Einleitung

Wir haben eine wunderbare Bahn, viele Züge und sogar einen Fahrplan, aber es bewegt sich immer noch nichts. So sehr wir uns bemühen, die Signale zeigen immer das gleiche Signalbild. Die Lokomotive steht im Depot und die Wagen in den Abstellgeleisen. Irgendetwas fehlt uns noch, damit wir mit dem Bahnbetrieb auf der Lukmanierbahn anfangen können. Genau genommen fehlt das Personal, denn ohne Personal geht einfach nichts.

Viele Chefs würden gerne auf diese Mitarbeiter verzichten, denn ausser Kosten verursachen diese Mitarbeiter ja nichts, das der Firma etwas bringen würde. Das mag stimmen, denn ein Mitarbeiter kostet, denn er will ein Gehalt für die geleistete Arbeit. Gleichzeitig erbringt er aber für das Unternehmen eine Dienstleistung. Er stellt dem Unternehmen seine Arbeitskraft zur Verfügung, das sich mit dem bezahlten Gehalt eine Dienstleistung erkauft.

Daran können wir auch nichts ändern. Zwar sind wir nur virtuell vorhanden, aber die Lukmanierbahn benötigt auch Mitarbeiter, denn ich schreibe diese Seite.

Klar, ich könnte nun behaupten, dass ich der Boss bin. Trotzdem ich bin ein Angestellter der Lukmanierbahn. Diese gehört ja einer Gesellschaft und diese Gesellschaft gehört nicht mir, also bin ich auch als Boss nur ein überbe-zahlter und nutzloser Arbeiter.

Wir brauchen aber Leute, die mit den Lokomotiven fahren, Leute die die Signale bedienen und Leute irgendwo im Hintergrund, die dafür sorgen, dass alles in geordneten Bahnen verläuft.

Letztlich muss noch jemand die Rechnungen schreiben, damit auch wirklich Geld in die Kassen fliesst.

Natürlich braucht es auch den Chef, der die ganze Mannschaft zusammen-hält. Wir müssen daher Leute anstellen und eventuell noch ausbilden.

So gab es Bahnen, die für das Personal Kirchen, Schulen und andere Gebäude bauen mussten. Heute geht das etwas einfacher, denn wir können uns darauf beschränken, dass wir den Angestellten nur noch das Wissen über die Eisenbahn vermitteln müssen. Lesen und schreiben lernt man heute, wie das rechnen in staatlich organisierten Schulen. Auch die religiösen Belange der Angestellten sind gut abgedeckt.

Wir wissen, dass man das Personal durch Automatisierungen reduzieren kann, aber auch dann brauchen wir Personal, denn jemand muss den Computer bedienen und warten. Eine Eisenbahn funktioniert nicht, ohne dass es irgendwo einen Menschen gibt, der sein Geld als Eisenbahner verdient. Einfach gesagt, der Lokführer kann nicht fahren, wenn ihm niemand die Signale stellt. Umgekehrt kann der Fahrdienstleiter lange Signale stellen, wenn es keinen Lokführer gibt.

Die Eisenbahn hat sehr viele Berufe. Hier alle zu erklären, wäre fast ein Ding der Unmöglichkeit. Nur gewisse Berufsgruppen muss ich Ihnen nicht weiter erklären, denn es sind Büroangestellte, Handwerker und Monteure, die ganz gewöhnliche Aufgaben haben, wie in jeder anderen Firma auch. Daneben gibt es bei der Bahn auch viele Berufe, die keine sind, und die wir alle sehr gut kennen. Welcher Knabe hat nicht einmal davon geträumt Lokführer zu werden. Nur, ist Lokführer ein Beruf?

Doch gerade den Lokführer lassen wir hier weg, denn diese Tätigkeit ist so speziell, dass wir Sie in einer eigenen Seite behandeln. Hier wollen wir die Berufe und das Personal kennen lernen, das dafür sorgt, dass der Lokführer zu dem werden kann, was er sich nennt, ein Mensch, der eine Lokomotive führt. Sie können ihn mit dem Fahrer eines Rennwagens vergleichen, denn die wichtige Arbeit erfolgt im Hintergrund.

Die Angestellten der Eisenbahn teilt man in zwei grundlegende Gruppen auf. Einerseits handelt es sich um Personen, die zu üblichen Zeiten arbeiten und um spezielle Schichtarbeiter. Hinzu kommt, dass einige der Angestellten gar keine Angestellten sind, sondern zu dem werden, was wir alle als Schimpfwort kennen. Sie sind Beamte. Nur schon beim Wort graut es vielen. Doch bevor Sie angewidert wegklicken, wir arbeiten bei der Lukmanierbahn ohne Beamte. Es stellt sich nur die Frage, warum ich diese Beamten denn überhaupt erwähnt habe.

Der Beamte: Sie kennen sie, diese Beamten. Diese unerbittlichen Sturköpfe auf dem Amt. Während Sie zunehmend wahnsinnig werden, erklärt der Beamte ihnen in seiner ureigenen Ruhe, dass er nicht zuständig sei. Sie kennen doch sicher Mikado. Genau dieses Spiel mit den Stäben. Beamtenmikado wird auch so gespielt. Wer sich zuerst bewegt hat verloren. Faul, überheblich, stur und arrogant sind Beamte. Wahrlich keine guten Argumente.

Beamte geniessen einen sehr schlechten Ruf, gelten sie doch als stur und wenig hilfsbereit. Auch die Bahn hatte Beamte, denn Sie sind sicher schon so oft beim Beamten einen Fahrschein kaufen gegangen. Dabei hatte dieser Sturkopf so wenig Verständnis nach dem Wunsch mit dem Zug über sieben Umwege von A nach B zu reisen, schliesslich gibt es ja den direkten Weg. Wie haben Sie sich über diesen faulen Beamten aufgeregt.

Die Bahnen, die sich als Staatsbahnen zeigten, hatten einen Teil der Angestellten als Beamte gewählt. Dazu gehörten unter anderem auch die Lokführer. Durch den Status eines Beamten, hatten diese Mitarbeiter einen guten Schutz vor Kündigung. Wer Beamte war, blieb dies und so veränderte sich nichts. Es gibt durchaus Länder, wo dieser Grundsatz immer noch gilt, denn dort ist man Beamte auf Lebenszeit. Einmal Beamte, immer Beamte, warum soll sich so ein Mitarbeiter noch anstrengen.

Ich kann Sie beruhigen, diese Beamten gibt es in der Schweiz nicht mehr. Beamte wurden in der Schweiz alle vier Jahre neu gewählt. Mit der Abschaffung des Beamtenstatus, wurden keine Wahlen mehr durchgeführt und die Beamten wurden zu Angestellten, die frei kündbar sind. Jedoch sollten Sie nicht erwarten, dass der Mitarbeiter Verständnis für Ihren besonderen Reisewunsch aufbringt. Jedoch sollten Sie ihn nicht mehr Beamte nennen.

Die Arbeiter bei der Bahn sind heute alle nur Angestellte. Mit der Abschaffung des Beamtenstatus wurde das Bahnpersonal frei kündbar und kann so auch eine Stelle wechseln, wie Sie oder Ihr Nachbar, wenn Sie nicht gerade Beamter sind. Somit arbeiten nur noch taffe Mitarbeiter und keine faulen Beamte bei der Eisenbahn. Die meisten machen dabei genau die gleiche Arbeit wie vorher, nur dass sie sich jetzt etwas mehr Sorgen um ihren Job machen müssen.

Nachdem ich hier über die Beamten schimpfte, muss ich erwähnen, dass früher Lokführer auch Beamte waren und sogar als aussergewöhnlich stur galten. Genau, so faul und stur und und und. Nur, gerade diese Eigenschaften sind wichtig, denn wie sicher wäre die Eisenbahn noch, wenn nicht irgendwo eine Person stur auf die Einhaltung von Vorschriften pocht und sich strickte weigert eine gefährliche Aktion zu starten?

Doch schauen wir uns doch einmal das Personal der Eisenbahn an. Ich beginne mit jenen Angestellten, die so arbeiten, wie die meisten, die diese Seite besuchen. Es sind Leute, die am morgen zur Arbeit fahren, sich am Mittagstisch unterhalten und die am Abend wieder bei Frau und Kind sind. Sie arbeiten also zu normalen Zeiten. Ich nenne diese Gruppe nun einfach einmal Bürolisten. Stimmt zwar nicht ganz, aber das werden Sie jetzt gleich erfahren.

 

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