Laufwerk mit Antrieb |
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Das
Laufwerk
des
Triebwagens
bestand aus zwei darunter montierten
Drehgestellen.
Diese Drehgestelle unterschieden sich jedoch nur in gewissen Details,
die noch erwähnt werden. Der allgemeine Aufbau war jedoch identisch.
So können wir uns auf die Betrachtung eines Drehgestells beschränken.
Ich wählte dazu das vordere Drehgestell, das unter dem
Führerstand
seinen Platz fand. Damit können die Unterschiede besser aufgezeigt
werden.
Für die
Triebwagen
der neuen
Pendelzüge
verwendete man das Modell, wie es schon bei den neuen Modellen der
Bodensee-Toggenburg-Bahn BT verwendet wurde. Es wurde daher von den
als Muster dienenden Triebwagen übernommen. Der Drehgestellrahmen wurde aus einfachen Stahl-blechen aufgebaut. Diese Bleche wurden zu einem H verschweisst. Damit die Schenkel stabilisiert wer-den konnten, wurden die Ende mit einer einfachen Stange verbunden.
Um den Fussboden des
Triebwagenss
abzusenken, wurde eine gekröpfte Ausführung des
Drehgestellrahmens
gewählt. Damit kam der mittige Querträger zwischen den beiden
angetriebenen
Achsen
zu liegen.
Im Rahmen eingebaut wurden zwei
Radsätze.
Diese Radsätze bestanden aus der geschmiedeten
Achse
und den beiden aufgezogenen
Rädern.
Durch die Bauweise konnte die Achse und das Rad separat revidiert
werden. Die beiden Räder wurden als
Monoblocräder
ausgeführt. Dadurch entfiel die klassische
Bandage,
was zu einem häufigeren Austausch führte. Der Durchmesser der beiden
Triebräder
wurde mit 950 mm angegeben.
Die drehenden
Achsen
liefen in zwei aussen montierten Kartuschenlager. Es handelte sich
dabei um doppelreihige
Rollenlager,
wie sie sich bei den Eisenbahnen seit Jahren durchgesetzt hatten.
Diese
Lager
wurden mit Fett geschmiert und waren als geschlossene Baueinheit
ausgeführt worden. Weil sich das
Schmiermittel
dadurch in einer eigentlichen Kartusche befand, wurden die so
aufgebauten Lagereinheiten als Kartuschenlager bezeichnet.
Es wurde daher zwischen dem äusseren Lager-schenkel und dem
Rahmen des
Drehgestells ein hy-draulischer
Dämpfer,
wie man ihn aus dem Strassen-verkehr kannte, eingebaut. Mit der Federung war es jedoch nicht möglich, die Achse ausreichend zu führen. Damit diese ihre Position behielt, war zwischen dem Querträger des Drehgestells und dem Achslager eine Achslager-führung eingebaut worden.
Dank deren elastischen Ausführung war es der
Trieb-achse
möglich, sich in den
Kurven
leicht anzupassen. Damit sollten die Kräfte im
Gleis
reduziert werden. Der Abstand der beiden Triebachsen betrug dabei
2 700 mm und war relativ kurz ausgefallen. Da trotz dieser kurzen Bauweise mit der Federung konnten die Kräfte im Gleis nicht so weit reduziert werden, dass die Zulassung zur Zugreihe R möglich war.
Daher mussten die Kräfte zwischen
Spurkranz
und
Schiene
weiter reduziert werden. Diese Reduktion wurde durch eine intensive
Schmierung
des Spur-kranzes ermöglicht. Dank dieser
Spurkranz-schmierung
war die erforderliche
Zulassung
des
Triebwagens
zur
Zugreihe R
kein Problem mehr.
Das
Drehgestell
selber wurde ebenfalls abgefedert. Dazu wurden insgesamt vier
Federn
zwischen dem
Drehgestellrahmen
und dem Kasten eingebaut. Da diese Federn auch die Drehung des
Drehgestells aufnehmen mussten, wurden hier statt der üblichen
Schraubenfedern
die dazu geeigneten
Flexicoilfedern
verwendet. So konnte die Verdrehung der
Federung
in den
Kurven
ohne Beschädigungen an der Federung aufgefangen werden.
Dieser
Dämpfer
wurde jedoch nicht zwischen dem Ka-sten und dem Rahmen eingebaut,
sondern man mon-tierte ihn zwischen dem Rahmen des
Drehgestells
und dem Kastenquerträger. Damit wurde das Drehgestell mit samt der
Federung
zu einem eigenständigen Bauteil.
Um das
Drehgestell
unter dem Kasten korrekt zu führen, wurde ein
Drehzapfen
verwendet. Dieser griff vom Kasten her in den Querträger des
Drehgestells und liess sowohl die Drehung als auch das Kippen in alle
Richtungen zu. Durch die gekröpfte Ausführung des
Drehgestellrahmens
wurde der dazu notwendige Platz geschaffen und der gefürchtete
Kippeffekt durch den tiefen Angriffspunkt der
Zugkraft
deutlich reduziert.
Bis hier unterschieden sich die beiden in einem Abstand des
Drehzapfens
von 17 600 mm verbauten
Drehgestelle
in keiner Weise. Das unter dem
Führerstand
montierte Modell wurde jedoch am Querträger der inneren Stirnseite mit
den Halterungen für die eingebaute
Zugsicherung
versehen. Weitere Unterschiede gab es jedoch nicht mehr, so dass die
Abweichungen wirklich nur sehr gering waren und nicht direkt mit den
Drehgestellen verbunden war.
Da nun der Kasten auf die
Drehgestelle
abgestellt wurde, können wir auch die Höhe des Fahrzeuges bestimmen.
Die Höhe des Daches wurde mit 3 750 mm angegeben. Dieser Wert
erscheint auf den ersten Blick sehr tief. Jedoch muss gesagt werden,
dass über dieser Linie noch die auf dem Dach montierten Baugruppen der
elektrischen Ausrüstung und der Lüftung montiert wurden. Daher war der
fertige
Triebwagen
letztlich noch etwas höher.
Der verbaute
Antrieb
war jedoch keine Neuentwicklung. Hier verwendete man einen von der
Firma Brown Boveri und Co BBC für die letzten
Triebwagen
ABDe 4/8
der BLS-Gruppe
entwickelten Antrieb. Der Gummiantrieb aus dem Hause BBC arbeitete in mehreren Stufen auf die Achse. Um der Drehmomentpulsation von den elektrischen Fahrmotoren entgegen wirken zu können, wurde beim Gummiantrieb zwischen der Motorwelle und dem Ritzel eine Gummikupplung eingebaut.
Damit konnten die
Schwingungen des
Fahrmotors
vom
Getriebe
und somit vom restlichen
Antrieb
ferngehalten werden. Dadurch konnte der Fahrkom-fort leicht gesteigert
werden.
Anschliessend wurde das Drehmoment des
Fahrmotors
vom Ritzel auf das grosse
Zahnrad
übertragen. Die dabei angewendete
Übersetzung
des
Getrie-bes
wurde mit 1:3.52 angegeben. Gegenüber den Modellen für die
Privatbahn-en
wurde hier eine Änderung vorgenommen. Dadurch konnte die
Höchstgeschwindigkeit
von 125 km/h auf die von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB
geforderten 140 km/h erhöht werden.
Die schräg verzahnten
Zahnräder
besassen mit
Öl
geschmierte Zähne. Dabei lief das grosse Zahnrad durch ein Ölbad und
nahm das
Schmiermittel
auf. Damit wurde dieses auch auf das Ritzel übertragen. Überschüssiges
Öl tropfte ab und sammelte sich wieder in der Wanne. Damit war eine
dauerhafte Bewegung im Schmermittel vorhanden. Die
Lager
der Zahnräder waren hingegen mit Fett geschmiert worden, da hier
Rollenlager
verwendet wurden.
Damit sank die ungefederte Masse deutlich. Sie lag nur wenige
Kilogramm über dem Gewicht der
Triebachse.
So war der
Antrieb
auch für höhere Geschwindigkeiten bis 140 km/h ideal geeignet. Um das Drehmoment des Fahrmotors in die gewünschte Zugkraft umzuwandeln, nutzte man die Haftreibung zwischen der Lauffläche und der Schiene. Diese Zugkraft wurde anschliessend über die elastischen Achslagerführungen auf den Rahmen des Drehgestells und von dort über den Drehzapfen auf den Kasten übertragen.
Von dort gelangte die
Zugkraft
zu den
Zugvorrichtungen.
Die nicht benötigte Kraft wurde schliesslich in Beschleunigung
umgewandelt. Damit wurde hier auf die sonst üblichen
Zug-stangen
verzichtet werden. Bei den Prototypen erfolgten keine Massnahmen zur Verbesserung der Adhäsion. Diese Lösung wurde von den Modellen der Privatbahnen abgeleitet. Jedoch zeigten die Erfahrungen der Schweizerischen Bundesbahnen SBB mit den Prototypen, dass bei schweren Zügen die getroffenen Massnahmen nicht immer ausreichend bemessen wurden.
Daher wurde beschlossen, dass bei den in Serie gebauten
Triebwagen
eine entsprechende Einrichtung eingebaut würde. Man verbesserte daher die Haftreibung bei den in Serie gebauten Triebwagen mit Sander. Diese Sandstreueinrichtung bestand aus dem im Kasten eingelassenen Sandkasten. Von dort wurde der Quarzsand schliesslich mit Hilfe von Druckluft auf die Schiene geblasen.
Damit konnte vor die
Räder
der vorlaufenden
Achse
des
Triebwagens
Sand gestreut werden. Dank dieser Massnahme mit
Sandern
an den jeweils ersten
Radsätzen
verbesserte sich die Ausnutzung der
Adhäsion
deutlich. Die Sanderrohre wurden jedoch nicht am Drehgestell befestigt, sondern waren am Kasten angebracht worden. Man konnte so stark beanspruchte Gummischläuche vermeiden. Jedoch ergab sich ein Umstand, der die Sanderrohre je nach Kurvenradius leicht seitlich verschob.
Die vier
Sander
konnten so nicht immer optimal auf die
Radsätze
arbeiten. Da die Winkel und damit die Abweichungen aber sehr gering
waren, waren die Verluste der Wirkung zu vernachlässigen.
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