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       Mechanische Konstruktion  | 
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	   Die 
      Gotthardbahn 
	  suchte eine einfach zu bedienende  
	  Lokomotive. 
	  Diese sollte mit den Nummern 11 und 12 auch geliefert werden. Beim Aufbau 
	  unterschied sich dieses Fahrzeug nicht gross von den anderen 
	  Dampflokomotiven. Es wurden alle Teile einfach etwas schwächer ausgeführt, 
	  oder gar weggelassen. Das war auch eine Folge davon, dass die beiden 
	  Maschinen nicht viel Kosten durften und dass die Anforderungen gering 
	  waren. 
	   Die Bahn benötigte viele Maschinen und da 
	  waren kleine 
      
	  Rangierlokomotiven 
	  nicht vorgesehen. Dennoch wurden solche benötigt und da wurde auf 
	  mög-lichst geringe Kosten geachtet. Bei einem Stückpreis von nur 29 000 
	  Schweizer Franken musste der Hersteller sparen. Am grundsätzlichen Aufbau einer Dampflokomotive änderte sich nicht so viel. Mit einem Feuer wurde in einem Kessel Wasser erhitzt und mit dem ent-stehenden Dampf eine Maschine in Bewegung gesetzt. Obwohl damals immer wieder mit neuen Ideen 
	  experimentiert wurde, die beiden  
      Lokomotiven 
	  waren dafür schlicht ungeeignet. Daher können wir uns auf die üblichen 
	  Informationen zu solchen Modellen freuen. Unterschiede zwischen den beiden von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik SLM gebauten Lokomotiven gab es nicht. Die Nummern 11 und 12 konnten daher nicht als Prototypen angesehen werden. Weitere Modelle der Baureihe A I sah auch die 
      Gotthardbahn 
	  nicht vor, denn es waren wirklich zwei Maschinen, die wegen den leeren 
	  Kassen bestellt wurden. 29 000 Schweizer Franken war sehr billig. Tragendes Element der  
	  Lokomotive 
	  war der innen liegende Rahmen. Dieser wurde nach der damaligen Methode aus 
	  Stahlblech, Gussteilen und Profilen aufgebaut. Als
      
      Verbindungen 
	  der einzelnen Bauteile wurden einfache
	  Nieten, 
	  aber auch Schrauben verwendet. Letztere kamen dort zum Einsatz, wo Teile 
	  leicht ausgetauscht werden mussten. Um Gewicht und Kosten zu sparen, 
	  wurden einfach etwas dünnere Bleche verwendet. 
	   Besonders dann, wenn etwas sportlich an Wagen 
	  an-gefahren wurde. Daher musste eine sorgfältige Konstruk-tion vorhanden 
	  sein. Sie sehen, Einsparungen führen nicht immer zu optimalen Lösungen. Das führte zum Beispiel dazu, dass der Rahmen kaum Ausschnitte besass. So konnte trotz den dünneren Blechen der übliche Kraftfluss erreicht werden. Zudem hätten die-se Öffnungen auch dazu geführt, dass die Kosten bei der Produktion zu hoch gewesen wären. Mit den Worten, dass es sich um einen 
	  einfachen
	  Plattenrahmen 
	  handelte, habe ich daher nicht übertrieben. Ein Punkt, der sich auch auf 
	  andere Punkte auswirken sollte. Um das Gewicht dennoch gering zu halten, 
	  verwendete man an den Stellen, wo das ohne Probleme ging, nur einfache 
	  Profile. Diese waren als Flachprofile, aber auch als T-Profile ausgeführt 
	  worden. In diesem Bereich entstanden daher grosse offene Bereiche, die 
	  aber nicht der Übertragung der Kräfte zugeordnet werden konnten, denn dort 
	  musste die üblichen Stahlbleche verwendet werden und das galt auch für den 
	  Abschluss. Abgeschlossen wurde der Rahmen auf beiden 
	  Seiten der  
	  Lokomotive 
	  mir je einem
      
      Stossbalken. 
	  Wegen den neuen
      
      
      Stossvorrichtungen 
	  der   
      UIC, 
	  musste dieses Bauteil gegenüber dem Rahmen abgestützt werden. So konnten 
	  die Kräfte optimal in den Rahmen übertragen werden. wir beginnen die 
	  Betrachtung der angebauten Teile jedoch in der Mitte des Stossbalkens, 
	  denn dort waren die 
      Zugvorrichtungen 
	  der UIC montiert worden. 
	   Eine seitliche Verschiebung war nicht 
	  möglich, da hier eine durchgehende 
      Zug-stange 
	  verwendet wurde. So konnten die 
      
      
      Zugkräfte 
	  etwas vom Rahmen genommen werden. Besonders dann, wenn vor und hinter der  
	  Lokomotive 
	  Wagen eingereiht wurden. Solche Zugstangen waren damals besonders bei kurzen Wagen üblich und sie wurden beim Bau von Lokomotiven selten verwendet. Hier war das aber wegen dem schwachen Rahmen und auch wegen der sehr kurzen Maschine möglich. So wurde also auf eine Lösung gesetzt, die 
	  bei den Wagen verwendet wurde. Ein-sparungen bei der Entwicklung, die auch 
	  genutzt wurden, um den Preis für das Mo-dell sehr gering zu halten. Ergänzt wurde der Zughaken mit der ebenso neuen UIC-Standardkupplung. Beide Teile der Zugvorrichtungen wurden im Hinblick auf die Gotthardbahn in Europa und auch auf anderen Kontinenten eingeführt. So sollten die bisher verwendeten von den 
	  Bahnen abhängigen Lösungen ver-schwinden. Dabei hatten diese
      
      UIC-Standardkupplungen 
	  nur ein Problem, denn sie konnten keine 
	   
      
	  Stosskräfte 
	  aufnehmen und mussten damit ergänzt werden. Diese
      
      
      Stossvorrichtungen 
	  wurden seitlich am 
      
      Stossbalken 
	  auf gleicher Höhe montiert. Dazu wurden Schrauben verwendet, denn die 
	  Bauteile waren einem gewissen Verschleiss unterworfen und sie sollten auch 
	  bei einer Überlastung beschädigt werden. Die Idee dabei war, dass die 
	  Kräfte so vom Rahmen abgehalten werden konnten. Die Schäden an der  
	  
	  Lokomotive bei leichten
      
	  Anprällen 
	  sollten so verschwinden. 
	   Die 
      
	  Federung 
	  war erforderlich um leichte
      
	  Stösse, 
	  wie sie beim Anfahren an Wagen entstehenden konnten, aufzunehmen. Zudem 
	  erlaubte sie auch, dass mit der Einrichtung auch 
      
      Kurven
      befahren werden konnten. Das Kontaktelement zu den Stossvorrichtungen des anderen Fahrzeuges, war ein einfacher Teller. Dieser Pufferteller war rund und er wurde nicht gleich ausgeführt. Jeweils der linke Puffer besass eine gewölbte Ausführung. Rechts wurde hingegen eine einfachere 
	  Ausführung mit einem flachen 
      
	  Puf-ferteller 
	  vorhanden. Da diese in den Normen geregelt wurden, war garantiert, dass 
	  immer zwei unterschiedliche Teller aufeinander trafen. Mit den am Rahmen montierten
      
      
      Stossvorrichtungen 
	  können wir bereits die Länge bestimmen. Diese wurde bei diesen 
	  Einrichtungen immer über die 
	  
      Puffer 
	  angegeben und sie betrug bei den beiden hier vorgestellten
      Lokomotive
      grade einmal 6 600 mm. Da wir mit dieser Zahl nicht viel anfangen können, 
	  muss erwähnt werden, dass es in der Schweiz kaum Dampflokomotiven gab, die 
	  über eine geringere Länge verfügten. Am Rahmen montiert wurden auch noch die zum 
	  Schutz des 
      Fahrwerkes 
	  vorgesehenen 
      
	   
      
      Schienenräumer. 
	  Diese waren bei Dampflokomotiven bei der Auslieferung oft nicht vorhanden, 
	  da dort einfach die bei der entsprechenden Bahn verwendeten Modelle 
	  montiert wurden. Da die Schienenräumer in der Höhe verstellt werden 
	  mussten und weil sie im Betrieb sehr oft beschädigt wurden, waren sie mit 
	  Schrauben befestigt worden. 
	   Wollte das Personal zu den Baugruppen 
	  gelangen, musste eine Leiter verwendet werden. Stand diese nicht zur 
	  Verfügung, blieb nichts anders übrig, als eine Kletterpartie zu 
	  vollziehen. Auf dem Rahmen wurde ein Führerhaus und ein Kessel montiert. Den Kessel werden wir später noch genauer ansehen, hier soll jedoch erwähnt werden, dass das Führerhaus den Kessel im hinteren Bereich einrahmte. Damit haben wir aber auch die Ausrichtung der
      Lokomotive
      erhalten, denn in diesem Punkt gab es zu den anderen Baureihen keinen 
	  Unterschied. Das 
      Führerhaus 
	  befand sich in der Schweiz am hinteren Ende. Das Führerhaus nahm die ganze Breite der Lokomo-tive ein. Daher wurde das Umlaufblech nur bis vor dessen Frontwand geführt. Zu erwähnen ist dabei, dass es auch vom 
      Führerhaus 
	  her keinen direkten Zugang zum Umlaufblech gab. Das war wegen dem Verzicht 
	  auf die Aufstiege zu erwarten und so blieb wirklich nur der vorher 
	  vorgestellte Weg. Doch nun sollten wir uns das Führerhaus der Maschine 
	  genauer ansehen. Wer nun aber ein aufwendig konstruiertes 
      Führerhaus 
	  erwartet, muss enttäuscht werden. Es waren eigentlich nur vier Wände 
	  aufgestellt worden. Diese bildeten ein Rechteck und in der oberen Hälfte 
	  wurden die Wände einfach zu breiten Säulen. Ein sehr einfacher Aufbau, der 
	  aber damals üblich war, denn 1882 waren längst noch nicht alle Maschinen 
	  mit so einem Gebilde ausrüstet worden, denn oft wurden nur 
	  Frontwände 
	  verbaut. 
	   Diese war erforderlich, damit das 
      Führerhaus 
	  erreicht werden konnte. Eine Türe war jedoch nicht vorhanden und eine 
	  Kette diente auf der Fahrt als einfache Absturzsicherung. Sie sehen, es 
	  wurde einfach gebaut. Für den Zugang vom Boden aus, war unter der Öffnung eine einfache Leiter montiert worden. Diese verfügte über zwei Stufen und war aus Stahl konstruiert worden. Eine sehr einfache Lösung, die nur leicht 
	  verbreiterte Stufen besass und sonst keine 
	  Sicherung 
	  vor dem Abrutschen besass. Der Unfallschutz wurde damals noch nicht so 
	  wichtig genommen, wie das heute der Fall ist, wo spezielle Beläge 
	  vorhanden sind. Damit der Aufstieg überhaupt möglich wurde, waren seitlich einfache Griffstangen montiert worden. Diese dienten während dem Aufstieg dem Halt und sie waren gerade so lange, wie die Seitenwand des Führerhauses. Eine Lösung, die damals so üblich war und 
	  welche bis in die Neuzeit bei  
	  Lokomotiven 
	  nur geringfügig verändert wurde. Wir haben daher einen jener Punkte kennen 
	  gelernt, die trotz aller Sparmassnahmen nicht vereinfacht werden konnten. Gespart wurde jedoch im Bereich der Öffnungen. Diese waren weder an der Front, noch an der Rückwand verschlossen worden. Die hier sonst verbauten Gläser waren in der Anschaffung sehr teuer und daher wurden sie schlicht nicht verbaut. Auch das Gewicht dürfen wir nicht 
	  vernachlässigen. Wir haben damit ein extrem einfach aufgebautes 
      Führerhaus 
	  erhalten, das nur noch mit einem Dach abgedeckt werden musste. Das Dach war seitlich gewölbt ausgeführt 
	  worden. Dabei befand sich der höchste Teil in der Mitte der Längsachse. 
	  Für das Dach wurde, wie auch für das restliche 
      Führerhaus 
	  einfaches Blech verwendet. Dabei besass dieses jedoch nicht die Stärke, 
	  die beim Rahmen verwendet wurde. Das war aber so üblich, denn das Gebilde 
	  sollte ja nur der Regen abhalten. Wegen den fehlenden Fenstern war das 
	  aber nur im Stillstand der Fall. Diese Lösung erlaubte es dem Dachwasser 
	  seitlich abzufliessen und es konnten sich keine Pützen bilden. Damit 
	  dieses nicht der Wand entlang lief stand es auf allen vier Seiten etwas 
	  vor. So war eine Kante vorhanden, bei der das Wasser einfach auf den Boden 
	  tropfen konnte. Weitere Einbauten, oder gar Öffnungen gab es im Dach nicht 
	  mehr. Es war wirklich eine billige Lösung für das 
      Führerhaus, 
	  das recht zugig war. Um die auf dem Rahmen aufgebauten Bauteile 
	  abzuschliessen, muss noch erwähnt werden, dass beim Umlaufblech seitlich 
	  ein Geländer montiert wurde. Dieses war schon speziell, denn hier waren 
	  solche kaum vorhanden, so dass zumindest in diesem Punkt eine einfache 
	  Absturzsicherung vorhanden war. Wegen dem fehlenden Aufstieg war das eine 
	  grosse Überraschung, auf die man ohne Probleme verzichten konnte. Wir haben bisher eine 
	  Lokomotive   
      erhalten, die über alle Merkmale einer üblichen Variante hatte. Jedoch 
	  wurden die Sparmassnahmen an vielen Punkten erkannt und diese betrafen 
	  nicht nur das Gewicht des Fahrzeuges. Besonders die sonst bei ähnlichen 
	  Lösungen in der Hauptrichtung vorhandenen
       
	  Frontfenster 
	  waren einer dieser Punkte. Auch beim 
      Fahrwerk 
	  der   
      Lokomotive, 
	  das wir uns nun ansehen, sollte weiter gespart werden. 
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