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	  Entwicklung und Beschaffung  | 
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| Baujahr: | 1881 | Leistung: | 75 PS | 
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| Gewicht: | 15 t | V. max.: | 50 km/h | 
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| Normallast: | 240 t in der Ebene | Länge: | 6 600 mm | 
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	   Die
      Lokomotive 
	  A I konnte man bei einer
      
	  Bergbahn 
	  nicht vermuten. Speziell war eigentlich nur, dass diese grosse 
	  Gesellschaft mit der Strecke nach Locarno einen Abschnitt hatte, der im 
	  besten Fall als
      
	  Nebenstrecke 
	  angesehen werden konnte. Ein Erbe der Tessiner Talbahnen, die beim Bau 
	  noch verlängert werden sollte. Die Strecke sollte aber nie gebaut werden, 
	  so dass es bei der Stichbahn nach Locarno blieb. 
	   Daneben sollten diese Lokomotiven auch die in grösseren Bahnhöfen an-fallenden Rangierdienste übernehmen. Mit anderen Worten, es wurde keine grosse 
	  und schwere Baureihe erwar-tet, sondern eine kleine aber ausge-sprochen 
	  wendige
      Lokomotive. Betriebliche Rangierdienste gab es bei einer grossen Bahngesellschaft schon vor 1880. Meistens wurden dazu ältere oder kleine Lokomotiven verwendet. Bei der Gotthardbahn sollte das nicht anders sein. Damit sind wir aber bereits bei den für die Tessiner Talbahnen beschafften Maschinen angelangt. Es waren die
      Lokomotiven, 
	  die schon jetzt den lokalen Verkehr auf dem Ab-schnitt zwischen Biasca und 
	  Locarno abdeckten. Gerade der
	   
      
      Regionalverkehr 
	  auf die-sem Abschnitt konnte gut berechnet werden, denn es sollte nicht 
	  viel mehr Reisende geben. Dabei müssen wir aber wissen, dass in jenen 
	  Jahren der Tourismus im Tessin kaum vorhanden war. Die
	  Reisezeit 
	  über die Alpen und der beschwerliche Weg, waren nicht dazu geeignet. Erst 
	  mit der
      Gotthardbahn 
	  war das Tessin erreichbar und daher ist es nicht überraschend, dass 
	  Locarno und Lugano die Zentren wurden. Bei den Tessiner Talbahnen waren neben den 
	  neuen Maschinen auch Modelle vorhanden, die auf dem Markt als gebrauchte 
	  Exemplare erstanden wurden. Das war eine direkte Folge der finanziellen 
	  Probleme. Nur so konnte mit geringem finanziellen Aufbau der bescheidene 
	  Betrieb aufrecht erhalten werden. Zur Übersicht, sollten wir daher diese 
	  Sammelsurium anhand einer Tabelle etwas genauer ansehen. 
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	  Typ | 
      
	  Nummern | 
      
	  Baujahr | 
      
	  V. max. | 
      
	  Bemerkungen | 
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| A (Ed 2/2) | 
      1 - 4 | 
      1874 | 
      50 | 
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| A II (E 3/3) | 
      13 | 
      1875 | Nur Rangierdienst | ||
| A III (E 
	  2/2) | 
      14 | 
      1876 | 
      35 | 
      Ex. Tösstalbahn | 
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 Von den Maschinen waren eigentlich nur die 
	  Betriebsnummern 1 bis 4 für den
	  Streckendienst 
	  geeignet. Die anderen
      Lokomotiven 
	  waren dazu zu langsam, oder schlicht zu schwach. Mit anderen Worten, auf 
	  dem Markt für gebrauchte Modelle, was damals kaum das passende Exemplar zu 
	  finden. Trotzdem sollten wir uns diese Maschinen ansehen, denn sie 
	  gehörten in den betrieblichen Bereich der hier vorgestellten Reihe A I. 
	   Mit den zwei gekuppelten Achsen war sie ideal für den Regionalverkehr auf der Strecke zwischen Bias-ca und Locarno geeignet. Ein Nachteil war, dass die acht Jahre alte 
	  Baureihe nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik war. Insbesondere 
	  der Aufbau des
      
      Kessels 
	  hatte sich seither verändert. Als kleinste Lokomotive hatten diese Maschinen bei den Tessiner Talbahnen die Bezeichnung I bekom-men. Das von den Talbahnen angewendete System 
	  wurde aber im Hinblick auf die
      Gotthardbahn 
	  geändert. So mutierten die kleinen
      Lokomotiven 
	  zur Klasse A. Auf die hier vorgestellten Modelle hatte das insofern 
	  Auswirkungen, als dass sie als A I bezeichnet werden mussten. So war aber 
	  fälschlicherweise eine nahe Verwandtschaft zu erkennen. Einsetzen konnte man diese
      Lokomotiven 
	  nach Eröffnung der
      Gotthardbahn 
	  als
	   
	  Rangierlokomotiven 
	  und für lokale Züge auf flachen Strecken. Auf den sehr steilen Abschnitten 
	  der 
      
      Bergstrecke 
	  waren sie jedoch falsch. Im Gegensatz zu den anderen in der Tabelle 
	  enthaltenen Maschinen war sie besser für eine weitere Verwendung geeignet. 
	  Doch mit vier Lokomotiven war der Bestand eher bescheiden, aber für die 
	  Talbahnen ideal. Um uns ein besseres Bild über diese 
	  Maschinen zu machen, sehen wir uns deren Eckwerte an. Diese können Sie mit 
	  den oben eingefügten Werten für die hier vorgestellte Reihe A I 
	  vergleichen. Bevor Sie das tun, kann ich Ihnen sagen, dass man sich die 
	  Frage stellen muss, warum eine neue Baureihe beschafft wurde, wenn das 
	  ideale Modell bereits im Bestand der Gesellschaft vorhanden war. Die 
	  Antwort sind acht Jahre.  | 
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| Baujahr: | 1874 | Leistung: | 221 kW / 300 PS | 
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| Gewicht: | 29 t | V. max.: | 50 km/h | 
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| Normallast: | 60 t bei 25 km/h | Länge: | 8 612 mm | 
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 Diese vier
      Lokomotiven 
	  hätten für den bei der
      Gotthardbahn 
	  anfallenden Aufwand beim
	   
	  Rangierdienst 
	  knapp ausgereicht. Jedoch waren sie mit der Geschwindigkeit von 50 km/h 
	  und wegen der hohen
      
      Leistung 
	  auch für den lokalen Verkehr auf den flachen Abschnitten geeignet. Selbst 
	  vor den steilen
      
	  Rampen 
	  musste sie sich nicht verstecken, schaffte sie doch noch eine
      
      Anhängelast 
	  von bescheidenen 60 Tonnen, was ein oder zwei Wagen entsprach. 
	   Daher war schnell klar, man musste den 
	  Bestand der Tessiner Talbahnen erweitern, wollte man die grossen Baureihen 
	  nicht vor leichten regionalen Zügen einsetzen. Man benötigte weitere Lokomotiven für den Ran-gierdienst in den grösseren Bahnhöfen. Bei leeren Kassen möchte man das Geld jedoch für starke Maschinen auf der Strecke einsetzen und nicht für Rangierlokomotiven ausgeben. Es mussten kostengünstige Möglichkeiten 
	  gesucht werden, wollte man diese
      Lokomotiven 
	  für wenig Geld bekommen. Da kam die zum Verkauf angebotene Lokomotive aus 
	  dem Tösstal gerade recht. Sie haben richtig gelesen, die
      Gotthardbahn, 
	  eine Gesellschaft die zur mächtigsten Bahn des Landes werden sollte, sah 
	  sich nach gebrauchten
      Lokomotiven 
	  um. Deutlicher kann nicht aufgezeigt werden, wie knapp die Finanzen bis 
	  zur Eröffnung der durchgehenden Linie waren. Mit den Occasionen hatte man 
	  den Bedarf gedeckt, aber es war abzusehen, dass nach einem erfolgreichen 
	  Start, diese Modelle schnell verschwinden. Die
      Lokomotive 
	  der Tösstalbahn war nicht optimal. die
      
      Höchstgeschwindigkeit 
	  lag bei bescheidenen 35 km/h. Das war für die Züge der
      Gotthardbahn 
	  schon zu langsam. Jedoch konnte die Maschine in den
	   
	  Rangierdienst 
	  genommen werden. Die bessere eigene Lokomotive wurde dann vor den 
      Regionalzug 
	  gespannt. Das grösste Problem war aber, dass es nur ein Exemplar gab und 
	  daher ein Exot in den Bestand kam. 
	   Die Folge davon war, dass sich die
      Gotthardbahn 
	  auch um schwache 
	  Lokomotiven 
	  für den Lokal-verkehr und den
	   
	  Rangierdienst 
	  auf den grösseren
      Bahnhöfen, 
	  bemühen musste und das bei leeren Kassen. Die Lokomotiven A von den Tessiner Talbahnen waren daher ideal. Das grosse Problem war, dass diese bei der Beschaffung einen Stückpreis von 51 000 Schweizer Franken hatten. Das war Geld, das man auch für andere Baureihen hätte nutzen können. Die erhoffte Erweiterung mit diesen 
	  Maschinen konnte daher erst nach der Betriebsaufnahme erfolgen, denn 
	  vorher waren die guten
      Lokomo-tiven 
	  schlicht nicht zu zahlen. Bei der
      Gotthardbahn 
	  musste man notgedrungen spezielle kleine
      Lokomotiven 
	  für den
	   
	  Rangierdienst 
	  und den leichten Streckendienst beschaffen. Man erkennt hier klar den 
	  gigantischen Rahmen, der für den Bau der
      
      Bahnlinie 
	  vorhanden war.
	   
	  Rangierlokomotiven 
	  mit speziellen Aufgaben wurden vor 1900 wirklich nur sehr selten bestellt, 
	  da man oft auf alte Modelle zurückgreifen konnte. Diese hatte man, sie 
	  reichten aber nicht und waren in der Nachbestellung zu teuer. So gesehen mussten zusätzliche
      Lokomotiven 
	  für den
	  
      
	  Rangierbetrieb in den neuen
      Bahnhöfen 
	  Arth-Goldau und Erstfeld beschafft werden. Mit den vorhandenen Maschinen 
	  sollten dann diese Aufgaben in den Bahnhöfen Biasca, Bellinzona und 
	  Chiasso war genommen werden. Zudem wären Lokomotiven im Tessin für die 
	  leichten Züge frei gestellt worden. Der Bedarf war daher gegeben, auch 
	  wenn das damals kaum üblich war. 
	   Die
      Gotthardbahngesellschaft 
	  musste daher zwei
      Lokomotiven 
	  für den
	   
	  Rangierdienst 
	  und den ein-fachen Streckendienst auf flachen Strecken an-schaffen. Leichte Maschinen mit geringer Leistung waren vorgesehen. Dabei war die Leistung nicht so wichtig, wie der Preis, denn diese beiden Loko-motiven sollten schlicht billig sein. Erfahrungen mit neuen
	   
	  Rangierlokomotiven 
	  ge-macht hatte niemand, denn bisher stammten diese einfach aus den 
	  Beständen, was bei einer neuen Bahn schlicht nicht möglich war, zumal man 
	  die passenden Modelle im Tessin vor den Zügen ein-setzen wollte. Schliesslich wollte man das noch zur 
	  Verfügung stehende Geld nicht in
      Lokomotiven 
	  investieren, die kaum in der Lage waren einen
      Bahnhof 
	  zu ver-lassen. Dazu passte auch die Tatsache, dass man für diesen Zweck 
	  nur zwei
	   
	  Rangierlokomotiven 
	  neu beschaffte und sich nicht zu einer kleinen Serie durchringen konnte. 
	  Vermutlich wären die Kosten für eine grössere Serie einheitlicher 
	  Lokomotiven einfach zu gross gewesen. Lieferant der beiden neuen
      Lokomotiven, 
	  die bei der
      Gotthardbahn 
	  mit den Nummern 11 und 12 versehen werden sollten, war die in Winterthur 
	  ansässige und noch junge Maschinenfabrik. Sie hatte das für die 
	  Gotthardbahn passende Angebot unterbreitet. Gerade die
	  
       
      Ausschreibungen 
	  der damaligen
      
      Bahngesellschaften 
	  unterscheiden sich kaum von den Modellen heute, auch wenn weniger Details 
	  genannt wurden. Die Bahn wusste, was sie wollte. 
	   Die meisten zukünftigen
      Lokomotiven 
	  der Schweiz sollten dort ihre Geburtsstätte erleben. Die
      Gotthardbahn 
	  be-stellte also selbst in der Schweiz Lokomotiven. Es muss noch ein Wort über die Lieferanten verloren werden. Die Gotthardbahn bestellte ihre Lokomotiven zu einem grossen Teil in Deutschland. Von dort war viel Geld in den Bau geflossen und dieses sollte so wieder zurück bezahlt werden. Erst später sollten dann auch andere 
	  Hersteller be-rücksichtigt werden. Dann jedoch oft auch deshalb, weil von 
	  der
      Gotthardbahn 
	  immer wieder unmögliche Liefer-fristen verlangt wurden. Die neue Lokomotive, die zu einem Stückpreis von nur 29 000 Schweizer Franken an die Gotthardbahn geliefert wurde, sollte jedoch nicht so recht zur grossen Bahn passen, weil sie doch sehr gedrungen wirkte. Bei einer solchen
      
      Bahngesellschaft 
	  vermutete man die grossen schweren
      Lokomotiven, 
	  wie wir sie heute kennen. Damals war aber alles noch anders und es gab die 
	  schmucken kleinen Maschinchen auch bei der
      Gotthardbahn. Es sollten nicht die einzigen direkt an die
      Gotthardbahn 
	  gelieferten Maschinen der 
      Gruppe
	   
	  Rangierlokomotiven 
	  sein. Es waren die
      Lokomotiven, 
	  die von der Gotthardbahn bestellt wurden, als diese den Verkehr noch nicht 
	  aufgenommen hatte. Erst mit dem Betrieb hatte man bei der Gotthardbahn das 
	  finanzielle Polster um auch besser geeignete Rangierlokomotiven zu 
	  beschaffen und den dafür verlangten Preis zu zahlen.   
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