Anstrich, Beschriftung und Wappen |
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Das aufgebaute Fahrzeug
musste zum Schutz des Metalls gestrichen werden. Hatten sich die
Schweizerischen Bundesbahnen SBB bei den
Triebwagen
und
Lokomotiven
bisher bescheiden gezeigt, sollte das mit den neuen Fahrzeugen ändern. Zur
Erinnerung sei erwähnt, dass die Triebwagen mit wenigen Ausnahmen seit
1920 schlicht grün gestrichen wurden. Verändert wurden bisher lediglich
die Anschriften, aber optisch wirkten die Fahrzeuge bieder.
Letztere wurden beim
Anstrich mit vier ver-schiedenen Varianten versehen und so die optimale
Lösung für die zukünftigen
Lokomotiven gesucht. Wir alle wissen, dass diese
anschliessend rot gestrichen wurden.
Auch bei den hier
vorgestellten
Triebwagen
griff man bei den
Prototypen
zur Lösung mit vier verschie-denen Anstrichen. So sollten mit den neuen
Pen-delzügen
die neuen Farben erprobt werden. Dabei ging es um die Akzeptanz bei den
Kunden, als auch um andere Faktoren, wie eine einfache Reinigung. Dabei
war ein Punkt jedoch klar. Die Fahrzeuge des
Regionalverkehrs
sollten sich einfach von jenen des
Fernverkehrs
unterscheiden lassen.
Im Gegensatz zu den
Einheitswagen IV,
wo mit der steingrauen Farbe eine leichte Auflockerung erzielt wurde, ging
man beim neuen
Pendelzug
komplett neue Wege. Die vier
Prototypen
erhielten unterschiedliche Farbanstriche. Dabei berücksichtige man zwei
Stossrichtungen. Einerseits veränderte man die bisher verwendeten grünen
Farben, andererseits beschritt man wirklich komplett neue Weg mit völlig
veränderten Farben.
Die Farbgebung konnte
durch die Fahrgäste bewertet werden. Es wurden aber auch Anregungen
entgegengenommen. Durch die Umfragen sollte dann das definitive Design des
Fahrzeugs bestimmt werden. Die Serie erhielt dann einen einheitlichen
Anstrich, der aus den Reaktionen der Kunden hervorging. In der Folge
sollte ein ansprechendes Fahrzeug entstehen, das von den Kunden als Neu
erkannt werden konnte. So war der neue
Pendelzug
leicht zu erkennen.
Das Fensterband war
daher im dunklen vertrauten grün gehal-ten worden. Die Breite des dunklen
Farbbandes war mit jenem der
Einheitswagen IV
in der Höhe etwa identisch. Somit war in diesem Bereich etwas Vertrautes
vorhanden, das zu Firma passte.
Statt einem steingrauen
unteren Teil wie bei den
Einheitswagen,
kam bei diesen
Triebwagen
ein hellerer grüner Farbton zur Anwendung. Dieser helle grüne Farbton
wurde im Bereich des
Führerstandes
zum Dach hin hochgezogen und dabei leicht schräg nach hinten geführt. Es
entstand so im Bereich des Führerstandes in der dunklen Farbe eine gegen
die
Front
gerichtete Spitze. Auch die unteren Bereiche des Daches waren hellgrün
gestrichen worden.
Im oberen Bereich des
Daches kamen schliesslich jedoch dunkle Grautöne zur Anwendung. Das graue
Dach war somit nicht so anfällig auf Verschmutzungen. Hier kann bereits
gesagt werden, dass die technischen Bereiche der
Triebwagen,
wie das Dach und das
Fahrwerk
in dunklen Grautönen gehalten wurden. Diese Farbe galt für sämtliche
Fahrzeuge dieser Baureihe und wurde auch bei den
Prototypen
nicht abgeändert.
Ebenfalls in einer
dunkelgrauen Farbe gehalten wurden die Bereiche des Kastens, die einer
starken Verschmutzung unterworfenen waren. Ein besonderer Farbtupfer waren
jedoch die
Einstiegstüren,
denn sie leuchteten rot aus dem grünen Grundton hervor. So waren die Türen
auch von sehbehinderten Personen leicht zu finden und die Reisenden
erkannten schnell eine geöffnete Türe. Die
Griffstangen
beim
Führerstand
wurden schliesslich in gelber Farbe gestrichen.
Sie leuchtete
regelrecht aus dem grünen Farbkleid des
Triebwagens
hervor. Der sich nähernde Zug war so von vorne besser zu erkennen, als
sein dunkel gehaltener Bruder. Weitere farbliche Unterschiede zwischen
diesen beiden
Prototypen
gab es jedoch nicht.
In den Umfragen wurden
diese beiden
Triebwagen
eher als bieder befunden. Gut angekommen waren jedoch die farblich
abgesetzten Türen. Etwas besser wirkte dabei der Triebwagen mit der roten
Front,
da die Reisenden so den Zug besser kommen sahen. Dabei hatte man eher
durchzogene Reaktionen für diese beiden
Prototypen
erhalten. Eine weitere Verwendung dieser Farben schien daher nicht ratsam
zu sein.
Mit dem recht
zögerlichen Wandel dieser
Triebwagen
erreichte man daher das neue frische Erscheinungsbild noch nicht. Als
Kontrast dazu wählte man bei den anderen beiden
Prototypen
eine gänzlich neue Lösung. Diese als radikale Umkehr bezeichnete Lösung
arbeitete mit komplett neuen Farben, die es so bei den Schweizerischen
Bundesbahnen SBB noch nicht gegeben hatte. Dabei orientierte man sich an
den
Bahnhöfen.
Einzig das Design der
ersten beiden Züge wurde auch hier übernommen, es gab deshalb nur
geänderte Farben. Farblich nicht verändert wurden dabei die dunkelgrauen
technischen Bereiche des
Triebwagens.
Wobei auch jetzt wurde der
Einheitswagen IV
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB wieder als Muster genommen. Diesmal
waren es jedoch nicht die oberen, sondern die unteren Bereiche des
modernen
Reisezugwagens.
Das dunkle Fensterband
bekam nun einen Anstrich in kobalt-blau. Der helle Grünton ersetzte man
durch einen steingrauen Farbton. Letztlich bekamen die Türen sogar noch
einen leuchtenden gelben Farbauftrag. Es kam daher eine steingraue
Front
zur Anwendung.
Geblieben waren neben
den dunkelgrauen Bereichen auch die
Griffstangen.
Diese wurden ebenfalls gelb gestrichen. Besonders im Bereich des
Führerstandes
war das eher überraschend, denn dort setzte man bisher auf verchromte
Modelle. Man wollte so jedoch die Stangen von den verchromten Haltestangen
der Fahrgäste abgrenzen. Gelb war daher dem Personal vorbehalten und
sollte nicht von den Reisenden benutzt werden.
Das poppige Fahrzeug
hatte daher wirklich bei sämtlichen Farben Veränderungen erhalten. Man
wollte damit den Kontrast aufzeigen und so letztlich einen Mittelweg
finden. Daraus hätte sich der definitive Anstrich für die in Serie zu
bauenden
Triebwagen
ergeben. Mit den hellgrauen Farben, wollte man jedoch den Bezug zu den
neuen Wagen des
Fernverkehrs
schaffen und so einen Zusammenhalt in der Flotte beibehalten.
Um dem vierten
Prototypen
etwas vorzugreifen, sei hier erwähnt, dass ausgerechnet dieser als
Kontrast gedachte
Triebwagen
bei den Reisenden sehr gute Noten bekommen hatte. Damit war er das Modell,
das der späteren Serie am besten entsprechen sollte. Doch bevor wir zur
Serie kommen, ist noch der vierte Triebwagen zu erwähnen. Bei diesem
wollte man eine vierte Variante vorstellen und so die Auswahl vergrössern.
Damit sollten
Erfahrungen beim Verhalten der hellen Farben im Betrieb gesammelt werden.
Für den
Triebwagen
bedeutete dies jedoch, dass er etwas antiker wirkte, als sein poppig
aussehender Bruder mit der Nummer 2102. Wobei schlecht war die Wahl
sicherlich nicht.
Man wählte wieder rote
Türen und eine rote
Front.
Damit orientierte man sich hier wieder am Modell mit der Nummer 2101. So
gab es deshalb zwei Fahrzeuge mit roten Fronten. Die Frontpartien der
anderen beiden Fahrzeuge waren in den helleren Farben gehalten. Somit
waren die Züge von vorne gesehen rot, steingrau oder hellgrün. Gerade die
Frontbereiche zeigten im Betrieb jedoch sehr schnell ihre Mängel auf.
Die steingraue
Front
der Nummer 2102 war sehr schnell schmutzig und sah gräulich aus. Der grüne
Farbton war schlecht zu sehen, denn er verschmolz sehr schnell mit dem
Hintergrund. Nur die roten Fronten blieben gut sichtbar und waren nicht so
anfällig auf Verschmutzung, weil der rote Farbton einfach dunkler wurde.
Daher war klar, die Front kommt vom 2101 oder vom 2103. Es blieb daher nur
noch die Meinung der Kundschaft.
Bei der Umfrage zeigte
sich, dass die Leute an den gelben Türen mehr Gefallen fanden, als an den
roten Modellen. Die Grundfarben grün fanden keinen Anklang, so dass man
sich für die Farben des 2102 entschied. Geändert wurde gegenüber dem 2102
nur die Höhe der Trennlinie. Im Volksmund war jedoch aus den «NPZ» die
«Kolibri» geworden. Einen passenderen Namen für die vier sehr bunten
Prototypen.
Jedoch hatte man nun die Farbe der Serie gefunden.
Diese Farben wurden
durch die rote
Front
und die gelben Türen ergänzt. Damit kamen hier nicht weniger als vier
unter-schiedliche Farben zur Anwendung. Jedoch fanden das damals gerade
die Leute sehr ansprechend und modern.
Die Fahrgäste konnten
die Farbwahl beeinflussen und das führte dazu, dass gerade die poppige
Variante den Weg gefunden hatte. In Zukunft sollten die Züge des
Nahverkehrs
in diesen Farben gehalten werden. Die Farbe der «Kolibri» wurde daher auch
auf die älteren Modelle übertragen und zeigte erste Probleme, denn dort
störten die Türen das farbliche Konzept der hier vorgestellten
Triebwagen.
Daher wurde es angepasst.
Das kobaltblaue
Fensterband wurde wie bei den
Triebwagen
RBe 540
nach unten statt nach oben gezogen. Das hatte Auswirkungen auf die vierte
Lieferung der Triebwagen RBDe 560. Bei diesen wurde das bewährte Design
verändert und etwas näher an die Triebwagen
RBe 540
angeglichen. Es kann jedoch gesagt werden, dass diese Veränderung dezent
ausfallen sollte, aber zu einem noch besseren Ergebnis geführt hatte.
Man behielt die Farben
und änderte lediglich das Design im Bereich des
Führerstandes
leicht. Der Winkel behielt man bei. Die Trennkante wurde nicht nach oben,
sondern nach unten geführt. In der Folge wurde die Seite des Führerstandes
blau statt weiss. Weitere Veränderungen beim Anstrich gab es bei den
abgelieferten
Triebwagen
jedoch nicht mehr. Wir können uns nun den Anschriften zuwenden, denn diese
wurden ebenfalls erneuert.
Dieses Signet wurde auf
einer roten Fläche seitlich verschoben angeordnet. Es kam immer links von
der Türe zu liegen. Dabei begann das Logo immer unter dem ersten Fenster
und zwar bei dessen linken Rand.
Die Anschrift SBB CFF
FFS wurde in schwarzer Farbe gehalten und entsprach allen Anschriften im
hellen Bereich. Da die
Prototypen
mit den Nummern 2100 und 2101 mit der hellgrünen im unteren Bereich
versehen wurden, konnte man auch dort mit dieser Farbe arbeiten. Jedoch
war die Bahnanschrift dort nicht so deutlich zu erkennen. Bei den anderen
Fahrzeugen dieser Baureihe war der Kontrast besser, so dass die Anschrift
leichter zu lesen war.
Die Anschrift der
Wagenklasse
erfolge beidseitig der Türe. Sie kam zwischen dem ersten und zweiten
Fenster zu liegen und wurde mit dem
Piktogramm
für Nichtraucherabteile ergänzt. So war hier eine neutrale und von der
Sprache unabhängige Art für die Kennzeichnung verwendet worden. Der Zug
konnte also problemlos in allen Landesteilen eingesetzt werden. Auch hier
griff man auf die neuen
Einheitswagen
zurück.
Alle technischen
Anschriften des
Triebwagens
erfolgten unter dem letzten Fenster des Abteils und zwar gegenüber der
Anschrift. Es wurde eine neue Art der Anschrift verwendet. So kam sie
erstmals an einem
Triebfahrzeug
der Schweizerischen Bundesbahnen SBB zur Anwendung und war sehr
umfangreich ausgefallen. Die Betriebsnummer wurde dabei zu einem Teil
dieser Anschriften und wurde nur kräftiger geschrieben.
Gerade bei der Nummer
gab es eine Abweichung in der Serie. Wurden die ersten drei Serien noch
mit den Nummern 2100 bis 2184 bezeichnet, kam bei der vierten Serie die
neue Nummerierung zur Anwendung. Jedoch verzichtete man bei sämtlichen
Triebwagen
auf die Anbringung der Nummer an der
Front.
Gerade bei den letzten Triebwagen war das überraschend, da diese Praxis
mittlerweile ebenfalls angewendet wurde.
Sämtliche
Triebwagen
erhielten Wappen von Gemeinden. Die bisher auf
Lokomotiven
beschränkte Taufe, wurde erstmals bei einem Triebwagen angewendet. Auf die
bei den Lokomotiven noch gegossenen Wappen wurde verzichtet. Die Wappen
der RBDe 4/4 bestanden aus schlichtem Aluminiumblech, auf das eine Folie
geklebt wurde. Diese waren einfacher herzustellen und bedeutete eine
geringere Zunahme beim Gewicht.
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