Trans Europ Express |
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Die
Staatsbahnen
von Europa setzten sich zusammen und suchten nach einer Lösung, wie der
internationale Verkehr wiederbelebt werden konnte. Teilgenommen haben
dabei acht Staatsbahnen. Das waren neben den SBB, die Gesellschaften NS,
SNCB, CFL, SNCF, DB, FS und ÖBB. Die
Privatbahnen
in den betroffenen Ländern wurden, sofern sie von diesem Verkehr betroffen
waren, von der jeweiligen Staatsbahn vertreten.
Parallel zu diesen Verhandlungen führten die Bahnen in Europa die
alten Zugläufe mit neuem
Rollmaterial
wieder ein. Dazu gehörten der
Orient Express
und der von der Deutschen Bahn DB betriebene
Rheingold.
In Frankreich kamen auch schnelle Züge in den Süden dazu. Zu erwähnen ist
hier sicher der Mistral. Inwieweit diese von den neuen Ideen betroffen
sein würden, war lange Zeit nicht klar und war ebenfalls ein Teil der
Verhandlungen. Dabei wollte man an die glorreichen Zeiten der grossen Expresszüge anknüpfen. Diese Luxuszüge sollten sich jedoch einheitlicher zeigen, als das früher der Fall war.
Zudem sollten die Hindernisse an den Grenzen fallen und selbst die
veralteten Dampflokomotiven wurden verbannt. Der Reisende sollte in einem
modernen komfortablen Zug Platz nehmen und dabei nicht bemerken, dass er
plötzlich in einem anderen Land reiste. Diese Züge sollten an die guten alten Zeiten anschliessen und man wollte dafür sogar einen eigenen Namen schaffen. Unter dieser Bezeichnung sollten die Züge verkehren und die einzelnen Bahngesellschaften in den Hintergrund rücken.
Farblich und von der Bezeichnung einheitliche
Schnellzüge,
die nur noch einen passenden Namen fanden. Es klingt verrückt, dieser
sollte in allen Sprachen leicht verstanden werden können.
So entstand die Bezeichnung
Trans Europ Express.
Ein Begriff, der von der Sprache unabhängig zu verstehen war und der klar
vermittelte, dass es sich um internationale Züge in Europa handelte. Viel
bekannter, als der Name selber sollte jedoch die Abkürzung werden. Die
TEE
sollten in Europa zu einem festen Begriff werden. Der war so bekannt, dass
das Heissgetränk mit dem gleichen Namen bedrängt wurde. Wer einen Tee
suchte, meinte den Zug.
Der Grundstein für die Nachfolger der legendären
Luxuszüge
war gelegt worden. Dabei war auch klar, dass an die glorreichen Zeiten mit
Namen angeknüpft werden sollte. Gemeinsam blieb jedoch, dass diese Züge
immer mit dem Kürzel
TEE
angeführt wurden. Als Beispiel sei hier der TEE «Edelweiss» erwähnt. Dabei
war klar, dass die Bezeichnung auf einen bestimmten Laufweg abgestimmt war
und es keine Vermischungen geben sollte. Es entstand so in Mitteleuropa ein geschlossenes Netz von Expresszügen. Das war mehr, als bei den legendären Luxuszügen, die nur bestimmte Strecken kannten und kein geschlossenes Streckennetz bildeten.
So trafen sich der frühere
Rheingold
und der
Orient Express
nie in einem
Bahnhof.
Bei den neuen
TEE
sollte das jedoch vorgesehen werden. Grössere Städte sollten von mehreren
Zügen angefahren werden und es sollten Anschlüsse möglich werden.
Die Züge, die von nun an nur noch
TEE
genannt wurden, sollten ab dem Jahr 1957 mit einer gehobenen
Wagenklasse,
den internationalen Verkehr erneut beleben. Zwar sollte der Komfort nicht
so hoch sein, wie bei den früheren
Luxuszügen,
trotzdem sollten aber gehobenen Ansprüche gelten und so eine Art neuer
Luxuszug gewonnen werden. Es war klar, die TEE sollten nur jene benutzen
können, die auch das Geld dazu hatten.
Daher sollten die Züge nur die gehobene
Wagenklasse
anbieten. Ein Punkt, der umstritten war, denn schon zu den Zeiten der
grossen
Schnellzüge
führten diese auch Wagen, die eine andere Wagenklasse besassen. Der nur
einklassige
TEE
war nur den betuchteren Leuten vorbehalten. Jedoch mussten die Leute die
neuen Züge zuerst kennen lernen und dazu wurde aktiv Werbung betrieben.
Diese Werbung war jedoch auch geregelt worden.
Eine einheitliche Werbung für die Züge sollte geschaffen werden.
Die schnellen Reisezeiten, die mit den Autos mithalten sollten, waren
sicherlich ein Argument, das man benutzten konnte. Doch man wählte eine
überraschende Taktik, denn man bewarb die
TEE,
die einen vom Wetter unabhängigen Verkehr durch ganz Europa anbieten
konnten. Besonders im Winter waren die Züge den Autos immer wieder weit
überlegen. Man erkannte, dass sich die Leute mit den kalten Nummern der Bahnen nicht anfreunden konnten. Die Leute reisten mit dem Schnellzug, dem Regio-nalzug und nicht mit dem 666 oder dem 3112.
Daher sollten sie sich mit den Zügen besser iden-tifizieren
können. Letztlich gelang das so gut, dass niemand mehr von den immer noch
vorhandenen Nummern sprach. Die
TEE
sollten daher mit ein-prägsamen Namen verkehren. Damit sich die Leute mit den Zügen besser iden-tifizieren konnten, wurden ihnen bekannte Namen vergeben. Diese erinnerten an die goldenen Zeiten eines Rheingold, eines Orient Express oder eines Fléche d’Or.
Züge, die auch heute noch in jedermanns Kopf klingen wie aus einer
anderen Zeit. Gerade der
Orient Express,
der jeder Krise trotzte, war so berühmt, dass es den
TEE
nie gelingen sollte, ihn zu schlagen. Trotzdem wurden zum Teil diese Namen aus den Urzeiten aufgenommen. Darum erhielten die Züge klingende Namen wie RHEINGOLD, GOTTARDO oder CISALPIN, die auch auf den alten Routen verkehrten und so klar den Vergleich zu früher hatten.
Für neue
Verbindungen
kreierte man neue Namen, die dann ebenfalls schnell zum Kult wurden. Der
EDELWEISS, oder aber der HELVETIA waren
TEE
Züge, die sich an der Schweiz und an den Alpen orientierten.
Nachdem man nun die Eckdaten für diese Züge hatte, ging man daran,
die Fahrzeuge dafür zu beschaffen. Dabei hatte man aber schnell vergessen,
wo man eigentlich anknüpfen wollte. Die einheitlichen Züge waren weit und
breit nicht zu finden. Einzig eine einheitliche Farbe für diese Züge
konnte man durchsetzen und so waren alle
TEE
in den Farben Creme und Bordeaux gestrichen worden. Damit hatte es sich
aber auch schon.
Geführt wurden die
TEE
mit Zügen, die von einem
Dieselmotor
angetrieben wurden. Damit konnte man auch bei den
Grenzbahnhöfen
mit verschiedenen
Stromsystemen
durchfahren. In der Folge wurden spezielle
Triebzüge
beschafft. Jedoch hatte da jede Bahn die eigenen Ideen. Von einheitlichen
Zügen war man weit entfernt. Unterschiede gab es besonders bei der Länge
der Züge und bei der eingebauten
Leistung. Die einzige gemeinsame Bestellung brachten die Schweizerischen Bundesbahnen SBB und die nieder-ländische NS zustande. Diese Bahnen beschafften zusammen neue Triebzüge, die untereinander frei ausgetauscht werden konnten.
Ob sich nun ein
Triebzug
der SBB, oder einer der NS näherte, erkannte der Reisende nicht, denn dazu
musste die Nummer gefunden werden, denn dort konnte man die
Bahngesellschaft
und damit den Besitzer erkennen.
Die
bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB unter der Bezeichnung RAm TEE I
bekannt gewordenen Züge, fuhren nach München «TEE EDELWEISS» und nach
Amsterdam «TEE REMBRANDT». Dabei kamen zwischen Zürich und Amsterdam die
Züge beider Bahnen im Wechsel zum Einsatz. Lediglich nach München
verkehrten nur ein Zug der Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Sie
vermittelten die Idee der
TEE
zu deutlich.
Bei den Zügen mit
Dieselmotor
gab es jedoch nicht nur Vorteile. Damit man damit hohen Geschwindigkeiten
erreichen konnte, mussten die Motoren grosse
Leistungen
erbringen. Kamen noch die Steigungen der Alpen hinzu, wurde es kritisch
und das Tempo sank. Auf der chronisch überlasteten Gotthardstrecke konnte
so kein
TEE
eingesetzt werden. Zudem zeigte ein Brand eines FS-Triebwagens
im Simplontunnel zusätzliche Probleme.
Da zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der ersten
TEE-Züge
das SBB-Netz und das befahrene ausländische Netz schon zu einem grossen
Teil elektrifiziert war, kam die Überlegung auf, auch elektrische Züge
anzuschaffen. Dabei bestand aber ein Problem. Jedes Land hatte ein eigenes
Stromsystem
und zu diesem musste der
Triebzug
passen. Da es diesen nicht gab, wurden die TEE wieder mit
Lokomotiven
bespannt. Die Lokomotiven wurden in allen Ländern farblich an die Züge ange-passt. Als Beispiel sei hier der TEE «Rheingold» erwähnt. Dieser fuhr mit der Lokomotive der DB bis nach Basel.
Dort übernahm bei der notwendigen Spitzkehre die Maschine der
Schweiz den Zug. Der Reisende bemerkte das nicht gross, weil für ihn die
Lokomotiven
gleich aussahen. Dabei war es nur der gleiche Anstrich und der Wechsel der
Fahrrichtung konnte gut genutzt werden.
Dank den elektrischen
Lokomotiven
konnten auch längere Züge einge-setzt werden. Ein Vorteil, der besonders
bei den stark ausgelasteten
TEE
ein Vorteil ergab. Das Konzept wurde daher überall in Europa übernommen
und die farblich passenden Lokomotiven bespannten die Züge. Wobei hier
auch nicht alle
Staatsbahnen
mitspielten und es die passenden Maschinen eigentlich nur in der Schweiz
und in Deutschland gab.
Ein weiteres Problem beim Wechsel der
Lokomotive
war der benötigte Aufenthalt. Diesen konnte man in Basel schlicht nicht
umgehen, da der Zug aus Deutschland die Fahrrichtung wechseln musste,
ergab sich der Wechsel automatisch. Ähnlich konnte auch in Lindau am
Bodensee verfahren werden. Daher befuhren die Lokomotiven der
Schweizerischen Bundesbahnen SBB die Strecke bis zu diesem
Bahnhof
und damit durch Österreich.
Problematischer war die Grenze zu Italien, denn sowohl in Chiasso,
als auch in Domodossola hätte man durchfahren können. Nur musste dazu der
Zug beide
Stromsysteme
anbieten können. Beim «TEE Cisalpin» kamen noch die
Bahnhöfe
zu Frankreich dazu. Auch dort konnte der Zug von den Anlagen her
ungehindert weiterfahren. Der Wechsel des
Triebfahrzeuges
benötigte einen Halt, den man eigentlich vermeiden wollte.
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