Farben und Anschriften

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Immer wieder vergessen geht, dass die Lacke eine wichtige Funktion übernehmen. Dabei spielt es technisch gesehen keine Rolle, was für eine Tönung verwendet wird. Auch wenn hier an vielen Stellen rostfreie Stähle verwendet wurden, kam man nicht darum herum die restlichen Bereiche genau vor demselben zu schützen. Gerade die Reihe ABDe 4/8 hatte der BLS-Gruppe damals gezeigt, dass defekte Lacke zu Problemen führen konnten.

Der wichtigste Bereich einer Lackier-ung besteht aus dem Untergrund. Die-ser muss den Schutz gewährleiten und soll auch verhindern, dass die später aufgetragene Farbe abblättern konnte.

Dieser Auftrag auf dem Metall nannte man Grundierung. Sofern Sie nicht ein-en Beruf ausüben, der mit diesen wichtigen Punkten zu tun hat, ist Ihnen das vermutlich egal.

Sie möchten eigentlich die farbliche Gestaltung des Fahrzeuges kennen lernen.

Für das Konzept «Lötschberger» wählte die Lötschbergbahn eine neue Lösung bei der Farbe. Ich kann daher behaupten, dass man damit eher in den künstlerischen Bereich abgewandert war. Welche Farben letztlich verwendet wurden, spielt keine Rolle. Es sei denn, Sie wollen die hier eingefügte Grafik erstellen und bemerken dabei, wie viele unterschiedliche Farbtöne hier verwendet wurden. Es waren wirklich viele Punkte zu beachten.

Dabei wurde das grundlegende Schema der Baureihe RABe 525 nicht aufgegeben. Da sich der neue Triebzug auch optisch von den anderen Fahrzeugen abheben sollte, wurde das Design der erwähnten Fahrzeuge leicht angepasst. Es lohnt sich deshalb, wenn wir bei der Farbe des RABe 535 etwas genauer hinsehen und so die spannenden Bereiche kennen lernen. Auch wenn es unwichtig erscheint, die Schutzfunktion war immer gegeben.

Als grundsätzlicher Farbton wurde ein helles grau gewählt. Dieser war so hell gewählt worden, dass er nahezu silbern zu sein schien. Aufgelockert wurde diese Farbe mit den hellgrünen Bereichen der Front und des Daches. Wobei gerade beim Dach eine dunklere Tönung im grauen Farbton vorhanden war, der auch bei den Ecksäulen des Führerstandes verwendet wurde. So wirkte die Front gegenüber dem RABe 525 deutlich schmaler.

Bleibt eigentlich nur noch die grüne Farbe. Diese war wirklich hell gewählt worden. Es war ein hellgrün, das bisher bei Bahnen selten verwendet wurde. Zusammen mit dem hellen grauen Farbton wirkte der neue Triebzug freundlich.

Jedoch hatte dies auch zur Folge, dass der Triebzug regelmässig gereinigt werden musste. Jedoch war man hier deutlich besser, als die Schweizerischen Bundes-bahnen SBB mit den weissen Farben.

Die damals vorhandenen blauen Streifen der Baureihe RABe 525 verschwanden jedoch gänzlich. Das jahrelang zum Markenzeichen der BLS-Gruppe gehörende Blau war damit bei diesem Zug nur noch bei den Anschriften, die wir uns später ansehen, vorhanden.

Für den Zug wirkte sich dies jedoch nicht negativ aus. Wobei hier die im unteren Bereich angebrachten Motive dazu beigetragen haben, denn diese lockerten das sonst nüchterne Bild auf.

An die Stelle des blauen Bandes trat ein in dunklerem grau gehaltenes Design mit den Bergen des Berner Oberlandes und anderen Motiven. Damit diese Motive gut erkannt werden konnten, wurden nicht weniger als vier unter-schiedliche Grautöne verwendet.

Wobei die dunkelste Farbe unten war und auch für die Fahrwerke übernommen wurde. Wir können daher fest-stellen, dass diese Lösung dem Triebzug ganz gut bekommen war und er einladend wirkte.

Dieses Grundkonzept beim Anstrich wurde durch die hellgrünen Türen unterbrochen. So waren die Türen auch von sehbehinderten Leuten leicht zu erkennen, was den Fahrgastfluss zusätzlich verbesserte. Zudem wurde damit auch dem in der Schweiz gültigen Gesetz zur Gleichberechtigung behinderte Personen genüge getan. Auch mit geringen Sehvermögen war so leicht die Einstiegstüre und somit den Eingang zum Triebzug zu finden.

Die Fensterpartie wurde mit einem schwarzen Band versehen. Hier unterschied sich der Triebzug RABe 535 jedoch nicht von anderen Fahrzeugen der damaligen Zeitepoche.

Nahezu alle Fahrzeuge, egal von welchem Hersteller und in welchem Land hatten dieses dunkle Fensterband be-kommen.

Die dunkel getönten Fenster verschwanden in der Gesamtansicht, da so ein durchgehendes Fensterband für den Betrachter zu erkennen war.

Im Bereich der ersten Wagenklasse wurde der obligate gelbe Strich am oberen Rand der Seitenwand ange-bracht. Dieser wurde zudem mit der Anschrift der Wagenklasse ergänzt.

Damit diese gut zu erkennen war, wurde sie im Fenster der Türe mit einer grossen Ziffer angeschrieben. Ver-wendet wurde dazu eine weisse Farbe, was dazu führt, dass die Zahl wirklich sehr gut zu erkennen war. Damit entsprach auch dieser Punkt dem Gesetz.

Die Betreiberanschriften wurden jedoch stark reduziert. Seitlich waren sie nur noch in den Türen vorhanden. Auf der Front erfolgte sie unterhalb der Frontscheibe. Dabei wendete man das neue von der RM übernommene Signet und die Abkürzung der Bahngesellschaft BLS. Die Anordnung war damals bei der Lötschbergbahn AG an allen Fahrzeugen verwendet worden. So konnte der Betrachter erkennen, zu welcher Gesellschaft das Fahrzeug gehörte.

Der früher die Fahrzeuge des Personenverkehrs bestimmende blaue Farbe war nur noch in den Anschriften zu erkennen. Damit war klar zu erkennen, dass sich das Unternehmen eine neue Linie bei der Farbe zugelegt hatte. In Zukunft sollten daher die hellgrauen und grellgrünen Farbtöne die Fahrzeuge der Bahngesellschaft dominieren. Auch wenn sich nicht alle Betrachter damit anfreunden konnten, wirkte dieses Design gerade hier vorteilhaft.

Wie bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB wurden auch bei der Lötschbergbahn AG die Anschriften des Betreibers zu Gunsten eines deutlich erkennbaren Designs aufgegeben. Es zeigte sich damals nicht nur bei diesen beiden Gesellschaften dieser Trend ab. Für die einzelnen Fahrzeuge der Unternehmungen sollte dies jedoch keine negativen Auswirkungen haben. Gerade der hier vorgestellte RABe 535 sollte ein gutes Beispiel dafür sein.

Auf das Angebot, welches mit diesen Triebzügen abgedeckt werden sollte, wies jedoch der hinter den beiden Führer-ständen angebrachte Schriftzug hin. Mit silbern glänzender Folie wurde hier in geschwungener Schrift der Hinweis «Lötschberger» angebracht.

Die früher für solche Zwecke verwendeten verchromten Buchstaben wurden jedoch nicht verwendet, da diese einen sehr grossen Aufwand bei der Beschaffung und beim Unter-halt bedeuten.

Die Nummer des Fahrzeuges wurde nach den damals geltenden Regeln erstellt. So kam es zu sechsstelligen Nummern mit der bekannten Kontrollziffer. Im Gegensatz zu anderen Fahrzeugen wurde diese jedoch nicht mehr an allen vier Seiten angeschrieben. So begnügte man sich bei den beiden Fronten auf die letzten drei Ziffern der Nummer. Diese wurde mit einer weissen Folie im Frontfenster angebracht und war daher gut zu erkennen.

Bei den seitlichen Nummern wählte man die Lösung, wie sie damals bei den Reisezugwagen verwendet wurde. Daher wurden an der Seitenwand die Nummer und das Feld mit den technischen Angaben zum Fahrzeug angebracht. Dank den dort vorhandenen umfangreichen Informationen, konnte sich das Personal auf das Fahrzeug einstellen. Damit die Angelegenheit auch gut zu sehen war, wurde hier mit schwarzer Farbe gearbeitet.

Ebenfalls schwarz waren die einzelnen Beschriftungen, die unmittelbar an eine Stelle gebunden waren. Dazu gehörten die Hinweise zu Hebepunkten und zu den Radsätzen. Die befanden sich am unteren Rand und waren daher nicht so gut zu erkennen. Das galt auch für das Schild des Herstellers, der dieses aussen am Fahrzeug nicht montiert hatte. Wobei in der Schweiz bei Triebwagen immer wieder auf die aufwendigen Herstellerschilder verzichtet wurde.

 

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