Farbgebung und Anschriften

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Ein oft diskutiertes Thema in den Fachkreisen ist die Farbgebung der Lokomotiven. allgemein bekannt ist, dass neu eröffnete Bahnen sich damit auch keine grossen Gedanken machten. Das führte dazu, dass die Anstriche von den Herstellern definiert wurden. Dabei ist spannend, dass diese durchaus auf die gleichen Lösungen kamen. Hier haben wir nun aber eine Lokomotive, die an eine bestehende Bahn geliefert wurde.

Am grundsätzlich Aufbau des Anstrich konnte auch die Gotthardbahn nichts ändern. So musste zum Schutz vor dem Befall mit Rost ein Schutzanstrich vorgesehen werden.

Die hier verwendeten Lacke waren speziell für die Zweck entwickelt worden. Sie sorgten für eine gute Haft-ung auf dem Metall und das war für den Schutz sehr wichtig, denn die Feuchtigkeit musste zuerst unter diese Farbschicht gelangen.

Aufgetragen wurde dieser Schutz vor Rost auf allen behandelten Bereichen. Dabei gab es jedoch auch Orte, wo die Mittel nicht optimal wirkten. Das waren die Bandagen, die auch thermisch stark belastet wurden. Das hätte damals schlicht dazu geführt, dass die Lacke verbrannt worden wären. Um das zu verhindern, wurden diese nicht mit einem Farbauftrag versehen. In der Schweiz war das durchaus üblich.

Ebenso auf einen Farbauftrag verzichten musste man bei den geschmiedeten Bereichen des Stangenantriebs. Diese Bereiche wurden durch die Bearbeitung so stark verfügt, dass die damals verwendeten Lacke schlicht nicht haften blieben. So wurde auf den Farbauftrag verzichtet. Zum Schutz der nun blanken Metalle wurde ein Gemisch aus Petrol und Öl aufgetragen. Das wirkte gut, musste aber immer wieder erneuert werden.

Alle anderen Bereiche der Lokomotive wurden mit einem Farbauftrag versehen und das betraf auch den Kessel. Es gab damals bereits erste Lokomotiven, die in diesem Bereich das neue Russenblech verwendeten. Bei der schweren Güterzugslokomotive wurde dieses teure Metall jedoch nicht verwendet und so musste der Farbauftrag auch am Kessel ausgeführt werden. Dazu war die zweite Farbschicht mit den beigemengten Pigmenten verantwortlich.

Es wurde eine Farbwahl getroffen, die von der Gotthardbahn vorgegeben war und die bisher noch nicht angewendet wurde.

Da Lokomotiven im Güterverkehr nie zu den Glanz-stücken einer Bahngesellschaft gehörten, gab es auch hier einen eher schlicht wirkenden Anstrich.

So wurden die behandelten Bereiche ohne Aus-nahme mit einem schwarzen Farbauftrag versehen. Abweichungen davon gab es nur bei Metallen, die keine Farbe benötigten.

Bei der Gotthardbahn hatte sich im Betrieb der älteren Baureihen gezeigt, dass diese Farbe sehr gut mit den Verschmutzungen harmonierte. Da es damals schlicht noch nicht bekannt war, dass man Fahrzeuge auch waschen konnte, war die Wahl effektiv gar nicht so falsch. Wir haben erstmals die Farbwahl erhalten, die später üblich wurde, weil sich damit im Betrieb wirklich die grössten Vorteile ergeben hatten.

Auch wenn sich dieser Anstrich später durchsetzen konnte, die Gotthardbahn sah es etwas anders. So sollte dieser eher bescheidene Anstrich bei der hier vorgestellten Lokomotive etwas aufgelockert werden. Dazu wurden aber nicht die üblichen Lösungen mit anderen Farben gewählt. Die Reihe A2 hatte bereits gezeigt, dass die Leute bei der Gotthardbahn nicht so stur an einem Anstrich hingen, wie das bei anderen Bahnen der Fall war.

Hier wurde der komplett schwarze Anstrich daher aufgelockert. Bei der Lokomotive für den Güterverkehr wurden dazu feine rote Zierlinien verwendet. Diese waren damals auch bei den Personenwagen in Mode und daher waren sie nicht so sehr überraschend, wie man meinen könnte. Der Lokomotive half das den biederen Anstrich etwas zu verbessern. Es war ein gefällig wirkender Anstrich für die Baureihe D6 entstanden.

Wie schon bei den ersten Lokomotiven der Gotthardbahn wurde auch bei der hier vorgestellten Maschine auf die An-bringung von Bahnanschriften verzichtet.

Die Modelle der Gotthardbahn verkehrten auf deren Strecken und daher sah man es nicht als notwendig, dass an der Loko-motive ein Hinweis auf den Besitzer vor-handen war.

Eine Praxis, die damals durchaus auch bei anderen Bahnen angewendet wurde.

Wenn wir die nun bekannten Hinweise zusammenfassen, dann war schnell klar, dass die Güterzugslokomotive nicht zu den Schmuckstücken der Bahngesellschaft gehörten.

Es waren Arbeitstiere, denen nicht zu viel Beachtung geschenkt wurde und unter diesem Gesichtspunkt waren die roten Zierlinien bereits viel, denn in der Schweiz waren Lokomotiven immer schlicht gehalten und in diesem Punkt unterschied sich die Gotthardbahn nicht.

Deutlich wichtiger war jedoch die Betriebsnummer. Diese diente der klaren Zuordnung jeder Lokomotive. Da hier noch davon ausgegangen wurde, dass es zu einer Serie kommen würde, wurde die Nummer so gewählt, dass die nachfolgenden Modelle sich nahtlos anreihen konnten. Es kam daher bei dieser Baureihe zu einer neuen Nummerngruppe. Dabei hatten die Modelle für die Güterzüge bereits dreistellige Nummern erhalten.

Bei der Bestellung der hier vorgestellten Lokomotive war klar, dass diese bei einem Erfolg die Baureihe D4t ablösen sollte. So sollten dort keine neuen Modelle mehr beschafft werden. Da man bei der erwähnten Reihe damals bereits bei der Nummer 131 angelangt war und weil man dem Prototypen noch nicht vertraute, wurde hier die Nummer 151 vorgesehen. So war eine ausreichende Lücke zur Reihe D4t vorhanden.

Diese Betriebsnummer wurde an der Lokomotive auf allen vier Seiten angebracht. Dabei wurden seitlich ein-zelne Ziffern verwendet. Diese wurden aus Messing hergestellt und farblich nicht mehr weiter behandelt.

Angebracht wurden sie mit Schrauben an der Seitenwand des Führerhauses vor der Einstiegstüre. Eine Lösung, die von den anderen Baureihen her bereits bekannt war und hier daher auch nicht verändert wurde.

Für die rückseitige Nummer, die am Kohlenfach ange-bracht wurde, verwendete man die gleiche Lösung, wie sie schon bei der Seite benutzt wurde. Es war daher klar, dass nach Möglichkeit auf gegossene Schilder verzichtet werden sollte.

Wobei das nicht so klar war. Hier war es jedoch leicht möglich die einzelnen Ziffer mit Schrauben zu befestigen. Schliesslich war das Kohlenfach noch leer, als die Nummern montiert wurden.

Für die vorne an der Rauchkammer angebrachte Nummer kam jedoch nicht mehr diese Lösung zur Anwendung. Da man sich dort über die Position noch nicht sicher war, wurde ein entsprechendes Schild aus Messing gegossen. Bei diesem wurden die vertieften Stellen mit schwarzer Farbe behandelt, so dass die Nummer gut zu erkennen war. Solche Schilder waren über viele Jahre bei den Bahnen in der Schweiz üblich.

Nicht fehlen durfte das Herstellerschild. Dieses wurde seitlich an den Wasserkästen montiert und war auf die gleiche Weise, wie die vordere Nummer ausgeführt worden. Damit haben wir jedoch die Anschriften bereits abgeschlossen. Die heute üblichen technischen Anschriften fehlten bei der Lokomotive schlicht. Das war jedoch damals üblich, da diese Angaben in einem Verzeichnis geführt wurden und daher nicht an der Lokomotive vorhanden waren.

 

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