Anstrich und Anschriften |
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Bei einer Dampflokomotive hängt die Erscheinung von der Bauweise
und den Farben ab. Wirkt die Maschine wie eine elegante Dame im schwarzen
Abendkleid, oder ist es eher der Trampel in Lumpen? All das sind Punkte,
die zum Erfolg einer Maschine beitragen können. Wenn die
Lokomotive
nicht gefällt, wird sie nie beliebt werden. Daher ist es hier mit der
Erwähnung des Anstriches längst nicht getan und wir müssen etwas näher
hinschauen. Die seitliche Ansicht der Lokomotive präsentierte sich etwas komisch. Zwar wirkten der schmale Rahmen und der freie Durchblick unter dem Kessel durch, sehr elegant.
Nicht ganz dazu passen sollten die verhältnismässig kleinen
Triebräder
und der sehr hohe Umlauf. Das führte dazu, dass die Baureihe sehr hoch
wirkte und etwas an der Eleganz der ersten Maschinen verloren hatte. Wobei
die neue Maschine keine schlechte Figur machte. Beim Blick von vorne auf die Lokomotive, wirkte sie nicht besonders. Gut erkennen konnte man die Rauchkammertüre.
Das
Kamin,
das darauf aufgebaut wurden und die Bohrungen für die
Zylinder
rundeten das Bild ab. Trotz dem hoch montieren
Kessel
wirkte das Frontbild für die Betrachter elegant. Es war im Vergleich zur
Baureihe C 4/5 eine richtige
Schnellzugslokomotive
geworden. Jedoch fehlten im Vergleich zum Ausland die speziellen
Windleitbleche.
Bei der Wahl des Anstriches ging man keine neuen Wege. Die
Verkleidungen des
Kessels
und des Zylinderblockes wurden aus speziellem Glanzblech erstellt. Dieses
auch als Russenblech bezeichnete Blech wurde nicht gestrichen. So
schimmerte dieses in den verschiedensten Farben, die von einem
vermeintlichen Grau, bis zu einem dunklen blaugrauen Farbton gingen. Es
wirkte daher sehr edel und passte zu einer Maschine für
Schnellzüge.
Es muss erwähnt werden, dass diese Glanzbelche nicht nur bei den
Maschinen der
Gotthardbahn
verwendet wurden. Auch bei anderen Baureihen kamen diese Bleche zur
Anwendung. Jedoch wurden diese in sehr vielen Fällen mit Farbe behandelt,
so dass der spezielle Glanz und das Spiel der Farben verloren gingen. Bei
der Gotthardbahn beliess man dieses Blech, so dass sie gegenüber den
anderen Modellen heller wirkten. Bei den restlichen Bauteilen wählte man jedoch einen Anstrich in einem dunkelgrauen Farbton. Dieser Farbton verfügte über einen blauen Schimmer, so dass er sich mit dem Glanzblech harmonisch zeigte.
Diese Wahl war jedoch sehr speziell, denn so wirkten die Maschinen
auch von der Farbgebung sehr elegant und schon fast edel. Nicht zu
vergleichen mit den schwarzen Kolossen der anderen Bahnen. Je nach Blickwinkel ergaben sich jedoch je nach Farbwechsel des Glanzbleches sehr spezielle Farbkombinationen. Das Blech änderte sich und wurde heller, was die Farbe jedoch nicht machte und es so zu optischen Unterschieden bei der Farbe kam.
Eine farbliche Spielerei, die besonders den Fotografen der
damaligen Zeit Kopfschmerzen bereitet haben dürfte. Jedoch ist damit auch
widerlegt worden, dass Dampflokomotiven immer schwarz waren. Eine glänzende Auflockerung des Anstriches waren die blanken Bereiche bei den Triebstangen, die silbern glänzende Steuerung und die farblich nicht be-handelten Bandagen.
Im Gegensatz zu anderen Ländern wurden diese Bereiche in der
Schweiz nie farblich behandelt. Bei der Baureihe A 3/5 wirkten diese
blanken Stellen jedoch sehr elegant. Damit könnten wir feststellen, dass
der Anstrich durchaus zur
Lokomotive
passte. Jedoch müssen wir bedenken, dass wegen der auslaufenden
Konzession
der
Gotthardbahn,
der Anstrich sicherlich vom späteren Besitzer beeinflusst worden war und
sich die A 3/5 daher nach der A3t der
Jura-Simplon-Bahn
JS
orientierte.
Durch die betrieblichen Verschmutzungen, wurden einige Bereich
dunkler und das Glanzblech verlor seinen Glanz. Erst jetzt bewegte sich
die
Lokomotive
gegen den schwarzen Anstrich der anderen Maschinen. Das war aber immer
eine Frage der Wartung. Wobei gerade die blanken Teile sehr gepflegt
wurden und immer silbern aufleuchteten. Die Maschinen erschienen daher
lange Zeit gepflegt, was sicherlich dem Anstrich zu verdanken war.
Wenn wir zu den Anschriften kommen, erkennen wir den deutlichsten
Unterschied zu den Maschinen der ersten Serie. Während dort noch die
Loknummern der
Vom Aufbau her wurden die Nummern nicht anders umgesetzt. So kamen seitlich am Führerhaus die drei Ziffern in einzelnen Buchstaben zur Anwendung. Hier wurden Symbole aus Messing verwendet, so dass die Nummer auf der Lokomotive golden aufglänzte.
Das war aber bei den Maschinen der
Gotthardbahn
schon immer so ausgeführt worden. Daher waren diese Ziffern in den
Lagern
der
Depots
vorhanden und eine neue Bezeichnung wäre leicht umzusetzen gewesen. Rückseitig am Tender wurden die gleichen Ziffern, wie auf der Seite verwendet. Diese positionierte man so am Wasserkasten, dass sie relativ hoch standen und mittig waren.
Da Messing mit der Zeit nachdunkelte, wurden diese Nummern immer
etwas dunkler, wobei sich die hintere Nummer immer wieder dem Kohlenstaub
ausgesetzt sah. Daher wurden die Ziffern durch das Personal regelmässig
gereinigt. Somit war aber auch hier eine leichte Umzeichnung möglich.
Vorne wurden jedoch keine einzelnen Ziffern verwendet. Vielmehr
wurde ein Schild aus Messing mit den entsprechenden Nummern gegossen.
Dieses Schild wurde anschliessend bearbeitet und mit einem schwarz
eingefärbten Grund versehen. So waren die Nummern und ein Rahmen zu
erkennen. Es handelte sich daher um in der Schweiz übliche
Nummernschilder, die jedoch wegen dem Aufwand eine leichte Umbezeichnung
verhinderten.
Dieses Nummernschild montierte man bei diesen
Lokomotiven
am
Kamin.
Diese Position verhinderte auch, dass man mit einzelnen Ziffern arbeiten
konnte. Man konnte am runden Gebilde nur mit einem Schild eine vernünftige
Darstellung erreichen. Diese Lösung führte aber dazu, dass das
Nummernschild seitlich abstehend war. Wegen der dreistelligen Nummer
dieser Baureihe fiel das jedoch nicht gross auf.
Vom Boden aus, war die Nummer der
Lokomotive
daher an der
Front
nicht immer leicht zu erkennen. Je nach Blickwinkel wurde das Schild durch
die
Rauchkammer
verdeckt. Zudem war das Nummernschild im Betrieb schnell verschmutzt, da
es weit oben am
Kamin
kaum gereinigt werden konnte. Ein Umstand, der dazu führte, dass man nach
kurzem Einsatz die Loknummer an der Front nicht mehr erkennen konnte. Eine Ergänzung zur Loknummer, die nach den Vor-gaben der Schweizerischen Bundesbahnen SBB erstellt wurde, war die spätere Zuteilung der Ma-schinen.
So war beim
Führerhaus
in der oberen vorderen Ecke beidseitig eine kreisrunde Tafel angebracht
worden. Wie die Loknummer wurde diese mit einer fünf versehene
Kreisplakette schon bei der Ablieferung angebracht. Diese wurde jedoch
erst nach der Verstaatlichung der
Auch die Hersteller verewigten sich natürlich mit einem Schild. Dieses wurde seitlich unter der Nummer am Führerhaus angebracht. Dabei kamen durchaus unterschiedliche Herstellerschilder zur Anwendung.
Bei den Maschinen mit den Nummern 931 bis 934 war das klar die
Firma Maffei und Cie in München. Daher kam hier ein entsprechendes Schild
nach den in Deutschland üblichen Angaben zur Anwendung. Die restlichen vier Lokomotiven wurden jedoch in Winterthur durch die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM gebaut und erhielten daher Schilder der SLM verpasst.
Diese wurden nach den Vorgaben der Schweiz gemacht und
unterschieden sich leicht. Der Grund dafür waren die benötigten Angaben
des Lizenzgebers. So war die Firma Maffei und Cie auch hier auf dem Schild
zu erkennen.
Damit können wir die Anschriften der
Lokomotive
bereits abschliessen. Wie in der Schweiz üblich, fehlten an der Lokomotive
jegliche Hinweise an den Besitzer. Die
Bahngesellschaften
der damaligen Zeit erachteten dies bei den Dampflokomotiven selten als
notwendig. Gerade die
Gotthardbahn
GB
war da keine grosse Hilfe, denn sie verzichtete grundsätzlich auf
Anschriften jeglicher Art, so dass selbst die übliche Bezeichnung der
Baureihe nicht angeschrieben wurde.
Man wusste schliesslich anhand der Loknummer, dass es sich beim
betreffenden Fahrzeug um eine
Lokomotive
der Baureihe A 3/5 handelte. Zudem galt auch, wer keine Bahnanschriften
anbringt, der verzichtet auch auf jeglichen Hinweis zur Technik. Es
fehlten das auch die Daten der Übernahme vom Hersteller, die meistens mit
roter Farbe angeschrieben wurde. Auch diese waren in den Unterlagen
erfasst und sollten daher die Lokomotive nicht verunstalten.
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