Das Schleuderaggregat XTm 101 - 109

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Auch hier wurden zwei Schleuderaggregate verwendet. Es handelte sich dabei um eine Lösung, die sich bei Schneeschleudern durchgesetzt hatte. Der Vorteil dieser Lösung wurde hier verwirklich, denn die kleineren Einheiten waren deutlich leichter als ein grosses schweres Rad. Das erlaubte bei der Befestigung ganz andere Lösungen, als das bei der Bauart Leslie noch der Fall gewesen war. Es lohnt sich daher ein genauer Blick.

Die Aggregate wurden hier nicht direkt am Fahrzeug montiert. Vielmehr wurden spezielle Halterung dazwi-schen eingebaut. Diese sorgten dafür, dass die beiden Aggregate unabhängig verschoben werden konnten.

Eine Lösung, die gegenüber der neuen Xrotm deutlich verbessert worden war. Den Vorteil erkennen wir je-doch, wenn wir die möglichen Eckdaten dieser Klein-schleuder ansehen. Dabei war sie in diesem Bereich wirklich ganz gross.

Die normale Räumbreite mit den beiden Aggregaten nebeneinander und mittig vor dem Fahrzeug betrug 3 150 mm. In diesem Bereich entsprach sie durchaus den an-deren Maschinen.

Der Grund war, dass hier das Lichtraumprofil eingehalten werden musste, denn nur so konnte die Schneeschleuder ohne Beschränkungen überführt werden.

Hier haben wir jedoch damit die schmalste Lösung ken-nen gelernt, denn diese Schleuder konnte deutlich mehr.

Wurden die Aggregate seitlich bis zum Anschlag ausge-fahren, wurde eine maximale Räumbreite von 4 540 mm erreicht, was bei den vorhandenen Schneeschleudern der Schweizerischen Bundesbahnen SBB ein Rekord war.

Bei dieser Breite wurden keine Rafferbleche mehr be-nötigt, da man dazu die Aggregate nutzte. So konnte man problemlos auch die erweiterten Abstände in den Bahnhöfen frei räumen. Daher war die Schleuder dazu ideal geeignet.

Es muss erwähnt werden, dass diese hohe Breite auf Kosten des Bereichs vor der Schleuder erkauft werden musste. Der Grund ist simpel, denn die Aggregate wurden nicht breiter. Jedoch konnte zuerst der innere Bereich geräumt werden. Dann setzte man zurück und räumte die beiden Seiten. Die Arbeiten waren so immer noch schneller, als wenn von Hand gearbeitet werden musste. Zudem gab es durch die Steuerung viele Lösungen.

Es war möglich, die Aggregate unabhängig auszufahren. So konnten Hindernisse auf einer Seite umfahren werden. Jedoch war die Lösung nur so ausgelegt, dass die Aggregate nur bis in ihre Grundposition gezogen werden konnten.

Es war daher nicht möglich mit beiden Aggregaten auf einer Seite der Schleuder zu arbeiten. Was zudem zu einem Problem mit der Balance geführt hätte. Im schlimmsten Fall wäre das Fahrzeug gekippt.

Was seitlich möglich war, konnte auch in der vertikalen Richtung gemacht werden. Die Aggregate konnten daher auch abgehoben und gesenkt werden. Dabei war der mögliche Bereich deutlich beschränkt.

Die höchste mögliche Stellung wurde bei geschleppter Schleuder er-möglicht, denn in diesem Fall wurden die Aggregate so angehoben, dass deren Unterkante 330 mm über der Oberkante der Schiene zu liegen kam.

Wurde geräumt, senkten sich die Aggregate ab. Dabei war die normale Höhe auf 60 mm über der Oberkante festgelegt worden. Das entsprach durchaus den älteren Schleudern.

Jedoch konnte man hier die Aggregate bis auf 10 mm über der Oberkante der Schiene absenken. Auf den Schienen auflegen war daher nicht möglich. Trotzdem wurde eine sehr tiefe Räumhöhe erreicht. Jedoch sah es in der anderen Richtung deutlich schlechter aus.

Die Aggregate konnten nicht angehoben werden. Daher war nur eine beschränkte Räumhöhe vorhanden. Das war eigentlich auch kein Problem, da diese Fahrzeuge zur Räumung der Stationen genutzt werden sollten. Überstieg der Schnee auch dort die Räumhöhe der Kleinschleuder, mussten die grossen Schwestern anrücken. Das war kein Problem, da solche Höhen eigentlich nur auf der Gotthardbahn erreicht wurden und dort gab es andere Lösungen.

Die Aggregate schnitten, wie bei der grossen Schnee-schleuder den Schnee ab und beförderten diesen ins Ge-häuse. Die Vorschneidepropeller der beiden Xrotm waren jedoch nicht vorhanden.

Die Kleinschleuder sollte daher wirklich nur für den gefallen und daher auch leichten Schnee genutzt werden. Bei La-winen mussten die hohen Leistungen der grossen Schnee-schleudern genutzt werden. Die «Kleine» war damit schlicht überfordert.

Es wurde eine Räumleistung von 1 600 Tonnen in der Stunde erreicht. Diese Menge Schnee wurde also in der benannten Zeit in die Schleuder gezogen und dort durch die Fliehkraft beschleunigt.

Dadurch flog er anschliessend durch die jeweilige Auswurf-öffnung wieder aus dem Aggregat. Dabei konnte der Schnee bis zu 20 Meter vom Fahrzeug weg befördert werden. Ge-genüber den anderen Maschinen war der Wert gering, er-laubte aber andere Lösungen.

Sie müssen bedenken, dass die Räumleistung auch davon abhängt, wie gut der Schnee in die Aggregate gelangte. War das erfolgt, musste dieser abgeschnitten werden.

Je höher nun die Räumleistung der Aggregate war, desto schneller konnte geräumt werden. Bei der Kleinschleuder stand das jedoch nicht im Vordergrund, denn hier wurde ein möglichst genauer Auswurf gefordert. In Stationen wollte man die Bahnsteige nicht erneut räumen müssen.

Die Auswurfrohe der XTm waren sehr lange. Damit konnte der Schnee auch dank der geringen Weite sehr genau ausgeworfen werden.

So konnte mit der Kleinschleuder der Schnee direkt auf Flachwagen, die im Gleis daneben standen wer-fen.

So konnte der Schnee letztlich aus dem Gleisbereich transportiert werden. Wo es möglich war, warf die Schleuder den Schnee einfach zur Seite. Es war also ein flexibles Arbeiten möglich.

Eine Behinderung stellten die langen Rohre dar, wenn die Schleuder überführt werden sollte. Besonders dann, wenn sie dies in alleinige Fahrt machte. Damit die Sicht in diesem Fall nicht zu stark behindert wurde, konnten die Auswurfrohre entfernt werden. Dadurch war die ungehinderte Sicht kein Problem. Jedoch musste dafür gesorgt werden, dass die Rohre auf dem Fahrzeug transportiert werden konnten.

Aus diesem Grund wurden hinter dem Vorbau Halterung für die beiden Rohre angebracht. Sie hatten ihre Position daher über dem Stossbalken. Am Ziel musste dann das Personal zuerst wieder die Rohre montieren und konnte erst anschliessend mit der Arbeit beginnen. Ein Umstand, der aber von ähnlichen Fahrzeugen beim Verkehr auf Strassen abgeleitet wurde. Die Kleinschleuder entsprach daher eher vergleichbaren Modellen auf der Strasse.

Es fehlt eigentlich nur noch die Farbgebung. Auch hier wurden die Schleuderräder und die inneren Bereiche des Gehäuses in einer roten und daher auffälligen Farbe gestrichen. Jedoch wurde bei den äusseren Bereichen neu eine gelbe Farbe verwendet. Die Aggregate waren so besser erkennbar, wenn sie ausgefahren waren. Damit gab es hier einen deutlichen Unterschied zur neuen Xrotm, die graue Gehäuse erhalten hatte.

 

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