Post- und Gepäckabteil |
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Das
Post- und das
Gepäckabteil
stellen auf einem Fahrzeug immer zwei Bereiche dar, die für Reisende nicht
frei zugänglich sind. Dabei konnte bei diesen Modellen jedoch das
Gepäckabteil bei grossem Andrang auch von den Reisenden benutzt werden.
Ein Punkt den wir hier jedoch ausblenden. Wobei bei den
Triebwagen
BCFZe 4/6 gab es kaum Reisende, die sich hier aufhielten. Jedoch machten
sie das nicht freiwillig und auch nur unter Beobachtung.
Beginnen wir die Betrachtung dieser Bereiche jedoch mit dem Postabteil.
Dieses reihte sich bei den BCFZe 4/6 an das Abteil der zweiten
Wagenklasse.
Jedoch war beim CFZe 2/6 die Position unmittelbar hinter dem Führerstand
eins. Es lohnt sich daher, wenn wir zuerst diese ungewöhnliche
Verbindung
ansehen, denn Post- und Bahnpersonal mussten sich bei diesem
Triebwagen
verstehen und akzeptieren, dass gegenseitig der Zugang möglich war. Der Führerstand eins des Triebwagens CFZe 2/6 war mit dem Post-abteil verbunden. Eine Türe, die diese empfindlichen Bereiche ge-trennt hätte, gab es hingegen nicht.
Gegenüber den anderen
Führerständen
blieb zwar die Kabine für den Lokführer, jedoch wurde die Sitzbank
ersatzlos entfernt. Begleiten-des
Lokomotivpersonal,
wie Vorgesetzter oder
Heizer,
musste daher während der Fahrt stehen. Da dies jedoch selten der Fall war,
konnte die Lösung ange-wendet werden.
Jedoch hatte der freie Durchgang des CFZe 2/6 auch Nachteile. Reichte der
Platz im Postabteil nicht aus, hinderte nichts das Personal der Post
daran, die Säcke in den Führerstand
zu stellen und so Platz zu schaffen. Sofern das beim nicht besetzten
Führerstand erfolgte, war es kein Problem. Wurde dadurch jedoch der
Fluchtweg des Lokführers behindert, konnte es zu hitzigen Diskussionen
zwischen dem Personal kommen.
Bei
den eigentlichen Abteilen für die Post gab es auf die jeweiligen Strecken
und Fahrzeuge angepasste Einrichtungen und Abmessungen. Bei allen
Triebwagen
waren an den Seiten Briefkasten vorhanden. Diese waren für Reisende
zugänglich und man konnte den verpassten Liebesbrief noch schnell vor der
Fahrt im Zug, der die Post abführte, einwerfen. Das Versäumnis wurde nur
von jenen bemerkt, die den Stempel der Bahnpost erkannten. Damit hätten wir aber schon die wichtigsten Gemeinsamkeiten der Postabteile kennen ge-lernt, denn wegen der kürzeren Bauweise des Triebwagens CFZe 2/6, musste man auch hier etwas einschränkender mit dem Platzbedarf umgegangen werden.
Ein
Punkt, der jedoch auch einberechnete, dass auf den jeweiligen Strecken
unterschiedlich viel Post anfallen würde. Gerade die Strecke der BSB
schnitt in diesem Punkt schlecht ab. Das zeigte sich zum Beispiel auch bei den Toren, diese waren bei den Triebwagen BCFZe 4/6 einen Meter breit und boten gute Bedingungen beim Einlad der schweren Säcke mit Post.
Beim
Triebwagen
CFZe 2/6 musste die Post jedoch durch eine nur 700 Millimeter breite
Öffnung verladen werden. Das war zwar deutlich weniger, reichte jedoch
aus, auch wenn der Verlad damit auf der BSB etwas länger dauern könnte. Durch das Tor gelangte eigentlich nur die Post in den Säcken in den Bereich des Triebwagens CFZe 2/6. Für das Personal der Bahnpost bestand jedoch der Weg über den normalen Einstieg und anschliessend durch das Gepäckabteil.
Dabei musste lediglich eine verschlossene Tür mit dem üblichen dem
Personal abgegebenen Schlüssel geöffnet werden. Wichtig war dieser Weg,
weil das Tor nur von innen geöffnet wer-den konnte. Das Postabteil des CFZe 2/6 hatte eine Bodenfläche von 5 m2 und bestand aus dem Büro-bereich mit den Fächern für die Briefpostsortierung und einem Lagerbereich. Die Brief-sortierung war gegen den Führerstand gerichtet eingebaut worden.
Da
sie gegenüber dem Lokführer war, konnten sich die beiden Bediensteten bei
der Arbeit leicht beobachten. Ob dabei die übliche Sortierung der Briefe
auf der kurzen Strecke immer korrekt war, ist nicht bekannt. Der Lagerbereich war nach den Bedürfnissen der Post eingerichtet wurden. Dazu wurden Fächer eingebaut, aber auch Haken an der Decke waren vorhanden. So konnten die Säcke ebenfalls geordnet abgelegt, oder aufgehängt werden.
Wie
sich das Personal aber im engen Bereich organisierte, wurde nicht
festgelegt und konnte daher individuell gewählt werden. Je nach Andrang
auf der BSB wurde daher eine andere Sortierung gewählt.
Speziell war eigentlich nur die sehr offene Gestaltung zum
Führerstand
hin. Der Lokführer, der den
Triebwagen
bediente, musste auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz sogar das Postabteil
durchqueren, da zwischen dem Führerstand und dem Postabteil auch für das
Personal kein Einstieg vorhanden war. So gesehen, war der Lokführer
ebenfalls an das Postgeheimnis gebunden, auch wenn das nie sonderlich
benannt wurde.
Bei
den
Triebwagen
BCFZe 4/6 hatte man für das Postabteil etwas mehr Platz zur Verfügung.
Hier betrug die Bodenfläche 6,66 m2.
Das bedeute aber nicht, dass damit der Raum gegenüber dem Triebwagen CFZe
2/6 auch besser ausgenützt wurde. Im Gegenteil, das Postgeheimnis wurde
nun besser geschützt und das führte letztlich zu engeren Arbeitsbereichen
für das Personal der Post, als das bei der BSB mit dem kleineren Abteil
der Fall war.
Hier teilte man den verfügbaren Platz in einen Bereich für die Sortierung
und die
Lagerung
auf. Damit auch wirklich niemand ungehindert in die Sortierabteilung des
Postabteils gelangen konnte, baute man sogar dazwischen noch eine
Trennwand mit Tor ein. Es war so schlicht nicht möglich durch das offene
Tor in den Bereich der Sortierung zu sehen. Ein Punkt, der wichtig war und
der beim CFZe 2/6 wegen dem Platz aufgegeben wurde.
Die
verladenen Postsendungen kamen durch die beiden seitlichen Tore in den
Lagerbereich. Das Personal konnte den Weg durch das Abteil der zweiten
Wagenklasse
benutzen. Zwar wäre dieser Weg auch über den
Gepäckraum
möglich gewesen. Jedoch musste das Personal dort einen längeren Weg
zurücklegen, was nicht beliebt war. Letztlich aber blieb das Personal der
Post meistens auf dem ganzen Laufweg im Zug. Im Lagerbereich richtete man Halterung für Postsäcke ein. Zur Sortierung gelangten diese ins kleine Postbüro. Dort erfolgte die Sortierung der Sendungen. Auch die über den seitlichen Briefkasten eingeworfenen Sendungen landeten direkt in der Sortierung. Man hatte bei den Triebwagen BCFZe 4/6 ein kleines aber optimal eingerichtetes Postabteil erhalten. Das reichte, da hier wegen den kurzen Strecken nicht viel Post anfiel.
Damit wird es Zeit, dass wir uns dem
Gepäckabteil
zuwenden. Dieses war bei allen
Triebwagen
mit einer Wand vom Bereich der Post getrennt worden. Der Bereich konnte
von allen anderen Sendungen genutzt werden. Dazu gehörten Gepäckstücke,
Stückgut, aber oft auch lebende Tiere. Im Notfall wurde bei Platzmangel
der restliche Platz mit Fahrgästen belegt. Diese standen dann zwischen
Kisten und Gattern mit Hühnern. Auch bei der Gestaltung dieser Abteile gab zwischen den beiden hier vorgestellten Modellen Unterschiede. Dabei fand man auch hier die Be-gründung beim Platz, der beim CFZe 2/6 einfach nicht so üppig vorhanden war, wie beim grossen Bruder.
Daher waren die
Gepäckabteile
deutlich unter-schiedlich ausgeführt worden. Dabei blieb ausser der
Bezeichnung nichts gleich. Daher können wir uns diese Bereiche nur
gesondert ansehen. Der Triebwagen CFZe 2/6 erhielt einen Gepäck-raum, der mit 10.7 m2 gegenüber dem Postabteil deutlich grösser ausgeführt wurde. Der Zugang in dieses Abteil erfolgte entweder über die seitlichen Tore, oder vom Einstieg aus.
Dabei war der Zugang sehr einfach, denn zu diesem Einstieg gab es weder
eine Wand noch eine Türe, die hätte geöffnet werden müssen. Daher konnten
die Reisenden ungehindert in diesen Bereich ge-langen. Die mit einer Breite von 1700 mm sehr breit ausge-fallen Tore waren, im Gegensatz zum Postabteil mit einem nur leicht vergitterten Fenster ausgerüstet worden.
Das
Tor öffnete sich hier, wie jenes des Postabteils gegen den
Führerstand
zwei. Durch die grosse lichte Weite dieses Tores, konnten auch sperrige
Gepäckstücke und grössere Kisten ohne Schwierigkeiten eingeladen werden.
Was bei den vielen kurzen Aufenthalten sehr wichtig war.
Der
Boden des
Gepäckraumes
bestand aus einer rechteckigen Fläche ohne Einbauten, die mit Holzdielen
belegt wurde. An den seitlichen Wänden waren Klappsitze für die Fahrgäste
montiert worden. Haltestangen fehlten jedoch mit Ausnahme der
Vorlegestange beim Tor. An der Decke waren lediglich ein paar Haken
angebracht worden. Die Fahrt im
Gepäckabteil des
Triebwagens
CFZe 2/6 war daher ein Kampf mit der Balance.
Wenn
wir nun zum
Gepäckraum
der
Triebwagen
BCFZe 4/6 wechseln, können Sie beru-higt alle Angaben des zuvor
betrach-teten CFZe 2/6 vergessen, denn hier war wirklich nur der Namen
identisch, denn selbst das Tor öffnete sich nun gegen den
Führerstand
eins und somit klar in die entgegengesetzte Richtung. Jedoch war das
eigentlich ein unwichtiges Detail, denn die grössten Veränderungen gab es
im inneren Bereich.
Obwohl man mehr Platz zur Verfügung hatte, wurde der
Gepäckraum
mit 9.17 m2 sogar kleiner als
beim
Triebwagen
CFZe 2/6. Auch die Breite der seitlichen Tore war geringer ausgefallen.
Mit einer Breite von lediglich 1200 mm, war das Tor einen halben Meter
schmäler als beim Triebwagen für die BSB. Trotzdem war es noch gross genug
um auch sperrige Güter zu verladen. Der Grund, warum man damit keine
Probleme erwartete, war das Personal.
Das
Personal gelangte vom Einstieg im Kasten zwei und durch das Abteil zur
Türe zum
Gepäckraum.
Diese konnte nur mit einem speziellen Schlüssel geöffnet werden. Daher war
für die Reisenden kein freier Zugang vorhanden. Aus diesem Grund fehlten
jetzt auch die Klappsitze. In der Folge oblag es dem
Zugführer,
den Zugang zum
Gepäckabteil zu regeln. War dieses mit Kisten
überstellt, bleiben die Fahrgäste einfach draussen.
Der
Grund für die geringere Grösse des
Gepäckabteils, war nicht die kürzere Ausführung,
sondern das eingebaute Zugführerpult und die Gefängniszelle. Wie bei
normalen
Gepäckwagen
der Schweizer Bahnen üblich, war bei den
Triebwagen
BCFZe 4/6 somit eine Gefangenzelle vorhanden. Diese benötigte im
Gepäckraum
natürlich Platz, so dass dessen Bodenfläche rein rechnerisch unter jene
des Modells für die BSB sank.
Natürlich besassen auch hier die beiden seitlichen Tore die übliche
Vorlegestange und der Boden dieses Bereiches wurde mit Holzdielen belegt.
Dort konnte man ein schweres Gepäckstück notfalls auch mit Nägel fixeren.
Bindehaken an den Wänden und der Decke erlaubten es auch das Ladegut
schnell und einfach zu verzurren. Es entstand so bei den drei
Triebwagen
BCFZe 4/6 ein kleines aber durchaus vollwertiges
Gepäckabteil.
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