In den Steigungen sank das Tempo jedoch markant und die
Lokomotive mühte sich den Berg hoch. Ein gutes
Beispiel war da sicherlich die Gotthardstrecke, wo die
Schnellzüge
damals 35 km/h erreichten. Auf den ebenen Abschnitten fuhr man mit 90
km/h, da man die Lokomotive etwas langsamer machte um die
Zugkraft
in den steilen Abschnitten zu erhöhen. Doch so richtig schnell ging es
auch so nicht den Berg hoch.
Mit den elektrischen
Lokomotiven sank die
Höchstgeschwindigkeit
in den flachen Abschnitten. Damit konnten schwerere Züge in den Steigungen
gezogen werden. Der Vorteil war, dass man in den Steigungen zudem etwas
mehr Tempo erreichte. Somit glich sich das aus und die
Schnellzüge
bekamen kürzere
Jedoch konnten diese Maschinen mit 75 km/h im
Flachland kaum mit den schnellen
Dampfmaschinen
mithalten, denn dort waren kaum lange Steigungen vorhanden. Mit der
Baureihe Ae 3/6 I wurde schliesslich wieder der Wert der letzten grossen
Schnellzugslokomotive
erreicht. Gerade die magische Grenze von 100 km/h war wichtig, auch wenn
damit etwas
Zugkraft
eingebüsst wurde. Im Flachland reichte sie immer noch. Damit war eine Verkürzung der Fahrzeit von wenigen Minuten möglich geworden. Eine Steigerung der Ge-schwindigkeit war daher dringend nötig, denn schliess-lich sollten attraktive Reisezeiten ermöglicht werden.
Es begann damit in der Schweiz der mühsame Weg zu einer Erhöhung
der gefahrenen Geschwindigkeit. Ein Schritt, der immer mit hohen Kosten
verbunden sein sollte, denn oft wurden neue Strecken benötigt. Neubaustrecken waren jedoch nicht vorgesehen. Die Li-nien im Flachland waren oft sehr gut trassiert worden. Bei den Versuchsfahrten wurde der Wert von 100 km/h um 10% überschritten.
Das war so üblich und dabei zeigte sich, dass mit dieser Maschine
auch jetzt noch gute Ergebnisse erzielt wurden. In der Folge wurde bei
einem Teil der Reihe Ae 3/6 I die
Höchstgeschwindigkeit
auf 110 km/h gesteigert. Ein kleiner Schritt, der aber ohne Anpassungen
bei den Strecken erfolgen konnte.
Bevor jedoch abgeklärt werden konnte, wo höhere Geschwindigkeiten
gefahren werden konnten, mussten die Strecken nach deren Tauglichkeit
untersucht werden. Dabei ist die Schweiz für ihre vielen und oft auch
engen
Kurven
bekannt. So vergisst man jedoch, dass es auch damals durchaus Abschnitte
gab, die gerade gebaut wurden. Beispiele sind hier sicherlich die Strecke
Bern – Thun und das Rhonetal. Aber es gab auch andere Abschnitte.
Jedoch bedeuten gerade Strecken nicht automatisch, dass die
Höchstgeschwindigkeit
gesteigert werden kann. Der Grund für Probleme sind die Züge, die auch auf
solchen Abschnitten vor den roten Signalen anhalten müssen. Dazu steht
ihnen jedoch nur der Weg zwischen dem Vor- und dem
Hauptsignal
zur Verfügung. Diese wurden aber auf die gefahrenen Geschwindigkeiten
ausgelegt. Eine Erhöhung war daher nur mit Anpassungen beim
Bremsweg
möglich. Um höhere Werte zu erreichen, gibt es zwei Lösungen. So wird den schnellen Zügen mehr Weg für die Bremsung zugestanden. Das heisst, die Vorsignale stehen weiter von den Hauptsignalen entfernt.
Was jedoch so simpel klingt, war damals nicht so leicht in der
Umsetzung. Viele Signale wurden noch mit Drahtzügen gestellt und das galt
auch für das
Vorsignale
weit draussen auf der Strecke. Längere Seile führten jedoch zu mehr
Problemen. Damit war eigentlich nur noch die zweite Option vorhan-den. Die Züge mussten besser bremsen. Doch auch das war alles andere als einfach. Die in diesem Fall angewen-dete Westinghousebremse liess schlicht keine Erhöhung des Luftdruckes im Bremszylinder zu.
Diese Werte waren durch das
Bremssystem
festgelegt worden. Damit waren bessere
Bremsen
nur durch die Er-höhung der Anzahl
Bremsklötze
möglich. Jedoch reichten dazu oft die
Achsen
nicht aus. Hinzu kam, dass die damals eingebauten Steuerventile nur einlösig waren. Die Bremskraft konnte daher schlecht reguliert werden.
Das war jedoch nötig, wenn die Kräfte am Limit waren, denn
schmutzige und leicht nasse
Schienen
können weniger Kräfte aufnehmen. Die Folgen waren ein schlechtes
Adhäsionsverhalten
und blockierte
Räder,
die nur durch lösen wieder drehten. Damit war die
Bremse
jedoch komplett gelöst und es gab schlicht keine Verzögerung mehr.
Somit war hier auch nicht viel zu verwirklichen. Jedoch konnten
die
Bremskräfte
erhöht werden, wenn nicht mit der
Bremse
nach
Westinghouse
gearbeitet wurde. Nur konnte man auf diese Bremse nicht verzichten, weil
sie auch wirkte, wenn es zu einer
Zugstrennung
gekommen war. Damit begannen bei den
Staatsbahnen
jedoch die intensiven Untersuchungen bei den verwendeten Bremsen und diese
Ergebnisse sollten zu einer akzeptablen Lösung führen. Bei Versuchen wurde früh festgestellt, dass die Bremswirkung der Klotzbremse bei höheren Geschwindigkeiten schlechter wird. Das war nicht der erhoffte Erfolg, denn das bedeutete, dass bei höherem Tempo die Wirkung nachlässt.
Bei höheren Tempi wollte man gerade dort eine gute Bremswirkung
erreichen, denn der Zug musste schnell von diesen Werten abweichen um den
Bremsweg
besser abzuschätzen. Also muss der Druck erhöht werden. Wurde nun der Druck erhöht erhielt man bei hohen Geschwindigkeiten befriedigende Werte. Jedoch drohten bei tieferen Tempi die Räder zu blockieren. Damit war mit den vorhandenen Steuerventilen keine Lösung zu bekommen.
Es war daher mit der
Bremse
nach
Westinghouse
noch keine Verbesserung möglich und die Industrie arbeitete fieberhaft an
neuen
Steuerventilen,
die auch nur teilweise gelöst werden konnten. Noch war die Entwicklung der mehrlösigen Ventile nicht abgeschlossen, denn sie waren nötig, damit die Bremskraft bei hohen Geschwindigkeiten verbessert werden konnte. Es war daher eine Entwicklung in mehreren Schritten.
Das Ziel waren die Hochleistungsbremsen in Form der
R-Bremse,
denn damit konnten auch im Ausland schneller Züge geführt werden. Doch so
lange wollten die Schweizerischen Bun-desbahnen SBB nicht warten. Jedoch war nun klar, dass höhere Geschwindigkeiten mit den vorhandenen Distanzen zwischen Vor- und Hauptsignal durchaus möglich sind. Dazu muss jedoch die Bremse so verändert werden, dass bei höherem Tempo die Bremskraft verstärkt wurde.
Damit das ging, musste aber auf die
automatische Bremse
nach
Westinghouse
verzichtet werden. Damit verlor man aber jedoch auch die hohe Sicherheit
bei den unvermeintlichen
Zugstrennungen.
Es war daher klar, dass man verhindern musste, dass es zu diesen
Zugstrennungen
kommen kann. Aus diesem Grund wurde bei den Schweizerischen Bundesbahnen
SBB beschlossen, dass die Erhöhung der Geschwindigkeit vorerst auf 125
km/h mit alleine fahrenden
Triebwagen
erfolgen könnte. In der Folge wurden für diese
Tramzüge
die Baureihen CLe 2/4 und
CLm 2/4 beschafft. Jedoch
sollte auch der
Fernverkehr schneller werden. |
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