| 
       Fahrwerk mit Antrieb  | 
    |||
| Navigation durch das Thema | |||
| 
	   Kommen wir zum 
      Fahrwerk der Lokomotive. Mit der 
	  Bezeichnung A I war schlicht keine Information zur  
	  
      Achsfolge vorhanden. 
	  Bei einer nur 6 600 mm langen Maschine ist diese mit B angegebene 
	  Achsfolge keine grosse Überraschung. Mehr war damals bei Modellen, die in 
	  den  
	  
	  Rangierdienst 
	  kommen sollten auch nicht vorgesehen. Daher entsprachen 
	  diese Lokomotiven zumindest in diesem Punkt den vorhandenen Maschinen. 
	   Bei den letzteren kamen 
	  einfache Lösungen mit Stahl auf Stahl und einer  
      
	  Schmierung mit  
      
	  Öl
      zur 
	  Anwendung. Diese Führungen waren so aufgebaut worden, dass sich die  
	  
      Achse 
	  nur in der vertikalen Richtung bewegen konn-te. Genauer gefertigt werden mussten die Achslager, die auf Rotation belastet wurden. Hier kamen ebenfalls Gleitlager zur Anwendung. Wegen den hohen Drehzah-len bei der mit bis zu 50 km/h verkehrenden Lokomotive wurden die Lagerschalen aus dem üblichen Weissmetall hergestellt. Dieses hatte eine gute Eigenschmierung und war 
	  daher ideal um gegenüber der  
	  
      Achse 
	  aus Stahl bestand zu hal-ten. Jedoch war 
	  dabei die Temperatur ein Problem. Um die Temperatur der  
      
      Lager wirksam zu vermindern 
	  und auch die Reibung zu verringern, mussten diese Lager mit  
      
	  Öl
      geschmiert 
	  werden. Wie bei den anderen 
      Achslagern kam hier eine 
	  Sumpfschmierung mit 
	  einem unmittelbar bei Lager vorhandenen Behälter zum Einbau. Das 
	  verbrauchte 
      Schmiermittel wurde dann durch die Ritzen beim Lager ins Freie 
	  entlassen, so dass das Öl einem gewissen Verbrauch unterworfen war. Auch wenn wir heute diese Art der  
      
	  Schmierung aus 
	  Gründen des Umweltschutzes nicht verstehen können, es war schlicht die 
	  einzige Möglichkeit, das verbrauchte 
      Schmiermittel aus dem 
	   
	  
      Lager zu 
	  bekommen. Bei ähnlichen   
	  
      Gleitlagern kommen auch heute noch solche Lösungen 
	  vor. Wobei jetzt zur Schmierung 
	  Fette verwendet wurden, die nicht so 
	  leicht ausgewaschen werden konnten, wie die noch 1882 verwendeten  
      
	  Öle. 
	   Diese waren jedoch leichter aufgebaut worden, besassen aber auch die erforderlichen Gegenge-wichte für den Antrieb. Nicht im 
	  Speichenrad enthalten waren jedoch 
	  die 
	  Lauffläche und der 
	  Spurkranz, da dazu damals noch ein Verschleissteil 
	  vorgesehen war. Als Verschleissteil kam eine aufgezogene Bandage zur Anwendung. Diese besass die Lauffläche und den Spurkranz und sie konnte bis zu einem be-stimmten Punkt abgenutzt werden. Dieser war mit einer Verschleissrille gekennzeichnet worden. War diese erreicht, musste die 
	  Lokomotive, wie Sie mit Ihrem Auto in die Werkstatt um neue Reifen 
	  ab-zuholen. So unterschiedlich waren als die Fahr-zeuge auf der  
      
	   
      
	  
      Schiene auch 
	  wieder nicht. Der Durchmesser der Räder lag bei 1 000 mm und war daher auch nicht sehr gross geraten. Die Loko-motive sollte, weil die Dampfmaschine nur eine bestimmte Tourenzahl hatte, nur mit einer Höchst-geschwindigkeit von 50 km/h verkehren können. Das war aber für den 
	  geplanten Einsatz im  
	  
	  Rangierdienst 
	  und auf kurzen Strecken im 
	  
      
	  Flachland
	  hoch genug. 
	  Zumal die 
      
	  Gotthardbahn so oder so nicht gerade schnell verkehrte. Vorher bei der Vorstellung der 
      
	  Lagerung, wurde 
	  erwähnt, dass sich die  
	  
      Achsen in vertikaler Richtung bewegen konnten. 
	  Diese Bewegung war erforderlich, damit die 
      Lokomotive 
	  mit einer wirksamen 
	  Federung versehen werden konnte. Nur so wurden die Schläge und 
      
	  Stösse, die 
	  sich im 
      
	  Laufwerk immer wieder ergaben nicht auch das Fahrzeug übertragen 
	  wurden. Auch wenn mit 50 km/h langsam gefahren wurde, war die Federung 
	  wichtig. 
	   Wegen den Sparmassnahmen, die hier umgesetzt 
	  werden mussten, kam eine von anderen Baureihen gänzlich andere und dabei 
	  erst noch einfachere Lösung für die 
	  Federung der ersten 
      Achse zum Ein-bau. Verwendet wurde eine quer zur Fahrrichtung eingebaute Blattfeder. Diese war oben liegend ein-gebaut worden und erlaubte es auf ein Federpaket zu verzichten. Die Wirkung dieser Feder, die kaum Unterhalt benötigte, war gut. Sie benötigte einfach viel Einbauraum im Rahmen, der 
	  in der Regel nicht vorhanden war. Hier ging das von den Kutschen 
	  übernommene Prinzip jedoch ohne grosse Probleme, da ja alles einfach 
	  aufge-baut wurde. 
	  
	  Blattfedern hatten zudem eine lange Schwingungsdauer. 
	  Das machte diese 
	  Federung bei Fahrzeugen ideal, da sie sich nicht 
	  aufschaukeln konnte. Ein Vorteil, der aber durch eine schlechtere Wirkung 
	  bei hohen Geschwindigkeiten bezahlt wurde. Bei der hier vorgestellten 
	  Lokomotive 
	  spielte das keine Rolle, da ihr maximales Tempo weit unter der 
	  kritischen Grenze lag. Daher war dies eine gute Federung. Kommen wir zur hinteren  
	  
      Achse. Diese besass nun zwei 
	  in Längsrichtung eingebaute   
      
	  Federn. Die Lösung der ersten Achse konnte 
	  hier nicht genommen werden, weil der dazu erforderliche Platz im Rahmen 
	  fehlte. Sie wurden ebenfalls über dem 
      
	  Lager eingebaut und sie sorgten für 
	  eine breite Abfederung des Fahrzeuges, das so nicht so leicht seitlich 
	  kippen konnte. Ein Problem, das man bei Dampflokomotiven nicht haben 
	  sollte. 
	   Doch damit haben wir die 
	   
      Rangierlokomotive 
	  auch auf die  
	   
      Räder 
	  gestellt und können uns eigentlich der Höhe 
	  zuwen-den. Die Maschine war jedoch sehr nieder und daher ergaben sich keine 
	  Probleme. Sollten Sie nun Massangaben erwartet haben, dann muss ich Sie enttäuschen. Damals wurden die Höhen der Loko-motive nur in seltenen Fällen angegeben. Das war be-sonders oft der Fall, wenn das Lichtraumprofil ausgereizt wurde. Die hier vorgestellte kleine  
	   
	  Rangierlokomotive 
	  hatte damit jedoch keine grossen Probleme. Die Reihe A I sollte wirk-lich 
	  zu einer der kleinsten normalspurigen Maschinen der Schweiz werden. Bevor wir uns nun dem Antrieb zuwenden können, muss noch erwähnt werden, dass im Bereich des Rahmens um die Triebräder Schutzbleche montiert wurden. Diese wurden zudem überraschend weit nach 
	  unten ge-zogen. So war die 
	  Lauffläche kaum zu erkennen. Eine Massnahme, die 
	  eigentlich nicht unbedingt nötig war, die aber der Erscheinung der 
	  Lokomotiven nicht geschadet hatte. Die Bleche der A I standen ihr 
	  ausgesprochen gut. So einheitlich der Aufbau des 
      Fahrwerkes war, beim 
	    
	  
      Antrieb entsprach die Maschine nicht mehr dem gängigen Aufbau. Wie bei den 
	  anderen Dampflokomotiven wurde auch hier in einer 
	  Dampfmaschine eine 
	  lineare Bewegung erzeugt und diese mit einem Gestänge auf die 
	  
      Triebachse 
	  übertragen. Dieser Weg war aber anders gelöst worden, wie das bei 
	  Dampflokomotiven sonst der Fall war. Daher lohnt es sich, wenn wir genau 
	  hinsehen. 
	   Die so erzeugte lineare Bewegung der Maschine 
	  wurde über die   
      
	  
	  Kolbenstange auf das 
      
      Triebwerk übertragen. Dabei wurde die 
	  Stange nahezu waage-recht geführt und sie endete in einem einfachen 
      Gelenk. 
	  Dieses war mit einem   
	  
      Gleitlager, das mit  
      
	  Öl
      geschmiert wurde, versehen 
	  worden. Nach diesem Gelenk kam der grosse Unterschied zu den anderen Lokomotiven mit einer Dampfma-schine. Das sonst hier vorhandene und in der Fertigung sehr teure Kreuzgelenk fehlte schlicht. Die von der 
	  
	  Dampfmaschine mit der 
      
	  
	  
	  
	  Schubstange übertragene lineare Bewegung wurde in 
	  der Mitte der 
      Lokomotive 
	  von einem Umlenkhebel aufgenom-men und durch 
	  diesen auf das Niveau der beiden 
      Achsen 
	  angesenkt. Dieser Umlenkhebel war unter dem Umlaufblech in einem 
	  Hilfsrahmen gelagert worden. Auch dieses nur auf Drehung belastete  
      
      Lager 
	  war nach den üblichen Ideen aufgebaut worden. Die 
	  Lagerschalen aus 
	  
	  Weissmetall wurden dabei wie die meisten anderen Lager des   
	  
      Antriebes mit 
	  einer 
	  Sumpfschmierung versehen. Der Grund lag darin, dass die bei einem 
	  Nadellager erforderlichen Fliehkräfte im Umlenkhebel fehlten. Die Aufgabe des Umlenkhebels bestand nicht nur darin, 
	  die Bewegung auf das Niveau der  
	  
      Achsen abzusenken. Durch das 
      Gelenk in der 
	  Mitte, wurde die Bewegung gespiegelt. Ein Punkt, der zwar auffällig war, 
	  der jedoch nur geringe Auswirkungen auf den weiteren   
	  
      Antrieb hatte. Dieser 
	  war nun nicht mehr schwer im Aufbau, da am Umlenkhebel nur eine weitere 
	  
	  
	  
	  
	  Schubstange vorhanden war, die letztlich auf die 
      
      Triebachse wirkte. 
	   Mit dem Umlenkhebel musste die Stange nun aber von 
	  unten nach oben geführt werden. Eine Lösung, die kein Problem ergab, die 
	  aber für den Betrachter etwas befremdlich wirkte, da es nicht üblich war. Diese einfache Triebstange lagerte neben dem Gelenk beim Umlenkhebel auch im Drehzapfen der hinteren Achse. Die-ser Zapfen war mit einem Gleitlager versehen worden und hier konnte eine Nadelschmierung verbaut werden. Diese mit  
      
	  Öl
      arbeitende  
      
	  Schmierung konnte deutlich besser 
	  eingestellt werden. Das erlaubte es den Verbrauch bei den 
      Schmiermitteln 
	  zu vermindern. Ein Punkt, der sich bei den betrieblichen Kosten zeigen 
	  sollte. Der Drehzapfen wandelte die Kraft der Dampfmaschine in ein Drehmoment um. Dieses wurde wiederum mit Hilfe der Haftreibung zwischen der Lauffläche und der Schiene in Zugkraft umgewandelt. Auch wenn 
	  wir später noch erfahren werden, dass die 
	  Dampfmaschine eine geringe 
	  
	  Leistung hatte, die  
	  
      Zugkraft
	  war für eine 
      
      Triebachse schlicht zu hoch. Daher 
	  musste auch hier die Kraft, wie bei den anderen Modellen, auf weitere 
	  
      Achsen 
	  übertragen werden. Mit einer  
      
	  Kuppelstange 
      war die zweite 
      Achse 
	  mit der 
	  
      
      Triebachse verbunden worden. Damit haben wir beim vorderen 
	  Radsatz eine 
	  
      Kuppelachse 
      erhalten. Auch bei dieser wurde die Kraft der 
      Dampfmaschine
	  in 
	  ein 
	  Drehmoment umgewandelt. Wir haben so eine Teilung der Kräfte erhalten, 
	  die ausreichte um die erforderlichen  
      
      
      Zugkräfte 
	  der  
	  Lokomotive
      mit Hilfe 
	  der 
      
	  Adhäsion zu erzeugen. Damit haben wir nun den   
	  
      Antrieb abgeschlossen. 
	   Das führte dazu, dass die Kosten für die 
	  
	  Kreuzgelenke gespart werden konnten. Eine grosse Einsparung, da ja die 
	  hier vorgestellte Lösung doppelt vorhanden war. Der benötigte Versatz der 
	  beiden Seiten entsprach anderen Baureihen. Ein weiterer Vorteil war, dass der Radstand der Loko-motive gestreckt werden konnte. Dieser konnte nach belieben gestaltet werden, was der kurzen Maschine zu gute kam. Im Betrieb zeichnete sich der 
	    
	  
      Antrieb zudem dadurch aus, dass wenig Schmierstellen vorhanden waren und 
	  dass diese zudem immer leicht zugänglich waren. So stellt sich uns 
	  automatisch die Frage, warum diese Lösung nicht öfter angewendet wurde. Da hier die 
      Dampfmaschine
	  über dem Umlaufblech 
	  mon-tiert wurde, kam sie in den Bereich des 
      
      Kessels. Dort war aber nur ein 
	  bescheidener Platz vorhanden und so konnten keine grossen und kräftigen 
	  Dampfmaschinen verbaut werden. Aus diesem Grund wurden die Maschinen unter 
	  dem Blech montiert, wo deutlich mehr Platz vorhanden war. Es war also 
	  schlicht eine Frage der 
	  Leistung, die hier gering genug für diesen   
	  
      Antrieb 
	  war. Die im  
	   
      Rad 
	  erzeugte 
	  
      Zugkraft 
      gelangte schliesslich 
	  über die 
      
      Lager in den Rahmen der 
      Lokomotive. Im Rahmen wurde die Kraft 
	  aller Räder zu den 
      
      Stossbalken  
      und so auf die 
      Zugvorrichtungen übertragen. 
	  Dort nicht benötigte Zugkraft wurde hingegen in Beschleunigung 
	  umgewandelt. Damit haben wir aber die physikalischen Kräfte erreicht und 
	  hier gab es nun keinen so grossen Unterschied zu den anderen Lokomotiven 
	  mehr. 
  | 
    |||
| Letzte | 
       Navigation durch das Thema  | 
      Nächste | |
| Home | SBB - Lokomotiven | BLS - Lokomotiven | Kontakt | 
| 
       Copyright 2023 by Bruno Lämmli Lupfig: Alle Rechte vorbehalten  | 
    |||