Farben und Anschriften |
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Da wir nun die
Lokomotive
fertig aufgebaut haben, können wir uns der Farbgebung und den Anschriften
der Maschine zuwenden. Dabei erwartet man eigentlich, dass bei neuen
Lokomotiven auch geänderte Farben und Anschriften umgesetzt werden. Bei
den Lokomotiven Re 6/6 war dies jedoch nicht so und die Maschine erschien
in den üblichen Farben der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Trotzdem
sehen wir uns den Anstrich etwas genauer an.
Vom Aufbau her war der Kasten eine Weiterentwicklung den Baureihen
Ae 6/6 und
Re 4/4 II.
Das widerspiegelte sich auch im farblichen Kleid der neuen
Lokomotiven. So wurde für die Baureihe Re 6/6 ein
Anstrich in grüner Farbe gewählt. Genau genommen war es ein Anstrich in
der Farbe SBB-Grün, welche in etwa dem RAL Farbcode 6009 entsprach. Damit
wurde der Anstrich nach Experimenten hellerer Farben wieder etwas dunkler.
Jedoch muss man klar sagen, dass man das Design der kleineren
Baureihe
Re 4/4 II übernommen hatte. Die Verwandt-schaft
der beiden Baureihen war daher nicht zu verleugnen. Abgetrennt wurde der graue Untergurt von grünen Kasten mit Hilfe einer weissen Zierlinie. Dieser Zierlinie wurde beim Umlaufblech der Führerstände ab-genommen und so um die Lokomotive herum geführt.
Dadurch wirke die Auftrennung der beiden Farben etwas eleganter.
Der
Lokomotive sollte dieser Anstrich gut bekommen, auch
wenn damit die kon-struktiven Veränderungen noch deut-licher hervorgehoben
wurden.
Da die untere Kante wegen dem mittleren
Drehgestell
verjüngt werden musste, wurden auch die Einfüll-öffnungen der Sandkasten
gegenüber der Baureihe
Re 4/4 II etwas höher montiert. Das hatte
nun zur Folge, dass bei den Lokomotiven Re 6/6 die Zierlinie, im Gegensatz
zur Baureihe
Re 4/4 II, mitten durch die Deckel der
Sandbehälter geführt wurde. Man konnte daher die grosse „Schwester“ ohne
Probleme von Auge erkennen. Der Re 6/6 fügte das jedoch keinen Schaden zu.
Für die
Drehgestelle
wurde ein dunkler grauer Anstrich verwendet. In Betrieb waren diese
Bereiche sehr schnell der Verschmutzung unterworfen. Dadurch wirkten die
Laufwerke
bei hellen Farben schnell verschmutzt und schlecht gewartet. Die
Erfahrungen bei den Maschinen der Baureihe
Re 4/4 II zeigten deutlich die Vorteile
von dunklen Farben. Diese Farbe wurde letztlich auch bei den
Bahnräumern
verwendet.
Somit fehlt uns nur noch das Dach der
Lokomotive. Dieses wurde in einem hellgrauen Anstrich
gehalten. Die früher verwendete silberne Farbe wurde schon bei den
Maschinen der Baureihe
Re 4/4 II aufgegeben, da sich der
hellgraue Anstrich ebenso gut gegen die hier auftretenden Verschmutzungen
zeigte. Daher wurde auch hier bei den Re 6/6 keine neuen Farben verwendet
und die Maschine war wirklich „nur“ eine grosse
Re 4/4 II.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass diese dunkelgrün
gestrichene
Lokomotive ein schlichtes Farbkleid bekommen
hatte. Das war jedoch nicht anders zu erwarten, denn die Schweizerischen
Bundesbahnen SBB wählten schon immer einfache Farbgebungen für die
Lokomotiven. Davon wurde auch bei den neueren Modellen keine Ausnahme
gemacht, auch wenn seit der Baureihe
Re 4/4 II die Lokomotiven
angeschrieben wurden.
Das heisst, dass auf einer Seite die Anschrift SBB CFF lautete und
auf der anderen Seite SBB FFS angebracht wurde. Dabei ordnete man die
einzelnen Schriften unter den äusseren Fenstern des
Maschinenraumes
an. Es überrascht vielleicht der Leser, aber an der Front waren, wie bei den anderen Baureihen keine Anschriften vorhanden. Die schlichten Anschriften mit den Abkürzungen in den drei befahrenen Sprach-regionen wirkten jedoch gut. So
ergaben sich keine überladen und erdrückend wirkenden An-schriften an der
Lokomotive. Die Maschine gehörte schlicht den SBB
CFF FFS und das war mit den Anschriften klar vermittelt worden.
Die Nummern der
Lokomotiven wurden auf der Seite in der Mitte der
Lokomotive auf Höhe der Anschriften angebracht. Es kamen hier einzeln
aufgesetzte Ziffern zur Anwendung. Von dieser Lösung unterschieden sich
nur die Lokomotiven mit den Nummern 11 601 und 11 602, da dort die
seitliche Nummer nicht in der Mitte montiert werden konnte. Vielmehr
montierte man sie so nahe wie möglich bei der Mitte am Kastenteil II.
Das hatte zur Folge, dass die Nummer auf der einen Seite vor und
auf der anderen Seite nach dem
Gelenk
angeordnet war. So konnte jedoch auch die Fahrrichtung der
Lokomotiven leicht erkannt werden, denn die
Nummer war immer auf der Seite des
Führerstandes
zwei angebracht worden und so definierte sich die andere Richtung
natürlich von weit her sehr schnell. Ansonsten waren bei den
Führerstandstüren
die entsprechenden Schilder vorhanden.
Die Frontnummern wurden bei den Maschinen dieser Baureihe
ebenfalls aus einzeln aufgesetzten Ziffern gestaltet und lagen genau
mittig auf Höhe der Stirnlampen. Diese Position und der Aufbau führte man
bei der Baureihe
Re 4/4 II ein und verwendete ihn
auch hier. So waren die Nummern im gleichen Stil, wie bei den älteren
Maschinen
Re 4/4 II montiert worden. Durch
das Chrom glänzten sie zudem auf der
Front
und an der Seitenwand.
Die Bezeichnung der Baureihe wurde an den Seitenwänden unter der
Fahrzeugnummer auf einem Schild angeschrieben. Dieses Schild war in der
Farbe der
Lokomotive gehalten und die Buchstaben und Zahlen
wurden letztlich von der Farbe befreit und verchromt. Damit erschienen
diese auch in einem silbernen Glanz. Auf jedem Schild war zudem das
Baujahr der entsprechenden Lokomotive angebracht worden.
Dabei war links das gegossene Schild der Schweiz-erischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM in Winterthur vorhanden.
Rechts befand sich schliesslich das Herstellerschild der Brown
Boveri und Co in Münchenstein. Weitere Her-steller wurden jedoch nicht
mehr aufgeführt.
Bei der Position der Herstellerschilder gab es bei den
Lokomotiven Unterschiede. So wurden bei den
Ma-schinen mit ungeteiltem Kasten die Schilder neben-einander unter der
Fahrzeugnummer auf Höhe des Untergurtes angeschrieben. Bei den
Prototypen
mit den Nummern 11 601 und 11 602 war das jedoch nicht möglich, so dass
dort die beiden Schilder getrennt wurden und so auf je einer Hälfte
montiert waren.
Die spärlich vorhandenen technischen Anschriften, wie die Angaben
zu den
Bremsen
und zum Gewicht der
Lokomotive, wurden auf der Seite der Wand der
Führerstände
angebracht. Man verwendete dafür einfach nur weisse Farbe, die auf dem
grünen Anstrich aufgetragen wurde. Wie bei den Lokomotiven der Baureihen
Ae 6/6 und
Re 4/4 II verzichtete man jedoch
auf viele Anschriften. Diese wurden bei den Lokomotiven der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB in einem Verzeichnis geführt, so dass die
Anschriften kaum angewendet wurden.
Letztlich erhielt jede
Lokomotive bei den
Führerstandstüren
noch ein Schild mit der Depotzugehörigkeit. Diese Schilder waren bei
Lokomotiven der Schweizerischen Bundesbahnen SBB vor Jahren eingeführt
worden. Dabei kamen hier einfache Schilder aus Aluminium mit gravierten
und schwarz eingefärbten Buchstaben zur Anwendung. Montiert wurden diese
in der Grösse einheitlichen Schilder mit Hilfe von Schrauben.
Es muss jedoch erwähnt werden, dass diese Depotschilder bei der
Ablieferung der
Lokomotive nicht montiert waren. Diese wurden
meistens erst in den jeweiligen
Depots
nach Erhalt der Maschine angebracht. Ab Werk waren jedoch bereits die
Befestigungen für diese Schilder vorhanden. Man musste nur noch die
Schrauben lösen und das Schild an der vorgesehenen Stelle montieren.
Jedoch wurde die verchromte Blende, wie schon bei den Lokomotiven Re 4/4 II, vereinfacht ausgeführt. Damit passte das Erscheinungsbild der Lokomotive nahtlos in die bestehenden Baureihen.
Die Re 6/6 konnte daher leicht als
Lokomotive der Schweizerischen Bundesbahnen SBB
erkannt werden. Wie schon die Lokomotiven der Baureihe Ae 6/6 wurden auch die Maschinen Re 6/6 mit Taufen auf Ortsnamen versehen. Mit Ausnahme der ersten beiden Prototypen waren die Wappen und die Ortsbezeich-nungen mit verchromten Buchstaben jedoch bei Ablieferung der Maschine bereits angebracht worden.
So fuhr die Re 6/6 bereits mit dem Wappen, bevor sie überhaupt auf
den Namen getauft wurde. Eine Lös-ung, die einmalig war. Während man bei den Lokomotiven mit den Nummern 11 601 und 11 602 die Wappen wegen dem Knick an der Wand hinter dem Fenster des Führerstandes angebracht hatte, montierte man die Wappen bei den restlichen Maschinen mittig zwischen dem Fenster zwei und drei.
Unterschiede zu den Maschinen der Baureihe
Ae 6/6 gab es daher
nicht und die Wappen wirkten bei den
Lokomotiven Re 6/6 ebenso gut.
Die so gestaltete
Lokomotive fügte sich elegant in die Reihen der
Lokomotiven der Baureihe
Re 4/4 II. Schliesslich stimmte
das Design mit dieser Baureihe überein. Einzig die seitlichen Wappen
erinnerten an die Tatsache, dass es sich bei der Maschine um eine
Lokomotive handelte, die zum Stolz des Unternehmens gehörte. Kam hinzu,
dass die Re 6/6 mit den technischen Daten glänzte und daher keinen
künstlichen Schmuck benötigte.
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