Personal auf Zügen
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Nachdem wir die beiden grundsätzlichen Varianten der Beschäftigung kennen
gelernt haben, werden wir uns mit ein paar Berufen bei der Eisenbahn
befassen. Natürlich gibt es bei den Eisenbahnen auch Berufe, wie Schlosser
oder Sekretär. Diese nicht bahnspezifischen Berufe werden Sie hier nicht
finden, denn diese Berufsgruppen arbeiten das übliche Programm und
unterschieden sich nur durch den Arbeitgeber von anderen Angestellten.
Diese Berufe kann man
nur bei den Bahnen erlernen und auch nur bei den Bahnen anwenden. Wir
haben daher Leute, die kaum Alternativen zu ihrem Arbeitgeber und ihrer
Variante der Beschäftigung haben. Diese Berufe entwickelten sich im Lauf der Jahre immer weiter. Einige der ursprünglichen Berufe gibt es heute nicht mehr, weil ihre Aufgaben durch Modernisierungen oder Umstrukturierungen weggefallen sind.
Andere Berufe
wurden den neuen Begebenheiten angepasst und erhielten zum Teil neue
Bezeichnungen. Ich teile diese Berufe nachfolgend in zwei Bereiche auf.
Diese Aufteilung machten auch die Bahnen. Gemeinsam ist, dass es sich um
fahrendes Personal handelt.
Speziell beim Personal auf Zügen ist, dass man es nicht immer optimal
einsetzen kann. Trotzdem gilt auch für dieses Personal, dass es dort
Arbeitsende hat, wo es begonnen hat. Das gilt sowohl für das Personal auf
der
Lokomotive, als auch im Zug. Um das Personal aber an einen neuen
Einsatzort oder wieder zurück nach dem Arbeitsort zu verschieben, musste
man eine spezielle Lösung für dieses Personal einführen. Man nannte diese
Lösung
Dienstfahrt.
Dienstfahrt bedeutet, dass
der Arbeiter sich in einem Zug verschiebt, ohne dass er einen direkten
Arbeitsauftrag hat. Die Fahrt im Zug erfolgt dienstlich und ist daher
durch den Arbeitgeber bezahlt. Dadurch sichert sich der Arbeitgeber, dass
er bei Bedarf auf das Personal zurückgreifen kann. Würde die Fahrt als
Freizeit gelten, hätte der Arbeitgeber keinen Zugriff auf den Mitarbeiter.
Sie sehen, es kann sich lohnen, wenn man ungenutzte Zeit bezahlt.
Gerade beim Zugpersonal ist das noch oft der Fall und das Personal auf
Dienstfahrt wird zur Verstärkung herangezogen. Der Reisende bemerkt davon
kaum etwas. Beim
Lokomotivpersonal, das wir auf einer eigenen Seite kennen
lernen werden, ist das weniger der Fall. Wird dieses jedoch benötigt und
herbei gerufen, entsteht im Zug plötzlich Panik, weil man plötzlich im
fahrenden Zug nach einem verfügbaren Lokführer fragt.
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Das Personal auf Lokomotiven
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Beim Personal auf
Lokomotiven finden Sie
den wohl bekanntesten Beruf der Eisenbahn. Dabei muss aber gesagt werden,
dass es sich dabei lange Jahre nicht um einen Beruf, sondern nur um eine
Tätigkeit handelte. Die Berufe auf den Lokomotiven sind aber noch viel
umfassender und beschränken sich nicht auf die zentrale Person auf der
Lokomotive. Daher werden Sie hier den Lokomotivführer nur am Rande kennen
lernen.
Auf einer
Lokomotive kamen früher
weitere Berufe zum Einsatz, die man nicht so gut kannte und die zum Teil
einen schlechten Ruf hatten. Zudem haben Auszubildende in diesem Bereich
eine eigene Berufsbezeichnung erhalten. Geblieben ist beim
Lokomotivpersonal
eigentlich nur noch eine Tätigkeit und zwar jene des Lokführers. Dieser
verrichtet seine Arbeit auf der Lokomotive oder auf einem
Triebwagen und
bedient diese Fahrzeuge.
Lokomotiven und
Triebwagen werden zwar
bedient, dennoch nennt man den Beruf Lokomotivführer. An der Bezeichnung
ändert sich auch nichts, wenn der Lokführer einen
Triebzug bedient.
Schliesslich wird ja auch ein Schlosser ein Schlosser bleiben, wenn er ein
Bauteil schweisst. Jedoch gibt es beim Lokführer immer wieder Leute, die
diesen in einem Triebwagen Wagenführer nennen. Das stimmt jedoch nicht. Diese Tätigkeit ist sicher bei vielen der Traum aller Berufe, doch ist das so richtig? Hier gibt es sicherlich viele Fragen, die beantwortet werden müssen. Betrachten wir nun die anderen Berufe auf Lokomotiven, diese werden oft noch verwendet, oder sind mittlerweile verschwunden. Beginnen will ich daher mit den Berufen, die nicht so bekannt sind. Das haben diese Arbeiter sicherlich verdient, da sie immer im Schatten des Lokführers arbeiten.
Der Heizer:Der Beruf des Heizers ist nahezu
verschwunden. Heizer werden nur auf Dampflokomotiven benötigt, denn dort
ist der Heizer für das Feuer und die Dampfproduktion verantwortlich.
Daneben verrichtete der Heizer auch Arbeiten zur Unterstützung des
Lokführers oder übernahm die
Schmierung der
Lokomotiven. Die Anzahl der
Heizer sank mit den elektrischen Lokomotiven sehr schnell und heute sind
nur noch wenige berufstätige Heizer vorhanden.
Sie zogen auch die
Kohlen über den
Tender in die Nähe des
Heizers. Hilfsheizer waren jedoch oft angehende Heizer, die so in die
Tätigkeit eingeschult wurden. Schliesslich musste auch dieses Handwerk
erlernt werden. Der Heizer sorgte für den Dampf der Lokomotive. Es war seine Aufgabe, das Feuer der Lokomotive optimal zu bewirtschaften und genügend Dampf zu erzeugen. Mit der Überwachung des Wasserstandes im Kessel übernahm der Heizer sogar eine wichtige Funktion bei der Sicherheit der Lokomotive.
Verstand es der Heizer nicht, die
Feuerbüchse mit Wasser bedeckt zu halten, riskierte er sowohl sein, als
auch das Leben des Lokführers.
Die Hierarchie auf der
Lokomotive war
dabei klar geregelt. Die Lokomotive hatte einen ideellen Strich am Boden
und es war dem Heizer verboten auf die Seite des Lokführers zu wechseln.
Der Heizer hatte sich also stets hinter dem Lokführer einzuordnen. Bei
alten Bildern erkennen sie diese Hierarchie gut, denn der Lokführer
lächelt in die Kamera, während der Heizer die
Triebstangen kontrolliert
und schmiert.
Bei so klaren Regeln war klar, dass
Lokführer und Heizer nicht immer gut auf einander zu sprechen waren. Der
Heizer verschwand zusehends mit den elektrischen
Lokomotiven. Zwar wurde
der vorhandene Heizer anfänglich noch für kleinere Wartungsarbeiten an den
Lokomotiven genutzt, doch mit den Jahren verschwand er von der
elektrischen Lokomotive. Der Beruf wurde schliesslich bei den meisten
Bahnen aufgehoben. Er hat sich indes bei der Bezeichnung von
Führergehilfen behauptet.
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Das Personal in Zügen | |||||
Sind Sie Reporter oder Lehrer? Dann passen Sie auf, vor allem dann, wenn
Sie immer wieder den gleichen Fehler machen und diesen in Zukunft
vermeiden wollen. Lokomotivführer und Zugführer sind nicht die gleichen
Berufe, auch dann nicht, wenn Sie das beharrlich behaupten. Ausser dem
Arbeitgeber gibt es zwischen diesen beiden Berufen nichts Gemeinsames. Ich
versichere es Ihnen und werde es nachfolgend klar auflösen.
Daher bitte ich Sie, dass Sie in Zukunft Sätze wie „Der Lokführer leitete
die Bremsung ein. Trotzdem war es dem Zugführer nicht möglich den Zug
anzuhalten.“ zu unterlassen.
Diese Aussage ist komplett falsch und absolut dämlich. Ich kann ja auch
nicht schreiben, dass der Reporter die Story sah und es dem Fotografen
nicht möglich war einen korrekten Satz zu schreiben. Das ist ebenso
falsch, wie einen Lokführer und einen Zugführer in den gleichen Topf zu
werfen.
Bei Lokführer und Zugführer machen Sie es immer wieder und ich
habe noch nie einen Artikel mit diesem Sachverhalt gelesen, bei dem es mit
den Berufsbezeichnungen wirklich gestimmt hätte. Wir haben nun die
Lokomotive verlassen und sind im Zug angelangt. Das ist nicht das Gleiche. Dabei kann die Lokomotive auch nur eine kleine Kabine im Wagen sein. Grundsätzlich spricht man bei einer Person, die für die Fahrt des Zuges verantwortlich ist, von einem Lokführer.
Der Zugführer, den ich später
noch vorstelle, hat mit der Fahrt nichts zu tun und die
Bremsen bedient
üblicherweise der Lokführer. Er hält auch den Zug an. Das Zugpersonal ist
in erster Linie für die Betreuung der Fahrgäste zuständig. Das Zugspersonal findet man im Zug, es betreut die Reisenden, gibt Auskünfte über Verbindungen und Anschlüsse. Es gibt zum Teil noch Züge, wo das Zugspersonal Fahrkarten verkauft.
Das Zugspersonal trägt im Gegensatz
zum Lok-führer eine Uniform und ist für Sie klar als Bahnpersonal zu
erkennen. Früher gab es auch auf
Güterzügen noch Zugspersonal. Diese
Zeiten sind jedoch vorbei und die meisten Züge verkehren heute ohne
Zugspersonal.
Der Bremser:
Bremser war ein Beruf, den man
überall auf der Welt kannte und der mittlerweile nahezu ausgestorben ist.
Es war einer der ersten Berufe, die auf den Zügen verschwunden sind. An
die Stelle der Bremser trat der Lokomotivführer, die die Aufgaben der
Bremser mit der auf den Zügen eingeführten
Druckluftbremse übernehmen
konnte. Trotzdem sollten wir den Bremser etwas näher kennen lernen.
Jedem Wagen wurde grundsätzlich ein
Bremser zugeteilt. War das nicht möglich, waren die Wagen im Zug
ungebremst. Die Unternehmen setzten daher so wenige Bremser wie nur
möglich ein. Jedoch benötigte man im Gebirge eine grosse Anzahl Bremser. Die Bremser arbeiteten in den Regionen des Zuges, wo der Rauch der Dampflokomotiven voll zu spüren war. Besonders in Tunnel arbeiteten die Bremser im Rauch.
Der Rauch und heisse Dampf reizte die Lungen dieser
Leute sehr stark. Ein Bremser konnte nach der Fahrt kaum mehr sprechen und
suchte sehr schnell ein angeschriebenes Haus auf. Besser als Alkohol
wirkte jedoch heisse Milch zur Beruhigung der Atemwege. Deshalb werden
auch heute noch
Personalrestaurant bei der Bahn
Milchküche genannt.
Neben den schlechten Bedingungen der Luft, waren die klimatischen Werte
alles andere als befriedigend. Nur wer Glück hatte, konnte in einer
kleinen Hütte arbeiten und musste nicht im Freien stehen. Im Sommer mag
das noch gehen. Im Winter waren die Bremser oft so durchgefroren, dass sie
die Wagen nicht mehr aus eigener Kraft verlassen konnten. Man musste die
Leute ab den Wagen holen und zuerst wieder auftauen.
Heute ist ein Bremser vielleicht noch vom Sport her oder im übertragenen
Sinn bekannt, aber die Eisenbahn setzt schon lange auf
Bremsen, die mit
Druckluft betrieben werden. Der Beruf des Bremsers verschwand deshalb
schon sehr früh und dem Beruf nachtrauern wollte niemand. Es war kein
Beruf, der einfach war und Frauen gab es hier nicht. Kaum jemand vermisst
die unterbezahlten Bremser, die schmutzig, nach Rauch stinkend, in den
Wirtshäusern mit rauer Stimme ein Bier bestellten.
Der Zugsassistent:
Der Zugassistent kam, sah sich um
und verschwand wieder. Es war ein kurzer Auftritt der Zugsassistenten, die
mit ZASS abgekürzt wurden. Eingesetzt wurden diese Zugsassistenten bei
Zügen der
S-Bahn Zürich. Dort wurde schon sehr früh die Kontrolle der
Fahrkarten aufgehoben. Die Züge konnten aber technisch noch nicht ohne
Zugpersonal verkehren. Daher stellte die schweizerischen Bundesbahnen SBB
diese Zugsassistenten ein.
Die Aufgabe der Zugsassistenten war nur die kundendienstliche Bereitschaft
des Zuges zu melden. Sie hatten keine weiter führenden Aufgaben. Der ZASS
kontrollierte den Zug, stellte den Abschluss des Einstieges fest und
fertigte den Zug ab. Ob der Zug nun fahren durfte oder nicht, war
nebensächlich. Die ZASS verschwanden mit den speziellen Türen und dem
damit eingeführten
kondukteurlosen Betrieb.
Die Züge konnten beim
kondukteurlosen Betrieb ohne Zugpersonal verkehren.
Geblieben ist nur noch das
Lokomotivpersonal, das dafür sorgt, dass der Zug
überhaupt fährt. Eine Kontrolle der
Fahrkarten findet in diesen Zügen
nicht mehr statt. Das heisst, wir haben heute im Personennahverkehr kein
Zugpersonal mehr auf den Zügen. Es bleibt nur noch der Lokführer. Im
Güterverkehr ist das schon viel länger üblich.
Die stichweise Kontrolle
der
Fahrkarten, also die Stichkontrolle wurde mit dem
kondukteurlosen Betrieb eingeführt. Viele Zugsassistenten wurden anschliessend für diese
Funktion ausgebildet und konnten so weiter beschäftigt werden. Jedoch
übernimmt dieses Personal keinerlei Aufgaben bei der Zugführung. Die
Angestellten der Stichkontrolle kontrollieren wirklich nur Fahrkarten.
Diese unregelmässigen Kontrollen werden in Zügen des
Nahverkehrs
durchgeführt.
Sie müssen somit in jedem Zug eine Stichkontrolle erwarten. Fragen
diesbezüglich an den Lokführer sind sinnlos, denn der Lokführer hat keine
Ahnung, ob der Zug eine Kontrolle hat oder nicht, denn die Mitarbeiter
melden sich nicht an. Auch wenn er es wissen würde, würde er es Ihnen
sicherlich nicht sagen, denn dann würde er sich strafbar machen, weil er
Sie bei der Ausübung einer Straftat aktiv unterstützt.
Der Zugbegleiter:
Wenn wir beim Zugbegleiter
angelangt sind, sind wir eigentlich bei einem Beruf angelangt, der sich
kaum mehr so zeigt. Die Begleitung der Züge im
Fernverkehr verlangt
Personal in Zügen. Das sind oft Züge, bei denen der Lokführer nur eine
beschränkte Kontrolle über die Türen hat, oder Züge bei denen vom
Unternehmen eine systematische Betreuung der Reisenden gewünscht wird.
Der Name Zugsbegleiter sagt eigentlich ganz schön, dass diese Züge
begleitet werden. Den Zugsbegleiter erkennen Sie an der freundlichen
Aufforderung, dass Sie so nett sein sollen und den Fahrausweis
bereithalten. Er kontrolliert also Ihr
Billett und erteilt Auskünfte über
Anschlüsse oder sonstige Informationen. Auch wenn es nicht ganz stimmt,
der Zugbegleiter zeigt eigentlich deutlich auf, dass der Zug durch den
Lokführer geführt wird.
Früher bezeichnete man den
Zugbegleiter einfach als Kondukteur. Ein Kondukteur hatte nur die
Betreuung der Fahrgäste zur Aufgabe. Meistens wurden junge unerfahrene
Mitarbeiter beim Zugpersonal als Kondukteur eingesetzt. Sie konnten so das
Handwerk des Berufes erlernen. Im Rahmen einer Neuausrichtung des Berufes
verschwand der Kondukteur zusehends und wurde durch den Begriff
Zugsbegleiter abgelöst.
Auch heute noch werden Zugbegleiter auf den Zügen eingesetzt. Alleine kann
der Zugsbegleiter jedoch keinen
Reisezug begleiten, da er die
entsprechenden Funktionen nicht wahrnimmt. Er kann jedoch Stichkontrollen
ausführen. In den meisten Fällen ist heute jeder Zugbegleiter in der Lage
auch die Aufgaben der Zugführung zu übernehmen. Jedoch werden Sie schnell
erkennen, warum er sich als Zugbeleiter bezeichnen muss.
Kondukteur oder Zugbegleiter sind eine einfache Berufsgruppe, die im Zug
dem Zugchef unterstellt sind. Da es nun in einem Zug nur einen Chef geben
kann, müssen sich die weiteren Mitglieder des Zugspersonals als
Zugbegleiter bezeichnen. Eine Einstufung des Personals findet dabei jedoch
nicht mehr statt. Entscheidend ist jedoch der Zugchef, denn der muss klar
erkannt werden. Für Sie als Reisenden besteht jedoch kein Unterschied.
Der Zugchef:
Der Zugchef ist der Boss im
Zug. Das sagt der Name schon und so ist es. In jedem begleiteten Zug gibt
es maximal einen Zugchef. Die restlichen Mitglieder des Teams im Zug sind
als Zugbegleiter zu bezeichnen. Diese Funktion besagt daher nicht immer
die volle Wahrheit über die Mitarbeiter, denn meisten könnte alle
Mitarbeiter im Zug als Zugchef eingesetzt werden. Der Zugchef ist daher
nur eine bestimmte Funktion.
Der Zugchef übernimmt neben den Aufgaben des Zugsbegleiters auch die
Durchsagen im Zug und erteilt dem Lokführer die kundendienstliche
Bereitschaft. Der Zugchef ist auch jene Person, die in der Regel direkten
Kontakt zum Lokführer hat. Der Lokführer weiss, dass in einem begleiteten
Zug ein Zugchef vorhanden ist und der ist letztlich seine Ansprechperson
im Zug. Jedoch ist der Zugchef nicht der Chef des Lokführers.
Bis vor wenigen Jahren sprach
man beim Zugchef noch vom Zugführer. Sie sehen, den Zugführer finden Sie
im Zug und er bremst normalerweise wirklich nicht, denn diese Aufgabe
wurde vom Bremser auf den Lokführer übertragen. Der Zugführer kontrolliert
Ausweise, erteilt Auskünfte und kann sogar bei Bedarf zum Servicepersonal
werden. Der Zugführer führte aber immer wieder zur Verwechslung mit dem
Lokführer, deshalb begann man damit, den Zugführer als Zugchef zu
bezeichnen.
Obwohl der Zugchef der Boss im Zug ist, hat er keinen Einfluss auf den
Lokführer und seine Handlungen. Der Zugchef kontrolliert jedoch die
Bremsen am Zug und arbeitet so mit dem Lokführer zusammen. Ersetzen kann
er ihn jedoch nicht, denn der Zugführer hat keine Ahnung von der Arbeit
des Lokführers. So überrascht es eigentlich wenig, dass Lokomotivführer
von der Berufsbezeichnung Zugchef nicht sonderlich beeindruckt sind.
Der Zugchef erstellt
die Belastungsanzeige für den Zug und übergibt diese dem Lokführer. Diese
Belastungsanzeige enthält Angaben über die Länge des Zuges, die
Bremsen und die
Zugreihe. Daneben findet man hier noch Angaben über den Zug selber
und was wichtig ist, ob der Zug begleitet ist oder nicht. Genau hier kommt
nun die Eselsbrücke mit dem Zugbegleiter, denn mit einem solchen ist der
Zug begleitet, auch wenn dazu ein Zugchef benötigt wird.
Die Belastungsanzeige ist ein amtliches Dokument. Das heisst, der Zugchef
unterschreibt dieses Dokument und übergibt es dem Lokführer. Nach diesen
Angaben richtet der Lokführer nun seine Fahrweise ein. Stimmt die Anzeige
nicht, hat der Zugchef vielleicht ein Unglück zu verantworten. Deshalb
kontrollieren Lokführer die Belastungsanzeige sehr genau und schreiten
ein, wenn diese nicht zu stimmen scheint. Die Lokführer sind die Techniker
im Zug und nicht der Zugchef.
Arbeitsgeräte und Kleider:
Zugpersonal wir mit speziellen für seinen Einsatz konzipierten Geräten
ausgerüstet. Diese sind auffallend rot und dienen damit auch betrieblichen
Abläufe. Wird diese rote Fläche erhoben, erkennt man das Zugpersonal in
den Leuten, die auf dem
Bahnsteig herum gehen. Das Gerät selber gibt
Information zu den
Fahrkarten und zu Anschlüssen. Es ersetzte übrigens das
Kursbuch des Zugspersonals.
Neben diesem Gerät besitzt das Zugpersonal zwei unterschiedliche
Pfeifen
und eine Zange zur Entwertung der
Fahrkarten. Die unterschiedlichen
Pfeifen sind nötig, weil damit unterschiedliche Signale erteilt werden.
Die Pfeife ist ein gutes
Instrument, da sie deutlich wahrgenommen werden
kann. Achten Sie sich einmal am
Bahnhof auf die Abfahrt des begleiteten
Zuges. Es erfolgt vor der Abfahrt immer ein Pfiff.
Das Zugspersonal erhält eine
Uniform und ist somit als Angehöriger des Personalstammes zu erkennen. Der
Grund dafür ist sehr einfach, denn Sie sollten die Person, die für Sie
zuständig ist, sofort und schnell erkennen können. Sie haben so eine
Kontaktperson. Dieser sollten Sie vertrauen, denn das Zugspersonal ist
letztlich das Personal, das Ihnen helfen kann. Ein Zugchef ist somit eine
Person, die Reisende betreut und kein Techniker auf der
Lokomotive.
Uniformen gibt es in mehreren Bereichen. Sie hat jedoch überall den
gleichen Zweck, denn das Personal soll damit eine einheitliche Erscheinung
abgeben. Die Uniformen der einzelnen Bahnen können sich deutlich
unterscheiden, so dass man die Zugehörigkeit schnell und einfach erkennen
kann. Achten Sie sich auf der Reise doch einmal, das Zugpersonal der
Schweiz hat nicht die gleichen Uniformen, wie jenes eines anderen Landes.
Gemeinsamkeiten zwischen Lokführer und Zugführer gibt es wenige, um nicht
zu sagen keine. Diese Gemeinsamkeiten finden sich nur bei der
Schichtarbeit. Das Personal auf Zügen arbeitet ausnahmslos in einer
unregelmässigen
Schicht. Der Grund liegt bei der Ausrichtung der Arbeit
auf die Züge und deren
Verkehrszeit. Es muss gearbeitet werden, wenn der
Zug fährt und nicht wenn es eine bestimmte Zeigerstellung auf der Uhr hat.
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