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Wer kennt keine Signale? Signale gibt es überall und jeder oder jede hat im Leben schon einmal mit Signalen zu tun gehabt. Selbst die Natur arbeitet mit Signalen und wendet sie sehr erfolgreich an. Diese Signale verstehen wir und verhalten uns entsprechend verhalten. Die Aufgabe dieser Signale ist, uns mitzuteilen, was wir erwarten dürfen, wo es gefährlich ist, und was gut ist. Daher lernt jedes Kind sehr schnell grundlegende Signale kennen und anwenden. Unbewusst gibt es schon sehr früh Signale, denn es weint, wenn es Hunger hat.

Es gibt somit akustische und optische Signale. Eine Schlange zischt um zu sagen, „Pass auf ich bin hier und ich werde mich wehren“. Andere Tiere sind knallbunt und signalisieren jedem, „Achtung ich bin giftig.“

Die dritte Gruppe arbeitet mit Gerüchen. Sie stinken so, dass niemand Lust hat sie zu fressen. Die Signale funktionieren daher auch bei Tieren und sind keine Eigenart der Menschen. Somit kann man Signale als natürliches Phänomen bezeichnen.

Der Mensch arbeitet sogar mit verdeckten Signalen. Zaghafte Blicke und ein lächeln zeigen, dass man gerne mit dem Partner ins Gespräch kommen würde. Versteht dieser diese stumm gesandten Signale, kommt es zum erhofften Gespräch.

Der Mensch hat aus der Mimik und der Körperhaltung gelernt die signalisierten Stimmungen zu deuten. Damit arbeiten aber auch Tiere und diese benutzen teilweise den ganzen Körper. Ein Hund zeigt an, wenn er ängstlich ist oder wenn er sich freut.

Was in der Natur funktioniert, wurde schon sehr früh in der Technik übernommen. Handzeichen regelten den Verkehr schon im alten Rom. Mit Handzeichen versuchte man dem anderen zu zeigen, was man wollte. Diese Zeichen hielten sich bis in die neue Zeit. Jeder weiss, was eine senkrecht hochgehaltene offene Handfläche zeigt. Genau, Stopp und nicht weiter. Das muss man nicht lernen, dass kennt selbst das Kleinkind. Und selbst gefaltete Hände signalisieren Gelassenheit. Man wartet ab, was kommen wird.

Im modernen Verkehr sind die Signale nicht mehr weg zu denken. Keine Eisenbahn oder keine Stadt, bei der es keine Signale gibt. Diese Signale können einfache Schilder oder auch bunte Lampen sein. Ihnen hier die Signale der Strasse zu erklären, lasse ich sein, denn alle kennen diese Signale zu gut. Sie vielleicht sogar besser als ich. Aber grundlegende Bereiche der Strasse gibt es auch bei den Eisenbahnen und genau die wollen wir uns ansehen.

Die für Signale verwendeten Farben und deren Bedeutung sind allen klar, denn schliesslich verwendet man dazu ja die bekannten Signalfarben. Signalfarben sind spezielle Farben, die in ihrer Bedeutung klar zugeordnet werden können. Sie stammen aus der Natur und wurden für die technischen Signale einfach übernommen. Signalfarben deutet jeder Mensch daher automatisch richtig. Dazu ein kleines Experiment.

Ich verwende in der folgenden kleinen Tabelle die Farben rot, grün und gelb. So gesehen sind das einfache Farben, wenn ich Ihnen aber nun erkläre, dass grün Halt bedeutet, gelb Gefahr und rot alles in Ordnung, dann appellieren Sie vermutlich schon an meinen Verstand. Dabei wissen Sie nicht einmal, von was ich denn gesprochen habe. Sie sind so auf die grundlegenden Funktionen der Farben fixiert, dass Sie automatisch rot zu Halt und Grün zu alles in Ordnung umgedacht haben. Sie wendeten Signalfarben an.

Nur warum ist das so? Sie haben diese Farben automatisch mit den geltenden Signalbildern verglichen und kamen zu einem anderen Ergebnis als ich. Folglich liege ich falsch und das muss korrigiert werden. Ich behaupte aber, dass meine Behauptung stimmt. Bei rot ist es gut, bei gelb ist Vorsicht angebracht und grün bedeutet nein. Nur, ich gehe davon aus, dass Sie meine Umdrehung automatisch auch machen. Doch nun zur Tabelle und zur Auflösung.

 

Farbe Signal Erdbeere
Grün Frei, alles in Ordnung Unreif ungeniessbar
Gelb Warnung es droht Gefahr Halbreif
Rot Halt Süss und geniessbar

Sie sehen, wir interpretieren die Signalfarben je nach Gegenstand anders. Die Erdbeere ist gut, wenn sie rot ist. Auf der Strasse ist bei rot aber ein Halt angebracht. Nur, wir bleiben bei den Signalfarben und dabei stellen wir eines fest. So unterschiedlich die Menschen auf dieser Welt sind, so gleich denken Sie bei der Gefahr, denn rot bedeutet nun wirklich überall Halt. Es sei denn man erntet Erdbeeren und geniesst die roten Früchte.

Auch bei den Eisenbahnen geht es nicht ohne Signale. Sie regeln die Reihung der Züge, informieren über Steigungen und kündigen Höchstgeschwindigkeiten an. Eine Vielzahl Informationen werden mit Signalen übermittelt. Ähnliche Signale kennen Sie vom Strassenverkehr, wo Ihnen Ampeln, Verbotsschilder und Ortstafeln die notwendigen Informationen liefern. Grundsätzlich sind die Signale der Eisenbahn ähnlich aufgebaut worden und unterscheiden sich nicht gross.

Doch einen Unterschied zur Strasse gibt es. Jedes europäische Land hat seine eigenen Eisenbahnsignale entwickelt und aufgestellt. Das kennen Sie zwar bei der Strasse auch, nur ist es dort nicht so umfangreich umgesetzt worden. So sind zum Beispiel die Strassenschilder in Deutschland zum Teil anders gefärbt, als in der Schweiz. Die Symbole bleiben jedoch und so finden Sie auch in Deutschland den Weg zur Autobahn.

Die Symbole auf dem Strassenschild, nennt man Signalbild. Diese sind bei der Strasse mehrheitlich gleich aufgebaut worden. Daher kennen Sie ohne zusätzliche Ausbildung auch die Signalbilder in Deutschland oder in der Schweiz. Abhängig davon, wo Sie wohnen. Man hat einheitliche Signalbilder geschaffen. Bei den Eisenbahnen sind diese etwas umfangreicher und in jedem Land grundlegend anders. Daher kann man hier nicht einfach in einem fremden Land fahren.

Jedes Land hat dabei eigene Farb-kombinationen mit oder ohne Zahlen und eigenen Formen entwickelt. Man nennt diese hier sogar offiziell treffend Signalbilder.

Sie werden zwar erkennen, dass einiges gleich ist, jedoch sehen die Signalbilder unterschiedlich aus und die Deutung ist nicht gleich.

Einen kleinen Hinweis gebe ich Ihnen gleich mit. In allen europäischen Ländern halten alle Züge an, wenn das Signal nur rot leuchtet. Alles andere ist dann nicht mehr so sicher. Das kennen Sie von der Strasse auch.

Wir wollen uns nun diese Signalbilder ansehen. Nur, die Anzahl ist so gross, dass diese nicht in einem einzigen Abschnitt behandelt werden können. Ich habe die Signale daher etwas aufgeteilt.

Sie können nach dieser Seite einfach umblättern und so das ganze Signalbuch lesen, oder im Kopf auf das gewünschte Thema klicken. Die Wahl überlasse ich Ihnen. Lohnen wird sich ein Besuch bei den Signalen sicher.

Soweit zu den Signalen, die hier behandelt werden. Wir wollen uns nun aber dem Verhalten bei diesen Signalen zuwenden. Signale funktionieren eigentlich nur, wenn sie beachtet werden. Wer auf das Zischen der Schlange nicht reagiert, wird gebissen. Wer eine grüne Erdbeere isst, bekommt Magenschmerzen und beim bunten Frosch kann es sogar tödlich enden. Sie sehen, Signale müssen beachtet werden, sonst wird es gefährlich.

Bei der Eisenbahn gilt das natürlich auch. Die Lokführer werden dahingehend geschult, dass sie vor bestimmten Signalen anhalten. Sie erfahren, wie sie sich bei anderen Signalen zu verhalten haben und warum das so ist. Doch grundsätzlich kann nicht verhindert werden, dass ein Signal missachtet wird. Autofahrer ignorieren die rote Ampel und fahren einfach über die Kreuzung und riskieren einen Unfall. Bei der Eisenbahn ist das gleich, wobei ein Lokführer das hoffentlich nie absichtlich macht.

Die Gründe, warum ein Signal missachtet wird, können vielseitig sein. Hier jede Möglichkeit aufzulisten würde den Umfang der Seite sprengen und wäre vermutlich nicht abschliessend behandelt worden. Beschränken wir uns daher auf die Tatsache, dass es passieren kann, dass ein Signal missachtet wird. Ob das nun ein Fehler des Lokführers oder der Technik ist, lassen wir so stehen. Das Ergebnis ist das gleiche, es wurde ein Signal missachtet.

Man spricht in einem solchen Fall von einem Signalfall. Das heisst, es ist der Fall eingetreten, dass der Zug unzulässig am Signal vorbei gefahren ist. Solche Vorfälle passieren leider immer wieder und oft sind es klare Fehler des Lokomotivpersonals aber auch die Technik könnte schuld sein. Unterschieden werden die unterschiedlichen Punkte nicht. Wenn der Zug wegen einem technischen Defekt nicht halten konnte, ist das gleich, wie wenn der Lokführer das Signal übersah.

In jedem Fall kommt es zu einer Untersuchung. Diese stellt dann fest, warum der Zug vor dem Signal nicht mehr halten konnte. Das Ergebnis entscheidet dann über die Strafmassnahmen, die ausgesprochen werden. Es ist ähnlich, wie auf der Strasse. Bei der Eisenbahn kann es aber passieren, dass dem Fahrer keine Schuld zugestanden werden kann. Der Lokführer wird dann freigesprochen und hat nichts zu befürchten.

Liegt die Schuld jedoch beim Lokführer, kommt es zu einer Verurteilung. Dabei werden Signalfälle als schwere Vergehen betrachtet und der Lokführer muss im schlimmsten Fall sogar mit dem dauernden Entzug seiner Fahrberechtigung rechnen. Doch meistens bleibt es bei einer Busse und weiteren disziplinarischen Massnahmen, wie der Androhung der Kündigung. Der Lokführer erhält daher grundsätzlich eine Strafe auf Bewährung.

Sicher ist, ein Lokführer macht das nicht einfach, weil er dazu Lust hatte. Solche Idioten finden sich nur auf der Strasse. Auf den Geleisen sind Profis am Werk. Aber auch die sind nie ohne Fehler, deshalb ist eine Nachbetreuung wichtig. Lokführer fürchten sich mehr vor einem Signalfall, als Sie vor der Busse wegen zu schnellem fahren. Beigetragen haben hier sicherlich die Strafen, die durchaus recht happig ausfallen können.

Wenn Sie auf der Strasse einen Fehler machen, dann haben Sie vielleicht das Glück nicht erwischt zu werden. Auf dieses Glück kann der Lokführer nicht hoffen, denn bei den Signalen sind Zugsicherungssysteme eingeführt worden, die jedes noch so kleine Vergehen sofort ahnden und so automatisch zur Anzeige bringen. Der Fehler ist passiert, hatte keine grossen Auswirkungen und nun kommt die Strafe. Denken Sie einfach einmal daran, wenn sie das nächste Mal bei der Ampel noch schnell bei orange durchhuschen.

Natürlich ist das Unternehmen auch bestrebt, dem Mitarbeiter so weit zu helfen, dass ihm ein solcher Vorfall nicht mehr passiert. Die Angst vor der drohenden Strafe ist oft die grösste Strafe nach so einem Vorfall. Massnahmen um diese Vorfälle zu reduzieren greifen oft nicht oder nur unzureichend, so dass wir immer damit rechnen müssen, dass ein solcher Vorfall passiert. In seltenen Fällen wird der Zug dabei wirklich gefährdet.

Doch nun wollen wir uns die Signale ansehen, die es zu befolgen gilt. Dabei befassen wir uns aber auch nicht der Entwicklung der Signale in der Schweiz. Wir blicken in die Geschichte und erfahren sonderbare Signale. Im Bereich der Grenzen kommen Signale fremder Bahnen zur Anwendung, die natürlich auch beachtet werden müssen. Dazu steht Ihnen jedoch eine eigene Seite zur Verfügung. Dorthin gelangen Sie mit einem Klick hier.

Bevor wir aber nun mit den eigentlichen Signalen beginnen, befassen wir uns mit grundlegenden Punkten. Diese gelten nicht für dieses Signal oder für das andere Signal, sondern für sämtliche in den Anlagen aufgestellte Signale. Ausnahmen gibt es keine und wenn doch, wird ein weiteres Signal benötigt. Die Frage, die sich uns nun stellt ist sehr einfach und doch immer wieder der Grund für umfangreiche Diskussionen. Also, wo stehen Signale?

Klar, die Signale stehen auf der rechten Seite. Das stimmt, wenn man in Mitteleuropa mit dem Auto unterwegs ist. Nur, was ist, wenn Sie nach Grossbritannien reisen? Aha, dort ist es anders.

Nur warum ist das so, denn bei den Bahnen ist eine grössere Streuung vorhanden. Genau man stellt Signale so auf, dass sie am Rand der Fahrbahn stehen und so leichter aufgestellt werden können. Das ist bei der Eisenbahn nicht anders.

Da wir uns hier mit den Signalen der Schweiz befassen ist einfach, denn diese stehen auf der linken Seite. Ausnahmen davon gibt es nicht. So schön war es einmal.

Mittlerweile sind die Bedingungen der Standorte durchaus komplizierter geworden. Das Signal steht nun so, dass eindeutig dem Geleise zugeordnet werden kann. In der Regel ist das links, aber auf doppelspurigen Strecken kann das auch auf beiden Seiten sein.

Achten Sie sich einmal darauf, wo die Signale wirklich stehen und sie werden sich über deren Standorte wundern. Besonders dann, wenn sie eine einspurige Strecke bereisen.

Dort kann das Signal stehen, wo es will. Rechts oder links spielt keine Rolle. Hier gilt die Regel, dass das Signal so aufgestellt wird, dass der Lokführer das Signalbild frühzeitig erkennen kann. Man wollte damit verhindern, dass Signale gut getarnt aufgestellt werden. 

Jetzt kann es aber zur Situation kommen, dass ein Signal auf der linken Seite keinen Platz findet. Was macht man nun, denn die Vorschriften sind klar, die Signale stehen auf Strecken auf beiden Seiten, in Bahnhöfen links und bei einspurigen Strecken, dort wo sie optimal stehen. Genau das ist aber mit dem Signal nicht möglich. Muss man nun auf das Signal verzichten? Gibt es keine Lösung, die es erlaubt, dass das Signal abweichend aufgestellt werden kann?

Doch, diese Lösung gibt es. Damit sind wir aber nun bereits beim ersten Signal angelangt. Für jedes Signal, das nicht dort steht, wo es eigentlich sollte, wird ein zusätzliches Signal benötigt. Dieses Signal besteht aus einer einfachen weissen Tafel mit einem schwarzen Pfeil. Montiert, wird diese Tafel am entsprechenden Signal und der Pfeil weist zu zugehörigen Geleise. Die Grösse dieser Tafel kann grösser oder kleiner sein. Entscheidend ist, dass sie von der Form her immer gleich ist.

Der Umbau von Bahnhöfen ist eine lange andauernde Gelegenheit. Während dieser Zeit werden nun aber neue Signale aufgestellt. Das muss sein, weil man ja die Anschlüsse vornehmen muss. Nun kommt es aber zu einem Problem, denn der Lokführer hat Vorschriften, die bei einem Signal Handlungen vorschreiben, wenn dieses Dunkel ist oder gestört sein könnte. Unterschiede zwischen Signalen, die verwendet werden und solchen, die gar noch nicht in Betrieb sind, gibt es nicht.

Damit der Lokführer jedoch erkennt, dass er an dem Signal vorbeifahren darf, muss es abgedeckt werden. Diese Abdeckung kann jedoch durch ein Signal, dass das Signal als ungültig kennzeichnet, ersetzt werden. Zwar ist es lange keine so gute Lösung, wie die Abdeckung, aber man kann so nach dem Umbau auch die alten und nicht mehr gültigen Signale schnell und einfach kennzeichnen. Doch sehen wir uns diese Kennzeichnung an.

Ein so gekennzeichnetes Signal darf ohne spezielle Handlung befahren werden. In der Regel ist das Signal dabei dunkel. Die Kennzeichnung gilt jedoch auch, wenn das Signal einen Fahrbegriff oder einen Halt zeigt. Die beim Signal vorhandene Zugsicherung muss jedoch deaktiviert werden und wird in den meisten Fällen sofort entfernt. Achten Sie sich bei einem Umbau einmal auf die neuen Signale, denn dort sind entweder diese Kennzeichnung oder eine Abdeckung vorhanden.

Mit diesem grundlegenden Wissen können wir uns nun an die Betrachtung der Signale machen. Wenn Sie die Seiten der Reihe nach besuchen, steigen sie gemütlich ins Thema ein. Zum Schluss werden Sie erfahren, was man in Europa versucht um die Flut der Signale einzudämmen. Stichwort hier ist sicherlich ETCS. Doch beginnen wir mit den alten Signalen. So können wir uns etwas aufwärmen, denn wichtig sind die nicht mehr.

 

 

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