Der Tender Xrotd 100 |
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Wie schon erwähnt, wurde der
Tender
nicht mit der Schneeschleuder geliefert. Dieser wurde von der
Gotthardbahn beigesteuert und er stammte von einer
Lokomotive
der Baureihe C3T.
Dabei wurde dort der Umstand genutzt, dass bereits die ersten dem
schweren Einsatz am Gotthard nicht mehr gewachsenen Maschinen
ausrangiert werden mussten. So betraf es beim Tender eine Maschine der
Gruppe
51 bis 56, welche am Ende war. Der so freigestellte Tender wurde zu Henschel nach Kassel ge-schickt. Dort konnte das übliche Modell den Aufgaben ent-sprechend angepasst werden. Gerade bei einer Schleuder der Bauart Leslie war kein üblicher Tender möglich.
Hier profitierte die
Gotthardbahn bereits von den Erfahrungen der Bahnen in
Amerika, denn dort wurde die mitgeführten
Kohlen
sehr feucht und daher bestanden Probleme mit dem Feuer im
Kessel
der Schneeschleuder. Zwar brannten feuchte Kohlen besser, als trockene, aber bei der Schneeschleuder bestand das Problem, dass diese mit einer dicken Schicht Schnee bedeckt wurde.
Im Gegensatz zu Regen legte sich dieser auf den
Kohlen
ab und wurde mit jeder Schaufel in die
Wie damals bei der
Gotthardbahn üblich besass der verwen-dete
Tender
zwei
Achsen.
Diese wiederum besassen die gleichen
Räder
wie die Schleuder und auch sie waren in den damals üblichen
Gleitlagern
gehalten worden. Daher mussten auch die Achsen des Tenders
regelmässigen mit frischem
Schmiermittel
ergänzt werden. Da auch hier
Lagerschalen
aus
Weissmetall
verwendet wurden kam als Schmiermittel das bei den
Lokomotiven
verwendete
Öl
zu Anwendung.
Obwohl die Schleuder selber über keine
Druckluftbremsen
verfügte, war der
Tender
durchaus damit ausgerüstet worden. Damit war die Schleuder wie eine
Lokomotive
abgebremst worden. Lediglich die bei den Lokomotiven verwendete
Regulierbremse
war hier nicht vorhanden, so dass nur zwei
Achsen
mit der
Druckluft
gebremst werden konnten. Ein Problem entstand damit jedoch nicht, da
die Schleuder mit Personal besetzt wurde. Es war mit dem nach Kassel spedierten Tender möglich, die fertige Schleuder mit normalen Zügen in die Schweiz zu überstellen. Der Grund befand sich bei den beim Tender vorhandenen üblichen Zug- und Stossvorrichtung, die damit den üblichen Normen entsprachen.
Das heisst, dass auch hier die normalen
Stangenpuffer
mit runden
Puffertellern
verwendet wurden. Mit anderen Worten, es war ein bei einem
Tender
üblicher
Stossbalken
vorhanden. Weitere vergleichbare Einrichtungen gab es jedoch nicht
mehr. Gerade bei den Zug- und Stossvorrichtungen der fertigen Schneeschleuder war man bei der Gotthardbahn sehr bescheiden. Das fertig aufgebaute und mit dem Tender verbundene Fahrzeug konnte nur auf dessen Seite gekuppelt wer-den.
Die
Verbindung
zwischen dem
Tender
und der Schleuder wurde mit den bei Dampflokomotiven vorhandenen
Zugstangen
hergestellt. So hätten zumindest theoretisch auch andere Tender
verwendet werden können.
Durch die übliche
Kupplung
zwischen Schleuder und
Tender
entstand auch hier ein Zustieg zum Fahrzeug. Dieser Einstieg entsprach
im Aufbau den Dampflokomotiven und konnte auch so genutzt werden.
Damit hier im Betrieb jedoch nicht zu viel Schnee in das Fahrzeug
gelangen konnte, wurde der Bereich mit der dort entstandenen
Plattform
mit speziellen Vorhängen aus reissfestem und dickem Stoff eingebaut.
Veränderungen beim
Tender
gab es eigentlich nur beim
Kohlenfach.
Dieses war bei den Fahrzeugen in der Regel nach oben offen. Für die
Schleuder musste dieses jedoch abgedeckt werden. Daher erhielt auch
der Tender ein zur Schleuder passendes Dach. Dieses war jedoch mit
grossen Deckeln versehen worden, so dass die Beladung auf die
bisherige Weise erfolgen konnte. Jedoch blieb es nicht nur bei dieser
optisch erkennbaren Änderung. Das Kohlenfach selber wurde gegenüber dem Muster vergrössert. Daher konnten auf dem Tender 4.3 Ton-nen Kohle verladen werden. So musste mit der Schnee-schleuder nicht so schnell neue Kohle geladen werden.
Ein Vorteil, der sich im Betrieb positiv auswirken soll-te.
Jedoch hatte dieses vergrösserte Volumen auch Nachteile, denn dieses
erfolgte nicht durch höher ge-schichtete
Kohlen,
sondern auf Kosten des
Wasser-kastens.
Der Wasserkasten konnte lediglich 1.5 m3 Wasser auf-nehmen. Das war deutlich weniger, als bei der Loko-motive. Die Reduktion war jedoch erforderlich, damit beim Tender die Achslasten eingehalten werden konn-ten.
Ein Punkt, der natürlich auch hier nicht vernachlässigt werden
konnte. So erreichte der
Tender
ein Gewicht von 24.5 Tonnen. Auf die komplette Schneeschleuder
hochgerechnet ergab das ein Dienstgewicht von 87 Tonnen.
Um zu verhindern, dass mit der Schneeschleuder zu oft Wasser
gefasst werden musste, war auf der Maschine eine Einrichtung eingebaut
worden, die selber für das benötigte Wasser sorgte. Mit Hilfe des
Dampfes wurde auf das Dach gefallener Schnee geschmolzen und dieses
erzeugte Wasser in den
Tender
gelassen. Das führte dazu, dass die Maschine lange im Einsatz stehen
konnte, ohne dass die Vorräte ergänzt werden mussten.
Bleibt noch zu erwähnen, dass der
Tender
farblich der Schleuder angepasst wurde. Das bedeutet, dass auch er den
rotbraunen Anstrich und das hellgraue Dach erhalten hatte. Es entstand
so ein einheitlich aussehendes Fahrzeug, bei dem nicht mehr zu
erkennen war, dass Teile davon nicht neu gebaut worden waren. Eine
Lösung die gerade bei den Tendern immer wieder umgesetzt wurde, weil
diese oft länger eingesetzt wurden als die Maschinen.
Noch ein paar Worte zu den Anschriften, Zu Bezeichnung und zur
Nummer. Die
Gotthardbahn war bekannt, dass an den
Lokomotiven
kaum Anschriften verwendet wurden. Das wurde auch bei der
Schneeschleuder nicht geändert. Daher besass das Fahrzeug weder eine
Bezeichnung, noch wurde ihm anfänglich eine Nummer vergeben. Erst nach
der Verstaatlichung erfolgten eine Bezeichnung und die Vergabe einer
Nummer.
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