Einleitung |
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Ich heisse Sie in der wunderbaren Welt der Bezeichnungen für Triebfahrzeuge willkommen. Bisher hatten wir die Fahrzeuge kennen gelernt und nun geben wir ihnen einen Namen. Eine Fahrzeugbezeichnung ist so gesehen nichts anderes als ein Name für ein Triebfahrzeug. Alles bekommt bekanntlich einen Namen. Auch Sie haben, wie ich, einen Namen erhalten und können anhand dieses Namens erkannt werden. Sie verstehen einfach nichts mehr? Ich spreche von Lokomotiven, Triebwagen, Triebzügen und Traktoren und das alles sollen keine Namen sein? Klar sind es Namen, aber die schränken zu wenig ein, denn auch Sie heissen nicht, wie ihr Ort. Gut, es gibt Ausnahmen, aber die bestätigen bekanntlich die Regel. Wenn jeder Müller heisst, welchen Müller spreche ich dann an? Daher beginnen wir bei der Bezeichnung der Triebfahrzeuge ganz am Anfang und damit bei der Bezeichnung Triebfahrzeug selber. Das Triebfahrzeug: Auf der Startseite schreibe ich, dass wir von Triebfahrzeugen sprechen müssen. Richtig, alles sind Triebfahrzeuge, denn sie besitzen einen Motor, mit dessen Hilfe sie sich selber fortbewegen können. Damit sind es angetriebene Fahrzeuge und sie werden somit schlicht als Triebfahrzeuge bezeichnet. Dazu gehören, Lokomotiven, Triebwagen, Triebzüge und Traktoren. Als ob das nicht genug wäre, gibt es noch viele andere Fahrzeuge, die in diese Gruppe gehören. Lokomotiven sind spezielle Fahrzeuge, die nur einem Zweck dienen. Sie ziehen die Wagen über die Eisenbahn. Eine Lokomotive ist in der Regel gross und kräftig gebaut. Sie wird mit unterschiedlichen Antrieben ausgerüstet und kennen unterschiedliche Bauformen. Dabei sind sicher die legendären Dampflokomotiven zu erwähnen, aber auch die elektrischen Nachkommen sind in Europa zum Inbegriff der Eisenbahn geworden. Amerikaner oder auch andere Länder sehen das anders, denn dort haben die mit einem Motor ausgerüsteten Diesellokomotiven die Züge am Haken. Der Traktor ist dann einfach eine sehr kleine Lokomotive. Ein Fahrzeug, das zwar alle Funktionen einer Lokomotive erfüllt, jedoch meist nur über zwei Achsen verfügt und kleinere Aufgaben übernimmt. Wo liegt dann der Unterschied? Eine gute Frage, denn eigentlich sind es auch Lokomotiven und somit könnte man sie einfach als Kleinlokomotiven bezeichnen. In der Schweiz führte man für diese Fahrzeuge den Begriff Traktoren ein. Bekannt sind Traktoren jedoch aus der Landwirtschaft. Gut, jetzt haben wir eine Ahnung, was eine Lokomotive und was ein Traktor ist. Doch was ist ein Triebwagen, oder gar ein Triebzug? Es sind Lokomotiven, die zusätzlich noch über Abteile für Gepäck oder Personen verfügen, in denen sich auch Leute ausser dem Lokführer aufhalten können. Dabei sind die Triebwagen nur kurze Einheiten, die aus einem einzelnen Fahrzeug oder aber zwei Teilen bestehen. Somit kennen wir die Fahrzeuge nun, es wird langsam Zeit, diesen einen Namen zu geben. Gut, nun kommen die Kenner der Schweizer Fahrzeuge auf den Plan. Es gibt doch ein Fahrzeug, das ein Gepäckabteil hat und trotzdem als Lokomotive gilt und nicht als Triebwagen. Ja, ich weiss, die Re 450 gilt als Lokomotive und hat ein Gepäckabteil, somit wäre es ein Triebwagen. Es ist aber eine Lokomotive, weil der grösste Teil des Fahrzeugs für die Traktion genutzt wird und das Gepäckabteil an Stelle des zweiten Führerstandes eingebaut wurde.
Es ist so, was vom Fahrzeug den grösseren Teil einnimmt, ist massgebend für die Bezeichnung. Lokomotiven können deshalb auch Gepäckabteile haben, ohne dass von einem Triebwagen gesprochen wird. So gesehen haben wir hier ein untaugliches System für die Bezeichnung. Triebzüge besitzen fest mit dem Triebwagen gekuppelte Wagen und bilden so einen ganzen Zug. Es ist sehr einfach ausgedrückt, denn moderne Triebzüge sind zum Teil ganz anders aufgebaut und sorgen damit auch dafür, dass wir nicht mehr weiter wissen. Bei Triebzügen können die Teile für den Antrieb auf den ganzen Zug verteilt werden, aber und das gibt es auch, es können spezielle Triebköpfe verwendet werden, aber auch ein Maschinenwagen gibt es. Die Verwirrung ist damit perfekt. Wir müssen ein etwas feiner abgestimmtes System schaffen. Daher wurden Sie nicht nur Müller genannt. Vielmehr gaben Ihnen Ihre Eltern einen Vornamen. So heissen Sie nun Adalbert Müller und können so ganz klar erkannt werden. Das läuft bei Fahrzeugen ähnlich, wobei man dort noch weiter Informationen einbauen wollte. Das haben auch Ihre Eltern so gemacht, denn mit Adalbert haben Sie ihnen einen männlichen Namen gegeben. Aber das Schlimmste kommt noch, denn mit den Bezeichnungen bei den Schweizer Bahnen ist das so eine Sache für sich. Die einten Leute meinen, dass sie logisch seien, die anderen Personen finden sie schlicht dämlich. Wer hat nun Recht? Ich will Ihnen hier weiterhelfen, so dass auch Sie in Zukunft finden, dass diese Bezeichnungen doch Sinn machen könnten. Daher wollen wir damit beginnen und geben Ihnen eine Aufgabe mit auf den Weg. Die Aufgabe ist nicht schwer und die Auflösung kommt noch in dieser Seite. Überlegen Sie sich, was die Bezeichnung Be 4/6 sein könnte. Wenn Sie nun gleich auf die richtige Lösung gekommen sind, dann überlegen Sie sich, ob Sie wirklich richtig liegen? Ich behaupte nämlich, viele Leser fallen beim Anblick dieser Bezeichnung herein. Daher beginnen wir mit der Geschichte der Bezeichnungen und finden so den Weg zur Lösung für unser Problem. Um es zum Anfang noch komplizierter zu machen, erwähne ich, dass die Bezeichnungen in der Schweiz im Lauf der Jahre immer wieder geändert wurden. Doch keine Angst ich beginne im Jahre 1900 und erwähne, sofern ein Fahrzeug mit der Bezeichnung existierte, ein oder zwei Beispiele. Ist bei einem Typ ein Link hinterlegt, dann finden Sie dahinter das passende Fahrzeug mit einem detaillierten Beschrieb. Nur, warum beginne ich 1902 und nicht 1847?
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