Gepäck- und Postwagen

Bei den Gepäck- oder Postwagen handelt es sich um Wagen, die keine normale Bestuhlung haben und die dadurch entstehende Fläche für besondere Aufgaben nutzen. Dabei unterscheiden sich diese beiden Wagen in vielen Punkten. Sie sehen, es ist Zeit, dass wir uns diese Reisezugwagen etwas genauer ansehen. Den beginn machen die Gepäckwagen, denn die entsprechen noch am ehesten den Personenwagen, die Sie schon kennen.

Der Gepäckwagen: Züge führen meistens einen Wagen mit, der keine normalen Fenster besitzt und der an Stelle von Abteilen grosse Schiebetore montiert bekommen hat. In den meisten Zügen ist so ein Wagen eingereiht. Man nennt diese Wagen passend Gepäckwagen. Früher, als die Leute noch mit vielen Koffern unterwegs waren, wurden diese Koffer nicht im Abteil, sondern im Gepäckwagen transportiert. Die grossen Expresszüge führten daher mehrere solcher Wagen mit.

Aber auch andere Güter, die mit den Reisezügen befördert werden, kommen im Gepäckwagen unter. Aber auch Sie benutzen Gepäckwagen. Spätestens dann, wenn Sie Ihr Fahrrad auf der Rückreise darin verstauen.

Nicht unbedingt angenehm für den Insassen ist die im Gepäckwagen vorhandene Zelle. Meistens ist sie jedoch leer, weil die Gefangenen mittlerweile anders transportiert werden. So gesehen lohnt sich ein Blick in den Gepäckwagen.

Der Gepäckraum ist der Raum im Gepäckwagen, der zur Aufnahme der Gepäckstücke hergerichtet wurde. Neben den Stellflächen am Boden sind zudem Haken für Fahrräder vorhanden. Es gibt in manchen Gepäckwagen zudem noch Gestelle für kleinere Sendungen. Sie müssen daher eigentlich nur wissen, dass der Gepäckwagen im Gepäckraum Ihr Gepäck transportieren kann. Das wird heute jedoch immer seltener genutzt, so dass ganze Gepäckwagen zu gross wurden.

Man kombinierte daher auch Gepäckwagen mit anderen Wagen, weil zum Beispiel zu wenig Gepäck für einen ganzen Wagen vorhanden war. Deshalb baute man Wagen, die ein Gepäckabteil, mit einem Personenabteil kombinierten. Es wurde aus zwei Wagen einer gemacht, wobei jeder die eine Hälfte beisteuerte. Die Fahrgasträume eines solchen Wagens waren etwas kleiner und besassen oft nur einen Zugang, dafür war das Gepäckabteil mit dem Gepäckraum gleich nebenan.

Gerade die reinen Gepäckwagen verschwinden, da viele Personenwagen mit Haken für Fahrräder ausgerüstet wurden. Zudem beaufsichtigen die Leute ihr Reisegepäck heute immer öfters. So werden die Gepäckabteile heute oft nur für interne Sendungen oder für die Verpflegung der Reisenden genutzt, denn die Minibar kann dort ein Depot einrichten und so auf einen grösseren Vorrat zurückgreifen. Sie sehen, man kann Gepäckwagen vielseitig nutzen.

Der Postwagen: Leider sind sie in den vergangenen Jahren verschwunden. Die Postwagen, die im Schnellzug eingereiht waren. In den Bahnhöfen wurden riesige Mengen Säcke ein- oder ausgeladen. Mögen Sie sich noch daran erinnern? Ja, es brannte Licht in den Wagen und darin arbeiteten Leute die Briefe sortierten und Pakete zu den richtigen Destinationen schickten. Das waren eben die Postwagen und die wurden speziell eingerichtet.

Diese Wagen hatten sogar an der Seite einen Briefkasten, der für Briefe genutzt werden konnte. Wenn Sie dort einen Brief einwarfen, dann hatte der Empfänger, falls er Briefmarken sammelte, immer ein besonderes Exemplar, denn auf dem Stempel stand nicht ein Ortsname, sondern immer Bahnpost.

Heute verkehren Postwagen ohne Personal und sind verschlossen. Meistens werden spezielle Postzüge mit solchen Wagen formiert.

Postwagen sind für Reisende und Bahnpersonal nicht zugänglich. Der Grund liegt in der Wahrung des Postgeheimnisses. Damit man früher trotzdem durch den Wagen konnte, waren diese Wagen mit einem speziellen seitlichen Gang versehen worden. Früher war der Gang sogar noch offen und die Leute konnten dort die Fahrt im Freien geniessen. Postwagen, die in Reisezügen verwendet wurden, entstammten meistens aus den Serien der Personenwagen.

Speziell war, dass die Postwagen nicht den Bahngesellschaften gehörten. Die Postwagen gehörten der Post und wurden von dieser nur den Zügen mitgegeben. Die Post besass dazu sogar eigene Lokomotiven und eigenes Personal, das die Aufgaben der Bahnmitarbeiter übernahmen. Sie sehen, man war stets um die Wahrung des Postgeheimnisses bemüht. Vielleicht überraschte Sie dabei nur, dass der Wagen der Post gehörte. Aber achten Sie sich auf die Grafik, denn dort steht nichts von SBB.

Nachdem wir nun Lokomotiven und Wagen haben, sollten wir uns ein paar Gedanken zu deren Bezeichnung machen. So gibt es viele unterschiedliche Wagen, die man unterscheiden sollte. Aber auch Lokomotiven haben so eine komische Bezeichnung. Oder wissen Sie was Be 4/6 denn bedeutet? Nicht, dann wird es Zeit, dass Sie die Bezeichnung der Triebfahrzeuge kennen lernen. Daher gehen wir nun zu den Bezeichnungen der Lokomotiven.

Auf schwach ausgelasteten Strecken suchten die Bahnen nach einer Möglichkeit, die Post auch ohne zusätzlichen Wagen zu befördern. Da jedoch auch jetzt das Postgeheimnis gewahrt werden musste, wurden in normalen Gepäckwagen spezielle für die Pist reservierte Abteile geschaffen. Diese Postabteile boten alles, was bei einem normalen Postwagen auch zu finden war, jedoch waren sie von den Abmessungen deutlich kleiner ausgefallen. Als Beispiel für diese Postabteile soll der Triebwagen BCFZe 4/6 dienen.

 

Zurück Navigation durch das Thema  
  Home Depots im Wandel der Zeit Die Gotthardbahn
News Fachbegriffe Die Lötschbergbahn
Übersicht der Signale Links Geschichte der Alpenbahnen
Die Lokomotivführer Lokführergeschichte Kontakt

Copyright 2021 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten