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Wenn wir mit den Fahrgastbereichen beginnen, dann umfasst dieses
Kapitel die inneren Werte des
Triebwagens.
Dabei ist es jedoch wichtig, dass wir uns auf einen Weg festlegen. Daher
nehmen wir an, dass wir den Triebwagen bei der ersten Türe, auf der
rechten Seite betreten und anschliessend durch das Fahrzeug gehen. Daraus
ergeben sich dann die Blickrichtungen, die nicht zwingend mit der Richtung
des Triebwagens übereinstimmen müssen. In den Triebwagen gelangte man auf einfachere Weise, als dies bei den vorherigen Modellen der Fall war. Wie man sich das von üblichen Türen gewöhnt war, konnte man sich der Einstiegstüre nähern und die Türfalle niederdrücken.
Anschliessend konnte die Türe einfach aufgezogen werden. Daher
musste man nicht mehr einen entlegenen Taster suchen und zudem sah man die
Türe dank der abgegrenzten Farbe sehr gut. In erster Linie könnte man meinen, dass damit ein Rückschritt getätigt worden wäre. Jedoch stammten diese Türen von den Einheitswagen. Sie funktionierten zuverlässig, waren leicht zu bedienen und sie boten die gleichen Schliessfunktionen, wie die alten Modelle.
Das zeigte sich beim Öffnen. Wurde die Türfalle nach unten
gedrückt, öffnete sich die Türe nur, wenn keine Blockierung angelegen war.
War die Türe gar abgeschlossen, liess sich die Türfalle nicht bewegen. Bei geöffneter Türe waren die in der Nische montierten Griffstangen nicht mehr zugänglich. Damit wurde auf einfache Weise verhindert, dass die Reisenden an diese der Verschmutzung unterworfenen Griffstangen greifen konnten.
Vielmehr waren nun die innen montierten
Griffstangen
zugänglich und boten den notwendigen Halt, beim Besteigen der drei Stufen
der Treppe. Dabei befand sich die unterste Stufe noch ausserhalb des
Fahrzeuges. So gelangte man in den Zug und auf die Plattform mit der gegenüberliegenden Türe. Ein Blick nach vorne zum Führerstand zeigte, dass dieser verändert worden war. Der Zugang für die Reisenden war nicht mehr so frei möglich.
Eine Glaswand und die darin befindliche Türe versperrten den Weg.
Dahinter befand sich jedoch links die Sitzbank für den Heizer
und rechts die gewohnte Kabine für den Lokführer. Eine Lösung, die von den
Triebwagen
BDe 4/4
der
Staatsbahn
übernommen worden war. Die Sitzbank im Führerstand war als Klappsitz ausgelegt worden und wurde daher nicht sofort erkannt. Dieser Sitzgelegenheit stand den Reisenden, oder dem mitfahrenden Führergehilfen zur Verfügung.
Die Reisenden mussten aber im Besitz einer
Fahrkarte
für die erste
Wagenklasse
sein, da sich dieses Abteil an die
Plattform
anreihte. Eine Berechtigung für die Reisenden gab es jedoch nicht und der
Zugang lag in der Hand des Lokführers.
Wenn wir uns umdrehen, schloss sich an die
Plattform
ein Abteil an. Dieses war über eine Türe ohne Fenster erreichbar. Sie
befand sich nicht ganz in der Mitte des Fahrzeugs, sondern war leicht zur
linken Seite verschoben worden. Geöffnet werden musste diese Türe manuell.
Dabei war sie nun, wie bei den
Einheitswagen
als Schiebetüre ausgeführt worden. Das war eine platzsparende Lösung, die
in Zukunft auch bei anderen Fahrzeugen so umgesetzt werden sollte.
Im Abteil erkannte man die gepolsterten und mit Stoff bezogenen
Sitzbänke. Diese wurden in der beliebten zwei/eins Anordnung aufgebaut und
konnten nach vorne leicht ausgezogen werden. Dabei gab es seitliche
Armlehnen und beim zweier Bank eine in der Mitte ein abklappbare Armlehne.
Weisse Tücher bei den Kopfpolstern runden diese bequemen Sitze ab. Mit
einem
Sitzteiler
von 2 020 mm, lag man bei den Werten der
Einheitswagen.
Bei einem Blick in ein Abteil erkannte man ein an der Wand
montiertes Tischchen und darüber das 1 200 mm breite Senkfenster. Das
Tischchen hatte zwei ausziehbare Elemente erhalten und darunter war ein
kleiner Abfallbehälter montiert worden. Es handelte sich dabei um ein
Tischchen, das auch bei den vorangehenden
Triebwagen
verwendet worden war. Das Fenster konnte jedoch nur zur Hälfte geöffnet
werden und diente daher als Absturzsicherung.
Entlang der Wand wurde schliesslich der
Gepäckträger
montiert. Dieser hatte sich bei den vorherigen
Triebwagen
bewährt und kam auch bei den
Einheitswagen
zur Anwendung. Es entstand so ein offenes Abteil. Dieser Effekt verstärkte
man mit dem dunklen mit einem Teppich belegten Boden, den beigen Holz
imitierenden Seitenwände und der weissen Decke. Es war so ein
ansprechendes Abteil der ersten
Wagenklasse
entstanden. Das Abteil selber bot insgesamt zwölf Personen einen Sitzplatz an. Hier konnten die Leute rauchen, so dass in den Armlehnen die ent-sprechenden Aschenbecher vorhanden waren.
Das durch eine einfache verglaste Wand mit Pendeltüre abgetrennte
zweite Abteil, stand jedoch den Reisenden, die nicht rauchten zur
Verfügung. Damit hatte man hier die gleiche Anzahl Sitzplätze für Raucher
und Nichtraucher geschaffen. Die beiden Abteile der ersten Wagenklasse wurden durch eine weitere Schiebetüre verlassen. Man trat damit bereits auf die zweite Plattform, die vergrössert ausgeführt worden war.
Der Grund für die vergrösserte
Plattform
war das an dieser Stelle eingebaute WC. Dieses war bei den
Einheitswagen
bei den Übergängen platziert worden und konnte entsprechend grosszügig
gestaltet werden. Hier war das wegen den
Führerständen
nicht möglich. Das WC wurde in einer auf der rechten Seite angeordneten Kabine eingebaut. Der Platz in der Kabine, die jener der Einheitswagen entsprach, reichte aus, um neben der WC-Schüssel auch das Waschbecken einzubauen.
Erhellt wurde die Kabine über ein weisses Fenster, das ein
ausklappbares Oberlicht zur Zufuhr von Frischluft, besessen hatte. Es war
somit gegenüber den anderen
Triebwagen
der Reihe ABDe 4/8 ein grosszügiges WC entstanden.
Da sich an das WC die zweite
Plattform
anreihte, war der zweite Einstieg im Gegensatz zu den anderen
Triebwagen
dieser Baureihe deutlich gegen die Mitte verschoben worden. Man erreichte
dadurch den Vorteil, dass die nicht rauchenden Fahrgäste der ersten
Wagenklasse
nicht durch ein Abteil mit Raucher gehen mussten. Daher haben wir einen
ersten markanten Unterschied zu den etwas älteren Modellen dieser Reihe
gefunden. Ein weiterer Durchgang mit einer Schiebetüre führte von dieser vergrösserten Plattform in das erste Abteil der zweiten Wagenklasse. Die Türe wurde nun jedoch exakt in der Mitte vorgesehen und war nicht mehr zur Seite hin verschoben worden.
Das ermöglichte, dass man auf beiden Seiten der Türe Klappsitze
einbauen konnte. So bot die
Plattform
ein paar Sitzplätze an, was bei guter Belegung zusätz-liche Sitze ergeben
hatte. Wenn man das Abteil betrat, erkannte man zwei Rei-hen mit Sitzbänken. Diese waren in der mittlerweile üblichen Art als zweier und zweier Bänke ausgeführt worden. Die Sitzbänke waren ebenfalls gepolstert ausgeführt worden. Die Sitze wurden nun aber mit Kunstleder bezogen und die weissen Tücher fehlten ebenso, wie die Armlehnen zwischen den Sitzen einer Sitzbank.
Der
Sitzteiler
betrug 1 650 mm und entsprach damit den
Einheitswagen.
Die Wände, die Decke und das Fenster waren, wie die Gepäckablage,
analog der ersten
Wagenklasse
ausge-führt worden. Das Tischchen wurde vereinfacht und hatte vergrösserte
Abfalleimer erhalten. Auch beim Boden verzichtete man nun auf einen
Teppich. Es wurde ein dunkler Bodenbelag verwendet, der mit einem
speziellen Kunststoffbelag bedeckt war. So bot das Abteil der zweiten
Wagenklasse klar einen geringeren Komfort.
Wie bei den Abteilen der ersten
Wagenklasse,
wurden hier je zwei Reihen für rauchende und nicht rauchende Fahrgäste
eingebaut. Da sich zuerst das Abteil für die Raucher anreihte, mussten die
Fahrgäste, die nicht rauchten durch dieses Abteil gehen. Der Unterschied
war an den in den Tischchen montierten Aschenbecher zu finden. Farbliche
Unterschiede bei den Sitzpolstern gab es bei der BLS-Gruppe
jedoch nicht.
Damit wären wir beinahe am Ende des ersten Wagens angelangt. Eine
Türe, die keine Türfalle besass und mit einem Schloss abgeschlossen wurde,
führte von diesem Abteil zu einem Vorraum. Dieser konnte von Reisenden nur
mit Zustimmung des Personals benutzt werden. In diesem Bereich befanden
sich neben der Kabine für das
Zugspersonal
auch ein paar Schaltschränke für die elektrische und pneumatische
Ausrüstung des
Triebwagens.
Im Gegensatz zu den zuvor abgelieferten
Triebwagen,
wechselte die Kabine für den
Zugführer
nun die Seite und war für uns rechts angeordnet worden. Was sich jedoch
nicht geändert hatte, war der Durchgang zum zweiten Teil des Fahrzeuges.
Auch hier war keine Türe vorhanden und der Durchgang mit einem fest
montierten
Faltenbalg
abgedeckt worden. Der
Personenübergang
war nicht druckdicht und auch die Fahrgeräusche drangen leicht in den
Innenraum.
Vom
Personenübergang
kommend, traf man nicht gleich ins
Gepäckabteil.
Man musste einen kurzen Bereich mit Schaltschränken passieren um in das
Abteil zu gelangen. Dabei befand sich rechts von uns ein halbhoher Korpus.
Darin war der
Kompressor
montiert worden. Die Ablage darüber konnte jedoch zur Ablage von
leichterem Transportgut genutzt werden. Die Bodenfläche des
Gepäckabteils
betrug 24 m2. Damit reichte
es durchaus für den normalen Einsatz aus.
Für die Ladearbeiten standen beidseitig Tore zur Verfügung. Diese
waren als einfache Schiebetore ausgeführt worden. Damit diese mit dem
Kasten bündig angeordnet werden konnten, verschoben sie sich in eine
Nische in der Seitenwand. Dank der lichten Weite der Tore von 1 200 mm war
es möglich, auch grössere Teile schnell und einfach zu verladen. Damit
entsprachen die Tore jedoch den zuvor abgelieferten
Triebwagen.
Das
Gepäckabteil
war zum dritten Einstieg hin mit einer Türe abgeschlossen worden und
stellte somit einen eigenen Raum dar. Somit gab es darin normalerweise
keinen Publikumsverkehr. Die Ladearbeiten wurden daher nicht von Reisenden
gestört und konnte zügig erfolgen. Da die Türe keine Türfalle besass und
mit einem Schloss abgeschlossen wurde, war der Zugang nur dem Personal
vorbehalten. Damit war kein freier Durchgang durch den
Triebwagen
möglich. Damit hätten wir den dritten Einstieg mit zugehöriger Plattform erreicht. Auch hier wurde der Bereich um eine etwas schmalere Fensterreihe erweitert. So wurde hier der Platz für ein zweites WC geschaffen.
Dieses wurde nach dem gleichen Muster der Hälfte eins aufgebaut
und entsprach somit auch den
Einheitswagen.
Sie sehen, dass hier mehr auf den Komfort, wie auf eine optimale
Ausnutzung des Platzes geachtet wurde. Der Vorraum besass auf der anderen Seite zwei Klappsitze, die für vier Personen einen Sitzplatz anboten. Wobei diese Sitzplätze nicht den Komfort der Abteile besassen und so nur im Notfall benutzt werden sollten.
Die Einschränkungen bestanden in den Sitzflächen, denn der
Sitzteiler
entsprach trotz dem schmalen Fenster jenem der Abteile. Der Bereich wurde
eher als Zone mit Stehplätzen gerechnet. Mit einer Schiebetüre betrat man das nächste Abteil. Es war erneut ein Abteil in der zweiten Wagenklasse. Dieses entsprach in der Ausführung natürlich jenen der vorderen Hälfte und nur die Anzahl der vorhandenen Sitzreihen war anders gewählt worden.
Dabei trafen wir jetzt auf die drei Sitzreihen für Reisende die
rauchten. Durch eine verglaste Wand mit Pendeltüre waren die vier
Sitzreihen für Nichtraucher abgetrennt worden. Mit der vierten Plattform und den damit verbundenen Einstiegen, hätten wir auch den zweiten Führerstand und somit das Ende des Triebzuges erreicht.
Bevor wir aber die Besichtigung mit dem
Führerstand
abschliessen können, müssen die hier vorhandenen vier Klappsitze noch
erwähnt werden. Auch sie waren, wie sämtliche Klappsitze bei starker
Belegung des
Triebwagens
für Reisende vorgesehen, die nicht stehen wollten.
Der
Führerstand
zwei entsprach in seinem Aufbau und der Platzverteilung dem Führerstand
eins und bot daher ebenfalls zwei Sitzplätze für Reisende an. Diese
konnten hier, bei vorhandener Zustimmung von den Reisenden mit einer
Fahrkarte zweiter
Wagenklasse
genutzt werden. War ein
Steuerwagen
gekuppelt, konnten die Leute durch den Führerstand zum
Personenübergang
gehen. Die Kabine war dann jedoch nicht mehr zugänglich.
Wenn wir uns nun einen kurzen Rückblick gönnen, erkennen wir, dass
im
Triebwagen
24 Sitzplätze in erster
Wagenklasse
eingebaut waren. Diese 24 Plätze konnten mit der Sitzbank im
Führerstand
auf 26 erhöht werden. Ohne die Sitze im Führerstand waren diese Plätze
gleichmässig auf Raucher und Nichtraucher aufgeteilt worden. Damit
entsprach man hier dem Grundsatz der
Einheitswagen
wo eine gleichmässige Verteilung angestrebt wurde. Die Abteile in der zweiten Wagenklasse boten 88 Sitzplätze an. Zusätzlich waren aber noch 14 Klapp-sitze vorhanden. Zwei davon befanden sich im Füh-rerstand zwei. Die Verteilung der Sitze war im Gegensatz zu den bisherigen Modellen zu Gunsten der nicht rauchenden Fahrgäste verändert worden.
Diese hatten erstmals bei einem
Triebwagen
der BLS-Gruppe
mehr Sitzplätze zur Verfügung, als den Rauchern zugestanden wurden.
Der Triebwagen hatte insgesamt 128 Sitzplätze erhalten. Ergänzt mit 24 Stehplätzen kam man auf 156 Personen, die mit dem Triebzug reisen konnten. Damit lag man deutlich unter den anderen Modellen.
Jedoch war das eine Folge des auf die
Einheitswagen
abgestimmten Innenraumes. Dieser bot eine vergrös-serte Freiheit für die
Beine, was natürlich dafür sorgte, dass bei vergleichbarer Länge des
Fahr-zeuges, weniger Sitzreihen verbaut werden konnten.
Die klimatischen Verhältnisse im Zug wurden mit einer
Heizung
beeinflusst. Dazu montierte man nicht mehr
Widerstände
unter den Sitzbänken. Die Heizung der Abteile erfolgte nun mit einer
Warmluftheizung. Das erlaubte eine bessere Verteilung der Wärme und
verhinderte beim Beginn der Heizperiode den Gestank des verbrannten
Staubes. Dabei wurde die Wärme durch die Decke und Lüftungsgittern am
Boden zugeführt.
Mit der Lüftung der Warmluftheizung konnte im Sommer zudem eine
künstliche Lüftung verwirklicht werden. Auch wenn damit keine
Klimaanlage
vorhanden war, sorgte diese aktive Lüftung der Abteile dafür, dass sich
diese nicht so sehr erwärmen konnten. Eine Lösung, die bis zur Einführung
von Klimaanlagen optimal funktionierte, auch wenn natürlich durch die
Sonne immer noch recht heisse Abteile entstehen konnten.
Um die Auswirkungen der Sonne zu begrenzen waren die Fenster der
Abteile mit Sonnenrollos versehen worden. Diese konnten von den Fahrgästen
bedient werden und deckten maximal das komplette Fester ab. So wurde
einerseits ein Blendschutz verwirklicht, aber auch verhindert, dass sich
der Innenraum zu sehr aufheizen konnte. Der
Triebwagen
bekam damit angenehme Abteile, was von der Kundschaft begrüsst wurde.
Zum Schluss bleibt nur noch die Ausleuchtung der Abteile. Diese
wurde mit einfachen Glühbirnen ausgeführt. Dabei baute man bei jeder
Sitzbank eine Glühbirne ein. Damit wurde der
Triebwagen
in der Nacht oder bei Fahrten durch
Tunnel
gut ausgeleuchtet. Die dunklen Ecken von früher waren daher nicht mehr
vorhanden, was natürlich nicht allen Fahrgästen gefiel, aber die
Sicherheit im Zug deutlich erhöhte.
Eine spezielle Situation bot sich in den Abteilen der ersten
Wagenklasse.
Dort konnte jede Lampe eines Abteils autonom durch die Reisenden gelöscht
werden. So war es möglich, das Abteil abzudunkeln. Jedoch war es nicht
möglich, das Licht gänzlich zu löschen, da eine Lampe nicht gelöscht
werden konnte. Jedoch war es dem
Zugbegleiter
auch möglich, einzelne Abteile, oder den ganzen
Triebwagen,
mit einem Schalter zu löschen.
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