Taufnamen |
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Taufen von Fahrzeugen haben in der Schweiz
eine lange Tradition. Dabei wurden verschiedenste Lösungen gefunden. So
gab es Taufen, die sich an Gewässern, an Bergen und sogar an besonderen
Winden orientierten. Es dauerte recht lange, bis man damit begann, die
Taufen mit Gemeinden und Städten durchzuführen. Damit kamen oft auch deren
Wappen an die Fahrzeuge, die so zum Stolz jeder Gemeinde wurde. Das begann bereits mit den
Lokomotiven
der legendären
Spanischbrötlibahn,
die auf Flüsse wie Aare, oder Limmat getauft wurden. Dann gab es auch die
mystischen Namen Zephir und Bise. Letztlich endete diese Tradition bei den
Lokomotiven, die mit den Wappen der Kantone und Gemeinden verziert wurden.
Sie sehen, es waren der Phantasie wirklich keine Grenzen gesetzt worden.
Immer wieder gab es neue Ideen, die umgesetzt wurden.
Ergänzt mit den Gemeinden wurde diese Lösung schliesslich auch auf die Baureihe Re 6/6 erweitert und endete mit den Triebwagen RBDe 560. Eine grosse Anzahl von
Lokomotiven.
Jedoch wa-ren längst nicht alle Gemeinden berücksichtigt wor-den, was aber
nie vorgesehen war. Das Verschwinden der Baureihe Ae 6/6 zurzeit, als die hier vorgestellten Triebzüge bei Stadler Rail in Bussnang entwickelt wurden, führte zu vielen oft illegalen Aktionen. Sollte die
Lokomotive
nicht erhalten bleiben, dann soll das Wappen in einem Keller verrotten.
Vorteil-haft wäre das natürlich, wenn es der eigene Keller war und
niemandem die wertvollen Schätze gezeigt werden können. Schliesslich hätte
jeder Betrachter gewusst, dass diese gestohlen wurden. So war der Besitzer der Lokomotive gezwungen, die Wappen selber zu entfernen. Verschwunden wa-ren damit aber auch die Taufen. Niemand konnte sich mehr an den schönen Kantonen erfreuen und jeder wurde letztlich nur noch als leichter Schatten an der Lokomotive wahrgenommen. So endete wegen eigennützigen Schurken eine jahrelange Tradition mit Wappen und Taufnamen in einer notfallmässigen Aktion. Die fehlenden Wappen boten jedoch einen
Umstand, der neue Lösungen bieten könnte. Erneut rückten die Kantone in
den Vordergrund. Es stellte sich jedoch die Frage, welches Fahrzeug dazu
geeignet sein würde und wie man die Lösung umsetzen sollte. Damit begann
letztlich bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB auch die Suche nach dem
Flaggschiff, das dazu eignet war. Kandidaten gab es viele, aber nur einer
passte gut.
So entstand die Idee mit den Taufnamen nach
den Kantonen. Die «Giruno» sollten wieder auf die Namen Zug, Bern und so
weiter hören. Die Triebzüge der Reihe RABe 501 wurden daher wieder auf die 26 Kantone der Schweiz getauft. Für die verbliebenen Züge wählte man die Namen Gotthard, Simplon und Ceneri. Damit sollten die Kantone wieder auf einem
Fahrzeug der Schweizerischen Bundesbahnen SBB vertreten sein. Ein
Triebzug,
der erst noch international eingesetzt werden sollte und der sicherlich
der Stolz des Unternehmens darstellte. Damit wären die Kantone erstmals auf einem international eingesetzten Fahrzeug verewigt worden. Mit dem 250 km/h schnellen Flaggschiff RABe 501 hatte man dazu das richtige Fahrzeug gefunden. Die Idee konnte daher umgesetzt werden und
fand auch bei vielen Leuten in der Verwaltung den entsprechenden Zuspruch.
Gerade in einer Zeit, wo knallharte Manager jeden Schnickschnack
verhinderten, ein erfreuliches Unterfangen. Die Taufnamen der
Triebzüge
sind bei den
Führerständen
angebracht worden. Dazu wurden jedoch nicht mehr verchromte Buchstaben,
sondern Klebefolien verwendet. Diese Lösung erlaubte eine schnelle
einfache Montage. Zudem verhinderten die Folien, dass es zu ähnlichen
Aktionen, wie seinerzeit bei den Ae 6/6
Lokomotiven
kommen kann. Doch sehen wir uns die Taufen der Triebzüge der Baureihe RABe
501 genauer an. |
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93 85
0 501 001-8 |
93 85
0 501 016-6 |
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93 85
0 501 002-6 |
93 85
0 501 017-4 |
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93 85
0 501 003-4 |
San
Gottardo |
93 85
0 501 018-2 |
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93 85
0 501 004-2 |
93 85
0 501 019-0 |
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93 85
0 501 005-9 |
93 85
0 501 020-8 |
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93 85
0 501 006-7 |
93 85
0 501 021-6 |
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93 85
0 501 007-5 |
Uri |
93 85
0 501 022-4 |
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93 85
0 501 008-3 |
Ceneri |
93 85
0 501 023-2 |
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93 85
0 501 009-1 |
Zürich |
93 85
0 501 024-0 |
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93 85
0 501 010-9 |
93 85
0 501 025-7 |
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93 85
0 501 011-7 |
Thurgau |
93 85
0 501 026-5 |
Basel Stadt | ||||||||
93 85
0 501 012-5 |
93 85
0 501 027-3 |
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93 85
0 501 013-3 |
93 85
0 501 028-1 |
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93 85
0 501 014-1 |
93 85
0 501 029-9 |
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93 85
0 501 015-8 |
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Wenn Sie sich die Tabelle genau angesehen
haben, dann haben Sie sich vermutlich über die Reihenfolge der Kantone
gewundert. Wer sich mit dem Land auskennt würde erwarten, dass man dazu
die Bundesverfassung genommen hätte. Dort wurden die einzelnen Kantone in
einer ganz besonderen Reihenfolge aufgeführt. Diese Art hätte daher kaum
zu Diskussionen geführt, denn schliesslich handelte es sich um ein Gesetz.
Unterwalden existiert
schliesslich gar nicht mehr. Trotz-dem sollte die gewählte Reihenfolge
anfänglich nicht einer willkürlichen Anordnung der Taufnamen folgen? Im
Ge-genteil man wollte ganz logisch vorgehen. Pate dazu standen die Lokomotiven der Baureihe Ae 6/6. Diese wurden seinerzeit auf die Gotthardstrecke bezogen getauft und so kam es zu dieser besonderen Reihung. Das führte dazu, dass mit dem Kanton Tessin am südlichen Ende der Strecke begonnen wurde. Einzige Besonderheit zu den
Ae 6/6 Lokomotiven sollte der
Triebzug
mit der Nummern 93 85 0 501 026-5 sein, denn damit rückte der Kanton Jura
zu den anderen Kan-tonen auf. Es sollte damit eine richtige Hommage an
die verschwundenen
Lokomotiven
werden. Damit dieser Bezug perfekt wurde, montierte man ein Wappen der
Baureihe Ae 6/6 im
Speisewagen
des neuen
Triebzuges.
Dabei handelte es sich um die Originale, sofern diese noch vorhanden
waren. Die Diebe, die meinten, dass sie die Wappen retten müssten, sorgten
dafür, dass das nicht mehr möglich war. Schade, aber damit muss man leben. Lediglich bei drei Wappen waren die
Originale aus anderem Grund nicht verfügbar. Die Wappen «Uri», «Zug» und
«Genève» waren nicht verfügbar, weil sie an den
Lokomotiven
montiert waren und so der Nachwelt erhalten bleiben sollten. Klar, dass
dort nur ein Nachguss erfolgen konnte. Trotzdem sollten auch diese drei
Züge mit den Wappen versehen werden. Sicherlich ein Grund auf der Reise
einmal den
Speisewagen
zu besuchen. Nur was vorgesehen war, wurde letztlich
nicht umgesetzt. Die verantwortlichen Stellen der Schweizerischen
Bundesbahnen SBB hatten ihren eigenen Kopf. Angeblich wegen der
Verfügbarkeit der
Triebzüge
bei den Taufen, führten dazu, dass die Wappen der Kantone nach einer
willkürlichen Reihenfolge montiert wurden. Geblieben waren nur die im
Speisewagen
montierten Wappen. Manager hatten also immer noch kein Gefühl für Kultur.
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