Historisches Fahrzeug? |
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Bei der Frage nach einem historischen Fahrzeug
stellt sich immer wieder die gleiche Frage. Was soll erhalten werden. Ist
es wirklich sinnvoll, dass man
Prototypen
der Nachwelt erhält? Ist nicht eher die erfolgreiche Serie für die
Bekanntheit der Fahrzeuge verantwortlich? Bei den BCFe 4/8,
beziehungsweise den ABDe 4/8, stellen sich diese Fragen jedoch nicht, denn
es gab effektiv nie Prototypen und nahezu jeder
Triebwagen
war einzigartig.
Diese Ideen kennen
nicht nur Fahrzeuge, sondern auch Strecken und öfters auch Wagen. Nur, ist
das wirklich der richtige Weg? Bei den ABDe 4/8 müssen wir jedoch zuerst
erkennen, was noch vorhanden ist. Die drei ehemaligen BCFe 4/8 wurden verkauft und landeten somit in Balsthal oder bei der RVT im Jura. Dort waren diese Triebwagen teilweise noch er-halten.
Jedoch ist deren
Zustand schlecht um nicht zu sagen, dass sie bedenklich im Wetter stehen.
Das ist sicher-lich immer noch besser als gar nichts, auch wenn eine
Aufarbeitung extrem teuer werden könnte. Dank den beiden Modellen gäbe es
eine Möglichkeit, die Hoffnung bedeutet.
Mit den ABDe 4/8 der
Nummerngruppe 746 bis 750 hatte man kurzen Prozess gemacht. Diese
Triebwagen
wurden zu Übungsobjekten und wurden sehr zur Freude des
Altmetallverwerters auf den Schrottplatz gestellt. Damit erledigt sich die
Frage nach einem erhaltenen Fahrzeug grundsätzlich. Was nicht mehr
existiert, wird bekanntlich schwer zu erhalten sein. Beispiele kennt man
mit der Baureihe Ae 4/6
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB.
Jedoch waren diese
Triebwagen
durch den Umbau so sehr verändert worden, dass man sie kaum mehr als ABDe
4/8 erkennen könnte. Das historische Fahrzeug hätte zwingend mit einem
Steuerwagen
erhalten werden müssen. Das war ein Problem, das man ebenfalls lösen
musste. So gesehen kaum eine mögliche Lösung für das Problem. Da aber kein
Triebwagen mehr existierte, waren selbst die Gedanken vergebens.
Damit bleiben
lediglich die letzten fünf Einheiten. Diese verschwanden nicht so schnell
auf dem Schrottplatz, denn sie wurden als erhaltenswert eingestuft. Lange
Zeit dem Wetter ausgesetzt, litten aber auch diese
Triebwagen.
Als Abschluss einer Baureihe, die immer weiterentwickelt wurde, waren die
sehr bekannten Triebwagen sehr wertvoll. Ein Punkt, der eigentlich dafür
sorgte, dass man sich um die Erhaltung bemühen sollte.
Die Erhaltung muss
sich für den Besitzer lohnen, denn sonst nimmt er sicher kein Geld in die
Hand, denn der Schrotthändler bietet ein paar Franken. Das ist Geld, das
reinkommt und das ist gutes Geld. So gesehen, für ein modernes Unternehmen
die einzige richtige Lösung. Bei der modernen Eisenbahn ist kein Platz
mehr für sentimentale Gefühle vorhanden. Die Bahnen müssen gewinnbringend
arbeiten und wie jede Firma so rentabel wie möglich sein.
Die Karten für die
abgestellten
Triebwagen
standen jedoch dahingehend schlecht, dass der moderne auf Gewinn
ausgelegte Bahnbetrieb sich kaum um seine «Altlasten» kümmert. Die alten
Fahrzeuge sind in den modernen Köpfen nur noch als kleines Entgelt für den
Schrotthändler zu gebrauchen. Eine Erhaltung solcher unrentablen Fahrzeuge
erachtet man als sinnlos und daher gilt die Devise, dass man mit dem
Alteisen abfährt.
Es lohnt sich, wenn
man etwas über den Tellerrand blickt. Soweit muss man gar nicht gehen,
denn unter all den Exoten gibt es einen
Triebwagen,
den wir bei unseren Überlegungen nicht vergessen dürfen. So schafften sich
die Schweizerischen Bundesbahnen SBB vor vielen Jahren einen Triebwagen
mit der Bezeichnung
Re 4/8 an. Bekannt wurde dieser jedoch, wegen einer Person, die damit
reiste. Den Churchill-Pfeil kann man nicht vergessen.
Statt den gut erhaltenen Triebwagen an SBB Historic abzuschieben, entschloss sich die gewinnorientierte Abteilung Personenverkehr dazu, den Triebwagen selber zu erhalten.
Als
Ausflugstriebwagen, wie früher, konnte der bekannte Zug selbst in der
heutigen Zeit sinnvoll vermarktet werden. Im Vergleich zum legendären Triebzug RAe TEE II von SBB Historic besitzt der Doppeltriebwagen die ideale Grösse für die Vermarktung. Eine Reise mit kleineren Gruppen ist kein Problem.
Es ist leichter 100
Plätze zu verkaufen, als deren 300. Auch wenn man nur einen Teil verkauft,
ist die Auslastung schnell besser. Die Chancen für die ABDe 4/8 standen
damit alles andere als schlecht, denn man könnte ja wieder nach Stresa…
Die ABDe 4/8 sind
damit historisch wertvolle Fahrzeuge, daran gibt es nichts zu rütteln. Die
angewandte Technik war wegweisend oder sogar pionierhaft. Zudem
revolutionierten sie eine ganze
Bahngesellschaft.
Die Fahrzeuge erreichten eine grosse Bekanntheit, denn sie waren nicht nur
im Bereich der BLS-Gruppe
zu sehen. Die abgestellten
Triebwagen
waren zudem von der Technik her wegweisend und nur schon daher sinnvoll
zum erhalten.
Erinnerungen an die
blauen Pfeile und die Fahrten nach Stresa gibt es aber auch. Der
Reisedienst der BLS nutzte diese beliebten
Triebwagen
für Fahrten nach Italien, Österreich und an die verschiedensten Orte in
der Schweiz. Der Zug passte und die Grösse war ideal. Damit hätten wir nun
einen wirtschaftlichen Grund, denn Fahrten mit Reisebussen werden
allgemein immer mehr als schlecht empfunden. Die Bahn fährt elektrisch,
das kann doch nicht schiefgehen.
Man kann sich beim
Zug der Schweizerischen Bundesbahnen SBB damit schmücken, dass man im
gleichen Zug sass, wie der legendäre englische Premier Sir Winston
Churchill. Das geht beim ABDe 4/8 jedoch nicht, denn das gab es nicht,
denn solche Fahrten gehörten schon immer den
Staatsbahnen.
Damit kann man sich nicht schmücken. Das ist beim Zug der BLS nur schwer
möglich. Jedoch sind die Blauen Pfeile im Raum Bern bekannt.
Die BLS-Stiftung hat
mit der Aufarbeitung des
BCFZe 4/6 bewiesen, dass sie durchaus in der Lage ist, auch
Triebwagen
zu erhalten. Damit besteht für die ABDe 4/8 durchaus wieder Hoffnung. Denn
mit viel Elan und noch mehr Herzblut, bringt man es fertig und die
legendären Züge der ersten Generation fahren wieder durch die Schweiz.
Jedoch wird es wie immer schwer sein, die notwendigen Gelder zu finden und
so das Ziel zu erreichen.
Jedoch ist gerade der
BCFZe 4/6 das
Problem für die ABDe 4/8. Man besitzt einen
Triebwagen
in der idealen Grösse für Reisegruppen. Das macht die Idee für einen
zweiten Triebwagen vergleichbarer Grösse schnell wieder zu Nichte. Punkte,
die klar gegen die Erhaltung eines ABDe 4/8 sprechen würden. Jedoch muss
man bei historischen Fahrzeugen den Rechenschieber beiseitelegen, denn
hier geht es um Gefühle.
Die Zeit eilt, denn
die verbliebenen
Triebwagen
stehen im Freien. Sie sind Wind und Wetter ausgesetzt. Kommen noch
Vandalen hinzu, sind die Triebwagen sehr schnell verloren. Eingeschlagene
Scheiben sorgen dafür, dass Schnee und Regen auch von innen wirken können.
Diese Kombination setzt der Struktur des Fahrzeuges schnell stark zu. Wenn
man nicht aufpasst, bricht der Zug zusammen und dann gibt es nichts zu
erhalten.
Die Hoffnung liegt
damit bei der innovativen BLS-Stiftung.
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