Farben und Anschriften |
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Zum Schutz der Metalle und um dem Fahrzeug ein angemessenes
Erscheinungsbild zu verschaffen, musste die
Lokomotive
mit einem Anstrich versehen werden. Dabei können wir jedoch nicht die
heute üblichen Lösungen erwarten. Es lohnt sich, dass wir einen etwas
genaueren Blick auf die Farbgebung der Maschine werfen. Ein Punkt dabei
war, dass die verwendete Farbe auch längere Zeit auf dem Blech haften
musste.
Daher musste vor dem Anstrich das Metall gereinigt und mit einem
speziellen Stoff behandelt werden. Dieser als Haftgrund bezeichnete
Anstrich sorgte dafür, dass die Farbe sich auf dem Metall absetzen konnte.
Eine Lösung, die auch heute noch verwendet wird. Selbst die Grundierung
war ausgeführt worden. Wobei diese jedoch nur dazu benötigt wurde, dass
die verwendeten Farben besser in Erscheinung treten konnten.
Der Decklack, der die Pigmente für die Farbgebung enthielt, war
dann bereits die letzte Schicht. Dabei stellte sich den verantwortlichen
Personen der BLS eine Frage, denn man musste sich auf das Erscheinungsbild
des Unternehmens festlegen. Klar war, dass man die elektrischen
Lokomotiven
nicht mehr mit dem schwarzen von den Dampflokomotiven her bekannten
Anstrich versehen wollte. Als Orientierung hatte man dabei nur die
Modelle, die mit
Drehstrom
verkehrten.
Dort wurde eine grüne Farbe verwendet. Das war eine Folge von den
ersten Modellen, die eigentlich nach Italien geliefert wurden. Die BLS
entschied sich daher diesen Farbton zu übernehmen. Daher wurden diese
Maschinen mit einem dunkelgrünen Anstrich versehen. Eine Farbe, die auch
bei den Wagen verwendet wurde. So passte das
Triebfahrzeug
mit Ausnahme der
Triebwagen
Ce 2/4 zu
den
Reisezügen,
was einen harmonisch gefärbten Zug ergeben sollte.
Für das
Lokomotivdach
wurde jedoch eine helle silberne Farbe verwendet. Diese sollte der
Lokomotive
ein freundliches Erscheinungsbild verschaffen. Dabei wusste man damals
bereits, wie sich die Farbe mit den betrieblich bedingten Abnützungen und
dem Dachwasser verhalten würde. Ein Punkt, der immer wieder zu neuen
Lösungen führen sollte. Jedoch kann gesagt werden, dass sich die BLS in
diesem Punkt viele Jahre treu blieb. Auf dem Dach gab es jedoch einen speziellen Fall, denn die benötigten Leitungen der elektrischen Aus-rüstung wurden nicht in der Farbe des Daches ge-halten. Vielmehr verwendete man hier einen auf-fälligen orangen Farbton.
Ein Punkt, der von den Herstellern so gewählt wur-de und der
zeigen sollte, dass von diesen Leitungen eine gewisse Gefahr ausgehen
konnte. Ein Punkt, der nahezu sämtliche Maschinen der Schweiz be-traf. Bleiben noch die restlichen Bauteile. So wurde der Rahmen, die Griffstangen und die Geländer mit einem schwarzen Anstrich versehen. Dieser dunkle Anstrich sollte die in diesem Bereich schnell auftretenden Verschmutzungen kaschieren.
Gerade das verbrauchte und bei den
Gleitlage
immer wieder austretende
Schmiermittel
hatte eine dunkle Farbe.
Wie sich das bei anders ausgeführten
Laufwerken
schon gezeigt hatte, waren helle Far-ben nicht ideal.
Es kann daher gesagt werden, dass mit dieser Farbgebung darauf
geachtet wurde, dass die
Lokomotiven
im Betrieb nicht zu schnell ver-schmutzt wirkten. Man wollte so auch die
neue saubere Technik unterstreichen, denn Dampflokomotiven wirkten nach
wenigen Betriebsjahren schon sehr verschmutzt, auch wenn dort der schwarze
Farbton für die ganze Maschine verwendet wurde. Bei den elektrischen
Modellen achtet man daher auf viele Punkte.
Nicht mit Farbe versehen wurden die bearbeiteten Bereiche der
Triebstangen.
Das wäre nicht notwendig gewesen, wurde jedoch in der Schweiz schon bei
den
Dampfmaschinen
so umgesetzt. Daher suchte man keine neuen Wege bei diesen Stellen. Der
Aufwand für die Reinigung wurde daher auch bei den neuen
Lokomotiven
in Kauf genommen. Sie sehen, es wurden nicht in allen Bereichen neue Wege
beschritten. Die Bandagen waren ebenfalls nicht mit Farbe behandelt worden. Hier fand im Betrieb eine Abnützung statt und der Bereich wurde bei Bremsungen stark erwärmt. Das hätte dazu geführt, dass hier die Farbe abgebrannt worden wäre.
Das hätte nicht gut ausgesehen und zudem hätte der Anstrich immer
wieder erneuert werden müssen. Das hier verwendete Metall neigte zudem
nicht so schnell zur Bildung von Rost. Bei den im Versuchsbetrieb eingesetzten Fahrzeugen gab es zwei Lösungen bei den Bahnanschriften. Die drei Mo-torwagen waren mit einem Schriftzug versehen worden. Bei den Lokomotiven war dieser jedoch nicht vorhanden.
Der Grund war simpel, denn diese blieben im Besitz der Hersteller.
Lediglich bei der Baureihe
Fc 2 x 3/3
wurde nach der Übernahme eine Anschrift nach dem Muster der hier
vorgestellten
Lokomotive
angebracht. Wie schon bei den Motorwagen wurde an den Seiten über nahezu die gesamte Länge des Fahrzeuges der Schriftzug Bern Lötschberg Simplon angebracht.
Dabei wurde jedoch die Bezeichnung Lötschberg grösser geschrieben
und daher hervorgehoben. Die Anfangsbuchstaben sollten für die Abkürzung
der
Bahngesellschaft
BLS gewählt werden. Jedoch gab es hier zu den
Motorwagen
einen deutlichen Unterschied bei der Ausführung.
Hier wurden die gelben Buchstaben mit einem leicht verschobenen
dunkleren Hintergrund versehen. So erschien die mit Farbe aufgetragene
Schrift so als würde sie einen Schatten werfen. Diese Schreibweise war
damals auch an anderen Orten zu finden, so dass sie dem Zeitgeist
entsprechend ausgeführt wurde. Sie sehen, wirklich neu war diese Lösung
nicht. Es führte jedoch dazu, dass die
Lokomotiven
des Unternehmens leicht erkannt werden konnten. Ebenfalls angeschrieben wurden die Nummern der jeweiligen Lokomotive. Diese war ebenfalls mit gelber Schrift und dem Schatten aufgetragen worden. Dabei war die Nummer die einzige Anschrift, die auch bei der Front ausgeführt wurde.
Auf jeder Seite wurde die Nummer in der Mitte angeschrieben. Dabei
rückte sie auf der Seite an die obere Kante der Seitenwand. Bei den
Fronten
fand man den Platz unter den Fenstern. Das junge Unternehmen verzichtete daher auf die sonst in diesem Bereich üblichen Schilder. Das taten jedoch nicht die Hersteller. Diese montierten auf jeder Seite unter der Loknummer ein Herstellerschild.
Dabei wurde ein gemeinsames Schild verwendet. Speziell dabei war,
dass bei allen Maschinen die MFO als Elektriker erwähnt wurde. Das obwohl
nahezu die Hälfte bei der BBC in Münchenstein montiert wurde.
Damit haben sich die Anschriften der
Lokomotive
beinahe erledigt. Es wurden nur noch kleine Schilder bei den beiden
Führerständen
angebracht. Diese Gussschilder kenn-zeichneten die Seite eins und die
zweite
Front.
So konnte die Richtung definiert werden, denn sonst war diese kaum zu
erkennen. Wir wissen ja, dass der einzige Unterschied bei der
Dachleiter
zu finden war. Auch der Anstrich und die Schrift änderte daran nichts.
Weitere Anschriften, wie die Bezeichnung der Baureihe und Hinweise
zu den
Bremsen
waren jedoch nicht aufgeführt worden. Diese waren damals nicht üblich und
bei der BLS sollte sie ja auch nicht benötigt werden, da es eigentlich nur
diese
Lokomotive
gab. Sie sehen, man hielt sich mit unwichtigen Angaben zurück. Es entstand
daher eine schlicht gestaltete Lokomotive, die gut zum Unternehmen passen
sollte und zum Markenzeichen wurde.
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