Hydrostatikanlage |
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Vermutlichen vermissen Sie die bekannten
Neben- und
Hilfsbetriebe.
Bei den in der Schweiz eingesetzten
Diesellokomotiven
gab es mit sehr wenigen Ausnahmen keine
Zugsheizung.
Davon machte auch diese Baureihe keine Ausnahme, denn beim geplanten
Einsatz wäre diese schlicht nicht benötigt worden. Daher war sie auch
nicht bei der
Ausschreibung
aufgeführt worden und bei der Bauweise der
Lokomotive wurde das berücksichtigt.
Ebenfalls zu den
Hilfsbetrieben
gehörten die
Heizungen
des
Führerstandes.
Mit dieser müssen wir noch vor der Betrachtung der
Hydraulikstatikanlage
beginnen. Um einen Raum zu heizen, benötigt man bekanntlich eine
Wärme-quelle. Diese Wärmequelle war auf der Diesellokomotive vorhan-den. Es war der Dieselmotor. Dessen Kühlwasser konnte auch für die Erwärmung des Führerhauses genutzt wer-den. Das war schon bei der Baureihe Bm 4/4 so gelöst worden. Jedoch sollte auch bei der
Heizung
ein gewisser Fort-schritt umgesetzt werden und daher wurde nicht direkt
mit dem
Kühlwasser
gearbeitet, denn dieses war ent-weder zu kalt, oder zu heiss. Die Werte
passten nicht. Um die Werte optimal einstellen zu können, wurden an den beiden Kreisläufen der Kühlung des Dieselmotors zu-sätzliche Wärmetauscher angeschlossen. Diese nahmen die Wärme auf und übertrugen
sie auf eine andere Flüssigkeit. Das war hier identisches
Kühlwasser.
Dank dieser Lösung konnten die Werte in den zusätzlichen Kreisläufen
einfacher eingestellt werden. Das war nicht nur für die
Heizung
des
Führerhauses
von grosser Bedeutung. Der für die
Heizung
zuständige
Wärmetauscher
wurden am Kreislauf angeschlossen, der mit hohen Temperaturen arbeitete.
Damit stand genug Wärme bereit, dass ein Vorlauf, wie er von
Zentralheizungen bekannt war, möglich wurde. Damit konnte nun der
Führerraum
geheizt werden. Mit anderen Worten, es wurden schlicht normale Radiatoren
verbaut. Diese konnten vom Personal auf die bekannte Weise eingestellt
werden.
Jedoch bot sich damit auch der Vorteil,
dass die Scheiben warm waren und so nicht so stark beschlagen wurden.
Scheiben kratzen, kann bei der
Lokomotive schwer sein. Eine Kühlung des Führerhauses mit Hilfe einer Klimaanlage gab es schlicht nicht. Diese hätte bekanntlich eine elek-trische Ansteuerung verlangt und die gab es nicht mehr. Jedoch mussten andere Bereiche tatsächlich
aktiv gekühlt werden und dazu wurde der zweite
Wärmetauscher
ver-baut. Damit kommen wir aber auch gleich zur
Hydraulik-statikanlage.
Ein Punkt, der wichtig ist, auch wenn das Personal nicht gerne kalte Füsse
hat. Die Kühlung des Hydrostatiköls, das in der Hydraulikstatik-anlage benötigt wurde, erfolgte über einen Wärmetauscher, der am Niedertemperaturkreislauf angeschlossen wurde. So wurde verhindert, dass dieses spezielle Öl zu warm werden konnte. Wie beim
Schmiermittel
lag das Problem bei der Viskosität. Zu heisses
Hydrostatiköl
konnte die geplanten Kräfte nicht übertragen. Daher war es wirklich
wichtig, dass dieses wirksam gekühlt wurde. Wir kommen damit zur
Hydraulikstatikanlage
der
Lokomotive. Diese wurden im vorderen
Vorbau
eingebaut. Dabei fand sie ihren Platz unmittelbar hinter der
Kühlanlage
für das Wasser des
Dieselmotors.
Auch wenn man bei der Wahl des Platzes frei war, konnte die Anlage nur
dort platziert werden. Der Grund ist simpel, denn es gab in diesem Vorbau
nur hier ausreichend Platz. Wegen dem
Antrieb
konnte auch nicht der hintere Vorbau genutzt werden. Das
Hydrostatiköl
lagerte in einem geschlossenen Behälter. Dabei kamen spezielle für diesen
Zweck entwickelte
Öle
zur Anwendung. Sie konnten jedoch nicht mit den
Schmiermitteln
vertauscht werden. Die Eigenschaften der Hydrauliköle waren ganz anders
und damals kamen hier die ersten Lösungen mit biologisch abbaubaren
Produkten auf den Markt. Für Nachfüllungen und Wechsel waren beim Behälter
verschlossene Öffnungen vorhanden. Es gab in der
Hydraulikstatikanlage
zwei
Kreise.
Wir beginnen dabei mit dem Hauptkreis. In diesem war eine vom
Dieselmotor
angetriebene Verstellpumpe vorhanden. Diese speziellen Pumpen können bei
unterschiedlichen Drehzahlen eine Strömung erzeugen, die immer
gleichbleibend war. Das sorgte dafür, dass das aus dem Behälter angesaugte
Hydrostatiköl
mit gleichbleibendem Druck durch die Leitungen gedrückt wurde. Es lohnt sich, wenn wir uns die am
Hauptkreis angeschlossenen Bereiche etwas genauer ansehen. Einer davon war
der
Kompressor.
Dieser konnte damit
Druckluft
erzeugen, wenn der Motor mit geringen Drehzahlen lief. Wichtig war das,
wenn vor der Arbeit in einem bewohnten Gebiet Druckluft für die
Bremsen
erzeugt werden musste. Die
Lokomotive stand dann nicht lange mit hochtourig laufendem
Motor neben dem Schlafzimmer. Jedoch wurde die Leitung auch in den
hinteren
Vorbau
geführt. Dort wurden mit der
Hydraulikstatikanlage
die
Lüfter
für die elektrischen Bauteile angetrieben. Daher liefen auch diese im
Leerlauf des Motors, was bedeutend ist, wenn wir uns nun die mit diesen
Ventilatoren
gekühlten Baugruppen von dieser Seite her betrachten. Sie werden schnell
erkennen, dass der Anschluss an den Hauptkreis gar nicht so falsch gewesen
war.
Jedoch wurde nun die Luft im Innenraum
durch das grosse Volumen beruhigt. Ein Punkt, der den Lärm bekämpfte und
dabei erst noch die
Kühlung
optimierte. Das war hier sehr wichtig. Die GTO-Thyristoren waren sehr anfällig auf zu hohe Tem-peraturen. Daher wurde ein Ventilator eingebaut, der die beruhigte Luft im Vorbau bezog und in einen Kühlturm presste. Dort strömte die
Kühlluft
an den Rippen des Stromrichters vorbei und nahm dabei die Wärme auf. Doch
damit hatte die Luft ihre Arbeit noch nicht getan, denn der Kühlturm
er-möglichte es auch den Bremssteller und die
Bremswider-stände
zu kühlen. Besonders die Bremswiderstände konnten sehr heiss wer-den. Ohne eine ausreichende Kühlung wären sie verbrannt worden. Dank der Lösung mit dem am Hauptkreis
angeschlossenen
Ventilation
war das kein Problem, da die
Kühlung
auch funktionierte, denn der Motor im Leerlauf arbeitete. Im Betrieb
führte das dazu, dass während dem Bremsbetrieb der
Dieselmotor
in den Leerlauf wechselte. Die Kühlung war jedoch gewährleistet. Auch die
Fahrmotoren
mussten gekühlt werden. Die im Kühlturm erwärmte Luft wurde daher durch
die Kanäle zu den vier Fahrmotoren geführt. Dort gelangte die
Kühlluft
im Bereich der
Triebachse
schliesslich wieder in die Umwelt. Dabei wurden die
Drehstrommotoren
also mit vorgewärmter Luft gekühlt. Das war möglich, weil hier deutlich
höhere Werte, als beim
Stromrichter
zugelassen waren. Der Luftstrom berücksichtigte daher diese Umstände. Das
Hydrostatiköl
hatte damit aber seine Aufgabe in dem
Vorbau
getan und konnte über die
Rücklaufleitung
wieder zum Behälter fliessen. Bevor das jedoch erfolgte, wurde das
Öl
durch den
Wärmetauscher
gepresst und dort durch die
Flüssigkeitskühlung
abgekühlt. Danach konnte das Hydrauliköl in den Behälter fliessen, wobei
das nicht mit dem gesamten Öl passierte. Ein Teil wurde abgezweigt und dem
Nebenkreis zugeführt.
Das mag Sie nun überraschen, aber wenn wir
erken-nen, was mit diesem
Kreis
versorgt werden sollte, erschliesst sich uns der Zweck dieses
Antriebes
sehr schnell, denn eines war klar, die
Lokomotive war durchdacht konstruiert worden und das selbst
in den Details. Der Nebenkreislauf war für den Lüfter der Kühlanlage vorgesehen. Dieser konnte, wie wir schon wissen, ohne Stufen in der Drehzahl verändert werden. Das war möglich, weil nun die Steuerung auf die Pumpe einwirken konnte. Es gelang so den Motor auf einen für den
Betrieb idealen Wert zu behalten. Der Nebenkreis war nur nötig, damit die
veränderliche Drehzahl auf den anderen Teil der
Hydraulikstatikanlage
keinen Einfluss hatte. Einen weiteren wichtigen Punkt gab es noch.
Die Hydraulikpumpe des Nebenkreises lief auch noch, wenn der
Dieselmotor
nach dem Einsatz abgestellt wurde. Damit konnte eine Überhitzung des
Kühlwassers
verhindert werden. Massnahmen, die jedoch nicht nur bei
Lokomotiven so gelöst wurden. Die
Kühlung
war daher nach den üblichen Standards aufgebaut worden. Der Unterschied zu
anderen Modellen bestand nur bei den
Drehstrommotorn. Damit können wir die
Hydraulikstatikanlage
bereits abschliessen. Diese bot daher die Funktionen der
Hilfsbetriebe
in vollem Umfang an. Wobei einzig, die bei den elektrischen
Lokomotiven vorhandene
Batterieladung
fehlte. Diese wurde anders gelöst. Der Grund war simpel, denn die
einfachste Lösung für diesen Bereich war elektrische
Spannung
und die war vorhanden. Doch all die Technik war nicht nutzbar, wenn die
Steuerung fehlte.
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