Farben und Anschriften |
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Die Farbgebung einer
Lokomotive
ist immer mit einem gewissen Zeitgeist verbunden. Das zeigte sich gerade
bei den Lokomotiven der Baureihe Re 460 und Re 465. Beide
Bahngesellschaften
erachteten es mit der neuen Lokomotive als angebracht, die bisherigen
Farben zu überdenken. In der Folge sollten die neuen Lokomotiven einen
geänderten Anstrich bekommen. Die Lösungen der beiden Bahnen werden wir
nacheinander ansehen.
Bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB waren neue und frische
Farben dringend nötig. Bereits 1924 führte man den grünen Anstrich für die
Lokomotiven
und
Triebwagen
ein. An diesem Grundschema wurde schliesslich bis in die 80er Jahre des
letzten Jahrhunderts kaum etwas verändert. Ab und zu gab es immer wieder
Exoten, die entweder schnell verschwanden oder immer Exoten blieben.
Niemand kann sich schliesslich einen grünen
Roten Pfeil vorstellen.
Auch der Designer färbte die
Lokomotiven seiner Skizzen ein und so zeigte sich schnell, dass
sicherlich ein roter Farbton verwendet werden sollte. Einige Entwürfe
kombinierten diese Farbe mit weissen, hellgrauen oder dunkelgrauen
Farbtönen. Bei kaum einer anderen Lokomotive machte man sich bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB solche Gedanken um das Erscheinungsbild der Loko-motive.
Die Re 460 stellte auch hier neue Massstäbe. Auch hier sollte
letztlich klar die Handschrift des Designers zu erkennen sein. Dabei
entschied man sich letztlich, die neuen
Lokomotiven
nach dem Muster der Re 4/4 IV Nummer 10103 zu gestalten. Einige
Anpassungen mussten jedoch vorgenommen werden.
Daher war klar, die hauptsächliche Farbe für die neue
Lokomotive war rot. Verwendeten die Schweizerischen
Bundesbahnen SBB bisher immer eigene Farbtöne, kamen nun erstmals genormte
Farben zur Anwendung. Daher wurde die Lokomotive in einem Anstrich
gehalten der über den Farbton „RAL 3000 Feuerrot“ verfügte. Die hellgrauen
oder dunkelgrauen Wände wurden jedoch nicht mehr weiter verfolgt.
Weil man bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB beschlossen
hatte, dass auch die bestehenden
Lokomotiven in Rot gehalten werden, war die Lokomotive Re 460
nicht die erste rote Maschine im Bestand. Man muss jedoch erwähnen, dass
bei den bestehenden Maschinen die grüne Farbe nur durch den roten Farbton
ersetzt wurde. Bei der Baureihe Re 460 kam dazu hingegen auch noch ein
neues Design zur Anwendung.
Dieser rote Farbton wurde im Bereich des Daches und des
Untergurtes, mit einem dunklen Grauton eingerahmt. Soweit, waren die
Grundfarben der neuen
Lokomotive schon bestimmt worden. Trotz aller Vorschläge, war
der Anstrich der Re 460 letztlich sehr einfach ausgefallen. Als
Auflockerung kann eigentlich nur die schwarze Maske der Panzerknacker
angesehen werden. Die Schweizerischen Bundesbahnen SBB blieben daher der
einfachen Linie treu.
Dabei war das rechts liegende Logo wegen den gesickten Wänden
nicht massiv ausgeführt worden, sondern wurde nur mit Linien dargestellt.
Das nahm dem grossen weissen Logo etwas den massiven Eindruck, wodurch es
sich harmonisch integrierte und zur Eleganz der
Lokomotive beitrug.
Ähnlich gestaltet wurde der Schriftzug 2000, der bei jedem
Führerstand
an der
Front
angebracht wurde. Es war letztlich dieser Schriftzug, der die neue
Lokomotive klar zur Lok 2000 machte. Der Begriff war bis
dahin nur eine interne Angelegenheit. Mit der Anschrift wurde aus der Re
460 die Lok 2000. Seit langem hatte eine Lokomotive der SBB wieder eine
andere Bezeichnung als die technisch bedingte.
Die Bahnanschriften erfolgten ebenfalls in weisser Farbe am
unteren Rand des roten Kastens. Dabei kam der dreisprachige Schriftzug SBB
CFF FFS zur Anwendung. Diese Art, wurde schon früher bei den
Triebwagen
RBDe
4/4 eingeführt, war aber stets mit dem Logo ergänzt worden.
Auf das zusätzliche Logo wurde bei der Re 460 jedoch verzichtet, da es ja
gross angebracht wurde. Dadurch war die
Lokomotive eher dezent angeschrieben worden und die
Firmenanschriften wirkten sich nicht zu stark auf das Erscheinungsbild
aus.
Die Fahrzeugnummern wurden an der
Front
zwischen den beiden unteren Lampen und seitlich am Untergurt angebracht.
Auch sie wurden mit weisser Farbe aufgebracht. Dabei kam hier die neu
eingeführte Nummer mit sechs Ziffern und der obligaten
Kontrollziffer
zur Anwendung. Bei den ersten
Lokomotiven war noch die alte Typenbezeichnung Re 4/4
angebracht worden. Spätere Lokomotiven erhielten nur noch das Re vor den
seitlichen Nummern.
Mehr Anschriften waren von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB
nicht angebracht worden. Da-mit reihte sich die
Lokomotive nahtlos zu den vor-handenen Baureihen. Keine Schweizer Lokomotive ohne die obligaten Schilder der Hersteller. Es gab sowohl ein Schild der ABB, als auch eines der beteiligten SLM.
Es waren die einzigen Schilder, die an der
Loko-motive angebracht wurden und sie bekamen ihren
Platz ebenfalls im grauen Bereich. Jedoch fand man sie nicht mehr bei der
Nummer, sondern die Schilder rutschten auf die andere Seite der Seitenwand
und wirkten daher etwas verloren.
Um es auch noch zu erwähnen, der kleine im roten Bereich
vorhandene und schwarze Schriftzug „Pininfarina“ erinnerte an den
Stardesigner mit dem gleichen Namen. Gerade dieser hatte der
Lokomotive das elegante Gesicht gegeben, aber auch zur
Explosion der Kosten beigetragen. Der schlichte und trotzdem elegante
Anstrich der Schweizerischen Bundesbahnen SBB konnte diesen Punkt schlicht
nicht überdecken.
Die farbliche Gestaltung der Re 460 konnte somit als gelungen
bezeichnet werden. Die
Lokomotive fiel auf, wirkte jedoch nicht aufdringlich.
Mit den gewählten Farben signalisierte sie zudem die Verbundenheit der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB zum Volk. Die Lok 2000 sollte sich in die
Reihen der Wappenlokomotiven einfügen, das obwohl sie nur einfache
Schriftzüge von Gewässern und Bergen bekommen sollte.
Damit können wir zur
Lokomotive Re 465 und somit zur Lötschbergbahn wechseln.
Dort hatte man sich lange Jahre immer wieder zwischen grünen und braunen
Farbtönen bewegt. Mit der neuen Lokomotive sollte auch hier ein gänzlich
neuer Anstrich ins Leben gerufen werden. Hier war man bei der Wahl der
Farben jedoch freier, denn ein staatlicher Druck, wie es ihn bei den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB gab, war nicht vorhanden.
Als die
Lokomotive der Lötschbergbahn gebaut wurde, hatte sich
die Lok 2000 bereits in den Köpfen der Leute eingenistet. Daher entschied
man sich in Spiez dazu, dass man die neue Lokomotive nach dem Muster der
Lok 2000 gestalten sollte. So sollte die nahe Verwandtschaft der beiden
Lokomotiven vermittelt werden. Wer die Lokomotive jedoch sah, erkannte die
Re 460 sehr schnell in der Re 465.
So gesehen wurden einfach die Farben der Schweizerischen
Bundes-bahnen SBB ausgetauscht. Das wiederspiegelte sich letztlich auch
bei den Anschriften wieder, denn diese wurden bei der Re 465 nicht in
weisser Farbe gehalten.
Das Signet der Schweizerischen Bundesbahnen SBB ersetzte man durch
das Logo der Lötschbergbahn. Der in einem cremen Farbton gehaltene
Schriftzug BLS war jedoch auch in den tiefen Bereichen der Sicken
angebracht worden. Damit wirkte er wesentlich markanter, als das bei der
Re 460 mit dem unterteilten Logo der Fall war. Die Lötschbergbahn folgte
damit den
Einheitswagen IV,
die vor wenigen Jahren angeschafft wurden.
Ein weiterer Unterschied bei den Farben der Re 465 war, dass die
Sicken ebenfalls in einem cremen Farbton gehalten waren. Nur im Bereich
des Logos wurden sie unterbrochen, so dass das Logo auf blauem Grund
erschien. Zudem trennte man den dunklen Untergurt mit einer creme
eingefärbten Linie ab. Der ausgeschriebene Schriftzug der
Bahngesellschaft
„Lötschbergbahn“ fehlte im Gegensatz zur
Lokomotive Re 460 jedoch.
Der Schriftzug 2000 an der
Front
der
Lokomotive Re 460 ersetzte man durch die drei letzten
Ziffern der Nummer der Lokomotive. Zudem war diese dreistellige Zahl
vollständig ausgebildet und nicht nur mit Linien dargestellt worden. Das
führte dazu, dass letztlich die Lok 2000 nur den
Staatsbahnen
vorbehalten war und sich die Lokomotive der Lötschbergbahn vornehm etwas
zurück hielt und ein wenig einfacher wirkte.
Die restlichen Anschriften entsprachen vollumfänglich der
Lokomotive Re 460. So sah die Maschine der
Lötschbergbahn letztlich sehr ähnlich aus, hatte einfach nur eine andere
Farbe und andere Akzente. Wer die technischen Unterschiede der Lokomotive
nicht kannte, meinte zu wissen, dass die Lokomotive der Lötschbergbahn
schlicht nur eine Lokomotive Re 460 mit anderer Farbe war. So ähnlich
waren sich die Lokomotiven in diesem Punkt noch.
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