Laufwerk der Tender |
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Bisher haben wir die
Tender
der
Lokomotiven
eigentlich nur angeschnitten. Das Problem war, dass wir nicht weniger als
vier verschiedene Modelle haben, die, wie könnte es auch anders sein, von
anderen Baureihen übernommen wurden. Die Sache mit dem
Laufwerk
wird dann einfach. Tender eins vom Modell x, Tender zwei vom Modell y… Nah
gut, so einfach geht es dann auch wieder nicht und wir müssen etwas
genauer hinsehen. Dabei stellt sich uns auch gleich die Frage, warum nicht speziell angepasste Tender benutzt wurden. So einfach ist die Antwort gar nicht. Bahnen, wie zum Beispiel die Gotthardbahn benötigten ein Modell, das bei geringem Gewicht viel mit-nehmen konnte.
Tender
galten bekanntlich als Teil der
Anhängelast
und die wollte man mit Wagen ausnutzen. Hatte man dann ein ideales Modell,
blieb man einfach dabei und das war es. Bei grösseren Unternehmen, wie den Schweizerischen Bundes-bahnen SBB, lag die Sache leicht anders. Man wollte mit iden-tischen Fahrzeugen die Vorhaltung von Ersatzteilen verrin-gern. Zudem war es auch leicht möglich, der
Tender
zwischen den
Baureihen
zu verschieben. Gerade diese Tatsache führte dazu, dass es selbst bei den
Staatsbahnen
Tender von anderen Bau-reihen gab. Zumindest bis dann das Modell gefunden
war. Beginnen wir mit den Lokomotiven
der Nummerngruppe 2701 bis 2732. Hier wurde der
Tender
verwendet, wie er schon bei den
Schnellzugslokomotiven
der
Baureihe
A 3/5 nach den Muster der
JS
benutzt wurde. Das hatte zur Folge, dass der Rahmen in diesem Fall nicht
direkt zur Aufnahme des
Laufwerkes
genutzt wurde. Wie wir schon erfahren haben, besass er die grösste
Kapazität
und daher mussten auch vier
Achsen
verwendet werden. Das Problem bei einem
Tender
war, dass zwar jede
Achse
totes Gewicht bedeutete, aber dass auch nicht die
Achslasten
überschritten werden durften. So musste bei einem grösseren Vorrat je nach
Gewicht bei den Achsen korrigiert werden und das waren in diesem Fall vier
Stück. Wir haben den grössten Tender der Schweiz erhalten, denn dieser
Wert sollte nie mehr erreicht werden. Doch sehen wir uns das
Laufwerk
an. Für die vier Achsen dieses Tenders wurden einfache Drehgestelle verwendet. Diese waren gegenüber dem Fahrzeug nicht abgefedert worden. Ein leich-ter Aufbau, der jedoch auch bei Wagen oft zu sehen war und den wir nicht weiter betrachten werden. Es reicht wenn wir wissen, dass sich das
Drehge-stell
in alle Richtungen drehen und auch kippen konnte. Einzig die Position
blieb unverändert, so dass wir die
Achsstände ansehen müssen. Im Drehgestell wurden die Achsen in einem Abstand von 1600 mm eingebaut. Da der Wert zwischen den Drehgestellen auf 1450 mm gesunden war, gab es keine gleichmässige Verteilung. Trotzdem konnten so aber ausgeglichene Achslasten erreicht werden. Bei einem Gesamtgewicht von 42.7 Tonnen,
wurde jede
Achse
mit 10.7 Tonnen belastet. Das ergab nun aber für die komplette
Lokomotive
ein Gewicht von 109 Tonnen. Die
Achsen
liefen in einfachen
Gleitlagern,
die mit
Lagerschalen
aus
Weissmetall
versehen wurden. Zur
Schmierung
wurde eine
Sumpfschmierung
verwendet. Hier wurde der Vorrat unmittelbar beim
Lager
mitgeführt und er war so bemessen worden, dass im Betrieb kaum
Öl
nachgefüllt werden musste. Trotzdem blieben auch hier die regelmässigen
Kontrollen nicht aus. Bei der Nachschmierung der
Lokomotive,
nahm man den
Tender
dazu. Versehen wurden die Achsen
mit Speichenräder,
die mit einer
Bandage
versehen wurden. Der Durchmesser des fertig aufgebauten
Rades
betrug 1030 mm. Hier verbaute man kleinere Räder als bei den Wagen. Das
war jedoch eine Folge der
Drehgestelle
und des damit verfügbaren Platzes. Bekanntlich war ja die Höhe der
Zugvorrichtungen
durch die Normen der
UIC
vorgegeben worden. Doch wie schon erwähnt gab es diese Achsen auch bei der
Reihe A 3/5. Auch die Achsen des Tenders mussten für einen ruhigen Lauf abgefedert werden. Es kamen die üb-lichen Blattfedern zum Einbau. Auf Ausgleichshebel konnte jedoch verzichtet wer-den, weil deren Aufgabe von den beiden verbauten Drehgestellen übernommen wurden. Sie sehen, dass wir hier einen einfachen
Aufbau hatten, der sich aber nicht besonders auf die Länge des kompletten
Fahrzeuges auswirken sollte. Im Gegensatz zu den anderen hier vorgestellten Kohlenwagen, waren beim Modell der Nummern-gruppe 2701 bis 2732 die Blattfedern nicht zu erkennen. Der Grund lag bei der Tatsache, dass die Achsen im Drehgestell innen gelagert wurden. Die kompakt eingebaute
Federung
dieser Fahrzeuge war daher wegen den
Rädern
nicht zu erkennen. Jedoch können wir somit auch diesen
Tender
ab-schliessen und die anderen Modelle ansehen. Wenn wir nun zu den
Tendern
der
Lokomotiven
mit den Nummern 2801 bis 2808 wechseln, dann er-fahren wir auch hier, dass
man sich bei der
Gotthardbahn ebenfalls an den Daher hatte dieser
Schlepptender
im Gegensatz zur
Lokomotive
und den Nummern 2701 bis 2732 einen aussen liegenden Rahmen erhalten. Dar
führte dazu, dass hier die drei Achsen
direkt in diesem Rahmen gelagert wurden. Wegen dem schweren
Wasserkasten
und den eher leichten
Kohlenfach
konnten diese jedoch nicht gleichmässig verteilt werden. So rückte die
mittlere Achse leicht nach hinten und die Abstände betrugen 1900 und 1600
mm. Auch jetzt wollen wir uns die Gewichte ansehen. Das Fahrzeug wurde gegenüber dem vorherigen Modell etwas leichter. Mit allen Vorräten ergänzt wurde daher ein Gewicht von 39.3 Tonnen erreicht. die durchschnittliche Achs-last belief sich auf 13.1 Tonnen. Daher war eine optimale Verteilung der drei Achsen
von grosser Wichtigkeit. Auf die gesamte
Lokomotive
hochgerechnet ergab das ein totales Gewicht von 115,3 Tonnen. In Bezug auf die
Lagerung
und die
Federung
gab es beim
Tender
der
Gotthardbahn keinen Unterschied zur vorherigen Lösung. Es waren
Sachen, die nicht angepasst werden konnten. Das galt auch für die
nachfolgenden
Kohlenwagen,
denn auch bei diesen gab es bei den
Lagern
und der
Federn keine grossen Unterschiede, jedoch müssen wir uns die Federung
noch ansehen, denn das Problem waren die
Kuppen
und
Senken. Wie bei allen
Laufwerken,
wo sich die Achsen
in einem gemeinsamen Rahmen befanden, mussten die
Achslasten
ausgeglichen werden. Daher wurden hier, wie bei der
Lokomotive,
Ausgleichshebel
montiert. So konnte auch der
Tender
ohne Probleme über
Kuppen
und durch
Senken fahren. Eine Lösung, die auch bei den beiden nachfolgenden
Tender so gelöst wurde und auch sonst gab es hier keine grosse
Abweichungen. Wichtig war aber, dass nun die
Federn gut zu erkennen waren, da diese Achsen
aussen gelagert wurden. Der dazu benötigte
Plattenrahmen
sorgte jedoch dafür, dass die
Räder
nun nicht mehr so gut zu erkennen waren. Der geänderte Aufbau sorgte also
dafür, dass sich die optische Betrachtung deutlich unterschied. Wir müssen
uns nun aber diese Räder am
Kohlenwagen
ansehen, denn das Modell der
Gotthardbahn war abweichend. Auch hier wurden Räder verwendet, die von den Wagen genommen wurden. Durch den anderen Aufbau wurde nun der Durchmesser auf 1060 mm gesteigert. Beim Aufbau als Speichenrad mit einer Bandage gab es keine Abweichungen. Das war nicht so überraschend, denn zu
jener Zeit wurden auch bei den Wagen solche
Räder
benutzt. Der
Tender
war daher diesen Fahrzeugen gleichgestellt wor-den und so wurden deren
Ersatzteile benutzt. Wenn wir nun zu den
Lokomotiven
mit den Nummern 2601 bis 2619 kommen, dann haben wird
eine bekannte Situation. Auch jetzt wurden für den
Kohlenwagen
das Modell einer
Hier war das die Reihe
A 3/5 der 600er
Gruppe,
wie sie von den Schweizerischen Bundesbahnen SBB damals beschafft wurde.
Sie sehen, von den vier Modellen bei der Baureihe
A 3/5 fanden sich drei
Tender
bei der Reihe C 4/5. Auch jetzt wurden drei Achsen
verbaut. Im Gegensatz zum vorherigen Modell der
Gotthardbahn wurde der
Radstand
verändert. So rückte die mittlere Achse wieder nach vorne, so dass ein
nahezu gleichmässiger Abstand vorhanden war. Das hatte nun aber zur Folge,
dass die
Achslasten
nicht mehr optimal waren, denn auch hier war der
Wasserkasten
ein gewichtiges Teil, das auf die drei Achsen des Fahrzeuges drückte. Wenn wir uns die Gewichte auch hier
ansehen, erkennen wir schnell das Problem. Der
Tender
hate bei den mit diesen Modellen versehenen
Lokomotiven
der Nummern 2601 bis 2015 ein Gewicht von 40.6 Tonnen. Das ergab beim
Tender eine durchschnittliche Last von 13.3 Tonnen. Da nun aber bei
Kohlenwagen
das Gewicht eher gegen den Schluss anfiel, verschoben sich die genauen
Werte. Jedoch haben wir mit 108 Tonnen auch die leichteste Version. Die im Rahmen verbauten Achsen waren nach dem Muster der Gotthardbahn gelagert und gefedert worden. Bei den Durchmessern der Räder wurde nun wieder jener genommen, der schon bei der Reihe 2701 bis 2732 verwendet wurden. Damit setzten auch die Schweizerischen
Bundesbahnen SBB auf die Tatsche, dass man möglichst identische Achsen
benutzte. Letztlich waren aber diese Wert bei
Tendern
nicht so wichtig, wie man meinen könnte. Wir haben nun bis auf vier Lokomotiven alle mit einem Tender versehen. Bei den Nummern 2616 bis 2619 wurde der Kohlenwagen verändert. Grund waren nicht Probleme mit den
Achslasten
beim vorherigen Modell, sondern eine Idee der
Staatsbahnen.
Da bei den Schweizerischen Bundesbahnen SBB viel auf einheitliche Serien
gesetzt wurde, sollte diese Regel nun auch auf die
Tender
übertragen werden, es gab das SBB Modell. Markantestes Teil dieses
Tenders
war der nun auf dem
Wasserkasten
aufgebaute Rahmen für das
Kohlenfach.
Das erlaubte, dass man den Vorrat beim Wasser auf einen Wert von 18 Tonnen
steigern konnte. jedoch mussten kleine Abstriche bei den
Kohlen
gemacht werden. Dieses höhere Gewicht wirkte sich nun aber direkt auf das
Laufwerk
aus, denn die einheitliche Verteilung der drei Achsen
konnte hier nicht mehr umgesetzt werden. Mit anderen Worten, die mittlere Achse
des dreiachsigen Fahrzeuges, wurde wieder nach hinten verschoben. Dabei
betrug der vordere Abstand 2200 mm und der hinter noch 1700 mm. Damit war
hier die mittlere Achse sehr weit nach hinten gerückt, was wegen den hohen
Achslasten
ein wichtiger Punkt war. Wie müssen bedenken, dass hier noch einmal eine
Tonne Wasser geladen werden konnte, und diese Menge drückte auf die
Schienen. Wenn wir uns auch hier die Gewichte ansehen, dann fällt auf, dass wir mit einem Gewicht von 41.8 Tonnen das Gewicht der Gruppe 2701 bis 2732 erreichen. Jedoch musste diese Last nun auf drei Achsen abgestützt werden. Mit 13.9 Tonnen haben wir nun auf jeder Achse
ein Gewicht von nahezu 14 Tonnen. Auf die
Lokomo-tive
wirkte sich das so aus, dass wir mit einem Gewicht von 112.7 Tonnen die
schwerste Version der
Staatsbahnen
haben. In Bezug auf die
Lager
und die
Federung
gab es zu den anderen dreiachsigen Modellen keinen Unterschied. In der
kurzen Zeit konnte man hier auch keine neuen Erkenntnisse erwarten. Doch
was hier klar war, wurde bei den eingebauten Achsen
sofort widerlegt. In den wenigen Jahren gab es bei den Wagen eine Neuerung
bei den
Rädern,
denn diese sollten vereinfacht und damit deutlich billiger werden, als die
alte Version. So wurde hier kein
Speichenrad
mehr verwendet. Es kam daher ein
Vollrad
zum Einbau, das jedoch weiterhin mit einer
Bandage
versehen worden war. Trotzdem sollten diese
Scheibenräder
mit einem Durchmesser von 1030 mm billiger bei der Beschaffung sein. Der
Grund war, dass Speichenräder mit sehr viel Aufwand in einem speziellen
Gussverfahren hergestellt werden mussten. Der Durchmesser blieb jedoch
gleich. Zum Schluss fehlt noch der Hinweis, dass
der
Schlepptender
der
Lokomotiven
mit den Nummern 2616 bis 2619 bei den nachfolgenden
Baureihen
verwendet wurde. Selbst Modelle der hier vorgestellten Baureihe C 4/5
bekamen diesen
Kohlenwagen.
Ich meine dabei natürlich nicht die schon zu Beginn damit ausgerüsteten
Reihen. Doch nun wird es Zeit, dass wir etwas Farbe ins Spiel bringen und
da gab es eine grosse Überraschung.
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