Fahrgasteinrichtungen |
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So
wie wir bei der Betrachtung des Kastens erkennen konnten, dass es bei den
Seitenwänden Unterschiede gab, kommen diese nun wieder an den Tag. Um den
Umfang der Beschreibung zu reduzieren müssen wir auf den gewohnten Weg
durch die beiden Fahrzeuge verzichten. Besonders beim BCFZe 4/6 war das
nicht so leicht, da uns der Bereich für die Post und das
Gepäckabteil
im Weg waren. Doch beginnen wir mit dem Bereich für die Fahrgäste. Wegen den unterschiedlich langen Fahrzeugen, konnten die Innen-bereiche anders gestaltet werden. Das hatte Auswirkungen auf die Position der Trennwände, aber auch der Einstiege.
Einfach gesagt, der CFZe 2/6 hatte weniger Wände, weil er kürzer war, als
sein grosser Bruder. Das führte dazu, dass sich die Länge der Abteile
unterschiedlich zeigte. Wir können damit zusammenfassen und feststellen,
dass der CFZe 2/6 an die BSB angepasst wurde.
Sowohl die
Triebwagen
BCFZe 4/6, als auch das Modell CFZe 2/6 waren identisch gegliedert worden.
Es folgte immer das Post-, das Gepäck- und dann das Abteil der dritten
Wagenklasse.
Diese Bereiche gestaltete man nach dem vorhandenen Bedarf und auch nach
dem zur Verfügung stehenden Platz. Aber Abweichungen von dieser
grundlegenden Reihenfolge gab es nicht. Somit gab es einen roten Faden,
der sich bei den Triebwagen durch das Fahrzeug zog.
Bei
den
Triebwagen
BCFZe 4/6 baute man vor der ganzen Angelegenheit noch das Abteil der
zweiten
Wagenklasse
ein. Dieses gab es jedoch beim CFZe 2/6 gar nicht, also konnte es auch
nicht vor dem Postabteil eingeklemmt werden. Zudem kann man nun streiten,
ob es sinnvoll war, das Abteil der zweiten Wagenklasse so deutlich von
jenem der dritten Wagenklasse zu trennen. Es war nun mal so und wir müssen
es akzeptieren.
Wenn
wir nun davon ausgehen, dass jedes Abteil für Reisende mit mindestens
einer Türe zugänglich sein muss, und dass man bei grösseren Abteilen auf
beiden Seiten eine solche vorsieht, haben wir die grundlegende Gliederung
der Züge schon aufgeführt. Abweichungen davon gab es nun wirklich nicht.
Die Lösung für die Reihung der Bereiche durch das Fahrzeug stellt sich am
besten in einer kleinen Tabelle dar. |
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CFZe 2/6 | BCFZe 4/6 | ||||
Führerstand 1 | X | X | |||
Einstieg | X | ||||
Abteil 2ter Klasse | X | ||||
Postabteil | X | X | |||
Gepäckabteil | X | X | |||
Einstieg | X | ||||
Abteil 3ter Klasse | X | X | |||
Einstieg | X | ||||
Abteil 3ter Klasse | X | X | |||
Einstieg | X | X | |||
Führerstand 2 | X | X | |||
Damit hätten wir die Reihenfolge der Abteile, der Türen und der
Führerstände.
Die Trennstelle der beiden Wagenkästen, wurde mit der unterschiedlich
gelben Farbe markiert. Der grösste Unterschied zwischen den beiden
Triebwagen
zeigte sich daher in der Mitte. Dort wurde der mittlere Einstieg beim
Triebwagen BCFZe 4/6 beidseitig mit einem
Personenabteil
ergänzt. Das war jedoch nur dank der grösseren Länge möglich.
Um
diese Bereich zu betrachten, müssen wir zuerst in das Fahrzeug gelangen.
Dazu benutzte der Reisende einer der vorhandenen Einstiege. Daher stand er
einmal vor der verschlossenen Falttüre und musste diese zuerst öffnen und
das war anders gelöst worden, als das üblich war. So fehlten
Griffstangen
und eine Türfalle. Wollte man einsteigen, musste ein neben der Türe
montierte Taste gedrückt werden. Die Steuerung öffnete daraufhin die Türe.
Die
Türe öffnete sich somit automatisch mit Hilfe von
Druckluft
und gab den Zugang zur
Plattform
frei. Damit der Einstieg auch ab tiefen
Bahnsteigen
einfach möglich war, klappte gleichzeitig das Trittbrett herunter. Damit
war eine zusätzliche Stufe aussen am Fahrzeug vorhanden. Das hatte zur
Folge, dass die Treppe hinauf zum Fussboden nicht so steil wurde. Es war
hier ein bequemer Einstieg vorhanden, der nur vom Lokführer verschlossen
werden konnte.
Mit
den heutigen Erkenntnissen, kann gesagt werden, dass diese Türen für den
Betrieb ohne
Zugpersonal
geeignet waren. Eine Idee, die damals durchaus von den Schweizerischen
Bundesbahnen SBB mit den
Tramzügen
ungesetzt wurde und es nun auch auf der BLS ermöglichen sollte, auf den
Kondukteur zu verzichten. Sie sehen, dass der heute im
Regionalverkehr
übliche
kondukteurlose Betrieb damals schon erste Lösungen zeigte.
Es gab bei
den Türen eine Gefahr. Wer spät ankam und noch schnell auf den Zug
springen wollte, konnte von der sich schliessenden Türe eingeklemmt
werden. Bei den BCFZe 4/6 kam noch hinzu, dass man sich im Abteil der
falschen
Wagenklasse befand. Der Wechsel in das passende Abteil war daher
nicht möglich und wer Pech hatte, musste sich einen teuren Fahrschein für
die zweite Wagenklasse beim
Zugpersonal kaufen. Genau diese Türe benutzen wir nun, denn wir wollen uns das Abteil der zweiten Klasse ansehen. Dieses betrat man von der Plattform aus. Wollte man jedoch nicht ins Abteil, konnte der Reisende auch auf der Sitzbank im Führerstandes Platz nehmen.
Einzig der dem Lokführer vorbehaltene Bereich war mit einer
Türe verschlossen worden. Diese Sitze boten jedoch nicht dem Komfort des
Abteils, aber unge-wohnte Aussichten. Damit das Abteil selber etwas von der Plattform abgetrennt wurde, war eine Trennwand mit Schwenktüre vorhanden. Ein in der Türe montiertes Fenster erlaubte den Blick in das Abteil.
So wurde verhindert, dass die Türe, die gegen das
Abteil öffnete, jemandem an den Kopf geschlagen wurde. Die heute dort
üblichen Schiebetüren kannte man damals noch nicht und sie wurden erst
nach dem Krieg umgesetzt. Die erste Sitzreihe stand rauchenden Reisenden zur Verfügung. Damit der Be-reich für die nichtrauchenden Reisenden abgetrennt werden konnte, baute man unmittelbar nach dieser Sitzreihe eine erneute Trennwand mit Tür ein.
So
hatte man bei zwei Sitzreihen auch zwei Abteile in zweiter
Wagenklasse
erhalten. Für den Zug bedeutete das, dass er auf einer Länge von fünf
Metern nicht weniger als fünf Trennwände mit Türen hatte. Die beiden Abteile der zweiten Wagenklasse unterschieden sich in der Gestaltung nur in den Aschenbechern, die im Abteil der Raucher zusätzlich montiert wur-den.
Die Sitzbänke wurden mit weich gepolsterten Sitzen versehen und
waren in der üblichen Form angeordnet. Jeweils zwei Personen konnten sich
nebeneinander setzen, so dass jedes Abteil acht Sitzplätze hatte. Es
fanden also insgesamt 16 Reisende im Abteil der zweiten
Wagenklasse einen
Sitzplatz.
Abgeschlossen wurden die beiden Abteile der zweiten
Wagenklasse durch eine
weitere Zwischenwand mit Türe. Diese grenzte einen kleinen Vorraum
gegenüber dem Abteil ab. Der so entstandene freie Raum teilte sich
ebenfalls in zwei Bereiche auf. Im grösseren und offenen Bereich war ein
Waschbecken montiert worden. Dort konnten sich die Reisenden, oder das
Personal der Post, die Hände waschen. Erhellt wurde der Raum mit einem
schmalen Fenster. Beschränkt wurde der Raum durch die WC-Kabine, welche von diesem Vorraum aus betreten werden konnte und die auf der rechten Seite des Fahrzeuges eingebaut wurde. Hier gab es nur das WC der Marke freier Blick auf die Schienen.
Der
Raum wurde mit dem fahlen Licht, dass durch das Fenster mit Milchglas
schien, erhellt. Im WC selber war kein Waschbecken vorhanden. Nach dem
Geschäft mussten die Leute die Kabine ver-lassen und im Vorraum die Hände
waschen. Um nun in das Abteil der dritten Wagenklasse zu gelangen, musste das Fahrzeug von den Reisenden wieder verlassen wer-den. Die bei dem vorhin vorgestellten Raum vorhandene Türe konnte nur mit einem speziellen Schlüssel geöffnet werden.
Der Grund dafür fand sich im Postabteil, das sich dahinter befand.
Dieses durfte wegen dem Postgeheimnis nicht von den Reisenden durchquert
werden. Daher steigen wir aus und benutzen die nächste Türe. Wenn wir uns den Abteilen in der dritten Wagenklasse zuwenden, gibt es erstmals gemeinsame Punkte zwischen den beiden Mo-dellen. Bei allen Triebwagen dieser Lieferung wurden die glei-chen Sitzbänke verwendet.
Damit boten die
Triebwagen in dieser
Wagenklasse einen ein-heitlichen Komfort an. Wir
können uns auf einen Typen be-schränken und müssen nur die Länge der
einzelnen Abteile an-sehen, denn hier gab es klar unterschiedliche
Lösungen.
Bevor wir
uns den Grössen der Abteile zuwenden, betrachten wir eine Sitzreihe. Diese
Reihe wurde mit sehr wenigen Ausnahmen immer wieder wiederholt. Die hier
verwendeten Sitzbänke wur-den von den
Triebwagen
CLe 2/4 der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB übernommen und nur an die Bedürfnisse der
BLS-Gruppe angepasst. Eine damals übliche Vorgehensweise, da damals oft
die Hersteller den Lieferanten bestimmten.
Eine
einzelne Sitzreihe bestand aus einer Bestuhlung in vis-a-vis Anordnung.
Dabei kam auf einer Seite des Fahrzeuges eine Sitzbank für drei Reisende
nebeneinander und auf der anderen Seite für zwei Personen nebeneinander,
zum Einbau. Damit ergaben sich pro Sitzreihe zehn Sitzplätze. Bei einer
Breite des Kastens von 2960 mm entstanden recht enge Platzverhältnisse.
Getrennt wurden diese Sitze mit dem dazwischen vorhandenen Durchgang.
Der
Sitzteiler, also das Mass, das den Platz für die Beine bestimmt, betrug
bei der dritten
Wagenklasse 1510 mm. Gegenüber den zuvor ausgelieferten
Modellen stieg der Wert um geringe zehn Millimeter. Etwas mehr Platz für
die Beine gab es nur in der zweiten Wagenklasse, denn dort betrug der
Sitzteiler stolze 1847 mm. Wobei es überall bei guter Auslastung des
Triebwagens auf den Sitzplätzen recht kuschelig wurde.
Die
Sitzbänke waren leicht gepolstert worden. Damit boten sie im Vergleich zu
den vorhandenen Fahrzeugen einen leicht verbesserten Komfort an, denn
üblich waren in der dritten
Wagenklasse Sitzbänke aus
Holz. Mit den
Leichttriebwagen führte man diese Polsterung ein, die zumindest bei der
BLS-Gruppe nicht mehr aufgegeben wurde. Die Leute freuten sich über etwas
weichere Sitze, auch wenn es immer noch sehr eng war.
Auch die
längs angeordneten Gepäckablagen gehörten zum Bild der Leichttriebwagen
und sie waren für die dritte
Wagenklasse schon ansprechend komfortabel,
denn solche Anordnungen kannte man nur von den Wagen der ersten und
zweiten Wagenklasse. Sie machten das Abteil übersichtlicher, als das bei
älteren Wagen mit quer angeordneten
Gepäckträgern vorhanden war. Damit
entstanden zumindest hier offene Abteile.
Es wird nun
Zeit, dass wir uns die Abteile etwas genauer ansehen. Dabei beginne ich
mit dem
Triebwagen CFZe 2/6. Dieser besass im Teil eins einen Einstieg und
daran angeordnet ein Abteil mit zwei Sitzreihen. Hier durfte geraucht
werden und wegen dem hier eingebauten WC wurde eine Sitzbank für vier
Personen entfernt. Der Zugang zum WC erfolgte jedoch nicht aus dem Abteil,
sondern von der
Plattform her. Trotzdem war es eine beengte Kabine.
Beim Wagen
zwei wurden nach dem
Gelenk nur noch vollständige Sitzreihen eingebaut. Dabei wurden
weitere drei Reihen für rauchende Reisende vorgesehen. Die restlichen vier
Sitzreihen durften jedoch nur von Leuten benutzt werden, die nicht
rauchten. Somit entstanden beim
Triebwagen CFZe 2/6 in dem Abteilen 86
Plätze. Mit der Sitzbank im
Führerstand konnten die Leute auf 88 Sitzen
Platz nehmen. Nur wenn diese Sitze nicht ausreichten, wurde das
Gepäckabteil geöffnet.
Damit kommen
wir zu den grösseren Modellen der Baureihe BCFZe 4/6. Auch hier beginnen
wir mit dem Kasten eins und dem beiden dort vorhandenen Sitzreihen für die
dritte
Wagenklasse. Hier gab es kein WC, so dass die volle Anzahl der
möglichen Sitze ausgenutzt wurde. Wer auf das WC, oder in dieses Abteil
gelangen wollte, musste jedoch den Einstieg der sich im Teil zwei befand
benutzen, denn sonst war kein Zugang vorhanden.
Im Wagen
zwei wurde auf der Seite der
Kurzkupplung das nächste Abteil eingebaut. Es
war, wie jenes im Teil eins für Fahrgäste vorgesehen, die rauchten. Da
hier das WC für die dritte
Wagenklasse vorhanden war, wurde ebenfalls auf
eine Sitzbank für vier Personen verzichtet. Selbst der Zugang zur Kabine
und deren Grösse entsprach den CFZe 2/6. Mit knapp 1.5 m2
entstand eine sehr enge Kabine für das wichtige Geschäft.
Das letzte
Abteil besass fünf Sitzreihen für Reisende die nicht rauchten. Wer nun die
Fenster zählte, stellt schnell fest, dass es eine Differenz gab, denn die
Sitzreihe beim hinteren Einstieg fehlte schlicht. Man hatte die Wand etwas
gegen die Mitte verschoben. Daher entstand dort ein Bereich mit
Stehplätzen. Zwei Klappsitze für jeweils zwei Personen boten jedoch auch
in diesem Bereich die Möglichkeit sich zu setzen.
Auch beim
BCFZe 4/6 wollen wir nun die maximale Anzahl der Sitzplätze bestimmen.
Dabei gab es in der zweiten
Wagenklasse in den beiden Abteilen 16 Plätze.
Diese wurden mit jenen im Führerstand ergänzt. Daher wurden 18 Sitzplätze
angegeben. Die dritte Wagenklasse hatte 106 Sitzplätze und diese konnten
mit den acht Klappsitzen und der Sitzbank im
Führerstand auf 116 Plätze
erweitert werden. Man lag damit etwas unter dem
Pflichtenheft.
Diese
Plattform mit den Stehplätzen haben wir jedoch noch nicht dazu gerechnet.
Der Bereich war für 41 stehende Reisende vorgesehen. Beim vorhandenen
Platz standen die Leute jedoch dicht gedrängt. So wurde beim BCFZe 4/6
insgesamt Platz für 180 Reisende geschaffen. Auf Grund der Grösse, war das
ein ansehnlicher Wert, der jedoch den damals üblichen Normen entsprach und
zeigt, dass es damals in den Zügen enger war, als heute üblich.
Es bleibt
nur noch der Durchgang zwischen den beiden Kästen. Bei beiden Baureihen
teilte dieses
Gelenk das Abteil der dritten
Wagenklasse. Als Überdeckung verwendete
man einen üblichen
Faltenbalg
und Übergangsbleche. Dieser nicht lösbare
Personenübergang konnte jedoch das Fahrgeräusch nicht abhalten. Damit es in den
Abteilen nicht zu laut wurde, war der Durchgang auf beiden Seiten mit
einer Türe verschlossen worden. Wer durch wollte, musste jedoch
gleichzeitig beide Türen offenhalten.
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