Farben und Anschriften

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Nachdem die als Muster dienende Lokomotive der Reihe Ae 8/14 mit einem lindengrünen Anstrich versehen ausgeliefert wurde, erwartete man auch bei der Baureihe Ae 4/6 einen geänderten Farbanstrich. Jedoch waren die verantwortlichen Stellen bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB von diesem hellen und anfälligen Anstrich der nie bestellten Lokomotive nicht besonders angetan. Im Gegenteil, man wollte die eigenen Farben verwenden.

Daher wurde der Kasten zusammen mit den Führerständen in einem dunkelgrünen Anstrich gehalten. Dieser dunkle Farbton entsprach jenem, der an den bisherigen Lokomotiven seit der Baureihe Ae 4/7 angebracht wurde.

Es sollte der klassische Farbton des Unternehmens sein und bei allen Lokomotiven und Wagen angebracht werden. Ein Grundsatz, der mit der Baureihe Ae 4/6 festgelegt wurde und der bis ins Jahr 1984 be-stand haben sollte.

Abweichungen davon gab es zwar, wie dies die roten Pfeile deutlich zeigten, aber die Flotte blieb grün. Auch an anderen Orten kam es immer wieder zu besonderen Anstrichen. Dazu gehörten die Pendelzüge in den Farben weiss und blau. Bei der Reihe Ae 4/6 hätte sich ebenfalls eine solche Lösung angeboten, denn die Maschine sollte zum grossen Star des Unternehmens werden. Trotzdem sollte die Ae 4/6 schlicht gehalten bleiben.

Im Betrieb hatte sich dieser Anstrich gut gegen Verschmutzungen gezeigt. Die Farben dunkelten im Bereich des Laufwerkes einfach nach oder wurden in anderen Bereichen heller. Dabei wirkte die bei Ablieferung in Hochglanz angebrachte Farbe nach kurzer Betriebszeit schon sehr matt.  Die Lokomotiven der Baureihe Ae 4/6 sollten nie einen anderen Anstrich erhalten und zeigten damit deutlich auf, wie gut gewählt diese grüne Farbe war.

Für den Stossbalken, eine Abdeckung unterhalb des Kastens und für den Rahmen mit dem Laufwerk wählte man einen Anstrich in mittelgrauer Farbe. Diese Farbe hatte sich ebenfalls gut gegen die Verschmutzungen gezeigt. Lediglich die Bandagen der Räder waren blank und fielen daher bei diesem mittelgrauen Anstrich nur für kurze Zeit durch ihren metallischen Glanz auf. Im Betrieb wurden auch sie matt und passten sich so dem Laufwerk farblich an.

Ebenfalls anders gestaltet wurde das Dach. Dieses wurde mit einer silbergrauen Farbe gestrichen. Die helle Farbe überraschte in diesem einer sehr starken Verschmutzung unterworfenen Bereich. Jedoch hatten die vorhandenen Maschinen gezeigt, dass sich diese Farbe in diesem Punkt sehr gut zeigte. Die Verschmutzungen wirkten daher nicht so schnell verdreckt. Man kann daher sagen, dass die Farben der älteren Modelle übernommen wurden.

So erschient die Lokomotive eher bieder. Da auch die Griffstangen silbern glänzten, waren kaum farbliche Akzente vorhanden. Zusammen mit dem Kasten bewirkte die Farbe für die Baureihe Ae 4/6 kein auffälliges Erscheinungsbild. In Anbetracht des tobenden ersten Weltkrieges waren auffällige Farben so oder so verpönt gewesen und man setzte allgemein auf eine dunkle Erscheinung bei den Fahrzeugen. Die Reihe Ae 4/6 passte ganz gut in jene Zeit.

Bahnanschriften, wie es sie zum Beispiel bei den Lokomotiven der BLS-Gruppe gab, fehlten schlicht. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB erachteten es als Staatsbetrieb nicht als sinnvoll, wenn man die Lokomotiven beschriftete. Dies stand klar im Gegensatz zu den Wagen, die mit den Abkürzungen in allen drei befahrenen Regionen gehalten wurden. Lokomotiven sollten erst mit der nächsten Baureihe beschriftet werden.

An allen vier sichtbaren Seiten des Kastens wurde die individuelle Nummer der Lokomotive angeschrieben. Dabei kamen seitlich in der Mitte der Seitenwand in jenem Segment ohne Luken einzelne verchromte Ziffern zur Anwendung. Diese wurden von der als Muster dienenden Lokomotive 11 852 abgeleitet und sie sollten die klassischen Nummernschilder der bisherigen Baureihen dank dem einfacheren Aufbau der Nummer ersetzen.

An den beiden Fronten montierte man jedoch im Bereich der Türe die üblichen gegossenen Nummernschilder. Dieses wurde, jedoch nicht mehr aus Messing gegossen und schwarz eingefärbt. Vielmehr kamen ähnliche Schilder aus Aluminiumguss zur Anwendung. Diese wurden in der Farbe des Kastens gestrichen und passten daher ganz gut zur Maschine. Jedoch ging somit auch hier ein farblicher Akzent der früheren Baureihen verloren.

Die Fabrikschilder der Hersteller wurden links und rechts der Nummer an den Seitenwänden angebracht. Die insgesamt vier beteiligten Hersteller teilten sich dabei zwei Schilder.

Dabei wurde links von der Nummer ein Schild montiert, auf dem sich die SLM als Mechaniker oben und die BBC als Elektriker unten be-fanden. Die MFO und SAAS befanden sich auf dem Schild, das rechts von der Nummer montiert wurde. Die MFO war zudem oben ange-schrieben.

Dabei war die Reihenfolge der Firmen neutral gehalten. Zuerst kam in solchen Fällen immer der Mechaniker, was hier mit der SLM der Fall war. Anschliessend wurden die beteiligten Elektriker in der alpha-betischen Reihenfolge BBC, MFO und SAAS angeschrieben.

Lediglich im Bereich der SLM war auch die Fabrikationsnummer der Maschine aufgeführt worden. Diese wurde jedoch nur noch mit Schlagzahlen in das einheitliche Schild geschlagen.

Weitere Schilder gab es jedoch nicht mehr. So wurde die Typen-bezeichnung der Lokomotive mit einer gelben Farbe aufgetragen. Als Platz für die Bezeichnung Ae 4/6 wählte man den Deckel zum Batteriekasten. Man verwendet dazu gleiche gelbe Farbe, die auch bei den wenigen technischen Anschriften verwendet wurde. Die Reihe Ae 4/6 hielt sich auch hier, wie die anderen Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB sehr bedeckt.

Um die Richtung der Lokomotive und damit aller Bauteile zu bestimmen wurden immer die Führerstände mit Nummern versehen. Bisher erfolgte diese Anschrift mit kleinen Schildern unter den Einstiegstüren. Bei der Baureihe Ae 4/6 verzichtete man darauf. Die Führerstände wurden innen bestimmt und angeschrieben. Aussen war nur an den Übergangsblechen der Führerstand mit weisser Schrift angeschrieben worden. Dabei kamen die römischen Ziffern I und II zur Anwendung.

 

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