Fahrwerk mit Antrieb |
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Der nun fertig aufgebaute Kasten stützte sich auf zwei identische
Drehgestelle ab. Daher
können wir uns auf die Betrachtung eines davon beschränken. Als Werkstoff
für die Drehgestelle kamen ausschliesslich Stahlbleche vor, die mit der
Hilfe von Nieten zu einem stabilen Rahmen verbunden wurden. Dabei musste
dieser Rahmen in der Lage sein, sämtliche Kräfte aufzunehmen. Wegen der
Achsfolge,
musste hier jedoch eine etwas spezielle Bauweise angewendet werden. Am Rahmen des Drehgestells wurden zum Schutz des Fahrwerkes und damit des Fahrzeuges zwei Schienenräumer montiert. Diese waren nach der damals üblichen Lösung umgesetzt worden und sie konnten in der Höhe eingestellt werden.
Gerade bei diesen sehr oft beschädigten Bauteilen war es wichtig,
dass ver-einheitliche Teile verwendet wurden, denn nur so konnte das
Fahrzeug schnell wieder dem Betrieb übergeben werden. Zu besseren Stabilisierung, wurden die beiden Schienenräumer mit einer zu-sätzlichen Stange verbunden. Es war so ein guter Schutz entstanden, der sich bei anderen Baureihen bewährt hatte.
Durch die Bauform wurden auf den
Schienen
liegende Gegenstände zur Seite abgelenkt und daher am
Drehgestell
vorbeigeführt. Ein leichter und gut funk-tionierender Schutz für die
empfindlichen
Achsen
des
Fahrwerkes.
Daher gal-ten die
Schienenräumer
als Standard.
Als Folge des grossen Gewichtes der elektrischen Ausrüstung
mussten beim
Motorwagen
Ce 4/6 dreiachsige
Drehgestelle eingebaut
werden. Dabei wurde die
Laufachse
jedoch nicht als führende
Achse
eingebaut. Vielmehr platzierte man sie zwischen den beiden
Triebachsen.
Das führte dazu, dass der
Triebwagen
eine
Achsfolge
von (A1A) (A1A) bekommen hatte. Bei den anderen
Proto-typen
unterschied sich diese Achsfolge jedoch deutlich.
Die beiden
Triebachsen
waren als normale geschmiedete Stahlwellen ausgeführt worden. Sie wurden
in aussenliegenden
Gleitlagern
gehalten. Diese mit
Lagerschalen
aus
Weissmetall
versehenen
Lager
hatten sich seit Jahren bewährt und sie wurden mit
Öl
geschmiert. Dabei kam eine übliche Sumpfschmierung mit unten liegenden
Schmierkissen zur Anwendung. Der Vorrat des
Schmiermittels
wurde dabei beim entsprechenden Lager mitgeführt. Die Höhenänderung der Achsen erfolgte ebenfalls mit Gleitlagern, die mit Fett geschmiert wurden. Dabei wur-den die Gehäuse in den seitlichen Achslagerführungen gehalten und sie konnten sich dank dieser Lösung in der vertikalen Richtung frei bewegen.
Durch den
Antrieb
konnte diese Lösung jedoch nicht mit den bei Wagen verwendeten
Pendelachsen verglichen werden, denn hier waren die
Triebachsen
starr geführt. Durch die aussen erfolgte Montage der Triebachslager waren sie zudem einfacher zugänglich, als bei anderen Baureihen. Mit den beiden Triebachsen wurde zudem der feste Radstand im Drehgestell festgelegt.
Dieser wurde mit 3 200 Millimeter gemessen. Ein für heute recht
hoher Radstand, der jedoch dem
Trieb-wagen
ein ruhiges Fahrverhalten verleihen sollte. Indi-rekt war dies jedoch eine
Folge der benötigten
Lauf-achse. Die Laufachse wurde in der Mitte direkt im Rahmen des Drehgestells gelagert. Auch hier kamen die üblichen Gleitlager mit Sumpfschmierung zur Anwendung.
Selbst die Führung im Rahmen war identisch ausgeführt worden.
Damit sich die
Laufachse
jedoch in den
Kurven
seitlich verschieben konnte, wurde hier ein seitliches Spiel vorgesehen.
Dank diesem konnte der
Triebwagen
Radien bis 100 Meter problemlos befahren.
Die auf den
Achsen
aufgeschrumpften
Räder
waren als Vollräder ausgeführt worden. Sie wurden mit
Radreifen
als Verschleissteil versehen und hatten unterschiedliche Durchmesser.
Dabei achtete man bei der
Laufachse
darauf, dass diese den üblichen Modellen entsprach. Daher wurden hier
Räder mit einem Durchmesser von 850 Millimeter verbaut. Daher war in
diesem Bereich des
Fahrwerkes
klar die Reduktion von unterschiedlichen Ersatzteilen wichtig. Auch bei den Triebachsen wurde bei den Rädern darauf geachtet, dass die Vorhaltung von Ersatz-teilen verringert werden konnte. Daher wurden hier Räder von Wagen verwendet und der Durchmesser wurde mit 1040 Millimetern angegeben.
Auch wenn damals bei den
Triebachsen
durchaus grössere Durchmesser üblich waren, konnte dieser wegen dem
Fussboden im Kasten nicht erhöht wer-den. Daher der Griff zu Wagenachsen. Speziell gelöst wurde die Abfederung der drei Ach-sen. Diese musste so ausgeführt werden, dass mit dem Triebwagen auch Kuppen und Senken gefahrlos befahren werden konnten.
Dabei mussten sich die
Triebachsen
und die
Lauf-achse
so unterstützen, dass es zu keiner uner-wünschten Entlastung kam. Die
Konstrukteure fan-den hier den Schwanenhals, welcher als Ausgleichs-hebel
zwischen den beiden Triebachsen und der Laufachse eingebaut wurde. Dabei bewirkten die Ausgleichshebel, dass durch den Anstieg der Achslast in der Laufachse die Trieb-achsen nach unten gedrückt wurden.
Dabei konnte das bei einer
Kuppe
nur eine der bei-den
Achsen.
Damit wurden die
Achslasten
wieder ausgeglichen und so eine
Entgleisung
verhindert. Bei einer
Senke
funktionierte die Einrichtung in umge-kehrter Richtung ohne
Einschränkungen. Da die Hebel gut zu erkennen waren, wirkte das
Drehgestell etwas
komisch.
Abgefedert wurden hier nicht die
Achslager,
sondern der Schwanenhals. Dieser war mit Hilfe von
Es wird nun Zeit, dass wir die beiden Drehgestelle unter den Kasten setzten. Dabei wurde ihre Position mit einem einfachen Drehzapfen bestimmt. Durch die Anordnung der Laufachse, konnte der Drehzapfen in deren Bereich eingebaut werden. Das war wichtig, weil der Platz eigentlich nur dort vorhanden war.
Wegen der mittigen Montage war bei den
Drehgestel-len
eine grosse Auslenkung vorhanden. Das verhin-derte die Einstiege in diesem
Bereich. Der Kasten stützte sich bei jedem Drehgestell über seitliche Tatzen auf einen Wiegebalken ab. Dieser Wiegebalken lagerte seinerseits über parallel ange-ordnete Schrauben- und Elliptikfedern auf dem je-weiligen Drehgestell.
Durch diesen Aufbau der Abstützung war das
Dreh-gestell
gegenüber dem Kasten gefedert. Optisch konnten diese
Federungen
jedoch nicht erkannt wer-den. Aus diesem Grund wird oft die
Sekundärfeder
vergessen. Da nun das Fahrzeug auf seinen eigenen Räder steht, können wir die Höhe bestimmen. Diese wurde bei diesem Motorwagen mit einer Dachhöhe von 3 715 Millimetern angegeben. Somit entsprach der Wert den damals üblichen Reisezugwagen.
Einzig die Bauteile der elektrischen Ausrüstung überragten diese
Höhe. Bei gesenkten
Stromab-nehmern
war daher eine maximale Höhe des Fahr-zeuges von 4 510 Millimeter
vorhanden.
Weil hier
Drehgestelle
verwendet wurden, konnten die
Fahrmotoren
nur innerhalb diesem eingebaut werden. Der Boden des Kastens verhinderte
zudem, dass sie zu gross wurden. Das war jedoch auch innerhalb des
Drehgestells der Fall, so dass der verfügbare Platz gut ausgenutzt wurde.
Auch jetzt erwies sich die mittige
Laufachse
als grosser Vorteil, da das Gewicht der Motoren ideal auf die beiden
Triebachsen
verteilt werden konnte.
Jede
Triebachse
wurde von einem eigenen
Fahrmotor
angetrieben. Dieser lagerte einerseits im Rahmen des
Drehgestells
und war dort mit Hilfe von
Silentblöcken
abgefedert worden. Der dritte erforderliche Punkt bei der Abstützung lag
jedoch bei der sich drehenden
Achse.
Damit handelte es sich hier um einen
Tatzlagerantrieb,
der damals in diesem Bereich mit Drehgestellen als einziger verfügbaren
Antrieb
verwendet werden musste. Das Drehmoment des Fahrmotors wurde über ein Getriebe auf die zugehörige Achse übertragen. Dieses Getriebe hatte eine Übersetzung von 1:3.65 und war mit schräg verzahnten Zahnrädern ausgerüstet worden.
Dabei konnte das grosse
Zahnrad
direkt auf der
Triebachse
montiert werden und es wurde kein
Lager
benötigt. Dieses gab es nur beim Ritzel, wo ebenfalls die üblichen
Gleitlager
angewendet wurden. Sie besassen ebenfalls eine Öl-schmierung. Bei einem Getriebe müssen jedoch auch die Zahnflanken geschmiert werden. Aus diesen Grund wurde das Getriebe in einem geschlossenen Gehäuse eingebaut.
Dieses schützte die empfindlichen
Zahnräder vor Verschmutzung, konnte aber auch für
die
Schmierung
genutzt werden. Dabei lagerte das
Schmiermittel
in einer Wanne und das grosse Zahnrad lief einfach durch dieses Ölbad.
Dabei wurde das Schmiermittel aufgenommen und auf das Ritzel übertragen.
Das mit dem
Tatzlagerantrieb
auf die
Triebachse
übertragene
Drehmoment,
wurde in den beiden
Rädern
mit Hilfe der
Haftreibung
zwischen
Schiene
und
Lauffläche
in
Zugkraft
umgewandelt. Eine Einrichtung zur Verbesserung der übertragbaren Zugkraft
in Form einer
Sandstreueinrichtung
gab es hier jedoch nicht. Wegen der bescheidenen
Leistung
wurde damals nicht mit grossen Problemen bei der
Adhäsion
gerechnet.
Mit Hilfe der Achslagerführungen wurden die erzeugte
Zugkraft
schliesslich auf den Rahmen des
Drehgestells
übertragen. Zusammen mit der Kraft der zweiten
Triebachse
wurde die Zugkraft schliesslich mit Hilfe des
Drehzapfens
auf den Kasten und so auf die
Zugvorrichtungen
übertragen. Nicht benötigte Zugkraft wurde schliesslich noch in
Beschleunigung umgewandelt. Damit konnte der
Motorwagen
Geschwindigkeit aufnehmen.
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