Einleitung |
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Baujahr: |
1957/1959 |
Leistung: |
1 618 kW / 2 200 PS |
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Gewicht: |
73.5 – 81.0 t |
V. max.: |
140 km/h |
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Normallast: |
350 t |
Länge: |
18 470 mm |
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Alleine der Titel sorgt schon für Fragezeichen. Ist es wirklich
so, dass diese Am 4/4 aus der ehemaligen
Schnellzugslokomotive
V 200 der Deutschen Bundesbahn DB entstand. Es ist so und damit müssen wir
uns auch noch mit der Geschichte der beiden Länder befassen. Auch wenn
diese einen unterschiedlichen Weg einschlugen, der Beginn war nicht gross
anders. Einzig die Seite auf der die Signale aufgestellt wurden war nicht
gleich.
Am 07. Dezember 1835 fuhr der erste
Personenzug
zwischen Nürnberg und Fürth. In der Schweiz sollte es noch zwölf Jahre
dauern, bis mit der Spanisch-brötlibahn die erste Strecke zwischen Zürich
und Baden eröffnet wurde. Die Zurückhaltung der Schweizer kam nicht von ungefähr. Hauptschlich länd-lich geprägt stand das Volk diesem Ungeheuer skeptisch gegenüber. Im damals noch lockeren Bündnis war dafür keine Mehrheit zu gewinnen.
Es blieb an den Kantonen Zürich und Aargau diese erste Bahn zu
bauen und in Betrieb zu nehmen. Nur sie konnten dank Banken und Salz das
notwendige Kapital für die
Bahnlinie
in der Schweiz aufbringen. In beiden Ländern war nach dem Beginn der Betrieb von verschiedenen Privatbahnen aufgenommen worden. Während sich in der Schweiz diese Ge-sellschaften recht lange halten konnten, ging man in Deutschland früh zur staatlichen Lösungen über.
Die Bahnen kamen in die Hände der Bundesländer. Bei diesen schon
früh ent-standenen Lösungen sind die Königlich Bayerischen
Staatseisenbahnen (K.Bay.Sts.B.) auch in der Schweiz bekannt. In der Schweiz kam es jedoch zu Fusionen der Gesellschaften und fünf mächtigen Privatbahnen. Wenn wir eine davon ansehen wollen, dann kommen wir nicht um die Jura-Simplon Bahn JS herum.
Diese änderte ihren Namen nahezu im Abstand eines Jahres. Immer
kam wie-der eine Gesellschaft dazu und damit wurden sie so gross, dass der
Krieg zwischen ihnen begann. Welche war die beste und keine wollte noch
mit Zügen fahren.
Das Volk wurde zu seiner Meinung gefragt und per Abstimmung wurde beschlossen, ob es zur Staats-bahn kommen sollte oder nicht.
Mit dem Ergebnis war klar, auch in der Schweiz kam die grosse
Staatsbahn,
die unter der Bezeich-nung Schweizerische Bundesbahnen SBB bekannt wurde.
In diese Zeit mit den Umstrukturierungen in der Schweiz kamen die
ersten Bahnen mit elektrischem
Antrieb
und damit die Firmen, die sich mit diesem Thema zu befassen begannen.
Sowohl die BBC, als auch die MFO gelangten kurz nach dem Beginn des neuen
Jahrhunderts an die Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Beide wollten einen
Versuchsbetrieb
aufziehen. Dabei sollte die BBC mit
Drehstrom
den neuen Simplontunnel betreiben. Die MFO hingegen sah den Wechselstrom vor und ersuchte um die Bewilligung für die Strecke zwischen Seebach und Wettingen. Im Gegensatz zur Konkurrenz aus dem fernen Münchenstein nahmen bei der MFO auch andere Firmen am Versuch teil. Das betraf die Fahrleitung, aber auch die Lokomotiven und so kam es, dass hier mit der Nummer drei eine Maschine fuhr, die von der deutschen Firma Siemens für diese Strecke gebaut wurde.
Mit den ersten Erfolgen kam dann der nächste Schritt. Bei der MFO
meldete sich die BLS und so kam der
Versuchsbetrieb
auf der Strecke zwischen Spiez und Frutigen. Weil man in Raum Seebach
keine
Tunnel
hatte, wurden künstliche Profile erstellt. Dumm dabei war, dass diese
nicht den gängigen Profilen bei den Tunnel entsprachen. So musste die
Schleifleiste
im Berner Oberland wegen dem Hondrichtunnel auf 1 320 mm gekürzt werden.
Somit können wir feststellen, dass wir diesen grossen Unterschied
dem Hondrichtunnel südlich von Spiez zu verdanken haben. Mit einem
Tunnel
in Deutschland wären die Leisten auch dort schmal, denn die Profile waren
gleich gross.
Der erste Weltkrieg traf beide Länder hart. Während man in
Deutsch-land direkt an den Kampfhandlungen beteiligt war, bemerkte man die
Auswirkungen in der Schweiz. So konnte kaum mehr
Kohle
aus Deutschland importiert werden. Auf anderen Wegen ging das noch, aber
die Kosten waren in unermessliche Höhen geschnellt. Die Folge war eine
Betriebseinstellung auf einigen Strecken. In Deutschland war mehr mit
Sabotage zu rechnen.
Nach dem ersten Weltkrieg begannen dann die Schritte abzuweichen.
Auch in Deutschland sollte es nun zur staatlichen Bahn kommen und so wurde
1920 die neue Deutsche Reichsbahn gegründet. Da sich die schon 20 Jahre
alte
Staatsbahn
in der Schweiz nicht mehr um die Ordnung kümmern musste, konnte sie
grössere Probleme angehen und das waren die umfangreichen Importe von
Kohlen,
denn der Preis sank nicht mehr auf das alte Niveau.
In der Schweiz kam es in der Folge zu einer Aktion, die so in
Deutschland kaum umgesetzt werden konnte. Die Strecken der Schweiz sollten
Elektrifiziert werden und das so schnell wie möglich. Alleine konnte das
auch eine
Staatsbahn
nicht stemmen und die Politik musste mitspielen und diese sah in der
Schweiz ohne diese Massnahme den sicheren Betrieb gefährdet. In der
Schweiz begann man seine Bahn zu lieben.
Daher konnten nur Strecken elektrifiziert werden, die man auch
finanzieren konnte. Zudem war die
Kohle
dank den eigenen Vorkommen nicht so teuer, wie in de Schweiz. Mit den zusätzlichen Strecken kamen in Deutschland die Tunnel. Dort passten die breiten Bügel nicht durch. Um elektrisch fahren zu können, mussten wegen dem Fehler von Seebach die Tunnel erwei-tert werden.
Eine Umstellung auf schmale Leisten war auch nicht mehr möglich.
Die damit verbundenen Kosten bremsten die Umstellung aus. In der Schweiz
wurde einfach der
Fahrdraht
montiert und dann gefahren. Hinzu kam, dass auch die politischen Strukturen in der neuen Republik nicht gefestigt waren. Das ist Gift für eine Umstellung auf neue Lösungen.
So blieben viele Strecke in der Hand der Dampflokomotiven. Die
Kohle
dafür stammte aus dem eigenen Abbau im Ruhrgebiet. So kam auch keine Eile
bei der Elektrifizierung auf, denn der Druck war nicht so gross, wie in
der Schweiz, wo auch die Politik im Rücken stand und Erfolge verlangte.
Gerade die Politik war das grosse Problem für eine schnelle
Elektrifizierung der Bahnen in Deutschland. Die neue Republik konnte sich
nicht festigen und war angreifbar. Einflussreiche Leute fürchteten um ihre
Stellung und daher sollten wieder alte Strukturen her. Mit einem
begnadeten Sprecher an der Spitze gelang sogar der Staatsstreich. Eine
Diktatur, die zur schlimmsten der Welt werden sollte, regierte nun das
Land.
An neue
Fahrleitungen
war schlicht nicht mehr zu den-ken, denn das Geld floss in die Rüstung.
Dort war es schlicht falsch, denn mehr Waffen sichern keinen Frie-den. Die Züge für die Truppen sollten mit neuen Dampf-lokomotiven gezogen werden. Es wurden also immer noch zahlreiche Maschinen für den Betrieb mit Kohle gebaut, als in der Schweiz die ersten beiden Giganten die Strecken am Gotthard unsicher machten.
Beim Bau der letzten Modelle der BR 52 kam in der Schweiz die
beiden Ae 8/14 in Betrieb. Damit
kam aber auch die wirtschaftliche Krise. Die Giganten waren vom Tisch, die
Cholis jedoch nicht.
Da bis zu diesem Zeitpunkt in der Schweiz bereits der grösste Teil
der Strecken unter der
Fahrleitung
war, bemerkte man den damit verbundenen Rückgang nicht. Es wurde nicht
mehr in diesen horrenden Tempo gearbeitet, wie das vorher der Fall war.
Neue Umstellungen erfolgten nun in Schritten von Monaten und nicht mehr
Wochen. Noch gab es Lücken im Land, aber das war kein Vergleich zu anderen
Ländern.
Ganz anderes die Situation in Deutschland. Die Diktatur benötigte
grosse Mengen Kupfer für die Munition. Was niemand wollte, sollte
letztlich die Folge dieses Wahnsinns sein. Europa versank 1939 wieder in
den Wirren des Krieges und das führte nahezu überall zum Stillstand. Die
Schweiz befand sich im Verteidigungsfall und das bedeutet die generelle
Mobilmachung. Die Bahnen in Europa kamen unter das Kommando der Armeen.
So genial, dass der den Bürgerkrieg ohne Blut beenden konnte.
Ausserhalb der Schweiz sah es schlimmer aus. Dort starben Menschen nur
deshalb, weil sie auf andere Weise an den gleichen Gott glaubten. Ein
Irrsinn den man nicht verstehen kann. Nach dem Ende des Krieges standen die Vorzeichen komplett anders. In der Schweiz begann die Elektrifi-zierung der Nebenstrecken und schickte zusehends die alten Modelle in den Ruhestand.
Die Folge dieser Massnahmen waren sicherlich die
Triebwagen
BDe 4/4 für
Nebenstrecken.
Damit war nun klar, das Land sollte unter die
Fahrleitung
kommen und das ehrgeizige Projekt konnte letztlich auch erfolgreich
abgeschlossen werden.
Dieses Glück hatte die neue Deutsche Bundesbahn DB jedoch nicht.
Bedingt durch den Krieg und die Bombar-dierungen war die
Infrastruktur
schwer beschädigt worden. Um wieder mit Zügen fahren zu können, mussten
die Strecken wieder hergestellt und dabei wurde die
Fahrleitung
nur dort montiert, wo sie schon vorhanden war. Herstellen ja, aber nicht
erneuern, denn dazu fehlte die Zeit und das Geld. Aber es gab noch mehr
Probleme.
Gleichzeitig schlosserte man die alten
Dampfmaschinen
wieder zu recht. Diese waren mit den Wagen zerstört worden und mussten
wieder hergestellt werden. Da nutzt man das, was noch brauchbar ist und
baut nicht komplett neu. In der Folge änderte sich nichts. Zuerst
erstellen, dann konnte man sich an die Erneuerung wagen und das dauerte
ein paar Jahre. Immer noch verkehrten Dampflokomotiven auch auf den
Hauptstrecken.
Daher wurden nur Strecken mit der neuen Fahrleitung ver-sehen, die entweder sehr schnell befahren wurden, oder die steil waren.
Der Rest sollte später kommen und daher nur die alten
Dampflokomotiven ersetzt werden. Die neuen
Dieselloko-motiven
waren dazu gut geeignet.
Diese spätere Umstellung und die Liebe zum Auto sorgte in
Deutschland oft auch dafür, dass manche
Nebenbahn
dem Auto geopfert wurde. Heute fehlen diese teilweise im Netz der Bahnen.
Viele kämpfen immer noch mit dem geringen Betrieb, aber das ist auch bei
Fahrten mit
Diesel
nicht verwunderlich. Die schnellen Zeiten der elektrischen Züge können
nicht gehalten werden und daher ist der Zug oft zu langsam.
Es kam daher dazu, dass auch im Jahre 1950 in Deutschland noch
viele Strecken mit den uralten Dampflokomotiven befahren wurden. Dazu
gehörten auch wichtige
Hauptstrecken.
Diese alle mit einer
Fahrleitung
zu versehen, ging nicht. Trotzdem sollten auch nördlich der Schweiz die
Dampflokomotiven verschwinden. Neue grosse
Diesellokomotiven
sollten diese Aufgabe übernehmen. Gebaut um
Schnellzüge
zu ziehen.
Als Folge dieser Beschaffung kamen die Maschinen der
Baureihe
V 200 in Betrieb. Diese würde uns nicht gross interessieren, wäre da nicht
die Tatsache, dass davon sieben Stück in die Schweiz und zu den
Schweizerischen Bundesbahnen SBB kamen. Bei der nun folgenden Vorstellung
werden nur jene Muster vorgestellt, die für die Schweiz hergerichtet
wurden. Zudem sehen wir uns den Zustand mit den gemachten Umbauten und
Änderungen an.
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